Entpflichtung

Diskutiere Entpflichtung im Bundeswehr Forum im Bereich Einsatz bei; In seiner Ansprache anlässlich des Appells der Heeresfliegertruppe am 14.Juni 2012 in Achum hat der Kommandeur der Heeresfliegerwaffenschule und...
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In seiner Ansprache anlässlich des Appells der Heeresfliegertruppe am 14.Juni 2012 in Achum hat der Kommandeur der Heeresfliegerwaffenschule und General der Heeresflieger, Brigadegeneral Reinhard Wolski, auf einen in der Bundeswehr einmaligen Vorgang hingewiesen:

Luftfahrzeugführer und andere Angehörige des fliegenden Personals werden "entpflichtet". Dies bedeutet im Klartext, das der dafür vorgesehene Personenkreis die -auch unter erheblichem Einsatz von Steuergeldern- erworbenen "Scheine" abgeben muss. Er führte aus, daß damit der Bundeswehr in der Gesamtsumme die Erfahrung von weit mehr als 100 000 Flugstunden verloren gehen wird.

Welche Auswirkungen dieser, aus meiner Sicht zutiefst demütigende Vorgang auf die Moral des einzelnen Soldaten haben wird, wird man abwarten müssen.
Den "Schein" abgeben zu müssen war in der Vergangenheit nur aus gesundheitlichen oder disziplinarischen Gründen vorgesehen.

Dieser Vorgang passt aber in das Bild der künftigen Heeresfliegertruppe als besserer Luftsportverein.
 
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Xena

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Jetzt solltest Du uns nur noch verraten warum sie "entpflichtet" werden. Es muss ja einen Grund haben. :wink:
 
Wolfsmond

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Und nicht ein einziger Goldfasan hat soviel Mumm wenigstens mal den Mund deswegen aufzumachen. Es ist eine Schande. Der Tiefschlag für die Moral beschränkt sich ja nicht nur auf die unmittelbar Betroffenen. Jeder einzelne Soldat weiß damit ganz genau, was sein jahrelanger Dienst dem Dienstherren wert ist, und daß er selbst der nächste ist wenn irgendwo an passender Stelle gespart werden muß.

@Xena: Der Grund ist schlicht der, daß für all die Besatzungen keine Luftfahrzeuge mehr vorhanden sind, um wenigstens genug Flugstunden zu produzieren um die Scheine zu erhalten. LFZ wurden und werden ausgemustert während die fest eingeplanten Nachfolgemuster nur als Protoypen oder in Einzelstücken fernab der Serienreife existieren. Aber daran sind die Herren in Gold natürlich nicht schuld.
 

Huey

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Und?

Ich verstehe die ganze Aufregung nicht:

1. Dieser Vorgang war lange vorhersehbar-und spätestens seit 2004 wurde im 2-jährigen Rythmus das Ganze wiederholt: "Nicht genug Lfz/nicht genug Flugstunden=Entpflichtung.
Das haben die Besatzungen-ganz nach dem alten Bw-Motto-einfach "ausgesessen", während andere ihre fliegerische Zukunft-auch unter enormen finanziellen Einschnitten-woanders suchten.

2. "Entpflichtungen" gab es schon immer-z.B. bei den Fallschirmjägern, aber auch in anderen Verbänden wurden Zulagen einfach "aberkannt".

3. Jeder der "Lfz-Besatzungen" hat als SOLDAT unterschrieben-und jedem war jederzeit klar, das es von heute auf morgen mit der fliegerischen Karriere vorbei sein kann.
Natürlich ist das nicht schön-aber nur, weil andere vorher von Diensteintritt bis zur Pensionierung LFF geblieben sind, bedeutet das noch lange keinen Anspruch auf "rechtlicher Absicherung" des eigenen Status".

4. Hätte man sich unter dem Dachverband der IGTH oder des DBwV einfach mal rechtzeitig zusammengesetzt, dann hätte man noch ein "Exempel" statuieren können-indem z.B. ALLE Piloten zeitgleich ihre Lizenzen abgegeben hätten.
Dann wäre der ganze Betrieb stillgestanden, und es hätte sich was getan.....aber so viel "Arsch" hatten nur einige wenige in der Hose, die ihre Scheine WIRKLICH abgegeben haben-und nicht nur "große Töne gespuckt" haben..
 
