Was kann mit mehr Etat erreicht werden?

Diskutiere Was kann mit mehr Etat erreicht werden? im Bundeswehr Forum im Bereich Einsatz bei; Hallo wertes Forum, der amerikanische Verteidigungsminister hat heute von den NATO-Staaten mehr Verteidigungsanstrengungen gefordert. Die...
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Schorsch

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Alien
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Hallo wertes Forum,

der amerikanische Verteidigungsminister hat heute von den NATO-Staaten mehr Verteidigungsanstrengungen gefordert.

Die Bundesrepublik Deutschland plant für 2017 Ausgaben in Höhe von 37 Milliarden EUR.
https://www.bundeshaushalt-info.de/#/2017/soll/ausgaben/einzelplan/14.html
Deutschland hatte 2016 ein BIP von etwa 3130 Milliarden EUR.
Damit entsprechen die Aufwendungen etwa 1.2% des BIP.

Ein Aufwuchs auf 2% (so gefordert) entsprächen somit Zusatzausgaben von 25 Milliarden EUR.

Nun wird nichts so heiß gegessen wie gekocht. Meine Meinung in diesem Falle ist, dass der Weckruf der US-Regierung durchaus angebracht ist. Über Höhe und Sinn kann man streiten. Und: was bringen kurzfristige Mehrausgaben überhaupt?

Mein zur Diskussion gestelltes Thema ist:
Was kann kurz- und mittelfristig überhaupt durch mehr Etat erreicht werden? Dies natürlich - ist schließlich hier FlugzeugForum - in Bezug auf die Luftwaffe. Die Luftwaffe verfügt über 89(?) Tornados und etwa 130-140 (?) Eurofighter. Das sind zusammen knapp über 200 Flugzeuge, von denen natürlich nicht alle einsatzbereit sind (normalerweise kann man unter normalen Bedingungen etwa 50-70% als einsatzbereit ansetzen). Für die viertstärkste Wirtschaftsnation der Welt schon wenig.

Fragen bzw. Diskussionspunkte:
Welche Effekte könnten erzielt werden?
Wie lange brauche ich, um diese Mittel zu auszugeben (Flugzeuge kann man nicht bei real einkaufen)?
Wie lange bräuchte ich, um die notwendigen Besatzungen auszubilden?
Ist vielleicht kurzfristig bereits etwas möglich?
Wäre es sinnvoller, die Mittel in andere Systeme zu investieren?
 
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Alien
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Ähnliche Gedanken sind mir auch gekommen.

Es geht mir bei dieser Frage nicht um das Geld an sich, sondern, was soll damit gemacht werden und vor allem gegen wen ???

Falls Putin gemeint ist: eigentlich zwecklos. Eine Auseinandersetzung mit ihm wird nuklear sein.

Verbesserte Ausrüstung für Einsätze in Krisengebieten: auch zwecklos. Wo hat in den letzten Jahren die Hightech-Ausrüstung der US-Armee je zu einem Erfolg geführt ? Vietnam, Afghanistan, Irak, Libyen (-> als Dank für diesen Einsatz überrennen die Flüchtlinge jetzt Italien) ??


Niemand sagt nichts genaues.
 

jackrabbit

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Hallo,

grundsätzlich sollte man sich überlegen welche Rolle man (weltweit und innerhalb der NATO) spielen will.

Als Einzelprojekt kam mir sofort die Entwicklung eines Nachfolgers für den Kampfpanzer Leopard in den Sinn.
Zum einen weil "wir" das wohl können, zum anderen weil dies auch ein "Exportschlager" werden könnte.
N.m.K. ist in den anderen NATO-Ländern zurzeit noch kein neues Fz in der Entwicklung.

Grüsse
 
Hagewi

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Eine wichtige Ausgangsfrage ist ja, inwieweit der Ansatz von 2% - dann auf Dauer, also Jahr für Jahr - auf einer Zeitschiene erst mal erreicht werden soll. Ursula v. d. Leyen sprach heute von einer Dekade, dann also ab 2027. Das wird den USA - unabhängig von der Person des Präsidenten, denke ich - nicht ausreichen. Eine Absichtserklärung wird dann wohl endgültig irgendwo vor 10 Jahren liegen. Die Realisierung ist noch etwas anderes.

