Treibstoffbehälter der Fi 103/V1

Diskutiere Treibstoffbehälter der Fi 103/V1 im WK I & WK II Forum im Bereich Geschichte der Fliegerei; Hallo! Ein Zeitzeuge hat auf dem Fliegerhorst Zwischenahn (...

casi

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Hallo!

Ein Zeitzeuge hat auf dem Fliegerhorst Zwischenahn ( http://www.flugzeugforum.de/forum/showthread.php?62408-Fliegerhorst-Bad-Zwischenahn-WWII ) nach Kriegsende in den einen oder anderen Bunker geguckt und merkwürdige Kugeln von ca. 50 cm Höhe gesehen, die einen Schraubverschluss hatten und mit Drähten umwickelt waren.

Lt. Forumsmitglied "frager" könnten es Treibstoffbehälter der Fi 103/V1 gewesen sein.

Lt. Schnittzeichnung im FZG 76 Geräte-Handbuch scheint der Tank im Mittelteil zu liegen und aus zwei "Kugeln" mit Schraubverschluss zu bestehen, die miteinander verbunden sind.

Es könnte hinkommen, jedoch lese ich in diesem Handbuch, dass diese als Ersatzteil wohl nur als komplettes Mittelteil geordert werden können. Also eher unwahrscheinlich, dass diese Kugeln einzeln rumstanden.

Im Handbuch war aber noch zwischen Bugspitze und Bug eine halbe Kugel aus Holz zu sehen, hinter (oder in) der sich die Steuereinrichtung bzw. der Kompass befand. Es kann aber auch sein, dass das nur ein zusätzlicher Schutz für die eigentliche Kugel ist.
Hier sind auch definitiv Anschlusskabel vorhanden.



Allerdings sind m. E. keinerlei Tests der V1 auf dem Fliegerhorst Zwischenahn bekannt. Es müssten auch noch Abschussrampen vorhanden sein (oder zumindest irgendwo erfasst).
Nur die ME163 wurde hier getestet. Vielleicht doch ein Teil davon?

Weitere Hinweise sind Willkommen!

LG
Carsten
 
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casi

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Hier die beiden kugelförimigen Tanks der V1:



Nachtrag:
Bei den runden "Tanks" handelt es sich offenbar um Druckluftbehälter für die pneumatische Steuerung. Der Kraftstofftank scheint noch woanders zu sein. Oder doch einer der beiden Behälter?
 
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casi

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Zufällig habe ich das entdeckt:



Da es nicht wirklich rund ist, könnte es eher was anderes sein. Evtl. ein Zusatztank eines anderen Flugzeuges?
Im roten Kreis befindet sich eine Art Anschluss. RUndherum ist der schon ziemlich abgegammelt. In der Mitte davon ist noch der, wahrscheinlich 6-eckige, "Stopfen" zu sehen. Der Anschluss ist eher seitlich.
Der Körper scheint aus mehreren Lagen zu bestehen. Die einzelnen Lagen haben eine geriffelte Oberfläche. Ein Wollknäuel beschreibt es sehr gut.
Meint der Zeitzeuge evtl. das mit den kabelumwickelten Kugeln?!
 
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EDCG

EDCG

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Allerdings sind m. E. keinerlei Tests der V1 auf dem Fliegerhorst Zwischenahn bekannt.
Die V1 wurde m.W. vom Fliegerhorst Zwischenahn aus vom KG53 eingesetzt.

Es müssten auch noch Abschussrampen vorhanden sein.
Das KG53 hat die V1 mit He-111 aus der Luft gestartet.
Dafür braucht es keine Rampen.


Ansonsten kannst du zu den Tanks ja hier mal fragen:
http://daedalus-berlin.de/index.php?option=com_content&task=blogsection&id=5&Itemid=9
Die haben offenbar fast alle Teile einer V1.
 

casi

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Vielen Dank für die Antwort und den Link!

Ich hätte mich mich auch schon korrigieren müssen.
Die V1 wurde, wie Du auch bereits geschrieben hast, sehr wohl von Zwischenahn aus gestartet.
In den 80ern hat ein Bauer beim Pflügen V2 Sprengköpfe gefunden. Darüber hat sogar das Fernsehen berichtet. Warum V2 Sprengköpfe, verstehe ich nicht, die war eigentlich auch garnicht hier.

Mit dem Druckluftbehälter meine ich den, für die automatische Steuerung, der sich in dem
Flugkörper befindet. Nicht den, der zum Start in der Rampe verwendet wird.

Dann wäre da die Rampe, die es lt. Zeitzeugen gegeben haben soll. Es gab sie tatsächlich. Es ist allerdings eine Erdaufschüttung von ca. 60 m Länge und ca. 6 m Höhe. Ob es tatsächlich die Rampe ist, gilt es zu beweisen. Auf jeden Fall ist der Hügel künstlich und Richtung England ausgerichtet.

Hier ein Blick von der Seite. Durch den Wald ist der Hügel, aus der Luft und von der anderen Seite, nur als Wiese zu erkennen. Im Wald liegen auch Schienen- und Betonteile. Vielleicht wurde diese nie fertiggestellt?

 
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frager

Guest
Kein Treibstofftank

Mein Gedanke, dass es sich um einen Treibstofftank der V1 handelte, ist einfach FALSCH,
der war nämlich zylindrisch und deutlich größer. Es handelt sich allenfalls um die schon
erwähnten Pressluft-Druckbehälter.