GFF

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In seiner Ansprache anlässlich des Appells der Heeresfliegertruppe am 14.Juni 2012 in Achum hat der Kommandeur der Heeresfliegerwaffenschule und General der Heeresflieger, Brigadegeneral Reinhard Wolski, auf einen in der Bundeswehr einmaligen Vorgang hingewiesen:

Luftfahrzeugführer und andere Angehörige des fliegenden Personals werden "entpflichtet". Dies bedeutet im Klartext, das der dafür vorgesehene Personenkreis die -auch unter erheblichem Einsatz von Steuergeldern- erworbenen "Scheine" abgeben muss. Er führte aus, daß damit der Bundeswehr in der Gesamtsumme die Erfahrung von weit mehr als 100 000 Flugstunden verloren gehen wird.

Welche Auswirkungen dieser, aus meiner Sicht zutiefst demütigende Vorgang auf die Moral des einzelnen Soldaten haben wird, wird man abwarten müssen.
Den "Schein" abgeben zu müssen war in der Vergangenheit nur aus gesundheitlichen oder disziplinarischen Gründen vorgesehen.

Dieser Vorgang passt aber in das Bild der künftigen Heeresfliegertruppe als besserer Luftsportverein.
Traurig, so in etwa hat dies mir auch ein Pilot einer Bo 105 aus Roth den ich beim Air Day in Florennes getroffen habe auch gesagt. Und das schlimme daran ist sie können die Scheine nur mit erheblichen finaziellen Aufwand in zivile umschreiben lassen. Und zwischen den Zeilen was dieser Pilot so erzählt hat, scheint die Moral ganz unten zu sein. Teilweise: so o-Ton geben auch viele ihre Scheine aus Frust und Enttäuschung über ihren Dienstherren zurück. Und wie oben schon geschrieben erworbenes Wissen geht einfach verloren.

Und?

Ich verstehe die ganze Aufregung nicht:

1. Dieser Vorgang war lange vorhersehbar-und spätestens seit 2004 wurde im 2-jährigen Rythmus das Ganze wiederholt: "Nicht genug Lfz/nicht genug Flugstunden=Entpflichtung.
Das haben die Besatzungen-ganz nach dem alten Bw-Motto-einfach "ausgesessen", während andere ihre fliegerische Zukunft-auch unter enormen finanziellen Einschnitten-woanders suchten.

2. "Entpflichtungen" gab es schon immer-z.B. bei den Fallschirmjägern, aber auch in anderen Verbänden wurden Zulagen einfach "aberkannt".

3. Jeder der "Lfz-Besatzungen" hat als SOLDAT unterschrieben-und jedem war jederzeit klar, das es von heute auf morgen mit der fliegerischen Karriere vorbei sein kann.
Natürlich ist das nicht schön-aber nur, weil andere vorher von Diensteintritt bis zur Pensionierung LFF geblieben sind, bedeutet das noch lange keinen Anspruch auf "rechtlicher Absicherung" des eigenen Status".

4. Hätte man sich unter dem Dachverband der IGTH oder des DBwV einfach mal rechtzeitig zusammengesetzt, dann hätte man noch ein "Exempel" statuieren können-indem z.B. ALLE Piloten zeitgleich ihre Lizenzen abgegeben hätten.
Dann wäre der ganze Betrieb stillgestanden, und es hätte sich was getan.....aber so viel "Arsch" hatten nur einige wenige in der Hose, die ihre Scheine WIRKLICH abgegeben haben-und nicht nur "große Töne gespuckt" haben..
Dies ist vielleicht richtig, nur diese Besatzungen wurden mit sehr viel "Steuergeld" ausgebildet und in "" zu sagen hey Leute ihr geht ab Morgen zur Panzertruppe oder zur Arti. Das kann es doch auch nicht sein.
 

Huey

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Und das schlimme daran ist sie können die Scheine nur mit erheblichen finaziellen Aufwand in zivile umschreiben lassen.
Das nennt sich "jammern auf höchstem Niveau".
Die Umschreibung des MFSH(H) in den CPL(H) kostet einen Piloten gerade einmal die Fliegerzulage eines (!) Monats!!!


nur diese Besatzungen wurden mit sehr viel "Steuergeld" ausgebildet
Was sollte man stattdessen machen?
Einsatzpiloten nur noch 5 Stunden im Jahr fliegen lassen, damit alle Piloten ihre Scheine erhalten können?
Für mehrere hundert Millionen weiterer Steuergelder noch ein paar Hubschrauber bestellen, damit noch mehr Scheinerhalter fliegen können?

Geld, das nicht da ist, kann man nicht verteilen-ebenso wenig wie Flugstunden, die nicht produzierbar sind.
Die Flugstunde NH90 ist ohnehin um ein vielfaches teurer als es bei BO105/UH1 der Fall war....
 
