und diese Verbesserungen würde ich gern einmal wissen. Gibt es da schon Bauberichte?
Gerne - jetzt könnte man den Thread eigentlich nach "vom Original zum Modell" verschieben.
Natürlich kommt es immer auf das konkrete Vorbild und den gewählten Rüstzustand an, aber ich gehe jetzt einfach einmal davon aus, dass du einen PAH 1A1, also die KWS-Version bauen möchtest.
Eine zentrale Rolle spielen dabei deine Ambitionen, Motivation und deine Frustrationstoleranzschwelle. Talent ist natürlich auch nicht unerheblich wichtig, ich sage immer "lieber ein Modell sauber und ordentlich bauen als sich in irgendwelchen überambitionierten Scratch-Projekten zu verlieren".
Der Grundbausatz des Revell PAH 1A1 ist mittlerweile über 35 Jahre alt und repräsentiert den damaligen Stand des Formenbaus. Damit ist er nicht besonders gut, aber auch nicht besonders schlecht - eine andere Wahl hat man so oder so nicht. Er nahm sich vor allem die zivile Bo-105 C und CB zum Vorbild, die in einigen Punkten dann doch von den militätischen Bo-105 P und M unterscheidet. Da ich gemeinhin als Nietenzähler bekannt bin gibts hier mal eine Auflistung, deren Vollständigkeit ich allerdings nicht garantieren kann - Ergänzungen werden gerne genommen. Arbeiten wir uns von vorne nach hinten durch...
- Lüftungsschlitze auf Batterieklappe sind bei mil. Bo 105 nicht vorhanden
- Doppelscheibenwischer müssen vertikal nach oben zeigen und nicht nach links versetzt sein. Abschleifen, polieren, neue Wischer bauen
- Vordere Instrumentenpilz-Abdeckung entfallt. Rückseite des Instrumentenbretts liegt offen
- Anordnung von Schaltern und Instrumenten auf dem Panel sollte überarbeitet werden
- Steuerknüppelrohr weist eine andere Biegung auf
- Sitze haben eine andere Form und ein anderes Gestell als die Bausatzteile
- Overheadpanel mit Leistungshebeln fehlt
- Sämtliche Elektronik der Waffenanlage in der hinteren Kabine fehlt
- ggf. kann man die Kufen aufhübschen. Im gegensatz zur zivilen Bo 105 sind sie verstärkt
- FOD-Korb vor dem Getriebe/Hauptrotormast sollte mit einem feinen Gitter versehen werden
- Anordnung der Wartungsklappen des Olkühlers, der hydraulischen Anlage und der Triebwerke entspricht ziviler Bo 105 - militärische VBH und PAH haben größere Klappen mit spitzen/scharfen Ecken
- An den Steuerstangen zur Taumelscheibe fehlt ein Gummibalg
- Hauptrotorkopf sitzt zu tief auf drehendem Teil der Taumelscheibe. Hauptrotorwelle und Steuerstangen verlängern
- Am Hauptrotorkopf fehlen die "Bulleneier" (hier kann eine BK 117 als Spender dienen)
- Die Hauptrotorblätter haben ein völlig falsches Profil. KWS PAH haben die Blätter die auch bei Bo 105 CBS-5 "Super Five" zum Einsatz kamen mit den Trapezförmigen Blattspitzen
- Der Tankstutzen liegt bei mil. Bo 105 nicht nach außen gestülpt, sondern wurde nach innen verlegt
- Die geraden Abgasrohre sind im Durchmesser zu klein und müssten einen elliptischen Querschnitt haben
- Heckrotorgetriebe und Heckrotorkopf könnten in diesem Maßstab durchaus eine Überarbeitung vertragen
- Der Rumpf an sich lässt einige Nietreihen und Blechstöße vermissen, die am original dann doch recht prominent sind. Im Zuge einer ohnehin fälligen Neugravur der Wartungsklappen kann man hier durchaus noch was hinzufügen
Es ist natürlich alles ein "kann" und kein "muss" - viele der Änderungen haben allerdings schon eine recht große Wirkung.
Von WWP gibt es einen netten Walkaround-Bildband, der die Bo 105 eigentlich ganz gut behandelt. Im Netz mangelt es natürlich aber auch nicht an Fotos.
Nun hoffe ich dir die Freude am Bau nicht verdorben zu haben und wünsche dir viel Spaß mit deinem PAH. Bei Fragen stehe ich dir gerne zur Verfügung.