Atomwaffen auf DDR-Gebiet

Diskutiere Atomwaffen auf DDR-Gebiet im Russische / Sowjetische LSK Forum im Bereich Einsatz bei; Sprottau ANmerkung: in Szprotawa (deutsch Sprottau) lagen keine Kräfte der PVA sondern der NGT, das 89. Jagdbombergeschwader (89. BAP)...
ManfredB

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Sprottau

In Szprotawa lagerten aber keine Sonderwaffen (nuklear) für die polnische Luftwaffe ...
ANmerkung: in Szprotawa (deutsch Sprottau) lagen keine Kräfte der PVA sondern der NGT, das 89. Jagdbombergeschwader (89. BAP), ausgerüstet zuletzt mit SU-24.
http://www.youtube.com/watch?v=8I_yVxDaUlg&feature=related.
Analog also bspw zu Brand, als dort auch mal SU-24 lagen.

89-й бомбардировочный авиационный полк, в/ч п.п. 42014, аэр. ШПРОТАВА; позывной "Раздольный"
Rufname des 89. BAP: RAZDOLXNIY
 
Fulcrum2060

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@Fulcrum2060,
die Rätsel sind schon gelöst: http://www.fliegerrevue.de/fr_extra.asp?PG=173&AID=21019

Auf Seite 47 des verlinkten Artikels sind sogar Koordinaten genannt wo sich die SWL befinden. Man sieht das diese Depots wirklich am Flugplatz liegen.
@victoalert: das ist/sind für mich kein/e Rätsel, ich hatte mich nur geirrt im Zusammenhang und das hatte ich auch kundgetan. Also Ball flachhalten ;).

Den Artikel in der FR kenne ich, allerdings kenne ich auch dessen Urheber und dessen Herangehen an Themenbereiche und da kann ich nur sagen: Abstand halten zu derartigen Informationen.


ManfredB: danke für den Videolink.


Gruß F2060
 
victoralert

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Abstand halten zu derartigen Informationen.
Stimmen die Koordinaten in der Auflistung etwa nicht oder wollen wir Fussball spielen :eek:

@ManfredB, übersetzt man "бомбардировочный авиационный полк" als Jagdbombergeschwader? Ich glaube das stimmt nicht, Su-24 sollen Frontbomber und nicht Jagdbomber sein habe ich mal gelesen.
 

sierrabravo

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nur wie soll das gehen, die Bison kam bestenfalls One-Way dahin? Überlebenswahrscheinlichkeit ohne Marschflugkörper irgendwo bei ganz ganz niedrig.
Irgendwo im Netz gibt es CIA-Berichte die diese Frage beleuchten und genau zu diesem Ergebnis kommen. Ja, diese Flüge in die USA hätten Kamikaze-Einsätzen geglichen!
 

Xena

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warum sollten sie die Deutschen Bunker auch nicht nehmen.

schliesslich haben diese sich als sehr sehr standhaft erwiesen. :TD::TD:

Fast alle Bunker die man nach 45 sprengen wollte, haben den Sprengkomandos den dicken Daumen gezeigt:TOP:
 

MIT

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Das kannst Du doch auch. Sieh Dir die MDR-Fernsehdokumentation "DDR geheim - Die Atomwaffen der DDR" an (besonders den Teil, in dem Foertsch, Burlakow und Schönbohm zum Abzug der sowjetischen Kernwaffen und zum Zwischenfall bei Altengrabow bzw. Lübars befragt werden), google noch ein paar Fakten über die 6. Verwaltung der Teilstreitkräfte der ehemaligen Sowjetarmee, mixe ein paar Brocken aus Internetforen ehemaliger Angehöriger der GSSD/WGT dazu und fertig ist der ultimative Enthüllungsartikel für die MOZ. Geschätzter Zeitaufwand: 45 Minuten.
 
