So gern ich dir da zustimmen würde, du machst dir aber augenscheinlich keine Gedanken vom finanzellen und personellen Aufwand einer solchen Registrierung. Und daß der Aufwand in keinem Verhältnis zum zu erwartenden Nutzen steht.
Da wäre ich mir an Deiner Stelle nicht so sicher, dass ich mir da keine Gedanken machen würde. Ich arbeite beruflich in streng reguliertem Umfeld und kenne Bürokratien...
Welchen Nutzen hat es denn, dass alle(!) Luftfahrzeuge oberhalb einer gewissen Masse eine registrierte Kennung haben? Im Falle eines Regelverstoßes oder eines Unfalls müssen Bezugspersonen identifizierbar sein.
Und genau das sehe ich bei Multicoptern (ab einem Mindestgewicht von x00 Gramm) auch als notwendig an.
Hast Du Dir denn schon mal Gedanken darüber gemacht, wie dünn die Cockpit-Scheibe eines bemannten Hubschraubers ist, und wie sich schon ein Einschlag eines Vogels darauf auswirkt? Üblicherweise haben Vögel auch noch einen eigenen Überlebensinstinkt, aber dennoch passieren bird strikes und regelmäßig geraten Piloten dadurch in Lebensgefahr.
Vögel wird man nicht registrieren können (an großen Flugplätzen versucht man immerhin, sie zu vergrämen), aber bei Multicoptern möchte ich nicht der erste Pilot sein, der von so einem Ding vom Himmel geholt wird und die Polizei im Anschluss meiner Familie mitteilen muss, dass sie den Verursacher nicht finden kann, weil das Gerät aber nicht dessen Betreiber ermittelbar ist.
Noch mal: Der Luftraum ist bereits (ziemlich umfassend) reguliert. Durch den Neueintritt von "kleinen" Multicoptern ändern sich die Regeln (Ausweichen, Vorflug, Sichtbedingungen, ...) nicht, lediglich die Zahl der Personen, die sie lernen müssten. Ein Schritt, diese Regeln den betroffenen Personen bekannt zu machen, kann eine verpflichtende Registrierung bei einem zentralen Register bei Kauf (Eigentumswechsel) sein. Ob man das über die Bürgerämter, die Straßenverkehrsämter, das LBA oder sonst eine (evtl. noch zu schaffende) Stelle oder einen zentral geführten Webdienst mit PostIdent o.ä. abwickelt, bliebe natürlich noch zu klären.
Der nächste Schritt könnte tatsächlich eine Lizensierung (über den "Kenntnisnachweis" hinaus) sein. Das wiederum halte ich persönlich nicht für so dringend, wie eine Registrierung der Geräte für den Fall der Fälle.
Wenn jemand seinen Mutlicopter nicht bedienen kann und dann schrottet, ist mir das herzlich egal, solange nicht andere Menschen davon betroffen sind.
Spartacus