mal wieder Lakehurst, LZ 129 Hindenburg...

Diskutiere mal wieder Lakehurst, LZ 129 Hindenburg... im Luftfahrzeuge allgemein Forum im Bereich Luftfahrzeuge; Hallo, wenn man das Internet danach abgrast, findet man zum Thema Ursache immer noch meistens eine Angabe wie "die wahren Ursachen wurden nie...

micmen

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Hallo,
wenn man das Internet danach abgrast, findet man zum Thema Ursache immer noch meistens eine Angabe wie "die wahren Ursachen wurden nie geklärt und werden vermutlich nie gefunden". Sehr häufig scheint mittlerweile auch eine vom Deutschen Wasserstoff- und Brennstoffzellen-Verband e.V. (DWV) gestreute Info zu sein, wonach die in den Zellen befindlichen 200.000 m³ Wasserstoff keinen Einfluß auf den Verlauf des Unglücks hatten und der Unfall bei Verwendung von Helium statt Wasserstoff mehr oder weniger identisch abgelaufen wäre (??? - siehe hier gegen Ende von "Einführung" der Satz "Ein mit Helium gefülltes Luftschiff wäre ganz ähnlich verbrannt.").

Gestern kam nun der Film "Zeppelin!" (wen es interessiert: wird am 16.12.2008 um 14:55h wiederholt) und der brachte (2005 gedreht) wiedermal die wohl schon längst überholte Anschlags-These (nebenbei noch die Info, nach dem Unglück hätten sich die USA zur Helium-Lieferung an Deutschland bereiterklärt, was aber an der Ablehnung Hitlers scheiterte - wohl auch eher ein Märchen?).

Ich habe (müßte Ende 2007 oder Anfang 2008 gewesen sein) einen Fernsehfilm gesehen, in dem ein Mann bei der Rekonstruktion des Unglücks begleitet wurde, der sehr stichhaltig alle relevanten Informationen zusammentrug und auch Versuche durchführte (z.B. Reproduktion der Außenhaut und Untersuchung des Brennverhaltens). Und der Film ließ die Sache so aussehen, als wären das letztendlich nicht nur Thesen, sondern würden dessen Ergebnisse als Beweis für den tatsächlichen Hergang mit allen maßgeblichen Ursachen und Zusammenhängen angesehen. Sprich: Die Sache wäre nun endgültig aufgeklärt.
Ich meine, der Mann wäre ein US-Amerikaner gewesen, der beruflich aus dem Bereich kam (Versicherung, Unfallgutachter, ...) und die Sache als Hobby privat ermittelte.

Ergebnis war, daß eine Kombination aus menschlichem Versagen (zwei Fehlern des Kapitäns) und der gefährlichen Konstruktion verantwortlich waren.
So soll den Konstrukteuren bekannt gewesen sein, daß sich die Außenhülle durch Luftreibung während der Fahrt und durch Ladungen in der Luft in der Nähe von Gewittern extrem aufladen kann. Das würde ohne Bodenkontakt zu einer harmlosen Aufladung des ganzen Schiffes führen, bei einem Landungsversuch aber zu einem gefährlichen Potential der Hülle gegenüber der (durch Erdung entladenen) Gitterkonstruktion. Aus dem Grund wäre die Landung in der Nähe von Gewittern und kurze Zeit nach Kontakt mit einer Gewitterfront laut Betriebshandbuch verboten.
Und es soll den Konstrukteuren bekannt gewesen sein, daß bei Manövern unterhalb eines bestimmten Kurvenradiusses aufgrund der großen Länge des Luftschiffes eine zu große Kraft auf das Seitenleitwerk wirken und die Konstruktion überlasten würde, weshalb im Betriebshandbuch ein minimaler Kurvenradius in Fahrmanövern vorgegeben war.

Zum einen soll der Kapitän zu kurz nach Kontakt zur Gewitterfront gelandet sein, zum anderen hätte er im letzten Moment ein viel zu heftiges Korrekturmanöver ausgeführt, um das Fahren der eigentlich erforderlichen zusätzlichen Schleife mit entsprechendem Zeitverlust zu vermeiden. Bei dem Manöver soll mindestens ein Spannseil gerissen sein und mindestens eine Wasserstoffzelle beschädigt haben, erkennbar am vom Boden beobachteten Flattern der Außenhülle oben direkt vor dem Heckleitwerk und dem Absenken des Hecks (welches den Kapitän zu Balancekorrekturen zwang).
Durch das im Regen immer leitfähiger werdende Landeseil soll sich die Gitterkonstruktion ziemlich vollständig entladen haben, was zu einer hohen Spannungsdifferenz zur Außenhaut und schließlich zu überspringenden Funken führte, die das Wasserstoff-Luftgemisch in der Nähe des Lecks entzündeten. Die Flammen sollen sich dann mit exakt der typischen Geschwindigkeit brennenden Wasserstoffgases nach vorne durchgefressen haben, wobei die Außenhaut verbrannte und so zu der typischen gelben Farbe der Flammen des sonst fast unsichtbar brennenden Wasserstoffs führte.


