Gebräuchliches Notverfahren oder Zeitungsente?

Diskutiere Gebräuchliches Notverfahren oder Zeitungsente? im Luftfahrzeuge allgemein Forum im Bereich Luftfahrzeuge; Zitat aus einem Zeitungsartikel: "Beamtete sichteten das kleine Strahlflugzeug ... und schalteten das Blaulicht an, um den eventuell in einer...
A.G.I.L

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Zitat aus einem Zeitungsartikel:

"Beamtete sichteten das kleine Strahlflugzeug ... und schalteten das Blaulicht an, um den eventuell in einer Notlage befindlichen Piloten auf eine größere freie Fläche für eine Notlandung hinzuweisen."

Ist das etwa ein gängiges Notverfahren? Hab ich noch nie von gehört, kann mir auch nicht so recht vorstellen, wie das funktionieren soll, schon gar nicht bei Dunkelheit wie anscheinend in diesem Fall!?
Ich tippe entweder auf einen spontanen Einfall der Polizeibeamten oder auf die Phantasie des Artikelschreibers... weiss jemand genaueres?

Gruß A.G.I.L
 
GorBO

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Das ist mit Sicherheit kein beschriebenes Verfahren, sondern ein Einfall der eingesetzten Polizeibeamten.
Die haben halt überlegt: Wenn der da oben ein Problem hat und es ist dunkel, wie können wir ihm helfen? Beispielsweise in dem wir ihn auf uns Aufmerksam machen und hoffen das er dann die Freifläche neben uns als mögliche Notlandefläche erkennt. Sicherlich haben sie sich dann noch so hingestellt, dass sie mit ihren Scheinwerfen das Feld ausgeleuchtet haben.

Falls das aber mal jemandem passieren sollte: Vorsicht!
Polizisten sind in der Regel Luftfahrtlaien und können schlecht und vom Boden aus noch viel schlechter die Geeignetheit eines Landeplatzes einschätzen.

Ist halt eher ein nett gemeinter Tipp.
 
oldyankee

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Es gibt ähnliche "Notverfahren" - zum Beispiel bei der Einweisung von Rettungshubschraubern bei Nacht im unbefestigten Gelände - die ich aus meiner beruflichen Laufbahn kenne. Hier wird mit eingeschaltetem "Blaulicht" und abgeblendeten Scheinwerfern am RTW dem Piloten einen mögliche Landefläche angezeigt. Dabei steht der RTW entgegen der Windrichtung und leuchtet damit den vorgeschlagenenen Landeplatz von hinten aus. Ein Einweiser befindet sich in ausreichendem Abstand gegenüber dem RTW, mit dem Rücken gegen den Wind, und kann gegebenenfalls per Handzeichen Landeinformationen geben. Ob der Pilot landet, entscheidet er letztendlich aber selbst.

Dies ist ein wirkliches "Notverfahren", das nur dann angewendet wird, wenn keine andere Möglichkeit, wie Feuerwehr zur Ausleuchtung, oder ähnliches besteht. In bisher 38 Dienstjahren habe ich das nur ein einziges Mal erlebt. Ich denke, daß dieses Verfahren ähnlich bei der Polizei angewendet wird, um deren Hubschraubern eine Landung unter ähnlichen Bedingungen zu ermöglichen. Daher vielleicht die Idee, mit dem eingeschalteten Blaulicht.
 
A.G.I.L

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Bei Hubschraubern kann ich mir das durchaus vorstellen, aber bei Flächenflugzeugen?? Das würde voraussetzen, dass die Polizeibeamten am Boden über ein gewisses Mindestmaß an fliegerischem Sachverstand verfügen, was die benötigte Landefläche, Hindernisfreiheit usw. betrifft. Dazu wiederum müsste erstmal der betreffende Flugzeugtyp bekannt sein... das alles zusammengenommen halte ich für ziemlich unwahrscheinlich.
Wahrscheinlich ist es wie GorBO schon schrieb, ein gut gemeinter Einfall der Polizeibeamten. Als Pilot kann ich ja nicht wissen, wie das Blaulicht gemeint ist, könnte ja auch nur Zufall sein.
 
oldyankee

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Genau so hatte ich es gemeint - ein Versuch eben, nett gemeint, aber eben nur ein Versuch.

Meine ausführliche Antwort war ja auch nur dazu gedacht, ein tatsächliches "Notverfahren" in Verbindung mit einem Luftfahrzeug zu beschreiben, das an das erinnern könnte, was die Polizisten versucht haben könnten. Und warum bei Polizisten allgemein kein "Mindestmaß an fliegerischem Sachverstand" da sein sollte, kann ich auch nicht ganz verstehen. Ich denke mal, daß auch dort durchaus luftfahrtbegeisterte Beamte ihren Dienst tun, die einiges über die Fliegerei wissen - wenn auch, in diesem Falle speziell, der Versuch eher ungeeignet war.
 
