Brandenburg: erneut Kleinflugzeug abgestürzt

Diskutiere Brandenburg: erneut Kleinflugzeug abgestürzt im Flugunfälle und Flugunfallforschung Forum im Bereich Luftfahrzeuge allgemein; Neuerlicher Absturz eines Kleinflugzeuges in Brandenburg. Am Donnerstag, den 11. März, kurz vor 20.00 Uhr stürzte ein einmotoriges...
Blackjet

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Neuerlicher Absturz eines Kleinflugzeuges in Brandenburg.

Am Donnerstag, den 11. März, kurz vor 20.00 Uhr stürzte ein einmotoriges Kleinflugzeug ( berichtet wird von einer Robin 2160) bei Radensdorf in einen Wald.

Ursache soll ein technischer Defekt gewesen sein. Der Pilot wurde schwer verletzt, konnte sich jedoch selbst befreien und per Handy Hilfe alarmieren.
 
Christian K

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Astronaut
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Ja, ist fast vor meiner Haustür. Etwa kurz nach 20 Uhr gingen auch bei uns die Feuerwehrsirenen los, damit unsere Jungs sich an der Suche beteiligten.
Das Absturzstelle liegt nahe Radensdorf in einem Wald in Richtung Biebersdorf.
 
halle1

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Jetzt mal ne blöde Frage, die haben den über Handy geortet, wo war das ELT?
 
nerbe

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Gute Frage!

wenn er tatsächlich einen ELT-Versager hatte, dann wäre das schon mal heftig und der Hersteller wird wohl blechen müssen.

Sollte der Herr ohne ELT gestartet sein (für weniger Vertraute, seit dem 1.1.2010 sind alle Flugzeuge ohne 406er ELT gegrounded), dann möchte ich nicht in seiner Haut stecken, das wäre dann wohl das erste Exempel in diesem Jahr und dürfte einige Piloten derb erschrecken, denn tatsächlich ist nicht bei allen Maschinen umgerüstet worden. Beim Fliegen mit Flugzeugen ohne Zulassung kennt der deutsche Flugbürokrat kein Erbarmen.

(zur Ergänzung, UL-sind von der ELT Ausrüstungspflicht in .de nicht betroffen)

Gruß...
 
grinch

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Space Cadet
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wahrscheinlich irgendein Flugplatz
Das ELT ist niemals 100% sicher. Es sind genügenden Unfälle beschrieben, bei denen kein ELT Signal geortet werden konnte weil:

Der "Aufschlagzünder" durch ungünstige Beschleunigungswinkel nicht auslöste,

das ELT selbst beim Aufschlag beschädigt wurde,

oder die ELT Antenne abbrach und somit keine ausreichende Signalstärke gesendet wurde.

Außerdem gibt es bei Cospas/Sarsat keine 100% Überdeckung, weil nicht das gesamte Gebiet ununterbrochen gescannt wird. Je nach Gebiet, Datum und uhrzeit, kann es geraume Zeit dauern bis mal wieder ein Satellit das Absturzgebiet überfliegt und das Signal erfasst.

Wenn also Zeugen oder die Flugüberwachung einen vermeintlichen Absturz beobachten, kann die Handyortung wesentlich schneller zu Erfolg führen, als die ELT Ortung. Die Handyortung ist von der Öffentlichkeit relativ unbemerkt mittlerweile stark ausgebaut und vervollkommnet worden. Die entsprechenden Lagezentren der Polizei/Innenministerien können das mittlerweile mit wenigen klicks am PC einleiten und haben in Sekunden ein Ergebnis im Zielbereich von wenigen hundert Metern.

P.S.

Es kann aber auch terrestrisch durch die Post :?! gepeilt werden.

Wenn ich mich richtig erinnere ist die gesamte Thematik schon mal en detail im FF diskutiert worden.
 
nerbe

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Ein Knopfdruck auf der Fernbedienung des ELT hätte ja auch genügt. Der Pilot war ja sogar noch geh- und telefonierfähig, auch wenn er hinsichtlich der Orientierung etwas gelitten hatte.
Trotzdem wäre es wirklich interessant das Geschehen hinsichtlich des ELT mal genau unter die Lupe zu nehmen. Immerhin hat man uns gezwungen die Dinger einzubauen und wenn deren Nutzen gegenüber den Handies tatsächlich so zweifelhaft ist, dann wäre das schon ein starkes Stück.

Gruß...
 
grinch

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Space Cadet
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Handyortung funktioniert natürlich nur da, wo auch Handyempfang besteht und das Gerät eingeschaltet ist. Vor dem Flug vorschriftskonform ausgeschaltet, heisst natürlich dann keine Ortung. :)

Je nach Netz und Gerät gibt es mit der Netzabdeckung in "remote areas" bekanntlich auch Probleme.

Also die Universal-Lösung ist Handyortung auch ganz sicher nicht. Sie kann hilfreich sein und stellt mittlerweile ein normales Einsatzwerkzeug der entsprechenden Behörden dar.

Der Notsender-Zwang ist im übrigen eine ICAO Forderung, die Deutschland sogar noch verzögert umgesetzt hat. ICAO Annex 6 ;)

Da ist unserem Amt eigentlich nix vorzuwerfen.
 
Chopper80

Chopper80

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Vielleicht waren in diesem Fall die G-Kräfte zur Auslösung des ELT auch nicht hoch genug, der Absturz wurde ja durch die Bäume ( zum Glück für den Piloten ) erstmal abgefedert...
DER BFU-Bericht wirds sicherlich klären!

