Flugplatzmuseum Cottbus - Das Museum zum Mitmachen

Diskutiere Flugplatzmuseum Cottbus - Das Museum zum Mitmachen im Luftfahrt im Museum Forum im Bereich Geschichte der Fliegerei; Danke für Deine Erklärungen, Dirk. Also ist das gesetzte Ziel der Restauration der Anna, der Zustand wie sie als erstes nach der Übernahme von den...
lutz_manne

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Alien
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Danke für Deine Erklärungen, Dirk. Also ist das gesetzte Ziel der Restauration der Anna, der Zustand wie sie als erstes nach der Übernahme von den Russen in der NVA geflogen wurde? Ich könnte mir vorstellen, dass es doch deutlich einfacher wäre, den letzten Zustand bei der NVA Ausmusterung wieder herzustellen? Technisch als auch Farbspezifisch. Ich hoffe nur, ihr macht es einheitlich mit einem Konzept. ;) Nicht das z.B. der Kollege A in der Führerkanzel den Zustand 1960 wieder herstellt und Kollege B z.B. das Leitwerk nach Zustand 1980. ;)
 
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Alien
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Das Anbringen der Verkabelung für die Lichtshow in der Tu-134 kann man auch nicht jeden überlassen. Um den Schacht zum Navigator ordnungsgemäß zu verkabeln sollte man zumindest das Sportabzeichen mal erworben haben.

 
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Fitter

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Space Cadet
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Danke für Deine Erklärungen, Dirk. Also ist das gesetzte Ziel der Restauration der Anna, der Zustand wie sie als erstes nach der Übernahme von den Russen in der NVA geflogen wurde? Ich könnte mir vorstellen, dass es doch deutlich einfacher wäre, den letzten Zustand bei der NVA Ausmusterung wieder herzustellen? Technisch als auch Farbspezifisch. Ich hoffe nur, ihr macht es einheitlich mit einem Konzept. ;) Nicht das z.B. der Kollege A in der Führerkanzel den Zustand 1960 wieder herstellt und Kollege B z.B. das Leitwerk nach Zustand 1980. ;)
:w00t: wir bemühen uns !:biggrin:
 
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Alien
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Mal eine neue Baustelle:

Seit Anbeginn der Existenz hat das Museum zur Stromversorgung der fliegenden Geräte nur ein paar SG-1 (Stromversorgungsgerät), die aus dem Hubschrauberumfeld stammen. An sich ist dies kein Problem, allerdings fehlt diesen ein Schaltkasten(KAP-6), der für die ordnungsgemäße Speisung der MiG-21 notwendig ist. Die Folge dessen ist unter anderem, daß das Einschalten nicht mit dem dafür im Flugzeug vorhandenen (Akku-)Schalter, sondern bereits mit dem Schalter des SG-1 erfolgt. Außerdem fehlt der Maschine so eine Steuerspannung, die signalisiert, daß eine ausreichend potente Spannungsquelle angeschlossen ist. (fehlt diese, schaltet das Energiezentrum in einen Notmodus und verhindert so das Einschalten von Hochstromverbrauchern).

Erst ein umfangreicheres Studium der Schaltungsunterlagen führte zu diesen Ereknntnissen. Damit reifte allerdings auch der Wunsch, dies zu ändern. Dazu galt es, zunächst ein SG-1 zu finden, welches über diesen Schaltkasten verfügt oder diesen passend zu imitieren. Nach längerem Suchen zeigte sich tatsächlich, daß eines unserer eigenen Geräte (die Dinger sind innen drin heftig verbaut, einfaches Hineinschauen klärt das Problem nicht) tatsächlich über wenigstens einen dieser Umschalter verfügt (nachdem es bei der ersten Sichtung schon mal als ungeeignet aussortiert worden war...).

