Preschen am 11. September 2004

Diskutiere Preschen am 11. September 2004 im NVA-LSK Forum im Bereich Einsatz bei; AW: Preschen am 11. September 2004 Wetterflug ging immer anderthalbstunden vor einem FLugtagbeginn/Flugschicht (konnte also auch zwei Wetterflüge...

oberleutnant

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AW: Preschen am 11. September 2004

Wetterflug ging immer anderthalbstunden vor einem FLugtagbeginn/Flugschicht (konnte also auch zwei Wetterflüge am Tage geben) mit einer zweisitzigen Schulmaschine los, also nicht zwingend immer 4:30, wenn um 6 die Schicht begann. Ich hatte in Laage als OS- 4. Sj. Dienst bei "Heinos" 137- S-52Um3k- Schulmaschine (SU-22), und die wurde zuerst an die VSL geschleppt. Man hatte also mehr Streß und weniger Zeit, und das oft mitten in der Nacht.

Meist flogen die 1/2 Stunde ins Zielgebiet oder drumherum um die tatsächliche Wetterlage vor Ort mit dem Meteorologen abzugleichen, dem man offensichtlich wohl nicht traute.:wink: Es waren aber keine Meteorologen an Bord sondern ganz normale Piloten ,die auch am Flugdienst teil nahmen. Meistens war einer aber der Ketten -o. Staffelkommandeur davon.

Ich glaube mich zu erinnern, daß der Wetterflug von allen Kampfgeschwadern- incl. Hubis , durchgeführt wurde. Bei den Jägern und Bombern immer.

Welche Konsequenzen der Wetterflug für den Flugdienst hatte, kann sicher einer der Ljotschiks hier genau sagen. Das weiß ich nicht mehr.
 
Cirrus

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AW: Preschen am 11. September 2004

Neben der Aufklärung des tatsächlichen Wetters im Übungsgebiet (den Übungsgebieten) und der Festlegung welche der vorbereiteten 3 Varianten geflogen wird, wurden auch die Funkverbindungen und die Arbeit der Navigationsanlahen (Peiler, NDB-also Funkfeuer, RSBN-UKW Drehfunkfeuer mit Entfernungsmessung und PRMG-analog ILS) überprüft.
Nachdem ich als Fluglehrer ausgebildet war, bekam ich dann auch die Zulassung für Wetterflüge. Wenn dann eine super "erste Variante", also bestes Flugwetter anstand, dann gab es am Ende des Wetterfluges schon mal einen ordentlichen ( tief und sehr schnell) Überflug.
 
HorizontalRain

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AW: Preschen am 11. September 2004

Preschen war mein/unser erstes Truppenpraktikum als Oschis, im 2. SJ, also 1985, und das im Januar, wo dort bis -27 °C nächtl. Kälterekord war.

...

Erinnern kann ich mich an einen Rumpf der Baade 152, welcher irgendwo hinter einem Zaun vor sich hin gammelte.Wo ist der wohl abgeblieben?

...

Gruß

Tom

@ Tom,

na, dann sei froh, dass Du nicht 2 Jahre später bei uns in Preschen zum TrP warst! Im Januar 1987 hatten wir sogar Minus 30°C (und dies ohne Windshill-Faktor) bei ordentlichem Ostwind.

Ich war zwar über 10 Jahre in Preschen, aber ein Rumpf einer "152" ist mir dort nie unter die Augen gekommen! Verwechselst Du da nicht etwas? Ein Rumpf einer Baade 152 lag ganz sicher in Rothenburg/Neisse und in Marxwalde soll es auch einen oder zwei gegeben haben...

HR
 

oberleutnant

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AW: Preschen am 11. September 2004

hallo HR,

...ja, Du hast recht, wenn ich jetzt so nachdenke :headscratch:, war die 152 in Rothenburg, hatten wir ja auch ein TP -- tja, das verblasst halt etwas. Danke für die Korrektur

1987- im Extrem- Winter? Weiste wo wir da unser TP hatten? Als Oschis kurz vorm Abschluß 6 Wochen im Kohletagebau irgendwo in den Mondlandschaften von Bitterfeld- auch wieder Eis kloppen...
 

oberleutnant

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AW: Preschen am 11. September 2004

Ich zieh aber den Hut vor den Truppenteilen in Preschen- das war noch echter Dauer-Kriegsdienst. Sowas kennt der Westen gar nicht...
 

stardreamer

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AW: Preschen am 11. September 2004

