Wirksamkeit von Doppelrudern

Diskutiere Wirksamkeit von Doppelrudern im WK I & WK II Forum im Bereich Geschichte der Fliegerei; Die Annahme, dass Doppelruder eine bessere Wirksamkeit als ein konventionelles Leitwerk haben, scheint nicht (immer?) der Fall zu sein. Bei einer...
spicmart

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Die Annahme, dass Doppelruder eine bessere Wirksamkeit als ein konventionelles Leitwerk haben, scheint nicht (immer?) der Fall zu sein.
Bei einer solchen Konstruktion sollten die Ruder besser dem Luftstrom hinter den Propellern ausgesetzt sein und deswegen für mehr Stabilität und bessere Ruderwirksamkeit sorgen.
Die B-24 Liberator allerdings galt als in der Luft nicht besonders stabil und schwer zu fliegen. Eine spätere Version, die B-24N, erhielt ein großes Einzelleitwerk und obwohl diese Variante nicht mehr in die Massenproduktion gelang, so fand das Leitwerk bei der PB4Y-2 Privateer, eine navalisierte Weiterentwicklung der B-24, Verwendung.
Es stellte sich nämlich heraus, dass die Flugeigenschaften sich dadurch wesentlich verbesserten.
Wieso lagen die Ingenieure mit der (physikalisch logischen, wie man meinen sollte) Doppelruderkonzeption falsch? War es nur bei der B-24 so oder auch bei anderen Mustern?
 
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JohnSilver

JohnSilver

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Im Lotter Kreuz links oben
Viele Bomber des 2. Weltkriegs hatten ein Doppelleitwerk wegen des damit verbundenen besseren Schussfeldes nach hinten für den oberen Bordschützen.
Vermutlich war das auch hier zumindest einer der Gründe.
 
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jackrabbit

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Hallo,

Die B-24 Liberator allerdings galt als in der Luft nicht besonders stabil und schwer zu fliegen.
das lag aber an dem (Davis-)Profil der Tragfläche der B-24, das war ziemlich ausgereizt.

Grüße
 
spicmart

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Hallo,



das lag aber an dem (Davis-)Profil der Tragfläche der B-24, das war ziemlich ausgereizt.

Grüße
Naja, der Davis-Flügel war zum Zeitpunkt seiner Konzeption ein revolutionäres Feature und ein Novum. Es zeigte sich später nur, dass er für höhere Geschwindigkeiten nicht geeignet war und deshalb bei Kriegsende auch schnell verschwand. Der Liberator-Nachfolger B-32 Dominator, das Ersatzprogramm für den Fall, dass die B-29 floppte, hatte ebenfalls diesen Flügel und die wurde später entworfen. Die B-29 hatte ein anderes aber doch ähnliches Flügelprofil.
Von daher würde ich ihn für damals nicht als ausgereizt bezeichnen.
 

jackrabbit

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Moin,

im Falle der B-24 war das Flügelprofil für die Probleme bei der Steuerung verantwortlich.
Das war gemeint, die Liberator war nicht einfach zu fliegen und auch so schon eher am Limit (als z.B. die B-17).
Wenn ich mich recht erinnere auch wegen der hohen Flächenbelastung, was bei Beschuss/ Treffern schnell zu Problemen führte. Also ersetze „ausgereizt“ durch „am Limit“ für den Einsatzzweck.

Grüße
 
spicmart

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Moin,

im Falle der B-24 war das Flügelprofil für die Probleme bei der Steuerung verantwortlich.
Das war gemeint, die Liberator war nicht einfach zu fliegen und auch so schon eher am Limit (als z.B. die B-17).
Wenn ich mich recht erinnere auch wegen der hohen Flächenbelastung, was bei Beschuss/ Treffern schnell zu Problemen führte. Also ersetze „ausgereizt“ durch „am Limit“ für den Einsatzzweck.

Grüße
Wo hast du das denn her, dass es der Davisflügel war, der diese Probleme verursachte?
 
spicmart

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Das Davisflügelprofil ist ein Laminarströmungsprofil.
 
Gilmore

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Ich möchte mal zurückkommen auf die Leitwerksformen: Nämlich: Es gab/gibt auch einmotorige Flugzeuge mit Doppelleitwerk, z. B. die Miles Messenger. Hier hat man wohl eher Wert darauf gelegt, daß die Seitenleitwerke eben nicht im Propellerstrahl liegen, wodurch sie weniger den darin enthaltenen Turbulenzen und damit verbundenen Vibrationen ausgesetzt sind.
 
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