Ich glaube es ist hier an der Zeit die aktuelle (vollkommen klare) Gesetzeslage in D noch einmal zusammen zu fassen:
Unter 100m AGL außerhaln Modellflugplätzen gilt:
- 250g: Keine Einschränkungen bezüglich Kennzeichnung und Befähigungsnachweis
250g - 2kg: Kennzeichnungspflicht, Name und Adresse - die Plakette ist NICHT definiert. sie muss nur da sein und gilt auch auf Modellflugplätzen
2kg - 5kg: Kenntnisnachweis. Dieser kann bei einer anerkannten Stelle erworben werden (DMFV Onlineschulung und Test 26,75€ "Schulen" ab 300€), ALLE Flug- und Luftsportgerätescheine die in der EU ausgestellt sind sind als Kenntnisnachweis anerkannt.
ab 5kg: Aufstiegserlaubnis. Diese wird von der zuständigen Luftfahrtbehörde erteilt - oder auch nicht.
Über 100m AGL gilt für alle Größen Aufstiegserlaubnis, bei 1.000ft AGL ist immer Ende!
im Umkreis von 100m darf nicht um oder über Flughäfen / Kontrollzonen, Verfassungsorganen, Bundesbehörden, Wohngrundstücken, Industrieanlagen, Naturschutzgebieten, BOS Einsätzen und Menschenansammlungen geflogen werden.
Versicherungspflicht besteht immer!
bemannte LFZ jeder Art haben Vorrang.
Das ist eigentlich alles was man wissen muss. Das Wissen ist eine Holschuld, ähnlich wie beim Betrieb von KFZ im öffentlichen Raum und Regeländerungen z.B. oder beim Betrieb von Segways, Pedelecs, Hoverboards und was da noch so alles kommen kann und wird.
Wenn jemand sich über diese Regeln hinwegsetzt ist das entweder eine Ordnungswiedrigkeit oder eine Straftat. Dafür muss man grade stehen oder kommt damit davon (genau wie tausende Raser und Alkoholfahrer oder Pedelec Tuner täglich)
Ich finde die ganze Diskussion ist einfach müßig. Die Gesetzeslage ist (mittlerweile) sehr klar, der klassische Modellflieger wird dadurch nicht beeinträchtigt.
es ist schrecklich jedem Drohnenbesitzer Fahrlässigkeit zu unterstellen und genauso schwachsinnig die akute Gefahr durch Fehlverhalten kleinzureden. Aber auch das gilt im Umkehrschluss für alle möglichen Sachen die uns im täglichen Leben begegnen: Pistolen, Autos, LKWs, Fahrräder, Pedelecs und so weiter und so weiter...
Die Hersteller bemühen sich sehr. die großen haben alle No Fly Maps integriert die auch sehr gut funktionieren. Selbst bei Eigenbauten setzen viele auf DJI Komponenten und das entsprechende Entwicklertool beinhaltet ebenfalls eine No Fly Map.
Ich selbst besitze mehrere Drohnen, auch eine deutlich über 3kg. Den Nutzen dieser in Frage zu stellen steht einfach niemandem zu. Ich mache damit was ich will und habe Spaß dabei, Ich halte mich aber eben auch an die Gesetze. ob ich gerne kleine Filmchen drehe ist allein meine Sache. Genauso wie das dazu verwendete Material und das investierte Geld.
Leider kenne ich auch "Piloten" die es mit der Gesetzgebung nicht so genau nehmen. Das ist dann früher oder später nicht mehr deren Sache.
Ich kann aus eigener Erfahrung sagen, dass Kontrollen wenn man mit wirklich schwerem Gerät unterwegs ist mittlerweile recht häufig sind.
Das Problem wird nicht verschwinden, aber zu einem Teil müssen wir wohl damit leben - genau wie mit Pedelecs
*Disclaimer: Ich habe absolut nichts gegen Pedelecs, aber sie sind ein hervorragender Vergleich da die recht neue breite Streuung der Technik und die Versuchung geltendes Recht zu umgehen der Drohnenthematik sehr ähnlich sind.
Edit:
Alle hier die das Hobby pauschal verurteilen, Zweifel haben oder sich einfach dafür interessieren, lade ich herzlich ein, mit einer >2kg Drohne mit mir zusammen im Coach Mode mal zu fliegen und sich eine eigene Meinung zu bilden :-). Sei es des Fliegens oder der Aufnahmen wegen. Schreibt mir einfach ne PN und wir treffen uns zum Fliegen und DANACH ;-) auf ein Bierchen