Ja, ja, Preschen und die Kälte. War 5 Wochen von Mitte Januar bis Ende Februar 1986 dort abkommandiert zur Spezialausbildung an dem Anlassgerät 2 und der SUS 2 für die technischen Gase.
"Gehaust" haben wir in einer Holzbaracke, ich glaube direkt beim Flugplatz. Dort funktionierte die Heizung nicht. In den Schlafsaal haben wir in der wattierten Feldkombi geschlafen. Im Unterrichtsraum habe ich mir die Handschuhe von der Ausgangsuniform anziehen müssen, um überhaupt schreiben zu können.
Die einzigsten warmen Momente waren in eurem Speisesaal. Jeder hatte sich zu allen Mahlzeiten Nachschlag geholt, um die Aufwärmhpase künstlich in die Länge zu ziehen.
Cool in Preschen war, das euer Offiziersclub auf dem Kasernengelände war und wir Grundwehrdienstler auch Zutritt hatten. Letzte Aufwärmphase am Tag vor dem Schlafengehen.
Bei uns in Drewitz war das Offizierskasino ausserhalb des eigentlichen Kasernengeländes.
Dafür gabs für 5 Wochen Durchhalten im Tieffkühlschrank einen Tag unerwarteten Sonderurlaub.

Volker
 

oberleutnant

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AW: Preschen am 11. September 2004

Übrigens baue ich schon lange keine Schiffchen mehr ...

Ich mache wieder Flugdienst, u.a. mit dieser Maschine aus Preschen hier.

Dürfte einschlägig bekannt sein...
 
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atlantic

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AW: Preschen am 11. September 2004

Preschen war mein/unser erstes Truppenpraktikum als Oschis, im 2. SJ, also 1985, und das im Januar, wo dort bis -27 °C nächtl. Kälterekord war.
Im wesentlichen hatte man uns Oschis nur zum Schneeschieben und Eisabhacken eingesetzt. Dazu wurden wir je einem Uffz.-Techniker, wenn man Glück hatte auch einem Offizier-Techniker, unterstellt.
T.ja, dar warst du zur falschen Zeit am falschen Ort.
Also ich kann mich an ein Jahr erinnern, da sind wir 3 Wochen lang erst gar nicht zum fliegen gekommen. Der arme zugeteilte "Oschi" durfte seine ganze Zeit bei mir mit Schneeschieben und Schneeschieben und Schnee........... verbringen.:FFTeufel::FFTeufel:
und wenn es mal nicht schneite dann machten wir Boxenrodeln mit alten Reifen oder trafen uns im Bunker zum Grog-trinken.:wink::wink:
Also die Oschis fanden es toll bei uns ..............

Es behagte uns "elitären Kreise" keinesfalls, vom gemeinen Uffz kommandiert zu werden, der uns entgegen der OHS-Gewohnheit auch noch Duzte. Man Duzte sich dort ja generell auch von niederen Dienstgraden bis hin zum Hauptmann.
Das Du gab es aber grundsätzlich nur auf dem Platz. Da gab es halt nur Cheffes, Techniker und Mechs. und es war egal was einer auf der Schulter hatte. In der Kaserne sah das schon etwas anders aus

Der nächste Kulturschock waren die Wohn-und Arbeitsbedingungen.Die waren praktisch nicht da, ganz abgesehen von einer Gebäudeansammlung, die man als Stadt bezeichnen kann,
Preschen war doch noch gut.:TOP: Drewitz, Holzdorf, Peenemünde das war alles am Arsch der Welt.

und wir durften mal bei -10 °C einen Hydraulikfilter wechseln oder als Diplomtankwart in spe ne MiG betanken . Natürlich warnte uns Grünspunde der Uffz nicht, so daß uns dann das AMG-10 bzw. TS-1 über die Kombi floß. War die erste Taufe als SPS (schwarzes Pistenschwein)
So ging es irgendwie jedem der TW-Zelle machte.:TD::TD:



hallo HR,
1987- im Extrem- Winter? Weiste wo wir da unser TP hatten? Als Oschis kurz vorm Abschluß 6 Wochen im Kohletagebau irgendwo in den Mondlandschaften von Bitterfeld- auch wieder Eis kloppen...
:wink:ja so wars.......... In die Kohle mussten viele, aber das "wichtige Fachpersonal" blieb auf den Flugplätzen und schützte die DDR:wink::wink::wink:
 

oberleutnant

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AW: Preschen am 11. September 2004

Danke atlantic für Deine umfassende lustige Kommentierung.