Eine weitere Frage ist ja die, ob durch Umbuchungen eines bisherigen Aufwands schon etwas für die Quotenerfüllung gerechnet wird. Das kennt man ja aus anderen Bereichen auch schon.

Hagewi
 
TF-104G

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Alien
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Bis jetzt kommen hier die Flugzeuge in den paar Ausführungen sehr sehr kurz, befürchte auch dieser Thread wird nichts für das FF. Vielleicht solltet ihr darüber in augengeradeaus oder sonst irgendeinem anderen Forum darüber diskutieren.
 
Hagewi

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Space Cadet
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Ein Thema mit Luftfahrtbezug ist ja mit der Ersatzbeschaffung für die NATO-Awacs schon aufgemacht worden.

Hagewi
 
Buccaneer

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(normalerweise kann man unter normalen Bedingungen etwa 50-70% als einsatzbereit ansetzen
Naja ich glaube von solchen Werten kann man im Augenblick nur träumen...

Insofern: Bevor man sich neue Waffensysteme "ans Bein bindet" gibt es kurzfrisitg genug Baustellen wo man ansetzen könnte um u. a. o. g. Werten vll. etwas näher zu kommen!

Z. B.:
- (Vorgezogene) Investitionen in die Infrastruktur
- Steigerung der Munitionsbevorratung
- Erhöhung der Flugstundenprogramme der Verbände
- Steigerung der Ersatzteilbevorratung
- (Wieder-)Aufbau eigener Depotinstandsetzungskapazitäten
 
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Alien
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Ist schon mal einer auf die Idee gekommen, dass an der Richtlinie 2% was faul ist ??

Nur mal zur Sachlage: ein Land mit 4% der Weltbevölkerung (USA) nimmt sich das Recht, allein(!) über 40% der weltweiten Rüstung zu verursachen.
Alle NATO-Staaten bestreiten etwa 55% der weltweiten Rüstungsausgaben.

Und nun wollen wir das Verhältnis noch weiter nach oben schrauben ??
 
Hagewi

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Wie wäre es, doch die persönlichen politischen Wertungen wegzulassen?

Das Eingangsstatement zielte auf einen sachlichen Austausch.

Eine Frage ist ja, ob die USA das Engagement der anderen NATO-Partner erwarten, um den eigenen Aufwand zu verringern.

Hagewi
 
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Wie wäre es, doch die persönlichen politischen Wertungen wegzulassen?

Das Eingangsstatement zielte auf einen sachlichen Austausch.

Eine Frage ist ja, ob die USA das Engagement der anderen NATO-Partner erwarten, um den eigenen Aufwand zu verringern.

Hagewi
Dann vielleicht noch mal: wo besteht eine Lücke die geschlossen werden muss ? Welche Verteidigungsanstrengungen der USA reichen nicht aus ?
 

netvoyager

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Die Strukturen der Bundeswehr wurde in großen Bereichen irreparabel totreformiert. Mit einem höheren Etat kann man hier auch mittelfristig keine Verbesserung mehr schaffen, weil zahlenmäßig notwendige Großgeräte und deren Ersatzteile nicht mehr nachproduzierbar sind und Liegenschaften aufgegeben wurden, die bereits eine zivile Nachnutzung haben.
Die Reste, die übriggeblieben sind, haben offensichtlich immer noch keine zusammenhängende Konzeption.
Allein die Tatsache, dass man heute die Kapazitäten von zwei Geschwadern und einem technischen Verband braucht, um ganze sechs Tornados im Auslandseinsatz betreiben zu können, spricht schon Bände.
Wäre die Bundeswehr ein Gewerbetreibender, würde ihn das Finanzamt wegen "Liebhaberei" zusperren, weil kein ausreichender Geschäftsbetrieb erkennbar ist.
Wahrscheinlich wird ein höherer Etat dazu genutzt, weitere Gutachten von Unternehmensberatungsgesellschaften zu bezahlen, die dann zu dem Schluß kommen, dass die Strukturen unzureichend sind und man kurz- und mittelfristig keine Abhilfe schaffen kann.
 