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AndreM1965

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Hallo an alle,

ich habe mir nicht die Mühe gemacht, hier alle 27 Seiten durchzulesen.

Grundsätzlich muß man sagen das es mehrere Lagerstätten für die Kernwaffen in der DDR gab, sei es für die Luftstreitkräfte oder für die Landstreitkräfte.
Die 233. Raketenbrigade wahr wohl 1958 die erste Einheit auf dem Territorium der DDR, welche ab 1959 nukleare SK in ihrem Bestand hatte, gefolgt von der 72. Ingenieurbrigade der Reserve des Oberkommandos und der 77. Raketenbrigade.

Die Luftstreitkräfte hatten ihre Raketentechnischen Basen genau wie die Landstreitkräfte mit ihren Einheiten, und das waren einige, wenn auch teilweise nur kurzfristig.
 
DDA

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Ist ja ein heftig Apparat, hat jemand der im Mutterland Studierten so ein Ding mal in Aktion gesehen?

Axel
 
spider

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Die Wachmannschaft hat keinen Fehler gemacht, Dienst nach Vorschrift!

Burlakow wird doch so langsam alt und redet wirres Zeug, anders lässt sich nicht erklären warum er diesen Vorfall mal so und mal so zum besten gibt. In einem TV-Interview zum Thema hat er es vor einiger Zeit mal anders dargestellt. ...
(Posting #180 - zum Zurückverfolgen)

Das Thema ist seit 10 Jahren hier "durch", fand aber immer mal wieder mediales Interesse. Also: Die Schüsse fielen nicht irgendwo in Fünfneuland, sie fielen in Altengrabow (Sachsen-Anhalt). Sascha Gunold, Miltärhistoriker, beschrieb die Vorgänge von 1991 in einem neueren Beitrag für die Zeitschrift für Militärgeschichte Nr.2/2017 „Schüsse in Altengrabow“

Der Kern der Vorkommnisse ist hier sehr verkürzt wiedergegeben, Interessenten am Original sollten sich also die entsprechende Zeitschrift aus Archiven besorgen.

9. April 1991: Der erste Vorfall in Altengrabow

… Der Beobachtungstrupp aus Potsdam kam erst bei Sonnenuntergang, nämlich gegen 19 Uhr in Altengrabow an. Das hinderte die im Fahrzeug befindlichen Oberstleutnant Bornmann, Major Weiß und Gefreiter Scholz nicht daran, eine befestigte Straße am Rande der Liegenschaft zu verlassen und in eine Waldschneise einzubiegen, die unmittelbar entlang des Außenzaunes des Artilleriemunitionslagers führte. Sie fuhren einen UAZ-469, einen Geländewagen sowjetischen Typs aus NVA-Beständen. Das Geländefahrzeug fuhr etwa 200 Meter entlang des Waldweges in Richtung Süden. …. Jeder sowjetische Wachsoldat kannte das Motorengeräusch eines UAZ 469. Vermutlich war den einfachen sowjetischen Wachsoldaten nicht geläufig, dass jetzt auch die Bundeswehr sowjetische Geländefahrzeuge nutzte. Zudem befand sich am Wagen noch immer ein NVA-Nummernschild, das, anders als bei Nummernschildern der Bundeswehr, nicht durch eine kleine Deutschlandfahne neben dem »Y« gekennzeichnet war. Die Wahl eines sowjetischen Geländewagens war möglicherweise bewusste Täuschung, um die Aufklärungstour des Beobachtungstrupps zu verschleiern. Der UAZ musste wenden, da nach weiteren 150 Metern ein Schlagbaum den Weg versperrt hätte, und blieb nach einigen Metern am Objektzaun stehen. Die beiden Stabsoffiziere stiegen aus, näherten sich dem Zaun und fotografierten die im Munitionslager abgestellten Fahrzeuge. Dann jedoch bemerkten sie einen sowjetischen Wachposten, der sich ihnen näherte und seine Maschinenpistole durchlud. Der Oberstleutnant und der Major rannten zurück ins Auto und traten die Flucht in Richtung Norden an, als bereits die ersten Schüsse fielen. Später eröffnete noch ein weiterer Posten das Feuer. Keiner der Schüsse traf den UAZ, niemand wurde verletzt...
... Wenn nicht schon ein Schlagbaum einige hundert Meter zuvor den Weg versperrt hätte, wäre spätestens hier die Weiterfahrt gestoppt worden. Das Wachgebäude gehörte nicht zum Artilleriemunitionslager, sondern zur 1648. Beweglichen Raketentechnischen Basis (BRTB), Feldpostnummer 57851. Hinter dieser umständlichen Bezeichnung versteckte sich eine Spezialeinheit der 12. Hauptverwaltung des sowjetischen Verteidigungsministeriums, die für Atomwaffen zuständig war. Eine BRTB stellte die Lagerung, die Wartung und den Transport der atomarer Munition sicher. …