Nun konnte es weiter gehen: Der Blick in der Anschlußstecker am Flugzeug zeigte, daß die Kontakte. an denen die nötigen Steuerleitungen anzuschließen sind, einfach nicht vorhanden waren, also mußte ein neuer Stecker her. Tatsächlich gibt es im "Heimatland der Stecker" noch neue dieser Art, die Firma versendet jedoch nur innerhalb Rußlands. Auch dies wäre kein Problem, eine Freundin vor Ort hätte sich als Empfängerin angeboten, jedoch hätte ich mich nur ungern bei der Einreise nach Deutschland mit BAFA und Zoll ob der Einfuhr von Militägütern duelliert. Glücklicherweise nahte hier aber Hilfe aus dem eigenen Land, dank eines netten Forenmitgliedes (ganz herzlichen Dank dafür) war ich irgendwann Mitte diesen Jahres im Besitz eines fast ladenneuen Steckers, der sich beim Aufräumen eines aufgelassenen Flugplatzes hierzulande fand.

Axel
 
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Nun konnte es also losgehen. Leider leiden meine Kameras immer noch unter den Nachwirkungen meines letzten Photoausfluges und sind noch beim Service, sodaß mein Telephon zur Dokumentation herhalten mußte. Dessen Bildqualität hält sich leider in Grenzen...

Also, frisch ans Werk, als erstes den vorhandenen Stecker abbauen (denn die ausgeklügelte Konstruktion der Stecker verhindert ein einfaches Nachziehen zusätzlicher Leitungen...) Ein hinreichend großer Lötkolben (mit dem man sonst wohl eher Dachrinnen lötet), sorgte für die entsprechende Wärme und nach endlicher Zeit waren die beiden, ca 100mm² starken Zuleitungen aus den alten Hülsen heraus gelötet. Dann begannen aber die größeren Schwierigkeiten, schließlich mußten diese Leitungen in die Steckkontakte der neuen Leitung wieder eingelötet werden - und dies natürlich ohne "Lötstellen Typ kalt" zu erzeugen. Ich konnte es drehen und wenden, wie ich wollte, ich hatte immer mindestens eine Hand zuwenig.

Der Steckkontakt mußte senkrecht stehen, damit das Lötzinn hineinlaufen kann, die Zuleitung mußte senkrecht von oben kommen und stabil halten, daß sich die Leitung beim Abkühlen nicht bewegt (Gefahr kalter Lötstellen) und meine Hände mußten Lötkolben und Lötzinn halten. Zeit also für eine leicht abenteuerliche Konstruktion:

Die Leitung ist hinreichend steif, so daß sie an mehreren in ihrer Position gehalten werden muß (Nr. 1 per Gafferband an der Schublade, Nr. 2 per Kabel und Klemmen am Regal). Der Wärmetransport ist dank dicken Cu-Kabels und großem Kontakt schon recht beachtlich, da kommt der Schraubstock allein als Halterung natürlich gar nicht in die Tüte. Zwei Holzplatten, mangels doppelseitigem Klebeband ebenfalls mittels in Schleife gelegtem Gafferband an den Schraubstockbacken befestigt, sorgen für die entsprechende Wärmeisolierung (Nr.3) während des Löt- und folgenden Abkühlvorganges. Diesem nun erfolgreich genutzten Aufbau gingen gar manch erfolglose Versuche voraus, im Endeffekt ging fast ein ganzer Arbeitstag mit dem Anschluß des Steckers SchRA-250 ins Land.

Axel
 
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Anderntags flugs das SG-1 zum Flieger transportiert, nochmal unerwünschte Kontakte zwischen den Leitungen mittels Widerstandsmessung ausgeschlossen und Vorhandensein der Spannung am rechten Ort geprüft - Alles ok!

Als nächstes muß der Weg der Steuerspannung im Flugzeug nachgeprüft werden, da liegen noch zwei Sicherungen im Weg:


Die große Sicherung unten quer (träge 5 Ampere) galt es einzubauen und hinter dem braunen Deckel oben rechts verbirgt sich eine weitere Sicherung (5 Ampere flink) für die "Rückleitung" Auch hier alles kontrolliert - ebenfalls alles ok.

Na dann, Stecker rein:



Axel
 
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Noch mal schnell die Leiter hoch, in die Kabine schauen und die Schalterstellungen kontrollieren: Kurz sammeln und überlegen - was muß aus-, was muß eingeschaltet sein?

Nun kann der erste große Schritt kommen: tief Luft holen und die 28 Volt am SG-1 einschalten:
Jetzt sollte sichtbar nichts passieren (vor allem kein weißer Rauch aufsteigen und sich kein Geruch nach Ampere ausbreiten) - i.O.