Natürlich hatten wir mit den Technikern, Fliegern und Uffzn.trotz "DU" vs. "SIE" immer ein sehr gutes Verhältnis - wie bei Fliegern wohl weltweit üblich.

Man kann den TP-Planern ja auch nur danken, denn sie haben uns ja damit alle Seiten des Truppendienstes unter unterschiedl. Bedingungen gezeigt. Rothenburg war eben im Hochsommer und als "Man in Black" (oder Blue) bei 35 ° C, wusste man auch, was man gemacht hatte. Die "Blauen" hatten wenigstens zwischenzeitlich den Komfort der Air-Condition...

In Drewitz war ich nie. Holzdorf war zwar am A.. der Welt, dafür mit ner sofortigen Neubauwaldsiedlung und modernerer Platzinfrastruktur. Peenemünde war sicher auch nur in wenigen Sommertagen attraktiv. Daher wählte ich mir nach den Praktika zielgerichtet ein Diplomthema zur SU-22, weil ich dann zu 100 % dort hin kam und Rostock, Teterow wie Güstrow waren nur ca. 22 km weit weg, gab Fernzuganschluß und eigene Autobahnabfahrt. Laage war (und ist heute für die Luftwaffe) somit weiterhin die 1. Wahl was NVA-Flugplätze betrifft, gewesen. Lebe als "Kaffeesachse mit angepasstem Dialekt" heute immer noch gerne hier - nur 5 km nördlich von der SLB.:blush2:

Ach ja, Preschen wurde ja letztlich mit der MiG-29 nach Laage verlegt- so lebt dessen Geist hier weiter...

Gruß Tom
 
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Gabi

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AW: Preschen am 11. September 2004

Die Dienstzone. In der linken Bildhälfte scheint wohl bei einem Gebäude unterhalb des Sportplatzes das Dach eingestürzt zu sein.
Gestern gesehen: Nunmehr ist vom ganzen Häusel nix mehr da (abgerissen), sowie einige andere sind auch weg. War leider kein Fotowetter.
 
Flugi

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Story am Rande. Die Verlegung unserer Staffel erfolgte im Zuge der Bahnrestaurierung in Cottbus. Als unsere Staffel an diesem Rollweg dezentralisiert verteilt wurde, kam es mehrmals vor, das vor meiner Box PKW´s vorbeikamen und nach dem Weg fragten. Eines davon war ein heller Benz, der angeblich von einem Waldweg, beim Pilze sammeln, auf diesen Rollweg gelangt war. Nachtigall ick hör dir trapsen. :biggrin: Nachdem ich und mein "Nachbarboxbesitzer" sich in ihrer Ruhe bei den technischen Arbeiten gestört fühlten, machten wir dann Meldung. Fazit war, das wir unsere Waffen mit zum Dienst nehmen mussten, um unsere MiG´s zu verteidigen. Munition gab man uns nicht mit. :biggrin: Danke Herr Preil, so war das nicht gewollt. Ein paar Tage später wurden Spanische Reiter mit Stacheldraht zur Autobahn aufgestellt und die Wachkompanie musste einen Mann ständig dort abstellen. Es war wieder Ruhe eingekehrt.
Aber nicht lange. Am 28.Juli 1973 begannen die Weltjugendfestspiele in Berlin und es gab eine erhöhte Sicherheitsstufe. Außerdem war gerade Walter Ulbricht gestorben. Wir wurden dort wieder herausgezogen und die komplette Staffel am Nordende zur Bahn auf die ehemalige DHS Platte abgestellt. Die schönen Tage waren vorbei. :biggrin:
Rechts, die Autobahn.
 
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Flugi

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Abschließend noch mal ein Gesamtbild der Situation. Der Rollweg vom Flugplatz ganz hinten, war sicher 2 Kilometer lang und rechts und links waren zu meiner Zeit die offenen Deckungen angelegt. Das gesamte Waldgebiet war nicht eingezäunt. Das Schleppen zum Flugdienst an die Vorstartline hatte bei mir fast eine halbe Stunde gedauert und ich war dann auch immer der Letzte, der fertig war. :biggrin:
 
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Franz-Klaus

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Danke Flugi,
mit den Bildern hast Du eine Unmenge von Erinnerungen an meine Preschener Zeit hervorgerufen.:applause1:
Da gibt es auch ein Bild/Vision, wie der Flugplatz Preschen sich einmal entwickeln sollte. Ich bin mir aber nicht sicher, ob ich wegen der Urheberrechte das Bild einstellen kann.
Viele Grüße
Franz-Klaus
 
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