Man sah dem spanischen König an, dass es wehtat. Bei seinem ersten Auftritt in diesem Jahr musste Juan Carlos gute Miene zum bösen Spiel machen und in seiner Funktion als oberster Befehlshaber des Heeres die harte Sparpolitik der Regierung verteidigen. "Die Soldaten waren die Ersten, die sich auf die reduzierten Mittel einstellten", sagte der König mit leiser Stimme und auf Krücken gestützt. Das Bild hätte passender nicht sein können. Denn durch die Haushaltskürzungen der vergangenen Jahre schmolzen die Mittel für den Wehretat von 8,4 Milliarden im Jahr 2008 auf 5,7 Milliarden zusammen. ..... Stattdessen schiebt das Militär einen Schuldenberg von 26 Milliarden Euro vor sich her, weil noch 18 Programme zum Einkauf von teurem Gerät laufen. ... Immer mehr Generäle fragen sich auch, ob die 87 bestellten Eurofighter oder die Transportflugzeuge A400M wirklich nötig sind. Doch die Verträge laufen noch Jahre. .... Als unverzichtbar galt Spaniens Flugzeugträger "Príncipe de Asturias", doch der wird gerade abgewrackt. 25 Jahre war er im Dienst der königlichen Armada und der einzige seiner Art, doch mit Wartungskosten von 30 Millionen Euro jährlich einfach zu teuer. Er hatte eine wichtige Funktion bei der Überwachung des Atlantiks und des Mittelmeeres, schließlich leistet Spanien einen großen Beitrag beim Schutz von Europas Südgrenze, wo das Problem der illegalen Einwanderung längst nicht gelöst ist. Jetzt wird auch bei der Luftüberwachung gespart. Die Zahl der Flugstunden ist wegen Treibstoffknappheit kontinuierlich gefallen, der Einsatz von Patrouillenbooten wurde drastisch reduziert. Auch ihre Boeing 707, die man zum Betanken von Flugzeugen in der Luft braucht, haben die Spanier verloren, Ersatz kommt erst in zwei Jahren. "All das geschieht in Zeiten hoher politischer Instabilität in Nordafrika, hier werden Sicherheitsinteressen Spaniens und Europas empfindlich getroffen", warnt Nuñez. ....