Sowj. Flugplätze in der DDR gestern & heute

Diskutiere Sowj. Flugplätze in der DDR gestern & heute im Russische / Sowjetische LSK Forum im Bereich Einsatz bei; Diese Bezeichnung ist mir nie über den Weg gelaufen, obwohl ich mit der KKR-Version zu tun hatte und damit mehrmals unterwegs war. Gruß F.-K.
Franz-Klaus

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-SUKHOI SU-7 and SU-17/20/22- von Yefim Gordeon und Dmitriy Komissarov


Habe mein Exemplar damals bei ebay gefunden. Ist aber nicht ganz billig.
Diese Bezeichnung ist mir nie über den Weg gelaufen, obwohl ich mit der KKR-Version zu tun hatte und damit mehrmals unterwegs war.

Gruß
F.-K.
 
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Diese Bezeichnung ist mir nie über den Weg gelaufen, obwohl ich mit der KKR-Version zu tun hatte und damit mehrmals unterwegs war.

Gruß
F.-K.
Bei Gordon werden als 'M4R' bezeichnet:

- '711' (2./JBG-77)
- '757' (2./JBG-77 / 1./MFG-28)
- '378' (2./MFG-28)
- '380' (2./MFG-28)
- '537' (2./MFG-28)
- '629' (2./MFG-28)

Da fehlen also etliche Maschinen, denen wir inzwischen hier im FF (mehr oder minder sicher) zeitweise die 'M4R'-Rolle zuordnen konnten:

- '360' (1./JB-77)
- '363' (1./JB-77)
- '365' (1./JB-77)
- '366' (1./JB-77)
- '682' (2./JB-77)
- '598' (2./MFG-28)
- '590' (2./MFG-28)
- '798' (1./MFG-28)
- '734' (1./MFG-28)
- '730' (1./MFG-28)

Das sind 16 Flugzeuge. Also doch eine nicht unerhebliche Anzahl innerhalb der 48 an die NVA gelieferten Su-22M4, die man demnach also der 'Spezialversion M4R' zuordnen müsste. Und auch in dieser Aufzählung dürften noch Lücken sein, denke ich.

Wenn man das mal nach den Fertigungslosen der NVA-Maschinen aufschlüsselt, ergibt sich folgendes Bild:

- 25. Serie: 7.; 10.; 11. und 12. Flugzeug
- 26. Serie: 4.; 8.; 13. und 17. Flugzeug
- 30. Serie: 13.; 14.; 15.; 16.; 17. und 18. Flugzeug
- 31. Serie: 5. und 6. Flugzeug

Also keinerlei Systematik erkennbar.
Nach meinem Kenntnisstand war jede 'M4' durch eine entsprechende Umrüstung in eine 'M4R' umrüstbar. Das war bei den Su-17M4/Su-22M4 von Anfang an so vorgesehen. Die Bezeichnung 'M4R' ist also irreführend und bezeichnet nur eine mögliche Rüstvariante der 'M4'. (Analog gibt es auch noch die 'M3P / M4P'-Version, also die SEAD-Version mit BA-58 "Wjuga"-Behälter unter dem Rumpf und Anti-Funkmess-Raketen Ch-27PS/Ch-25MP oder Ch-58. Auch in diese 'M4P'-Version konnte jede 'M4' umgerüstet werden.)
Bei den Su-17M3 hat man diese Möglichkeit im Laufe der Serienfertigung geschaffen, die Su-22M3 (Ungarn und Vietnam) dürften diese Möglichkeit ebenfalls gehabt haben, da die Fertigung der Exportflugzeuge erst nach Ende der Su-17M3-Fertigung erfolgte und ungarische KKR-Maschinen ja dokumentiert sind.
Bei Su-20 (z.B. Polen) bzw. Su-22 gab es später auch entsprechende Nachrüstungen.
 
ManfredB

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Ein nicht unwesentlicher Unterschied zwischen den Varianten SU-17M3 (Erzeugnis 52) und SU-17M4 (Erzeugnis S54) ist, daß die M4 zusätzlich mit dem Fernnavigationssystem RSDN (РСДН = Радиотехническая система дальней навигации) ausgerüstet ist/war.

Zu RSDN und den SU-22M4 der NVA siehe auch hier: ==> www.flugzeugforum.de/threads/42052-Su-22 ...
 
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Ein nicht unwesentlicher Unterschied zwischen den Varianten SU-17M3 (Erzeugnis 52) und SU-17M4 (Erzeugnis S54) ist, daß die M4 zusätzlich mit dem Fernnavigationssystem RSDN (РСДН = Радиотехническая система дальней навигации) ausgerüstet ist/war.