A.G.I.L

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@oldyankee:
Ich habe dich schon verstanden.
Natürlich wird es luftfahrtbegeisterte Polizeibeamte geben, warum auch nicht? Das werden aber wohl eher wenige sein. Aber ob das ausreicht, einen Notfall zu handhaben? Da sollten doch eher standartisierte Verfahren genutzt werden, wenn es sie denn gibt, wie sonst in der Fliegerei auch.

Es wäre vielleicht mal ganz interessant zu wissen, ob angehenden Polizisten in Bezug auf Luftfahrtunfälle oder anderen besonderen Vorkommnissen im Luftverkehr überhaupt etwas gelehrt wird.
 

Zuschauer

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Es gibt ähnliche "Notverfahren" - zum Beispiel bei der Einweisung von Rettungshubschraubern bei Nacht im unbefestigten Gelände - die ich aus meiner beruflichen Laufbahn kenne. Hier wird mit eingeschaltetem "Blaulicht" und abgeblendeten Scheinwerfern am RTW dem Piloten einen mögliche Landefläche angezeigt. Dabei steht der RTW entgegen der Windrichtung und leuchtet damit den vorgeschlagenenen Landeplatz von hinten aus. Ein Einweiser befindet sich in ausreichendem Abstand gegenüber dem RTW, mit dem Rücken gegen den Wind, und kann gegebenenfalls per Handzeichen Landeinformationen geben. Ob der Pilot landet, entscheidet er letztendlich aber selbst.

Dies ist ein wirkliches "Notverfahren", das nur dann angewendet wird, wenn keine andere Möglichkeit, wie Feuerwehr zur Ausleuchtung, oder ähnliches besteht. In bisher 38 Dienstjahren habe ich das nur ein einziges Mal erlebt. Ich denke, daß dieses Verfahren ähnlich bei der Polizei angewendet wird, um deren Hubschraubern eine Landung unter ähnlichen Bedingungen zu ermöglichen. Daher vielleicht die Idee, mit dem eingeschalteten Blaulicht.
Nachzulesen unter anderem im SAR-Handbuch ab Seite 129 (aka 8-4, Punkt 809).

mfg
 
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oldyankee

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Nachzulesen im SAR-Handbuch ab Seite 129 (aka 8-4, Punkt 809).

mfg
Dieses Handbuch hatte ich nie in den Fingern. War ja auch nicht nötig, weil vor Ende 1989 die Luftrettung, die ich kannte, durch DVP oder LSK, bzw. VM, durchgeführt wurde (wenn es sie überhaupt gab) und nach diesem Zeitpunkt mir die nötigen "Beziehungen" fehlten, um auf solch einen "Quirl" steigen zu können. Aber wirklichen Dank, Zuschauer, für den Link. Das wird meine Lektüre für die nächsten Tage. Das, was ich im Bezug auf den gemeinsamen Einsatz mit RTH an Wissen habe, sind Erfahrungen aus dem täglichen Dienst. Und da tauchte eben dieses spezielle Problem, so wie ich schon schrieb, in 38 Jahren, für mich persönlich, einmal auf.

Aber zu A.G.I.L's Frage: Ich habe mich heute mit einem Bekannten unterhalten, der auch schon seit vielen Jahren Dienst auf der Strasse tut. Er sagte mir zu diesem Thema, daß ein normaler Beamter der Landespolizei, so wie er einer ist, im Normalfall recht wenig mit Luftfahrzeugen zu tun hat. Darum ist auch in der Ausbildung eher wenig über dieses Thema zu hören. Eben diese Einweisung eines Heli's im Dunkeln wird angesprochen, da jeder Streifenpolizist innerhalb seines Dienstes damit konfrontiert werden kann. Ansonsten geht dieses Thema in der Ausbildung und in den folgenden Weiterbildungen eher dahin, daß die Absicherung von Unfallstellen von Luftfahrzeugen behandelt wird. Das mag in Bereichen, in denen intensiver Luftverkehr stattfindet, anders sein, aber "auf dem profanen Lande" spielt das weniger eine Rolle. Soviel zu dem, was ich zu Deiner Frage erfahren konnte.
 
Soaring1972

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Also, wenn ein Pilot (hier war es ja eine Drohne) kreisend unterwegs ist, dann liegt meistens kein Notfall vor!
Bei einem Notfall mit Zwang direkt zu landen, hätte die Polizei zeitlich gar nicht die Chance herbeizueilen und ein Gelände auszusuchen weil das meistens innerhalb von einer Minute abgeht!