Jetzt hätte ich zwei Fragen:
  1. Weiß jemand, wo dieser Beitrag gesendet wurde, und/oder kennt den Titel?
  2. Kann jemand bestätigen, daß das, was ich oben geschrieben habe, so etwa den "offiziellen" Stand der Kenntnisse wiedergibt, bzw. weiß jemand, was daran falsch oder fraglich ist?

danke!
 
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JensB2001

JensB2001

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Jetzt hätte ich zwei Fragen:
  1. Weiß jemand, wo dieser Beitrag gesendet wurde, und/oder kennt den Titel?
  2. Kann jemand bestätigen, daß das, was ich oben geschrieben habe, so etwa den "offiziellen" Stand der Kenntnisse wiedergibt, bzw. weiß jemand, was daran falsch oder fraglich ist?
Die Doku die du meinst kenn ich auch, u hab sie schon öfters gesehen..sie wird i.d.R. auf N24 gesendet!!

Die offizielle wirkliche Unfallursache wird man sicher nie wirklich merh klären können..
Aber die dort beschriebenen Faktoren, sind sicher sehr schlüssig, u sicher sehr wahrscheinlich das es sich so oder sehr ähnlich zugetragen hat...

100%tige Sicherheit ob es sich so zugetragen hat, wird man heute sicher nicht bekommen..

Die "Anschlagstheorie" kann man sicher nicht zu 100% völlig ausschlagen, aber vermutlich ist es eher doch nur eine Theorie ..

Um es mal mit den Worten der Mysthbusters zu sagen:
"Plausibel"

Plausibel ist die Therorie/Annahme das es sich so wie beschrieben zugetregan hat, statische Entladung,/Gewitter/Überlastung der "Zelle"/ Brandverhalten der Aussenhaut usw. ...

Sicherlich wäre das Unglück aber wohl eher anders ausgegangen wenn die Füllung nicht Wasserstoff sondern Helium gewesen wäre..

Gruß
Jens
 

micmen

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Merci!

Wenn vielleicht noch jemand den Titel der Sendung wüßte...?

Und falls jemand der Meinung ist, daß irgendeins der hier beschriebenen Details "wacklig" ist oder eine Theorie mit abweichenden Details kennt, die heute ernsthaft diskutiert wird, würde ich mich ebenfalls über eine Antwort hier freuen.

danke nochmal
 

micmen

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sicher????

Das käme dann ja exakt heute Abend...
wär' ja'n Ding...
 
JensB2001

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Jau, um 22:05 Uhr!

So sagt es das Programm von N24.

U ansich solte das auch die Doku sein, die du ansprachst.

Gruß
Jens
 
JensB2001

JensB2001

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Hey

Ich hab nur einen kurzen Blick reinwerfen können in die Doku...aber bin mir nicht sicher ob sie das wirklich war..also die von dir angesprochene, dazu war mein "Blick" zu kurz..

Wenn sie es nicht war, dann ist es doch eine andere, aber die von dir erwähnte ist mit bekannt, hab sie auch schon merhfahc gesehen..

Also berichte mal kurz, ob sie es war.

Gruß
Jens
 

micmen

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Ich hab nur einen kurzen Blick reinwerfen können in die Doku...aber bin mir nicht sicher ob sie das wirklich war
Hi,
so ging's mir auch - aber sie war es tatsächlich. Dir ist es wohl ähnlich gegangen wie mir, daß Dir nicht mehr in Erinnerung war, daß die Sendung aus zwei völlig unterschiedlichen Hälften zusammengesetzt ist:
Die erste Hälfte besteht aus einer spielfilmartigen Nachstellung der letzten Fahrt (in den Teil hattest Du wohl vorhin hineingesehen?), die zweite aus den Recherchen und Versuchen dieses Unfallgutachters.

Und das ist eine Sendung von 2005 aus einer englischen Sendereihe, siehe hier.

Ich jedenfalls hatte mich nur noch an die zweite Hälfte erinnert.
Aber war im Prinzip so, wie von mir im Eröffnungsbeitrag beschrieben. Ich kann jetzt nicht mehr beschwören, daß auch der Punkt "Landung bei hoch aufgeladenem Luftschiff" wie das mit den Minimalradien im Betriebshandbuch geregelt (= verboten) war, aber jedenfalls wären alle Kapitäne der Zeppelingesellschaft in diese Problematik eingewiesen gewesen inkl. der Vorgabe, bei solchen Bedingungen nicht zu landen.

Und als Hugo Eckener von dem Unglück und seinen Umständen erfuhr, soll er sofort sehr wütend gewesen und spontan dem Kapitän die Schuld gegeben haben.


Also vielen Dank!

(und echt, was ein Zufall, daß das dann ausgerechnet jetzt wiederholt wird...)
 
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