19. April 1991: Der zweite Vorfall in Altengrabow

Der Beschuss von Bundeswehrsoldaten durch sowjetische Wachposten blieb kein Einzelfall. Am 18. April 1991 erhielt wieder ein Beobachtungstrupp aus dem VBK-84 Potsdam den Auftrag, nach Altengrabow zu fahren und den genauen Verlauf der Liegenschaftsgrenzen an genau jenem Ort zu überprüfen, wo zehn Tage zuvor die Schüsse gefallen waren. Das Team bestand aus Major Schulz, ehemals NVA, Leutnant Dümmel, Fachdienstoffizier aus dem VBK-32 Düsseldorf, der für zwei Wochen nach Potsdam zur Unterstützung abkommandiert war, und Major Weiß, der bereits beim ersten Vorfall in Altengrabow zum Trupp gehörte. Dieses Mal wurde ein »Wartburg « als Dienstwagen gewählt, der nicht in der Sowjetarmee anzutreffen war und sich somit sowohl optisch als auch akustisch von den sowjetischen Fahrzeugen unterschied. Diesmal befuhr der Trupp auch nicht die Waldschneise, sondern stellte das Fahrzeug auf der öffentlichen Straße hinter einem Bahnübergang ab, ca. 100 Meter von der Liegenschaftsgrenze entfernt. Zu Fuß näherten sich die Bundeswehroffiziere dem Eingangsbereich des Munitionslagers und fotografierten diesen. Sie hielten dabei mindestens 50 Meter Abstand zum Zaun. Soldat Delyukin, eingesetzt als Wachposten, entdeckte die deutschen Soldaten. Die beiden Majore, die russisch sprachen, richteten einige beschwichtigende Worte an Delyukin. Danach begaben sie sich wieder zurück zum »Wartburg« und verstauten die Kamera im Kofferraum. Sie glaubten nicht, dass eine direkte Bedrohung von dem Postensoldaten ausgehen könnte. Es war keine Flucht, sondern ein geordneter Rückzug. Währenddessen bezog Delyukin am Boden Stellung und schoss vermutlich gezielt auf das Auto, nachdem die Offiziere wieder eingestiegen waren. Ein Schuss, ein Treffer. Das Geschoss durchschlug die Heckscheibe des Wartburgs, deren Splitter den hinten sitzenden Leutnant Dümmel leicht an der Wange verletzte, durchbohrte den linken Oberarm von Major Weiß, der auf dem Beifahrersitz saß, und trat an der rechten A-Säule nach außen. Die drei Offiziere stiegen aus und suchten hinter dem Fahrzeug Deckung. Kurz darauf waren sie von Sowjetsoldaten umstellt. Ein sowjetischer Militärarzt versorgte Major Weiß mit einem Druckverband. Später traf ein deutscher Krankenwagen ein, der den angeschossenen Major ins Krankenhaus nach Burg brachte. Es bestand zu keinem Zeitpunkt Lebensgefahr. …