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Das nennt sich "jammern auf höchstem Niveau".
Die Umschreibung des MFSH(H) in den CPL(H) kostet einen Piloten gerade einmal die Fliegerzulage eines (!) Monats!!!




Was sollte man stattdessen machen?
Einsatzpiloten nur noch 5 Stunden im Jahr fliegen lassen, damit alle Piloten ihre Scheine erhalten können?
Für mehrere hundert Millionen weiterer Steuergelder noch ein paar Hubschrauber bestellen, damit noch mehr Scheinerhalter fliegen können?

Geld, das nicht da ist, kann man nicht verteilen-ebenso wenig wie Flugstunden, die nicht produzierbar sind.
Die Flugstunde NH90 ist ohnehin um ein vielfaches teurer als es bei BO105/UH1 der Fall war....
Das ist schon richtig: nur sehe ich hier das Versäumnis der BW Führung, bzw div. Ministerien. Sie wußten doch das die Reduzierung irgendwann kommt, seit schlag mich Tod wurde dies in Presse und div. anderen Medien breitgetreten. Nur man hat weiterausgebildet,und als Ausenseiter sehe ich hier das Problem. Man hat Leute geworben, ihnen den Beruf des Piloten schmackhaft gemacht, da hätte man doch viel früher regulierend eingreifen müssen.
 

Huey

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Nur man hat weiterausgebildet
Die Ausbildungen sind bereits vor Jahren teils drastisch reduziert worden-in Fürsty und in Bückeburg wurden teilweise (fast) ganze Hörsäale "abgelöst", und auch an den Unis wurden eingeplante LFFA wieder ausgeplant.

Man hat Leute geworben, ihnen den Beruf des Piloten schmackhaft gemacht, da hätte man doch viel früher regulierend eingreifen müssen.Man hat Leute geworben, ihnen den Beruf des Piloten schmackhaft gemacht, da hätte man doch viel früher regulierend eingreifen müssen.
Bitte nicht den "Überhang" mit der Nachhaltigkeit durcheinanderbringen.
Es sind zwar auch "junge" Piloten zu viel, aber die Bw braucht Piloten nahezu JEDEN Alters-nach wie vor.
Denn die heute "mittelalten" gehen irgendwann mal in Pension; bis dahin müssen die Jungen noch viel lernen, um in ihre Fußstapfen zu treten.

Dauerte es früher im Schnitt 1-2 Jahre, bis ein LFF "CR" werden konnte, wird dies in Zukunft bestimmt fast 5 Jahre dauern (so man die Vorschrift nicht anpasst und alles im Simulator "abhakt").

Der Altersschnitt ist es auch, der das ganze so problematisch macht-sonst hätte man einfach vor Jahren komplett aufhören können, auszubilden.....
 
chopper

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Die politische Führung hatte große Zahlen an TIGER und NH 90 bestellt und die Truppe hat pflichtgemäß die Werbetrommel gerührt und die entsprechenden Luftfahrzeugführer auszubilden,

Die Bestellzahlen wurden dann drastisch reduziert- eine politische, nicht eine militärische Entscheidung- und die ausgebildeten LFF waren dann übrig und und werden nun nicht mehr benötigt. Hier trifft wohl die Truppe keine Schuld.
 
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Die Ausbildungen sind bereits vor Jahren teils drastisch reduziert worden-in Fürsty und in Bückeburg wurden teilweise (fast) ganze Hörsäale "abgelöst", und auch an den Unis wurden eingeplante LFFA wieder ausgeplant.



Bitte nicht den "Überhang" mit der Nachhaltigkeit durcheinanderbringen.
Es sind zwar auch "junge" Piloten zu viel, aber die Bw braucht Piloten nahezu JEDEN Alters-nach wie vor.
Denn die heute "mittelalten" gehen irgendwann mal in Pension; bis dahin müssen die Jungen noch viel lernen, um in ihre Fußstapfen zu treten.

Dauerte es früher im Schnitt 1-2 Jahre, bis ein LFF "CR" werden konnte, wird dies in Zukunft bestimmt fast 5 Jahre dauern (so man die Vorschrift nicht anpasst und alles im Simulator "abhakt").

Der Altersschnitt ist es auch, der das ganze so problematisch macht-sonst hätte man einfach vor Jahren komplett aufhören können, auszubilden.....
Ja das ist nachvollziehbar.
 