Zu RSDN und den SU-22M4 der NVA siehe auch hier: ==> www.flugzeugforum.de/threads/42052-Su-22 ...
Naja, der sichtbare Hauptunterschied ist trotzdem der Lufteinlauf für den Luft-Luft-Kühler vor dem Seitenleitwerk bei der M4.

Der wirkliche Hauptunterschied verbirgt sich aber 'unter der Haube'. Die M3 (S-52) ist noch mit dem analogen Zielnavigationskomplex KN-23-1 ausgestattet, während die M4 (S-54) dann mit dem digitalen Zielnavigationskomplex PrNK-54 ausgerüstet ist, mit dem Digitalrechner Orbita 20-22 als dessen Herz. Das Fernnavigationssystem A-720 (RSDN-10 "Skip 2") ist davon nur ein recht kleiner Teil.

Außerdem wurden ab 1982 auch einzelne M3 mit dem A-720 RSDN nachgerüstet (plus Upgrade auf A-324 RSBN-6s usw.). Der Zielnavigationskomplex nannte sich dann KN-23-1U.
 
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Der sichtbare Unterschied ist ja klar, sieht ja auch ein jeder gleich :wink:

Zu den Unterschieden 'unter der Haube' habe ich meinen Beitrag auch nur auf das den meisten doch in seiner Funktionsweise relativ unbekannte RSDN bezogen.
Im ==> russischen wiki bspw. kann man zu den verschiedenen Versionen die von Dir genannten Komponenten auch nachlesen.

Zur SU-17/-22 bist Du da ja der Experte :TOP:

Um zu den LSK der damaligen GSTD zurückzukommen:
Für mich bemerkenswert bleibt, daß das 20. GvAPIB Templin/Groß Dölln doch erst relativ spät die Variante M4 erhielt (ca. ab Mitte zweite Hälfte 1980er Jahre), während das 730. APIB in Neuruppin schon etwas vorher mit der Umrüstung auf die M4 begann und diese auch komplettiert wurde.
 
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Um zu den LSK der damaligen GSTD zurückzukommen:
Für mich bemerkenswert bleibt, daß das 20. GvAPIB Templin/Groß Dölln doch erst relativ spät die Variante M4 erhielt (ca. ab Mitte zweite Hälfte 1980er Jahre), während das 730. APIB in Neuruppin schon etwas vorher mit der Umrüstung auf die M4 begann und diese auch komplettiert wurde.
Historisch begründet und wegen der Nähe zum Herstellerwerk wurden die neusten Versionen häufig erst im mittelasiatischen Raum und an den asiatischen Küsten eingesetzt.
Was auch vor dem historischen Hintergrund des Afghanistankrieges zu beachten ist, dass die Su-17M3/M4 einen erheblichen Teil der Missionen dort bestritten haben. Die neusten Versionen gingen damals häufig dort hin und kamen erst danach zu den Einheiten des 'Westlichen KSP'. Das betraf die Einheiten in der DDR aber auch z.B. unsere Pateneinheit der Baltischen Flotte im Raum Kaliningrad (inklusive geflickter Einschusslöcher in den Tragflächen der M3 - und die zusätzliche Panzerung, wovon ich immer noch Bilder suche :wink: ).
 
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Du meinst bestimmt das 846.OMShAP Tschkalovsk?
 
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... Für mich bemerkenswert bleibt, daß das 20. GvAPIB Templin/Groß Dölln doch erst relativ spät die Variante M4 erhielt (ca. ab Mitte zweite Hälfte 1980er Jahre), während das 730. APIB in Neuruppin schon etwas vorher mit der Umrüstung auf die M4 begann und diese auch komplettiert wurde.
Habe dazu etwas Interessantes gefunden, wenn man dem in Neuruppin Gedienten Glauben schenken darf:
этот полк получил первыми среди строевых частей самолеты Су-17м4, причем первую аэ доставили в 1982 году в виде наборов на Ан-22, собирали их прямо в полку и полетели сами.
==> QUELLE

Dass heisst, die erste Staffel hat schon 1982 Ihre ersten SU-17M4 via Luftransport mittels AN-22 erhalten. Das würde also bedeuten, daß diese Maschinen neu ab Werk und teilzerlegt direkt nach Neuruppin gebracht wurden.
Diese Praxis war damals nicht unüblich ==> http://home.snafu.de/veith/jbg-77.htm
 
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Ergänzend eine Bestätigung dazu (wörtl. "deliveries ... were confirmed"); ein Auszug aus dem ==> USMLM History Report 1982.
 