Soviel dazu
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Sascha Gunold, Miltärhistoriker, beschrieb die Vorgänge von 1991 in einem neueren Beitrag für die Zeitschrift für Militärgeschichte Nr.2/2017 „Schüsse in Altengrabow“

Der Kern der Vorkommnisse ist hier sehr verkürzt wiedergegeben, Interessenten am Original sollten sich also die entsorechende Zeitschrift aus Archiven besorgen.
Kann man herunterladen Kapitel Publikationen / Zeitschriften / Buecher // MGFA | Militärgeschichtliches Forschungsamt | ZMSBw
 
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Hier mal drei Quellen Krasnaja Swesda, NYT und der Spiegel die Januari 1984 belegen die erste Sichtungen der TR-1/9M76 Raketen in Bernsdorf/Koenigsbrueck zwischen Dresden und Cottbus.
... (Anmerkung: Jeroens Links darf ich wegen zu wenig Beiträgen nicht mit posten - spider)
Ich denke mal, @Jeroens Posting bezieht sich auf die Postings #164 bis #166 in diesem Thread (@Mario-11 am 3.9.2009: "Die Raketschiki im sächsischen Wald")

Meiner Meinung nach ist dazu schon (fast) alles gesagt worden. Selbst ein sowjetischer Major, der dort tätig war, gab in anderen Foren bereitwillig Auskunft.

Was mich auch noch nach mehr als 30 Jahren stört, sind die gewissen "Unschärfen" im oben erwähnten Spiegel-Artikel des Herrn Wilhelm Bittorf. Gut, er war kein Raketschik, er war Journalist. Zunächst zu dem, wo ich Herrn Bittorf zustimme: Mit den neu aufgestellten Raketen SS-12 und Pershing 2 verkürzte sich die Vorwarnzeit ungemein - eigentlich zu kurz, um das Unabwendbare noch aufhalten zu können, wenn denn eine der Seiten übernervös reagiert hätte. Und das die Sowjets gerade 1983 übersensibilisiert waren (z.B. wegen des Manövers "Able Archer" und ihrer Reaktion "RYAN") ist bekannt.

Ansonsten möchte ich gewissen Darstellungen des Herrn Bittorf meine Sicht entgegenstellen.
- es geht bei wirklichen Nebensächlichkeiten los: Die SS-12 war nicht nur 10 Meter lang sondern 12,30 Meter. Mit der in den 80er Jahren noch oft fälschlich gebrauchten Bezeichnung SS-22 ist eigentlich die modernisierte SS-12 (russischer GRAU-Index 9M76) statt der älteren SS-12 (GRAU-Index 9K71, Entwickl. gestoppt) gemeint. Ich schreibe das vor allem, um mit den verschiedenen Bezeichnungen nicht durcheinanderzukommen.
- "Leidlich zielgenaue SS-21 und SS-23" ist Arroganz pur. Für die amerikanische Pershing 2 ist die durchschnittliche Zielabweichung (CEP) mit 50 bis 100 m angegeben. Der CEP der SS-23 (= Rakete 9M714) betrug 50 - 150 m, der CEP der SS-21 (= Rakete 9M79 TOTSCHKA) liegt bei 95 m. Wer des Russischen etwas mächtig ist, wird "Totschka" mit "Punkt" übersetzen. Wer dahinter "punktgenau" vermutet, liegt auch nicht falsch.
- "ihre SS-22 und 23 haben zwar nicht wie Pershing 2 und Chruise eine raffinierte Zielanflugsteuerung..." Was die Endphasenlenkung der Pershing 2 betrifft, so war dies kein Monopol der Amerikaner. Auch die SS-23 konnte im Zielanflug der Abwehr durch Patriot-Luftabwehrraketen ausweichen.
Alles technischer Stand von vor 40 Jahren.
spider
 