Hagewi

Hagewi

Space Cadet
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Dann vielleicht noch mal: wo besteht eine Lücke die geschlossen werden muss ? Welche Verteidigungsanstrengungen der USA reichen nicht aus ?
Das ist ein ganz anderes Thema! Darum soll es hier doch gar nicht gehen.

Komme doch zum aufgemachten Thema und lasse deine persönliche politische Ansicht/Zielsetzung außen vor.

Hagewi
 
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Das ist ein ganz anderes Thema! Darum soll es hier doch gar nicht gehen.

...Hagewi
Aber Du wirst doch sicher einsehen, ich muss doch zuerst definieren, WOZU ich zusätzliche Mittel brauche und kann mir dann überlegen, welche Mittel schaffe ich dann zusätzlich an, um die Aufgaben zu erfüllen.
 
koenigstiger

koenigstiger

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Was die Verteidigungsausgaben betrifft, so kam die BRD nach der Wiedervereinigung billig weg. Der Euphorie, das der sogenannte Feind abhanden gekommen sei, folgte die Katerstimmung das es wesentlich andere Bedrohungen entstanden, allseits bekannt. Weite Bereiche der BW, zum Verein der Wehrertüchtigung degradiert, konnten nur bedingt auf diese neue Anforderungen reagieren. Böse Zungen behaupten, das alleine der Einsatz Afghanistan beansprucht etwa 10 % der aktiven Resourcen der BW. Von den anderen Einsatzorten nicht zu reden. Noch bösere Zungen munkeln, das der Prozentsatz der rein operativen und für die neuen Aufgaben bei weniger als 6% liegt. Hier spreche ich von der BW einschließlich der Zivilverwaltung. Es wäre naiv zu glauben, das nur die Beschaffung von neuen Material das Problem gelöst sei. Man muss den Nachwuchs rekrutieren und ausbilden, was bei der heutigen Arbeitslage mehr als schwierig sein dürfte. Man muss über tiefgreifende Änderungen der Struktur, der Verwaltung in Angriff nehmen. Die BW braucht neues Material, ohne Frage. Sollte die Nutzung und Einführung ähnlich wie wie bei den Großprojekten wie Tiger, NH 90 oder A400M verlaufen, dann werden unsere Brüder in Übersee wesentlich härte Bandagen , besser Daumenschrauben, anlegen. Da helfen auch keine 2,3,oder 4 Prozent nicht. Man wird auch auf bestehende, kurzfristig verfügbare Produkte aus den USA zurückgreifen müssen. Zudem haben die Gutmenschen des Parlaments gegen die geforderten Erhöhungen vorauseilend moniert. Bei den nach der kommenden Wal Ende des Jahres möglichen neuen Konstellationen sollte man die Neinsager nicht unterschätzen. Denn beim Streben zur Macht gab es oft viele faule Kompromisse.
 
Schorsch

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Nur mal zur Sachlage: ein Land mit 4% der Weltbevölkerung (USA) nimmt sich das Recht, allein(!) über 40% der weltweiten Rüstung zu verursachen.
Alle NATO-Staaten bestreiten etwa 55% der weltweiten Rüstungsausgaben.

Und nun wollen wir das Verhältnis noch weiter nach oben schrauben ??
Die 2% werden von den meisten "armen" Ländern übererfüllt. Da am Ende 80% und mehr eines Verteidigungstetats Personalausgaben sind (auch der gekaufte Eurofighter kostet ja vor allem im Sinne von Arbeitsleistung, es sind nicht die Aluminiumpreise die Treiber), steigen die Ausgaben zwangsläufig mit steigendem Lohnniveau.
Man kann als Ausweg durch nicht marktgerecht entlohnte Wehrpflicht ein großes Heer zu geringen Kosten halten.
Absolute Summen sind Unsinn: die Lohnkosten eine deutschen Hauptmanns finanzieren anderswo eine halbe Kompanie.


Zur Sache:
Wenn ich heute das Telefon nehme und bei der Industrie nach Ausrüstung frage, wann kann ich mit deren Eintreffen rechnen? Wir rechnen im Idealfall mal damit, dass die bereits fertig entwickelt ist und prinzipiell funktioniert. Gibt es da Praxisbeispiele?
 
TF-104G

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Alien
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Sorry Leute, der Luftfahrtbezug ist hier nicht gegeben.
 
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