C80
 
nerbe

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@ Grinch

das weiß ich doch, trotzdem wurde in Privatfliegerkreisen Nutzen und Sinnhaftigkeit stark diskutiert. Nach den ganzen Umrüstungszwängen (Mode S ist ja noch nicht mal bei allen durch) Camo und Co. sind die Privatflieger doch ziemlich gebeutelt.
Nun mag man zwar denken, dass die Privatflieger eh reiche Pinkel seien und das locker aus der Portokasse zahlen, aber dem ist eben nicht so. Deshalb auch das konsequente Nachfragen nach Kosten und Nutzen.

Ich habe ja auch erst diese Woche die letzten Löcher für den Kram gebohrt und nun noch eine Antenne auf dem Rumpf. Bei dieser meditativen Tätigkeit fragt man sich ja doch immer wieder....war das so nötig in Mitteleuropa?

Gruß...
 
nerbe

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@Chopper,

die Dinger haben eine Handauslösung am Gerät und an der Fernbedienung im Paneel. Die Funktion wird unüberhörbar durch eine laute Tröte signalisiert. Wenn die Handauslösung versagt, kann/muss/sollte man mit einem Knöpfchen bzw. einem Kippschalter das Notsignal aktivieren. Will man sich vom Flugzeug entfernen, dann entnimmt man das Gerät aus der Halterung und führt es samt portabler Antenne mit sich. So ist es gedacht.

Gruß..
 
Schramm

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...Sollte der Herr ohne ELT gestartet sein (für weniger Vertraute, seit dem 1.1.2010 sind alle Flugzeuge ohne 406er ELT gegrounded), ...
Stimmt so nicht ganz, auf Antrag beim LBA gibt´s ´ne Ausnahmegenehmigung für maximal 1/2 Jahr.
 
nerbe

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Das wusste ich nicht. Na prima, weiß aber gar nicht wozu das gut sein soll, denn umrüsten muss man sowieso und der Winter ist eher die beste Zeit fürs Basteln. Möglicherweise sind aber auch bei manchen Flugzeugen die Einbausachen nicht ganz so eindeutig und man muss auf Termine beim LTB warten. (Alles nur Vermutung)

Bei uns stehen jedenfalls noch Maschinen ohne Umrüstung herum, werden aber nicht bewegt.

Gruß...
 
Chopper80

Chopper80

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@Chopper,

die Dinger haben eine Handauslösung am Gerät und an der Fernbedienung im Paneel. Die Funktion wird unüberhörbar durch eine laute Tröte signalisiert. Wenn die Handauslösung versagt, kann/muss/sollte man mit einem Knöpfchen bzw. einem Kippschalter das Notsignal aktivieren. Will man sich vom Flugzeug entfernen, dann entnimmt man das Gerät aus der Halterung und führt es samt portabler Antenne mit sich. So ist es gedacht.

Gruß..
Das ist mir schon klar, aber der Pilot war verletzt, geschockt und ob er da wirklich dran gedacht hat es manuell auszulösen? Gerade wenn man vielleicht erst kürzlich aufgrund der neuen Vorschriften ein solches Teil an Bord eingebaut hat und dazu noch ein funktionierendes Handy dabei hat?

C80
 
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Schramm

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Das wusste ich nicht. Na prima, weiß aber gar nicht wozu das gut sein soll...
So ´ne Umrüstung ist nicht einfach mal schnell gemacht, da gibt´s ne Menge technischer und behördlicher Stolpersteine (Werft, CAMO, EMZ, u.s.w.).
Und wenn du als Flugschule nur 3 oder 4 Flugzeuge umrüstest ist der Zeit- und auch Kostenfaktor (ca 2500€ pro ELT) nicht unerheblich.
 

hobbyflieger

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@Chopper,

die Dinger haben eine Handauslösung am Gerät und an der Fernbedienung im Paneel. Die Funktion wird unüberhörbar durch eine laute Tröte signalisiert. Wenn die Handauslösung versagt, kann/muss/sollte man mit einem Knöpfchen bzw. einem Kippschalter das Notsignal aktivieren. Will man sich vom Flugzeug entfernen, dann entnimmt man das Gerät aus der Halterung und führt es samt portabler Antenne mit sich. So ist es gedacht.

Gruß..
Na viel Spaß... bei der 2160 sind die Dinger oft hinten im Rumpf verbaut, ohne Blechzange ist die Bedienung am Gerät da kaum möglich, von einer Entnahme ganz zu schweigen. Und die kleinen Knöppchen am Cockpit zur Handauslösung hängen an einem Kabel, ebenso wie die Antenne, beide reißen bei Abstürzen regelmäßig ab, weshalb ELTs keine sichere Ortungsquelle sind bei Abstürzen. So wie die Bilder aussehen, ist das hier gut möglich gewesen. PLBs wären besser, sind aber vom Gesetzgeber in unserem Lande nicht zugelassen (also man müßte sie noch zusätzlich besorgen..). Der einzige Grund für den erzwungenen Wechsel zu den neuen ELTs war es, die "versehentlichen" Auslösungen (95%) besser bestrafen zu können. Mit "erhöhter Sicherheit" haben die Maßnahmen unserer Behörden ja schon lange nichts mehr zu tun (ZÜP, Mode-S-Zwangsabschaltung bei Schripol, Lärmschutz und geplante Gurt-LTA..)..
 
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