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Danke fur die Aufklaerung bezuglich "Unscharfen". Die Frage ist nur ob Herr Wilhelm Bittorf der gleichen Wissenstand hatte wie wir heutzutage oder wie sie vor 34 Jahren,
sie waren damals Raketschik @spider, wenn so, auf welchen Raketen?
Ich sehe da noch eine "Unscharfe", Thomas Schrage, Saechsicher Zeitung 2009 oder @Mario-11 berichtet uber die heimliche Stationierung in ua Koenigsbrueck, das ist nur der halbe Wahrheit.
Ich konnte keine Link zum Zeitungsartikel finden.
Der Zeitung Krasnaja Swesda hatte schon daruber Januar 1984 berichtet das die Raketen in der DDR/GSSD einsatzfaehig waren und das der "SS-22" etwa 10 meter hoch war scheint mir eher der Eindruck der Sowjetkorrespondent vor ort damals. Herr Bittorf hatte 1984 sein wissen ja von Janes und andere Quellen, war ja nicht vorort gewesen. Der Spiegel kritisierte das andere Politiker oder Media die Stationierung der SS-22 damals zu wenig Achtung schenkten.

Der CEP war wichtig aber nicht das entscheidene, eine Rakete mit weiniger Zielgenauigkeit kann/konnte mit ein starkere Nukleairwaffenkopf das gleiche Ziel, heisst es ein Fliegerhorst, Kommandobunker oder Raketenstellung dennoch zerstoeren.

Laut das INF Vertrag wurden dann alle USSR SS-23 abgerustet, interessanterweise hatte die USSR dann aber noch etwa 120 Raketensystemen 9K714 Oka an Bulgarien, CSSR und DDR//NVA geliefert.
 
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Danke fur die Aufklaerung bezuglich "Unscharfen". Die Frage ist nur ob Herr Wilhelm Bittorf der gleichen Wissenstand hatte wie wir heutzutage oder wie sie vor 34 Jahren,
.....
Der CEP war wichtig aber nicht das entscheidene, eine Rakete mit weiniger Zielgenauigkeit kann/konnte mit ein starkere Nukleairwaffenkopf das gleiche Ziel, heisst es ein Fliegerhorst, Kommandobunker oder Raketenstellung dennoch zerstoeren.

Laut das INF Vertrag wurden dann alle USSR SS-23 abgerustet, interessanterweise hatte die USSR dann aber noch etwa 120 Raketensystemen 9K714 Oka an Bulgarien, CSSR und DDR//NVA geliefert.
@Jeroen, woher hast Du Dein Wissen über 120 Raketensysteme 9K714 OKA (= SS 23 SPIDER)? Kläre mich/uns bitte auf:
als "Hilfestellung" vorab vielleicht so viel: Die NVA der ehem. DDR hatte exakt 4 Systeme 9K714. Stationiert waren sie in Demen bei Schwerin. Hinweis: Die Sowjets unterschieden zwischen "System" (bei neueren GRAU-Indexen stets am Buchstaben "K" zu erkennen) und dem Träger/der Rakete (mit Buchstabe "M"). Zum System wären neben der Startrampe (9P71) "ergänzende Technik" wie Transportladefahrzeuge (9T230) etc. zu zählen.
OKA-Raketen hatte die NVA exaktement 25 Stück - eine davon wurde 1987 in der Kasachischen Steppe verschossen, die anderen 24 Stück (plus ihre konventionellen Gefechtsköpfe / GRAU-Index 9N74K) ans vereinte Deutschland übergeben.
Ziehen wir von Deinen "120 Raketensystemen" die vier aus NVA-Bestand ab, hätten die Tschechen/Slowaken und Bulgaren noch über 116 Systeme verfügen müssen. Das wären ja ungefähr so viele wie die Russen selbst gehabt hatten.