Liegt kein direkter Landezwang vor (z.B. kein Triebwerksschaden), so wird ein Pilot eher einen Flugplatz ansteuern für eine Nachtlandung, denn da sind zumindest keine Hindernisse im Weg. (z.B. kranker Passagier)
Ansonsten leiten auch die Fluginformationsdienste ein Flugzeug zu einem offenen Platz, wenn z.B. das Wetter schlechter wird oder der Treibstoff knapp wird. Und das nicht nur in der Nacht. Da bekommt man dann auch schon mal als Flugleiter nen Anruf von FIS.
 
oldyankee

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Alles richtig, Soaring1972. Aber hier ging es eher um das Verhalten der Polizisten. Und deren Verhalten war, geht man davon aus, was sie in ihrer Ausbildung wahrscheinlich vermittelt bekommen haben, vollkommen richtig. Wenn's auch, von Stand der Dinge her, eher ein netter und gutgemeinter Versuch war, als eine wirkliche Hilfe - in einem solchen, eventuellen Notfall.
 

Rocky

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Hallo und Guten Tag !

Kann euch mitteilen, dass Polizeibeamte in der Ausbildung nicht mal einen kleinen "Funken" über mögliche Notverfahren der Luftfahrt gelehrt bekommen.

Die Pol.-Bea., die Luftfahrt-Interessierte (-Begeisterte) sind, sind tatsächlich nur sehr wenige.
Und die müssten dann auch noch genau zum Zeitpunkt des Notfalls auch Dienst haben. Reiner Zufall.
Wenn ein Pol.-Bea. ein wenig (oder auch mehr) Ahnung von der Luftfahrt hat, dann weiß er, dass Blaulicht alleine nicht reicht.
Dann sollte er noch weitere Kräfte heranziehen (sofern möglich) und eine "Art Notlandefläche" ausleuchten.

VG Rocky
 
Spartacus

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Die Pol.-Bea., die Luftfahrt-Interessierte (-Begeisterte) sind, sind tatsächlich nur sehr wenige.
Da habe ich ja eine Ausnahme kennengelernt: Meinen FI.

Der hat
- ATPL-A EASA und FAA
- ATPL-H EASA und FAA
- FI für PPL-H und CPL-A (beide EASA)
- SPL
- UL
wenn der seine Lizenzen ausklappt, ...

Und: Er ist bei der BuPol

;-)

Spartacus
 
_Michael

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Wenn ein Pol.-Bea. ein wenig (oder auch mehr) Ahnung von der Luftfahrt hat, dann weiß er, dass Blaulicht alleine nicht reicht.
Dann sollte er noch weitere Kräfte heranziehen (sofern möglich) und eine "Art Notlandefläche" ausleuchten.
Gibt es denn überhaupt Fälle, wo bei einem Luftnotfall erfolgreich spontan vom Boden aus gehofen wurde? (Ausserhalb eines Flugplatzgeländes, Polizei oder zivil.) Ich sehe für sowas einfach fast kein Zeitfenster.
 
Intrepid

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Wenn ein Pol.-Bea. ein wenig (oder auch mehr) Ahnung von der Luftfahrt hat, dann weiß er, dass Blaulicht alleine nicht reicht.
Was nutzt ein Polizeibeamter, der mit Blaulicht helfen will, wenn es keinen Piloten gibt, der auf die Idee käme, das Blaulicht, welches er da unten sieht, soll ihm eine Hilfe sein. Der Pilot denkt sich bloß, was blendet der mich jetzt, kann der nicht sein doofes Blaulicht ausschalten ...
 

netvoyager

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Wurde Blaulicht nicht im Dritten Reich für die Feuerwehr eingeführt, weil es von einem (feindlichen) Flugzeug nicht so gut zu sehen ist, wie das vorher übliche Rote Blinklicht? :wink:
Gut, mit der Lichtleistung einer modernen (LED-)Blitzleuchte waren die Funzeln damals nicht vergleichbar, aber die ideale Sichtbarkeit hat blaues Licht im Dunkeln aus größerer Entfernung immer noch nicht.
 

koehlerbv

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Der geschichtliche und physiologische Hintergrund sind zwar richtig, aber das ist eher nicht Kern des Threads. Wäre die Story soweit wahr (nicht auszuschliessen), wäre auch statt Blaulicht ein moderner, viiiiel besserer LED-Flakscheinwerfer des Typs "Varta Volkssturm V2" eher nicht hilfreich gewesen, wenn dieser nicht zufällig und perfekt auf eine ebene Landefläche ausgerichtet worden wäre.

Bernhard
 

Rocky

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Hallo und Guten Tag !

@spartacus: Hast recht, das ist eine Ausnahme. Aber ich gehe mal davon aus, dass er die ganzen Berechtigungen nicht bei der Polizei erworben hat (es sei denn, er war/ist LftFzgFü bei der Bundespolizei. Und als "normaler" Polizist lernt man eventuell anzuwendende Notverfahren für LftFzg in der Ausbildung nicht.

