Thermodynamische Betrachtung Dieselmotor

Diskutiere Thermodynamische Betrachtung Dieselmotor im Luftfahrzeugtechnik u. Ausrüstung Forum im Bereich Grundlagen, Navigation u. Technik; Ohne mehr an Sprit, wird sich in der Leistung auch nichts tun, bei dem alten Eisenschwein kannst Du aber bedenkenlos die Einspritzung nach oben...
Doppelnik

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Ohne mehr an Sprit, wird sich in der Leistung auch nichts tun, bei dem alten Eisenschwein kannst Du aber bedenkenlos die Einspritzung nach oben korregieren. VW hatte damals den Umweltdiesel in dem Golf 2, das war ein aufgeladener 1,6 er mit der selben Leistung wie die Saugmotorvariante, mehr Luft führt beim Diesel zu weniger Schadstoffen, also tust Du schon so etwas Gutes....
 
Stovebolt

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Eine kleine bis moderate Aufladung ist vorteilhaft im unteren bis mittleren Drehzahlbereich. Der Motor muss keine Saugarbeit mehr leisten im Ansaugtakt, weil die Luft nun reingeschoben wird.
Das merkst du ja anscheinend auch schon.
Trenne dich aber bitte von dem Glauben ein LLK würde den Motor thermisch entlasten.
Gruß!
 
cool

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Trenne dich aber bitte von dem Glauben ein LLK würde den Motor thermisch entlasten.
Also aktuell ist mein "Limit" beim hochdrehen der Dieselmenge die Abgastemperatur. Bei den alten Diesel spricht man irgendwie von 675°C dauerhaft wobei kleine Spitzen darüber kein Problem sind.
Die Idee war, im Lastbetrieb die Ladeluft zu kühlen um die EGT bei gleicher Last/Leistung zu senken.

Das Kühlsystem selbst ist in der Tat von Haus aus großzügig dimensioniert, weil der Motor in den üblichen Fahrzeugen ja einen deutlich höheren Volllastanteil hat. Da kommt meiner kaum über 70° wobei das Thermostat irgendwo ab 80° aufmacht. Das hat wohl auch damit zu tun, dass ich einen starren Lüfter habe, der immer mitläuft.

mehr Luft führt beim Diesel zu weniger Schadstoffen
Bei den ganzen Probe/Einstellfahren habe ich gesehen, dass viel Ladedruck / hohe Luftmasse die EGT deutlich senkt, weil die Dieselmenge im Vollastanschlag (Regelstangenanschlag) limitiert ist. Sobald man am Berg Drehzahl verliert, der Ladedruck dadurch leicht sinkt kommt sofort die EGT hoch.
 
Doppelnik

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Die Abgase sind bei einem stöchiometrischen Gemisch (wenn man die Brenngeschwindigkeit außer acht läßt) am heißesten, das bedeutet, mehr Luftmasse bei gleichbleibender Kraftstoffmasse führt zu niedrigerer Temperatur. Ein Ladeluftkühler führt natürlich auch zu niedrigerer Temperatur und gleicher Motorleistung bei niedrigerem Spitzendruck.

Die Abgastemperatur beim Diesel wird erst beim und durch den Turbo kritisch, bei Mehrfachaufladung geht man bis 900 °C (und darüber?). Mit ausreichendem Luftüberschuss kannst Du aber die Leistung steigern ohne die Abgastemperatur steigern zu müssen.
 
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Aber ein wirklich stöchiometrisches Gemisch fährt man bei Diesel doch selten. Irgendwo bei 18-16:1 kommt ja dann die Rauchgrenze. Juckt mich bei meinem alten Diesel nun nicht so sehr, will das aber auch nicht übertrieben.

Garrett meint wohl bis 800°C sind ok, andere Dieseltreiber fahren auch diesen Wert an, ich habe da noch etwas Skrupel. Wie gesagt, der Motor hat sonst keine Features, die ein normaler Turbomotor mitbringt (gekühlte Ventile, etc.)
 
Doppelnik

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Hängt halt auch davon ab, wie intensiv Du die Mehrleistung nutzen möchtest, im Gelände brauch man sehr wenig Leistung (aber ein gutes Ansprechverhalten) und für schnelle Autobahnjagden gibt es sicher bessere Fahrzeuge. Was natürlich eine Rolle spielen könnte, ist ein schwerer Wohnwagen mit Tempo 100 die Berge rauf, da kann es dann schon mal ein paar Minuten Volllast geben die u.U. kritisch werden könnten (wenn man 50% Mehrleistung in Anspruch nimmt. Die alten Benzmotoren sind aber extrem robust und für die Ewigkeit ausgelegt, selbst wenn mit Tuning nur ne halbe Ewigkeit übrigbleibt ist das immer noch sehr viel...
 

mg218

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Aber ein wirklich stöchiometrisches Gemisch fährt man bei Diesel doch selten. Irgendwo bei 18-16:1 kommt ja dann die Rauchgrenze. Juckt mich bei meinem alten Diesel nun nicht so sehr, will das aber auch nicht übertrieben.
Macht man beim Benziner auch nicht, hat aber etwas mit den Abgasen und der Abgasnachbehandlung zu tun.
Ruß ensteht halt bei unvollständiger Verbrennung durch Sauerstoffnangel.
 