Anhang anzeigen
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Es hieß doch immer ,das in den Bogendeckungen 1-1,5 Kampfsätze an Waffen lagerten. Hier zu sehen die Aufmunitionierung einer AU-13 in Finow. :TOP:
http://uploads.ru/Hp0qt.jpg
 
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Hierher stammen die Gerüchte über die 3 stelligen Bordnummern und angebliche Weiternutzung der allstedter Maschinen in Templin.
Naja, Gerüchte ...
Zu dem Zeitpunkt als die Maschinen ("M3R") aus Allstedt (über Templin/Groß Dölln) zurückgeführt wurden, stellte man in Groß Dölln auf die M4 um. Wozu denn dann noch einmal M3 in den Bestand aufnehmen, die man gerade erst abgegeben hat?
Was passierte, ist, dass vier M4 von Neuruppin (19 rt -> 40 ge / 23 rt -> 03 ge / 54 rt -> 10 ge / 55 rt -> 20 ge) nach Groß Dölln gingen. Das ist aber entsprechend dokumentiert.

Zu den Verwirrungen mit den 'orangen' Bordnummern (gelbe Farbtöne sind ein dehnbarer Begriff; die Werknummer der '29 or' aus Groß Dölln ist übrigens die 10.9.05; '25 or' 10.4.02; '26 or' 11.1.01) könnte die Tatsache geführt haben, dass 1987/88 auch noch M3 nach Groß Dölln gehörten, die aber wegen Bauarbeiten dort auf andere Plätze (z.B. Finow) verlegt waren.
Die angegebene Nummern (gelb bzw. rot) würden jedenfalls jeweils nach Groß Dölln bzw. Neuruppin passen.
Die dreistelligen Nummern könnten auch unter Tarnen und Täuschen fallen. Bei uns wurde dazu auch zwei oder vier statt drei Nummern geflogen.
Also alles keine Hexerei. :wink:
 
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Hallo -Tester-, das mit der Tarnung der Nummern wäre dann bei der 16.LA der einzigste bekanntgewordene Fall. Sicherlich bei den LSK der DDR oft bei Fototerminen angewendet habe ich es bisher an noch keinem Kampfflugzeug der GSSD gesehen. Ich denke mal die "Sichtung" der allstedter Maschinen im Templiner Regiment war eine Falschinterpretation während des Aufenthaltes dieser bei deren Rückverlegung. Insgesamt sind mir folgende M-4 Bekannt, welche vom 730.APIB kamen und in Templin weiterbetrieben worden:

54 rot wurde zur gelben 10
55 rot wurde zur gelben 20
19 rot wurde zur gelben 40
41 rot wurde zur gelben 41
49 rot wurde zur gelben 49
01 rot wurde zur gelben 43


Falls jemand mehr weiß bitte ergänzen.
 
Toche

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Hallo
Leider kann ich dort nix sehen, ehr im Gegenteil, ich soll mich dort anmelden.
Schade!!
Ps-- mach doch einfach einen auf.
Gruss Toche :bee:
 
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Was auch vor dem historischen Hintergrund des Afghanistankrieges zu beachten ist, dass die Su-17M3/M4 einen erheblichen Teil der Missionen dort bestritten haben. Die neusten Versionen gingen damals häufig dort hin und kamen erst danach zu den Einheiten des 'Westlichen KSP'.
Daraus kann man eine durchaus interessante These ableiten. Nämlich das M4 die im Afghanistankrieg
im Einsatz waren den Weg nach Templin gefunden haben könnten.
Auch wenn es nur ganz wenige Flugzeuge betreffen würde. Hier werden vorzugsweise
Werknummern von M4 gesucht.

Zu dem Zeitpunkt als die Maschinen ("M3R") aus Allstedt (über Templin/Groß Dölln) zurückgeführt wurden, stellte man in Groß Dölln auf die M4 um.
Nach Bestandslisten offizieller Berichte begann die Umrüstung in Templin von M3 auf M4 schon 1989.
Denn in Neuruppin reduzierte sich der M4-Bestand von 1988 mit 45 zu 1989 auf 40 Flugzeuge.
In Templin reduzierte sich der M3-Bestand von 1988 mit 45 zu 1989 auf 31 Flugzeuge und
erstmals tauchen hier M4 auf. Zum Jahresende 1989 wurden 9 M4 in Templin festgestellt.
Im Vergleich mit Neuruppin ergibt sich das etwa die Hälfte von dort und die andere Hälfte nicht
von dort gekommen sein muß. Im Jahr 1990 setzt sich das fort. Es handelt sich alleine nur für 1989
um etwa 4 Flugzeuge die ab 1991 irgendwie aufgefallen sein könnten.
Vielleicht weiß jemand mehr dazu?
 
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