Runway Incoursion in Shanghai

Diskutiere Runway Incoursion in Shanghai im Flugunfälle und Flugunfallforschung Forum im Bereich Luftfahrzeuge allgemein; Das hätte auch viel schlimmer ausgehen können:http://avherald.com/h?article=49f37b96&opt=257
pok

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Beinahe Zusammenstoss in Shanghai

Das hätte auch viel schlimmer ausgehen können:http://avherald.com/h?article=49f37b96&opt=257
Meine zusammengefasste Uebersetzung :


Ein China Eastern Airbus A330-300, registration B-6506 , Flug MU-5106 von Beijing to Shanghai Hongqiao landete auf der Runway 36R und musste die Runway 36 L ueberqueren um zum Terminal zu gelangen. Der Flugzeugfuehrer wurde angewiesen vor der Bahn 36 L zu warten. Ein China Eastern Airbus A320-200, registration B-2337 Flug nummer MU-5643 von Shanghai Hongqiao nach Tianjin (China), begann seinen Startlauf auf Runway 36L. Beim Erreichen von etwa 110 Knoten sah die Crew den A330-300 auf die Bahn rollen um diese zu ueberqueren. Die Crew nahm an den Start nicht rechtzeitig abbrechen zu koennen um eine Kollision zu verhindern, aber das sie ihn ueberfliegen koennen. Die Crew "firewalled" ( ueberschritt das gesetzte Schublimit ), setzte den Startlauf fort und hob bei etwa 130 Knoten ab und uebrflog die A330. Der A320 flog ohne weitere Zwischenfaelle nach Tianjin, wo man etwa 100 Minuten spaeter landete.

Der Kapitaen des A320 erklaerte, das es sicherer war zu starten als den Start abzubrechen.
Am 12.Oktober teilte die CAAC mit, das das Vorlaeufige Resultat der Untersuchung auf ein falschverstanden Anweisung des Kontrollers hindeutet.
 
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_Michael

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Space Cadet
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Wie viel Zeit lag da zwischen dem Erkennen der Gefahr und der potentiellen Kollision?
 
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Die Crew "firewalled" ( ueberschritt das regeulaere Schublimit )
Ich glaube beim A320 kann man den Motor nicht im Overboost betreiben. Ich vermute sie haben das Flex-TO-Setting einfach überdrückt und TO-GA gesetzt, dabei wird er Motor dann aber innerhalb der Limits bewegt.

Den Begriff habe ich in dem Artikel auch zum ersten Mal gehört.

Ansonsten haarige Sache :FFEEK:
 

Flint

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Ich glaube ja eher, das "firewalled" sinngemäß meint, das sie die Throttle bis zum Anschlag (firewall --> Brandschott) nach vorne knallten. Vom Überschreiten irgendwelcher TWKs Parameter steht da nämlich nichts bei AV Herald
Evtl. ist es umgangssprachlich so etwas wie bei uns "Hebel auf'm Table"
 
WaS

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ja, genau in der Bedeutung habe ich die Fomulierung "firewalled" auch schon anderweitig gelesen
 
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War mir neu, wird aber in den Wortschatz mit aufgenommen :loyal:
 
chopper

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Es lagen 19 Meter vertikaler Abstand zwischen der A320 und der Seitenruderfinne der A330. Das Schätzvermögen und die Entscheidug des A320 PIC jagen mir Angst ein,zumal Alternativen vorhanden waren. Das war nichts als Glück. Zu Recht wird gegen beide Besatzungen ermittelt.
 
_Michael

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Es lagen 19 Meter vertikaler Abstand zwischen der A320 und der Seitenruderfinne der A330. Das Schätzvermögen und die Entscheidug des A320 PIC jagen mir Angst ein,zumal Alternativen vorhanden waren. Das war nichts als Glück. Zu Recht wird gegen beide Besatzungen ermittelt.


Dass der Vorfall untersucht wird, ist klar. Aber hatte die startende Maschine überhaupt Handlungsalternativen?
 
krohmie

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Laut Untersuchungsbehörde wäre der A320 200 Meter vor dem A330 bei einem sofortigem Startabruch zum Stehen gekommen.
 
krohmie

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Ich habe da auch so meine Zweifel und bin deshalb froh das die Entscheidung der A320 Piloten funktioniert hat-
 
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Laut Untersuchungsbehörde wäre der A320 200 Meter vor dem A330 bei einem sofortigem Startabruch zum Stehen gekommen.
Was dann 3.8 Sekunden entspricht ( 100 Knoten sind 51m/s. Wenn es knapp geworden waere hatte der Airbus auch noch nach rechts oder links ausweichen koennen um das Seitenruder zu "umfliegen".