"Schwierigkeiten bereitete die Beschaffung von Druckbehältern mit 75 Liter Inhalt und
einem Druck von 150 atü. Alle Hersteller waren ausgelastet.
Ein findiger Konstrukteur schlug vor, eine dünnwandige Blechkugel zusammenzuschweißen
und mit hochwertigem Stahldraht zu umwickeln, einfach wie ein Wollknäuel. Das Ding sei
leicht, billig und könne hohe Drücke aushalten.
Beide Kugelbehälter dienten zur Speicherung von Pressluft für die Zerstäuberdüsen im
Schubrohr und für die Steuerorgane der Flugbombe, da durch das Fehlen des
konventionellen Motors keine Antriebsmöglichkeit für eine Druckluftpumpe vorhanden war."
(Wilhelm Hellmond: Die V1 - Eine Dokumentation, München 1991)
 

casi

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Was für ein Hinweis! :TOP: Das bringt mich einen großen Schritt weiter! Danke! :)
 
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In den 80ern hat ein Bauer beim Pflügen V2 Sprengköpfe gefunden. Darüber hat sogar
das Fernsehen berichtet. Warum V2 Sprengköpfe, verstehe ich nicht, die war eigentlich
auch gar nicht hier.
Die letzten V2 Einsätze sollten Anfang 1945 aus dem Raum Uelzen stattfinden.
Vielleicht sind die Sprengköpfe auf dem Weg von den Niederlanden dorthin
in Zwischenahn aus Mangel an Transportmöglichkeiten liegen geblieben.


Dann wäre da die Rampe, die es lt. Zeitzeugen gegeben haben soll. Es gab sie
tatsächlich. Es ist allerdings eine Erdaufschüttung von ca. 60 m Länge und ca. 6 m
Höhe. Ob es tatsächlich die Rampe ist, gilt es zu beweisen.
Ein Wall 60m breit und 6m hoch?
Vielleicht ein Kugelfang zur Justierung der Bordwaffen?


Auf jeden Fall ist der Hügel künstlich und Richtung England ausgerichtet.
Schon möglich. Aber eine V1 hatte eine Reichweite von unter 300km.
Und London z.B. ist gut 600km von da entfernt. Allenfalls die Niederlande
wären in Reichweite gewesen.
 

casi

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Die letzten V2 Einsätze sollten Anfang 1945 aus dem Raum Uelzen stattfinden.
Vielleicht sind die Sprengköpfe auf dem Weg von den Niederlanden dorthin
in Zwischenahn aus Mangel an Transportmöglichkeiten liegen geblieben.
Auch das ist möglich...


Ein Wall 60m breit und 6m hoch?
Vielleicht ein Kugelfang zur Justierung der Bordwaffen?
Ok, ich hätte mich besser ausdrücken müssen. Die Länge des Hügels, also ansteigend auf 6 m Höhe ist ca. 60 m. Breite vielleicht 30 m.
Kein Kugelfang! Der steht auch da, jedoch im Wald. Also hinter der Position aus der das Foto gemacht ist.


Schon möglich. Aber eine V1 hatte eine Reichweite von unter 300km.
Und London z.B. ist gut 600km von da entfernt. Allenfalls die Niederlande
wären in Reichweite gewesen.
Das habe ich mich auch immer gefragt! Dachte, ich hätte mich mit der Reichweite bestimmt versehen. Vielleicht muss ich die Richtung nochmal genau ausloten...:rolleyes:
 

casi

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"Schwierigkeiten bereitete die Beschaffung von Druckbehältern mit 75 Liter Inhalt und
einem Druck von 150 atü. Alle Hersteller waren ausgelastet.
Ein findiger Konstrukteur schlug vor, eine dünnwandige Blechkugel zusammenzuschweißen
und mit hochwertigem Stahldraht zu umwickeln, einfach wie ein Wollknäuel. Das Ding sei
leicht, billig und könne hohe Drücke aushalten.
Beide Kugelbehälter dienten zur Speicherung von Pressluft für die Zerstäuberdüsen im
Schubrohr und für die Steuerorgane der Flugbombe, da durch das Fehlen des
konventionellen Motors keine Antriebsmöglichkeit für eine Druckluftpumpe vorhanden war."
(Wilhelm Hellmond: Die V1 - Eine Dokumentation, München 1991)
 
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casi

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Also, der Zeitzeuge hat bestätigt, dass er damals genau diese Teile (aus dem Beitrag vorher) gesehen hat.
Allerdings waren die nicht in einem Bunker, sondern in einer Holzbaracke.

Ich glaube, ich lag auch mit meinem Fund falsch, das scheint doch nicht der Druckluftbehälter zu sein,
zumal es wider Erwarten doch keine Kugel ist. Oder vielleicht doch eine eckige Halbkugel? ;)
Das Ding wiegt ca. 30 kg. Was könnte es noch sein?

 
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casi

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Die letzten V2 Einsätze sollten Anfang 1945 aus dem Raum Uelzen stattfinden.
Vielleicht sind die Sprengköpfe auf dem Weg von den Niederlanden dorthin
in Zwischenahn aus Mangel an Transportmöglichkeiten liegen geblieben.
Hmh, hier ein Auszug aus dem Buch "Das Kriegsende zwischen Weser und Ems"
(Autor Günther Wegmann):

Zitat:
"Ltn. Mohr berichtet dann weiter:
«Nach der Räumung der Feuerstellungen der Fallschirmartilleristen im
Raum Ohrwege wurde die letzte Feuerstellung der I./7 am Zwischenahner
Meer in einer ausgebombten V2-Abschußrampe bezogen. Der Aufenthalt
war hier aber nur kurz, so daß die Batterie (2./7) nicht mehr zum Einsatz
kam."

Ein Schreibfehler?
Eine V2 braucht doch eigentlich keine Abschußrampe.
Und was muss man unter einer "ausgebombten Abschußrampe" verstehen?
Wie kann man "darin" Stellung beziehen?

LG

Carsten
 
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