Jadi

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Ist das jetzt nur bei den Heeresfliegern so oder auch bei der Luftwaffe vielleicht sogar bei der Marine?
Was passiert mit denen die "entpflichtet" werden, gehen die in den Ruhestand (also mir würde es gefallen) oder müssen die ihre Restdienstzeit im aufregenden Stabsdienst fristen? :headscratch:
 

T-38

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Ist bei der Luftwaffe ähnlich, der größte Teil im Jet-Bereich wurde aber bereits im letzten Jahr entpflichtet. Seit letztem Jahr April wurden auch die Bestimmungen für die BO41 neu geregelt.

Im Moment scheint sich das Problem so darzustellen, dass im Moment nicht genug Flugstunden vorhanden sind um diejenigen weiterzubefliegen die man schon hat, aber auch nicht genug um die auszubilden die man in Zukunft braucht. Sollte sich die Zahl der Jetcockpits in Zukunft nicht noch einmal deutlich verringern, obwohl dass ja gut möglich ist, werden wahrscheinlich in einigen Jahren zu wenig Piloten zur Verfügung stehen. Es wir deshalb wohl darüber nachgedacht wieder mehr Jetpiloten auszubilden. Wenn man sich die Graduation Videos der letzten ENJJPT Klassen bei YouTube anschaut sieht man auch, dass dort bereits welche auf C-160 und RPA zwischengeparkt werden. (Wobei das gegen die assignements der USAF teilweise immer noch ganz OK ist.)

Wie sich das alles auf die Fähigkeiten der Luftwaffe/BW auswirkt wird sich wohl erst in der Zukunft beantworten lassen. Wie sich das ganze auf die Moral der Truppe auswirkt kann man sich sicher denken. Ob die unbestätigten Gerüchte aus Neuburg allerdings wahr sind, und Kameraden mit abgeschlossener EF Ausbildung die Urkunde zum Berufssoldaten nicht angenommen haben, und im weiteren Verlauf dann entpflichtet wurden, kann vielleicht jemand anderes beantworten.

Alles.Bleibt.Besser.
 

UeDA

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Zur Luftwaffe: Wie schon geschrieben, der größte Teil ist bereits letztes Jahr geschehen, einige wenige trifft es dieses Jahr, zumindest im Jetbereich. Einer davon sitzt hier gerade und tippt ;) Aber die Rauchwolken am Horizont kündigen die nächste Welle an, zumindest wenn es denn mal zu konkreten STAN-Verhandlungen der übrig gebliebenen Geschwader kommt. Und die C-160 wird demnächst auch wohl ihre Leute durch die Mühle drehen.

Ach ja, und meine Motivation war schon mehr als auf dem Tiefpunkt. Inzwischen geht es wieder. Dafür werde ich dank der Neuausrichtung demnächst das zweite P-Gespräch zur Versetzung in einem Jahr haben, weil meine neue Dienststelle auch nun aufgelöst wird. Wenn es nicht so traurig wäre...
 

Jadi

Guest
Ob die unbestätigten Gerüchte aus Neuburg allerdings wahr sind, und Kameraden mit abgeschlossener EF Ausbildung die Urkunde zum Berufssoldaten nicht angenommen haben, und im weiteren Verlauf dann entpflichtet wurden, kann vielleicht jemand anderes beantworten.
Alles.Bleibt.Besser.
Vielen Dank bis hierher. Ich bin heute nicht mehr so Bundeswehrspezifisch auf dem laufenden, man müsste mir mal erklären was das heißt; die Urkunde zum Berufssoldaten nicht angenommen. :headscratch::headscratch::headscratch:
Ab wann ist denn ein Pilot ein Berufssoldat? Verpflichtet er sich nicht am Anfang zu einer gewissen Dienstzeit und ist dann schon ein Berufssoldat, bevor man ihm die teure EF-Ausbildung machen lässt?
 
FREDO

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... Wenn es nicht so traurig wäre...
Gewiss schon irgendwie, aber du hast wenigstens die Option, daß es doch weitergeht. Viele habe das nicht mehr heutzutage, mit absolut unsicherer Zukunft, oder auch schon mehrfach so hinter sich gebracht. Also, Kopf hoch, und nicht die Hände... anderen geht es sehr viel schlechter....
 