Sieht bisher alles vernünftig aus, das gibt Anlaß zur Hoffnung, jetzt ist der Moment da, auf den ich seit einiger Zeit hingearbeitet habe.
Nochmals tiiief Luft holen, einen stillen Gedanken an die Herren Mikojan und Gurewitsch schicken und den Akkuschalter einschalten:



Und Hurra!!!! es klickt, die 28 Volt im SG-1 werden zugeschaltet und im Flieger gehen alle Lampen an, die mit dem Schalter allein angehen sollten! Ein wichtiger Schritt ist erfolgreich getan. Gleich mal weiter versuchen: ja, beide Umformer PO-750 laufen an, Rotlicht geht, Funkstation, Funkkompass, Funkhöhenmesser und RSBN zeigen endlich wieder Lebenszeichen. Bilder davon muß ich Euch noch so lang schuldig bleiben, bis ich wieder eine vernünftige Knipskiste in den Händen halte.
Und ja, nach Wechseln der Glühlampe blinkt auch die allgemeine Gefahrensignalisation SORZ wieder und nach Wechseln der Sicherung leuchtet auch das weiße Flutlicht wieder. Für das rote Flutlicht ist der fehlende Weg des Stromes bereits nachgezeichnet, für eine Instzandsetzung fehlte ein wenig die Zeit. Bald - wie hoffentlich auch die entsprechenden Bilder.

Aber natürlich eröffnen sich weitere Problemfelder: Der KPP läuft nicht im Hauptbetrieb (da muß ich wohl intensiv den Plan studieren oder doch mal einen Spezi konsultieren) und seit einiger Zeit geht die rechte Fahrwerksignailstion nicht. Keine kaputte Glühlampe, auch der Mikroschalter am Fahrwerk funktioniert und sogar die Spannung am Mikroschalter kommt an. Da hoffe ich noch auf die Erleuchtung aus den Schaltplänen.

Und wenn die Starkströmlingsmenschen mir den SG-1 so anschließen, daß sich die 380-Volt-Sicherung nicht jedesmal beim Einschalten des internen Umformers PO-4500 (der zieht beim Anfahren natürlich knapp 500 Ampere an 28 Volt, da kommt auch einiges auf die 380- Seite zurück) verabschiedet, können wir auch endlich die 115V 400Hz von außen einspeisen...

Aber es wird vorangehen!
An dieser Stelle nochmals meinen herzlichen Dank an alle diejenigen, die mir bei der Vorbereitung des Projektes und der Beschaffung der Teile so eine große Hilfe waren. Gar mancher davon ist hier im Forum aktiv und fühlt sich hoffentlich angesprochen.

Axel
 
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radist

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Gratuliere Dir @DDA :thumbsup::applause1::applause1::applause1::applause1:
Ein einfaches "gefällt mir" im Beitrag reicht da nicht - darum nochmal: Toll!!
 
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Während die Stofffliegerfraktion voll in ihrem Metier aufgeht, kam ein weiteres Projekt, wenn auch mit Verzögerung und zusätzlichem Aufwand :whistling:, heute zum Abschluß.
Wie es früher weiße Flecken auf der Landkarte für unerschlossene Gebiete gab, markieren unsere Flecken Museumszonen ohne Energieversorgung und mit dem heutigen Tag
konnten wir einen weiteren Bereich "in die Zivilisation" führen. :wink2:
Erneuerbare Energien in allen Ehren, aber es geht doch nichts über eine handfeste Freileitung und so kann sich ab nun, nach Maststellung und Freileitungsmontage, @Dresdner über eine
Permanentversorgung seines Domizils :wink2: freuen.
Natürlich alles steck- und damit kurzfristig rückbaubar, so daß auch für größer Transporte keine Durchfahrteinschränkung besteht.



 
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boxkite

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@Fitter,
das Teil erscheint mir für das, was wir im Mai am Bienchen abgeschraubt haben, zu groß. Nicht vergessen: Am 6. Oktober rollt eine Thüringer Abordnung an - sei gewappnet! Laß die Nadel glühen!
 
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