Klar ist das so etwas nicht zu den Standardmanoevern gehoert anders als ein normaler Startabbruch.
 
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ich kann als ausgebildeter Aufklärer Entfernungen berechnen.
DAS dauert aber einige Sekunden und hätte die errechneten
200 m Abstand locker 'pulverisiert'!Die Entscheidung,die hier zu fällen
war,duldete keinen Aufschub!
Meine Meinung: Richtig gehandelt! :TOP:

Gruss Uwe
 
HoHun

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>Laut Untersuchungsbehörde wäre der A320 200 Meter vor dem A330 bei einem sofortigem Startabruch zum Stehen gekommen.

Ein Zitat aus dem verlinkten Artikel weist aber auch darauf hin, daß "der Captain jedoch nicht über Echtzeit-Meßwerte der verbleibenden Strecken verfügte".

("Takeoff performance computation shows, that even from V1=146 KIAS (with Vr=147 KIAS, V2=151 KIAS) the A320 could have stopped within 475 meters (thus permitting the aircraft to stop more than 200 meters short of H3 had takeoff been rejected abeam H4 at about 110 KIAS), however, the captain had no real time measurements of distances remaining available.")

Das beschränkte natürlich seine Möglichkeit, die Erfolgschancen der Option Startabbruch präzise zu bewerten.

Tschüs!

Henning
 
HoHun

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Ich glaube ja eher, das "firewalled" sinngemäß meint, das sie die Throttle bis zum Anschlag (firewall --> Brandschott) nach vorne knallten. Vom Überschreiten irgendwelcher TWKs Parameter steht da nämlich nichts bei AV Herald
Evtl. ist es umgangssprachlich so etwas wie bei uns "Hebel auf'm Table"
Stimmt genau, mir ist der Begriff in englischen Texten besonders im Zusammenhang "2. Weltkrieg" schon häufig begegnet - ich glaube, es war lange Zeit "Standard-Slang".

Es gab auch noch "breaking the wire" ('den Draht durchbrechen' - in manchen Typen wurde die Notleistungsposition des Gashebels mit einen dünnen Draht verplombt) und, bei den Briten in den ersten Kriegsjahren, "pulling the teat" ('an der Zitze ziehen' - das kam wohl von der Form des Griffes für den Notzug zum Aufheben der Ladedruckbegrenzung).

Bei einem Piloten, der P-40 in Australien und Neuguinea geflogen ist, habe ich auch mal gelesen "everything fully forward" ('alles ganz nach vorne') - beim Kolbenmotor-Jäger war (bei den Amerikanern) für Notleistung ja nicht nur der Gashebel erforderlich, sondern auch Drehzahlhebel und Gemischregler.

Tschüs!

Henning
 
chopper

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Es gab neben dem vom PIC des A320 noch mindestens zwei weitere Möglichkeiten:
1.Bei einer Vollbremsung der A320 wäre die A330, die ja auch in Bewegung war, längst von der Startbahn verschwunden.Durch die Vollbremsung hätte sich nämlich der Zeitraum
bis zum möglichen Kollisionspunkt deutlich verlängert.
2. Selbst wenn am möglichen Kollisionspunkt noch 10-20 Knoten auf der A320 gewesen wären, so kann mann eine A320 mit dieser Geschwindigkeit zum Ausweichen nach rechts
in die Wiese lenken, ohne größere Schäden an Mensch und Material zu riskieren.

Aber: Die getroffene Entscheidung des PIC A320 ist gut ausgegangen, wenn auch denkbar knapp. Er hat aus meiner Sicht die denkbar unsicherste Variante gewählt. Deshalb gehört sein Verhalten hinterfragt.
 
WaS

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Geht's noch?

Niemand kann vom dem Piloten der A 320 verlangen, dass er seine Entscheidung in nachprüfbarer Weise berechnet, denn dafür hatte er weder die Daten noch die Zeit zur Verfügung. Er hat also eine Konfliktlösung offenbar einfach nach seiner fliegerischen Erfahrung gewählt – und die ist gut ausgegangen. Was, bitte, soll da noch »hinterfragt« werden?
 
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