Und noch eine "Unschärfe" in Deinen Ausführungen, @Jeroen: Die "USSR hat dann aber noch ...an Bulgarien, CSSR und DDR//NVA geliefert" ist falsch! Geliefert hat die UdSSR die OKA im August 1985 - zumindest an die DDR. Also 2 Jahre vor INF, nicht "dann aber noch". Diese Aussage ist insofern wichtig, da mancher im Nachhinein behauptete, die Russen hätten bei INF betrogen. Zumindest was die OKA der NVA betraf, hatte eine US-amerikanische Delegation am 20.4.1990 vor Ort in Demen/Schwerin geprüft, ob ein INF-Verstoß vorliegt. Die Amerikaner konnten keinen Verstoß gegen INF feststellen.

Zur Wichtigkeit des CEP: Mit dem INF-Vertrag stand zugleich fest, dass die Sowjets alle ihre zur OKA gehörenden Köpfe (nukleare wie konventionelle) zu vernichten hatte. Somit hatte die NVA nach 1987 außer ihren 24 konventionellen Köpfen 9N74K keine anderen Optionen mehr (die damalige CSSR und Bulgarien auch nicht). Du wirst mir aber gewiss zustimmen, @Jeroen, dass dank der sehr hohen Treffgenauigkeit der OKA auch mit einem konventionellen GK die gewünschte Wirkung im Ziel hätte erzielt werden können.

spider
 
Jeroen

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Danke fur deine Aufklaerungen @spider, etwa wie man genau "Raketensystem" hier betrachten soll, und das meine vorgefuhrte Quelle "Unscharfen" enthaltet, und der genaue Monat das die Raketen an den NVA geliefert wurden, usw.
SS-23 SPIDER - Russian / Soviet Nuclear Forces
"In April of 1990 the Soviets admitted they had covertly provided SS-23 missiles banned by the INF Treaty to three East European Countries. At least 120 Soviet-controlled SS-23's covertly deployed in Eastern Europe, which the US INF negotiator termed 'deceit and mendacity' during the negotiations."
Also was da wortlich steht im Verlinkte muss dann so nicht stimmen.
Soll das heissen die US hatte die Lieferungen etwa von (..?)Raketen und 16 Startrampen OKA (ab) 1985 an WP Mitglieder bis 1990 nicht bemerkt?
Es sollen um 1988 dann noch GK-en und technische Unterstutzung, von der USSR an die NVA umsonst ubergeben sein, stimmt das?
Theoretisch durfte die NVA die OKA ja weiter betreiben die DDR hatte ja nicht das INF Vertrag unterzeichnet.
Bulgarien hatte seine 8 OKA Startrampen erst in Dezember 2001 abgerustet.
Die Raketen (wieviel?) dann in 2002 zerstoert, etwa 70 Nukleairen GK fur Scud, Frog und Spider sollen einst in Bulgarien (bis 1989?) gelagert gewesen sein laut ein Russischer Offizier im Komsomolskaja Prawda mitte 90-iger Jahren.
Die CSSR hatte 4 Startrampen OKA und 18 Raketen 9M714 und 18 9N74K GK nahe Pribram.
 
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Jeroen

Jeroen

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@Jeroen
OKA-Raketen hatte die NVA exaktement 25 Stück - eine davon wurde 1987 in der Kasachischen Steppe verschossen, die anderen 24 Stück (plus ihre konventionellen Gefechtsköpfe / GRAU-Index 9N74K) ans vereinte Deutschland übergeben.
@spider darf ich auf eine moglich weitere "Unscharfe" hinweisen?
Die Zerstoerung des Waffensystem OKA wurde noch vom letzten SED Ministerpresident am 14 Dezember 1989 verordent und das geschah dann auch bis Juni 1990. Die GK, Startrampen usw wurden in der DDR zerstoert, die Raketen selbst gingen (gemeldet wegen Umweltgrunde?) zuruck an die USSR wo sie dort vernichtet wurden.
 
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