@Intrepid: Auch Dir gebe ich recht und ich sehe das ebenso.
Was nutzt es, wenn ich am Boden Blaulicht o.ä. einschalte und der Pilot weiß gar nicht, was ich ihm damit zeigen will.
Da müsste schon eine Absprache möglich sein. Und die Möglichkeit hat man als Pol.-Bea. nicht.

@_Michael: Als Pol.-Bea. hatten wir solches Verfahren mal in einer Übung mit Heli's der Bundespolizei (damals noch BGS) durchgeführt. War, wie gesagt eine Übung und KEIN Notfall. Und da war auch zuvor ne' klare Absprache zw. den Besatzungen der Heli's und uns.

Als PHPL'er wüßte ich in einem Notverfahren auch nicht, was der "Fredel" da unten mit seinem Blaulicht will.
Abgesehen davon habe ich in einer solchen Situation weiß Gott nicht die Zeit, mich mit solchen Überlegungen auseinander zu setzen.

Vg Rocky
 
oldyankee

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Wurde Blaulicht nicht im Dritten Reich für die Feuerwehr eingeführt, weil es von einem (feindlichen) Flugzeug nicht so gut zu sehen ist, wie das vorher übliche Rote Blinklicht? :wink:
Gut, mit der Lichtleistung einer modernen (LED-)Blitzleuchte waren die Funzeln damals nicht vergleichbar, aber die ideale Sichtbarkeit hat blaues Licht im Dunkeln aus größerer Entfernung immer noch nicht.
Mal zu Sichtbarkeit des Blaulichtes - aus meinem Wohnzimmerfenster habe ich eine vedammt gute Fernsicht. In diesem Sichtbereich befindet sich eine Kurve, die von jeher schon ein Unfallschwerpunkt war (und ist). Die Entfernung von mir bis dorthin beträgt ca. 6,5km Luftlinie. Schon zu Zeiten, als in Blaulichtern noch nicht einmal Halogen-Lampen verbaut waren, war nachts der Schein dieser Lichter von Polizei, Feuerwehr und (damals) Krankenwagen sehr gut zu sehen. Mal ganz abgesehen, von den Teilen, die heute als Blaulichter verbaut werden (und die, zugegebenermaßen, für den "Hinterherfahrer" im zweiten oder folgenden Einsatzfahrzeug machmal auch zum Problem werden). ..........

Und zur Bedeutung des Blaulichts - es heißt ja nicht nur, daß ich die Strasse frei machen soll, eventuell anhalten soll oder jemand mich verfolgt :) . Es bedeutet ja auch, daß dort jemand ist, der mir in einer eventuellen Notsituation helfen kann. Sei es nun Polizei, Feuerwehr oder Rettungsdienst - es sind Leute in der Nähe, die zumindest eine Funkverbindung haben. Ich denke, manchmal kann das die Entscheidung für einen Notlandeplatz - sofern nichts besseres erreichbar ist - schon beeinflussen.
 
Intrepid

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Und zur Bedeutung des Blaulichts - es heißt ja nicht nur, daß ich die Strasse frei machen soll, eventuell anhalten soll oder jemand mich verfolgt :) . Es bedeutet ja auch, daß dort jemand ist, der mir in einer eventuellen Notsituation helfen kann.
Wenn ich eine Luftnotlage habe und am Boden Blaulicht sehe, wäre mein erster Gedanke: da ist gerade ein Unfall passiert, da ist jetzt keine gute Landemöglichkeit für mich.

Ansonsten kann man Gelblicht, Blaulicht und Rotlicht zumindest Nachts gut aus der Luft sehen. Wenn sich hier und da vereinzelt Gelblicht über die Straßen bewegt - jetzt um diese Jahreszeit - ist das ein Alarmzeichen. Dann wird nämlich vorsorglich gestreut und dann kann man für die eigene Landung Spannendes erwarten. An kleinen Flugplätzen bekommen die Leute am Boden oft nicht mit, dass langsam die Piste vereist. Dann kann man fünf Minuten vor das Landung mal bitten, dass jemand die Piste abfährt. Das hat mich schon vor Überraschungen bewahrt.

Blaulicht ist immer doof. Kommt man zum Zielflugplatz und überall ist Blaulicht zu sehen, ist meist irgendetwas passiert. Vielleicht kannte man Leute, die jetzt verunfallt sind. An Blaulicht in der Ferne - genau da wo ich hin will - habe ich keine guten Erinnerungen.

Rotlicht hat der Follow Me. Aber den gibt es nur an großen Flugplätzen mit tausenden Lichtern, den muss man dann im Lichtermeer suchen. An Rotlicht in der Ferne habe ich vor meinem geistigen Auge gerade keine Erinnerung.
 
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