Man wird weitersuchen, aber anders als bislang. Der finanzielle Aufwand, den man bislang betrieben hat, ist enorm und kann so nicht unendlich weitergeführt werden. Man wird nun also aus der politischen Herangehensweise ("entschlossene Aktionen, um die Angehörigen und die Medien zufrieden zu stellen") in eine mehr wissenschaftliche Herangehensweise ("Was wissen wir eigentlich genau, wie können wie das Wissen mit kleinem Aufwand verbessern/ausweiten, etc..") wechseln. Letztere braucht mehr Zeit und "Nebenuntersuchungen", die dabei helfen die Datenlage selber besser zu verstehen ohne jetzt notwendigerweise direkte neue Daten z.B. aus Unterwassersuchen zu produzieren. Der medienwirksame Aktionismus, der ja nicht allein von den Politikern ausgeht, sondern sehr oft von den Angehörigen und Medien ja auch gefordert wird, übertönt häufig die stilleren Stimmen der Wissenschaftler und solche Großsuchprojekte fressen die finanziellen Mittel, die oft in viel kleinerer Dosis bei Wissenschaftler viel mehr Erkenntnisse produziert hätten. (Es gibt viele Wissenschaftler, die aber auch sehr stark von den massiven Datenmengen, die bei der SUche gesammelt wurden, profitieren werden, dass soll man nicht verschweigen.). Für den Umschwung auf eine wissenschaftliche Analyse ist aber auch ein Umdenken bei den Untersuchungskommissionen notwendig, die noch immer all zu technisch und administrative an ihrer Zuständigkeit hängen. Bei den hauptsächlich mit Ingenieuren, Militärs und Polizisten besetzten Untersuchungskommissionen sieht man Tiefsee-Botaniker und Atmosphären-Forscher halt immer erstmal sehr skeptisch.
Der vermutlich nächste Schritt wird es sein, endlich mal saubere Massendaten (aus verschiedenen Höhen, Wetterlagen, sonstigen atmosphärischen Bedingungen) für die Laufzeit-Analyse der Inmarsat Daten zu erheben, damit man das letzte Signal deutlich genauer als bisher verorten kann. Die bisherigen Daten sind zwar mathematisch korrekt errechnet, aber gehen dabei - mangels empirischer Realitäts-Daten - von einem mathematischen Idealmodell aus, die ja bekanntlich in ihrer ersten Generation nicht immer wirklich passgenau zur Realität sind. Das australische Militär hat hierzu schon ein gemeinsames Forschungsprojekt mit einer großen Universität von der Westküste Australiens entwickelt, aber es ist trotz eines erstaunlich geringen Budgetbedarfs halt von Regierungsseite noch nicht freigegeben, weil man fürchtet, dass es falsch ankommt, wenn die eine Behörde zu anderen Ergebnissen kommt als die andere. Es sind halt sehr viel Befindlichkeiten im Spiel, nicht nur bei den Hinterbliebenen.
Solche Widersprüche, die sich bei wissenschaftlichen Untersuchungen immer ergeben, erörtert man besser offen und ohne Druck nur im Kreise der Wissenschaftler, denn sobald Medien dazu kommen, entsteht wieder falscher Handlungsdruck. Wir haben damals in Brasilinen bei der Suche nach einem Truppentransporter gesehen, wohin die politischen Lösungen in Widerspruchslagen führen, als die Suchmannschaften dann als Kompromiss einfach in eine Zone zwischen der vermuteter Absturzzone A und B geschickt wurden, obwohl sich alle Wissenschaftler einig waren, dass es da vermutlich gar nichts zu finden gab.