AW: Sauerstoffgewinnung mithilfe von Triebwerken?
Davon abgesehen – als jemand, der die Doku kennt – sind einige Kritikpunkte in diesen Reportagen schlicht falsch, und das beginnt schon zu Anfang, wo eine Grafik den Zapfluftgewinn so darstellt, als ob er in der Verbrennungssektion stattfinden würde (dass es der Kompressor ist, habe ich weiter oben schon dargestellt) und geht zu dem Punkt, dass das Öl im Triebwerk als schädlich festgestellt wird. Warum überhaupt Öl im Triebwerk ist, nämlich zur Schmierung der schnelldrehenden Lager, wird lieber außen vorgelassen und auch keine Verbesserungsmöglichkeiten aufgezeigt.
Und zuletzt wurde auch nicht untersucht, dass sich die meisten Probleme auf einzelne Flugzeugtypen beschränken, hauptsächlich treten solche Probleme bei der BAe-146-Reihe und der Boeing 757 auf. Wer einzelne Zwischenfälle, so wie den des Germanwings A319, dermaßen aufbauscht, der macht sich unglaubwürdig und sollte lieber gar nicht mehr fliegen. Ja, grundsätzlich ist das Problem vorhanden und ja, es ist durchaus gesundheitsschädlich, aber sicher nicht in dem Maße, wie es diese Doku glauben machen will.
Im übrigen, und das geht ebenfalls in Richtung meiner Kritikpunkte, treten bei all diesen Dokus des öffentlich-rechtlichen Fernsehens, nämlich ARD und dritte Programme, die gleichen Protagonisten auf und werden die gleichen Unglücksfälle behandelt. Für mich ist das der Versuch, ein Thema aufbauschen zu wollen, in dem man ein Thema unterschiedlich aufmacht und in unterschiedlichen oder gar gleichen Sendeformaten (monitor, die story) mehrfach ausstrahlt.
Und nochmal: Ja, grundsätzlich ist das Problem vorhanden und ja, es ist durchaus gesundheitsschädlich – das bestreite ich nicht. Aber beim Konsum von Medien muss man trotzdem sein Gehirn einschalten und durchaus ein wenig selbst recherchieren.