Ich hab mir auch gerade den Podcast vom MDR von vorn bis hinten angehört.
Meine Verwirrung steigt ins unermeßliche.
Was meine Frage betrifft:Fest steht für mich eigentlich nur: Es gab den Versuch, Mitte der 60-er Jahre eine MiG-21 aus der DDR zu entführen. Und in Anlehnung daran machte die DEFA auch einen Film .
Aber schon zwischen dem Podcast und dem Link zum MDR und anderen nicht sehr informativen Quellen zu dem Thema gibt es Widersprüche:
Mal wars der böse BND, mal wars der noch bösere CIA. Eigentlich sollte ein NVA-Pilot überredet werden, aber der Herr Laudahn spricht von einem Interflug-Piloten, der das tun sollte.
Und überhaupt wundert mich, daß nach bald 20 Jahren Öffnung der MfS-Archive noch kein "Journalist" oder gar ein "Historiker" ernsthaft diese Sache an die Öffentlichkeit gebracht hat. War ja ganz unrechtlich und unmenschlich, daß die DDR einen Spion verurteilte und einsperrte (über Angemessenheit und Details kann man sicher streiten).
Die "Entführung" der "Sidewinder" ist eigentlich gut belegt, vor allem durch den Gerichtsprozeß gegen den Starfighter - Piloten. Es war aber wohl nicht eine veraltete Rakete, wie im MDR behauptet, sondern die zu der Zeit modernste Version in der Luftwaffe, die veralteten hatten die Sowjets schon 1958 aus China.
Mein Senf zu der F-104-Geschichte und dem Erzähler:
Ich glaube, der Ex-Pilot kommt mit seiner 500-€-Rente nicht aus und muß sich mit solchen Stories was dazuverdienen !
Er sollte angeblich in die CSSR fliegen, hatte aber aber Angst, daß die Russen ihn "verschwinden" lassen. Statt dessen wollte er zu den Russen nach Ägypten fliegen. Waren die Russen dort besser?
Konnte eigentlich ein Pilot, auf sich allein gestellt, ohne ordentliche Flugplanung mit den Navigationsmitteln der 60-er Jahre und der Reichweite eines Starfighters(nicht der theoretischen Überführungsreichweite, sondern so, wie eine F-104 damals auf einem Luftwaffenflugplatz rumstand) einfach so seinen Flugplan von gewöhnlichem Übungsflug in Flucht in die CSSR, stattdessen aber Flug nach Ägypten ändern ? Mit der Chance einer glücklichen Landung in Kairo. Ohne daß die Ägypter ihn für einen Israeli hielten und gleich gelyncht hätten ?
Und die Schilderung der Vorgänge um seine Festnahme:
Vom Fliegen gesperrter Pilot darf sich trotzdem in ein startbereites, vollgetanktes Flugzeug setzen, dranrumspielen, darf eigentlich auch starten und nach Ägypten fliegen, obwohl ihm grade irgendwer sinngemäß sagte: "Geh mal zum Chef, da sind paar Knilche, die wollen Dich verhaften !"
Ich krieg mich nicht mehr ein!
Der Gipfel der Krönung kommt aber bei ungefähr Minute 47:
Er sollte eine "F-110 neuester Bauart mit Schwenkflügeln" entführen. Die sollte wohl erst in die USA fliegen, und der deutsche Wunder-"Starfighter"-Pilot, der nicht mal die richtige Bezeichnung der F-111 kennt, sollte die von dort nach Kuba fliegen?
Ich glaub, mein Schwein pfeift!