Moin!
>Es geht um die Panzerglas Frontscheibe, deren Dicke eine Lichtbrechung verursacht, die den Sichtbereich des Piloten insbesondere nach vorne/unten verbessert.
Ich habe gerade "Me 262 Stormbird Rising" von Hugh Morgan gelesen. Zu meiner Überraschung habe ich dabei als winziges Detail in den sehr kleingedruckten Röntgenzeichnungen verschiedener Me 262 Varianten die Zeichnung der Strahlengänge durch die Windschutzscheibe gefunden.
Die Me 262A-1 als Jäger mit Winschutzscheibe aus Panzerglas hat dabei eine Sicht über den höchsten Punkt der Nase von 8 Grad abwärts.
(Zum Vergleich: Ich meine mich zu erinnern, daß ein britischer Bericht für die Fw 190 sind es nur 4 Grad angibt.)
Bei der der Me 262A-2 "Schnellbomber I" ist die Windschutzscheibe nicht aus Panzerglas, der Strahlengang ist nur im Cockpit zum Auge des Piloten und außerhalb der dünnen Frontscheibe mit Tangente an die Bugnase eingezeichnet. Der Strahlengang läßt anders als bei der Panzerglasscheibe keine Parallelverschiebung durch die Frontscheibe erkennen, und der Sichtwinkel abwärts gegenüber der Horizontalen ist als 7 Grad angegeben.
Während Hugh Morgan die Zeichnungen als "Werkszeichnungen aus dem 2. Weltkrieg via W. Schick/T. Mohr" bezeichnet, sind sie mit einem Logo "T. Mohr 1966" versehen, so daß ich annehme, daß sie zwar auf Originalen beruhen, aber zum Erzielen einer angemessenen Druckqualität komplett neu gezeichnet wurden.
Bei "W. Schick" handelt es sich wohl um Walter Schick, der zusammen mit Willy Radinger ein Buch über die Me 262 herausgegeben hat, das viele Zeichnungen von "Theodor Mohr/Neufeld" enthält.
In Radinger/Schick, "Me 262" ist eine dem Eindruck nach eher originale Zeichnung "aus der Projektübergabe IV vom Mai 1943" wiedergegeben, die einen Sichtwinkel der Me 262 mit Panzerglasscheibe - aber ohne erkennbaren Strahlenversatz, der Strahlengang innerhalb der Panzerglasscheibe ist nicht eingezeichnet - von 6,5 Grad abwärts angibt.
Tschüs!
Henning (HoHun)