Doppelnik

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Doch, Benziner fahren zu 90 % (es gibt ein paar Magermotoren mit Schichtladung) stöchiometrisch, mit Euro 6 sogar a der Volllast. Nur bei einem stöchiometrischen Gemisch kann man einen hoch wirksamen und preiswerten 3-Wegekatalysator einsetzen (drei weil HC, NOx und CO).
 
cool

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Hängt halt auch davon ab, wie intensiv Du die Mehrleistung nutzen möchtest, im Gelände brauch man sehr wenig Leistung (aber ein gutes Ansprechverhalten) und für schnelle Autobahnjagden gibt es sicher bessere Fahrzeuge.
Ich denke, wenn man im Schnitt anschaut, wie der Motor gefordert wird (Integral der Leistung = Energie ~ Spritverbrauch) dann liege ich da für so einen Motor recht niedrig. Mit dem Turbo schiebt er nun auch im mittleren Bereich schön an. Aber ein echtes Leistungswunder wird der dadurch nicht.
Ich fahre (noch) kein echtes Gelände.

Die Motoren hier werden für den reinen Geländeeinsatz stark aufgeladen, den LLK spart man sich dann, weil es eh keinen Fahrtwind gibt, der da die Wärme wegschaffen könnte. Aber dann ist die Haltbarkeit auch sekundär.

Topspeed liegt vielleicht so bei 110km/h und auch das mag er nicht, weil er dann schon über Nenndrehzahl arbeiten muss. Ganz zu schweigen vom Fahrwerk und Lenkung.
 

mg218

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Doch, Benziner fahren zu 90 % (es gibt ein paar Magermotoren mit Schichtladung) stöchiometrisch, mit Euro 6 sogar a der Volllast. Nur bei einem stöchiometrischen Gemisch kann man einen hoch wirksamen und preiswerten 3-Wegekatalysator einsetzen (drei weil HC, NOx und CO).
In der Theorie.
 
Doppelnik

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@mg218 nein, in der Realität, d.h. sie wackeln ständig ein wenig um den Lambda 1 Punkt herum. Bei Euro 6 Motoren erfolgt eine Abgasmessung auf der Straße im normalen Verkehr und das Abgassystem (Es gibt hinterher irgendwelche komlizierten Berechnungsverfahren welche die Schwierigkeiten des sich ergebenden Fahrprofils bewertet um eine Einordnung der Messergebnisse unter unbekannten Randbedingungen zu ermöglichen).

@cool : Meine Geländeerfahrung beschränken sich auf einen geliehenen Suzuki Jimny in Thailand (Ko Samui) in den späten 90 ern. Wenn man nicht grade mit Überrollbügel, Sechspunktgurt und Helm auf Zeit fährt, ist fehlende Leistung eigentlich kein Thema im Gelände. Ich hatte Anfangs dem kleinen Jimny nicht so viel zugetraut, aber er kletterte wie eine Bergziege jede noch so steile Rampe hoch. Auch durch matschige Abschnitte pflügte er sich problemlos durch. Sieh Dir auch mal an, wie die Russen mit nur 150 PS im ZIL 131 Holz aus dem Wald holen:


Bedenke, 20/kmh sind gefühlt schon richtig schnell im Gelände und mit geeigneter Untersetzung hast Du da 5x so viel Zugkraft wie bei Tempo 100. Vielleicht wirst Du nach den ersten Geländefahrten (erst mal...) gar nicht mehr Leistung vermissen.
 

vossba

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Moin,

der Om314 im Bandeirante lässt sich schon aufladen. Die MB-Trac Fraktion ist da ganz gut im Thema. Folgendes gibt es zu beachten: Asbest Zkd ist nur bedingt Turbofest- Der Motor hat serienmäßig keine Kolbenbodenkühlung, was für hohe Kolbenbelastung sorgt. Ansonsten gibt es den Motor ja als 6 Zylinder mit Turbo von DB, da kann man ja sehr schön abschätzen was geht.

Warst du mit dem Auto nicht auch in einem anderem Forum?

Bandeirante wäre ein Traum. 4l lkw Diesel im Geländewagen…..
Ich fahre einen Land Rover Serie 2A mit 200 TDI Motor.

Gruss Reinhard
 
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