Wolfsmond

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Vielen Dank bis hierher. Ich bin heute nicht mehr so Bundeswehrspezifisch auf dem laufenden, man müsste mir mal erklären was das heißt; die Urkunde zum Berufssoldaten nicht angenommen. :headscratch::headscratch::headscratch:
Ab wann ist denn ein Pilot ein Berufssoldat? Verpflichtet er sich nicht am Anfang zu einer gewissen Dienstzeit und ist dann schon ein Berufssoldat, bevor man ihm die teure EF-Ausbildung machen lässt?
Jetpiloten sind in der Regel BO41, d.h. Berufsoffiziere mit einer besonderen Altersgrenze von 41 Jahren, da man bisher üblicherweise davon ausging daß Piloten jenseits dieses Alters nur noch bedingt zum führen von Kampfflugzeugen geeignet sind (jahrelange g-Belastung, nachlassende Reflexe usw.). In jüngster Zeit geht man wohl dazu über, eine größere Anzahl an Piloten frühzeitig zu "echten" Berufssoldaten zu machen, sie also bis zur normalen Altersgrenze für Soldaten zum Dienst zu verpflichten. Das geht allerdings nur mit deren Einverständnis. Wenn sie die BS-Urkunde ablehnen kann der Dienstherr sie nicht zwingen - aber ihnen schnurstracks den Schein abnehmen und sie bis zum 41. Geburtstag irgendwo Handtücher zählen lassen. Sanften Druck nennt man das wohl heutzutage.
 

T-38

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Thema Piloten und Dienstzeiten, nach bestem Wissen und Gewissen.

Ein Soldat wird mit der Absicht ihn zum Piloten auszubilden und als Berufssoldat zu übernehmen eingestellt. Sollte der Soldat zuerst studieren wird er als SAZ, normalerweise SAZ3 denke ich, eingestellt. Mit Abschluss des Studiums, eventuell Vordiplom/Bachelor, aber vor Aufnahme der fliegerischen Ausbildung, wird der Soldat zum Berufssoldaten ernannt. Sollte der Soldat nicht studieren wird der SAZ immer wieder verlängert bis die Waffensystemausbildung abgeschlossen ist. Dann wird auch er zum Berufssoldaten ernannt. Der Soldat hat an dieser Stelle grundsätzlich die Möglichkeit diese Urkunde nicht anzunehmen und dann als SAZ, wahrscheinlich SAZ15, auszuscheiden.
Seit April letzten Jahres wird über die Einstufung als BO41 in einer Auswahlkonferenz bis zum 36 Lebensjahr des Soldaten entschieden. Das heißt, alles die jünger sind, wurden kurzfristig wieder gleich gemacht, auch wenn man mal mit der Zusage des BO41 übernommen wurde. Die BW möchte dadurch gerne die Zahl der Berufssoldaten mit fliegerischer Ausbildung erhöhen und "schwache" Offiziere loswerden und die "guten" behalten. Die Frage wie man gut genug ist um pünktlich Major zu werden, aber schlecht genug ist als BO41 auszuscheiden wird seitdem immer wieder heiß diskutiert! Ein gültiger Jetschein ist dabei weiterhin Voraussetzung als BO41 auszuscheiden. Einzige Ausnahme ist eine vorzeitige Ankündigung, die frühestens drei Jahre früher erfolgen kann und in dieser Zeit dann keinen Schein mehr erfordert. Das heißt der Jet-Pilot ohne Schein zählt Handtücher bis er mit Erreichen der dienstgradbezogenen Altersgrenze ausscheidet..
Die BW behält sich zum Erteilen eines Scheins, neben den ganzen anderen Voraussetzungen wie Flugstunden und Medical, immer vor, dass eine dienstliche Notwendigkeit besteht. Aufgrund der geringen verfügbaren Flugstunden kann also im Moment eigentlich jeder Pilot jederzeit entpflichtet werden. Bereits vor mehreren Jahren wurde hinsichtlich der FAC/TSO Deals vor Gericht geklärt, dass ein Soldat ein Recht auf seinen Dienstgrad hat, und sonst nichts. Wenn also der Soldat in Zukunft nicht mehr als Jetpilot in Deutschland, sondern als Torposten in Kunduz (oder je nach Dienstgrad adäquater Verwendung) eingesetzt werden soll, dann ist das auch unter dem permanenten Wegfall von Zulagen so hinzunehmen (ein besseres Wort fällt mir gerade nicht ein).

Das alles führt natürlich immer wieder zu „Ernüchterung“ bei betroffenen Soldaten, und einer suboptimalen Nachwuchsgewinnung.

Alles.Bleibt.Besser.
 
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Ich frage mich warum überhaupt Leute freiwillig dort Dienst tun, wenn man so behandelt wird und es eigentlich keinerlei Sicherheit gibt wie es dort weiter geht... :headscratch:
In so einen Verein würde ich nie und nimmer beitreten.
 
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