Mich würden Dinge interessieren, die wir gar nicht wissen: Wie sah die Vereisung der Maschine aus und wie großflächig war sie? Ich denke man kann nicht davon ausgehen, dass sie komplett zu gefrostet war - denn sonst wäre man mit einigen Eimern nicht weit gekommen. Selbst bei kleineren Businessjets sind zum schlichten Entfernen einer leichten Frostschicht schnell zwischen 150 und 200 Liter futsch. Rechnet man das auf die qm einer 737 Fläche x 2 plus Stabilizer hoch, dann wird eigentlich schnell klar, dass wäre der Flieger komplett zugeist gewesen, die Jungs den halben Tag mit Eimerkette beschäftigt gewesen wären. Ich gehe daher davon aus, dass es sich um kleine Patches von Frost gehandelt hat, die man auf diese Weise beseitigt hat. Schlußendlich fährt auch Ryanair eine Clean Wing Philosophy und man kann sicherlich in Kenntnis der flugbetrieblichen Sicherheitsphilosophie davon ausgehen, dass der Flieger mit Clean Wings in die Luft gegangen ist. Darüberhinaus mag ich aus eigener Erfahrung sagen, dass oftmals die Enteiserei in Ländern, die das nicht so häufig tun, ne Katastrophe ist.
(Abgesehen davon war die kürzlichen Aktion mit Timisoara definitiv eine Katastrophe und imho eine große, nicht entschuldbare Frechheit.)
ABER:
Ihr dürft bitte nicht immer den Fehler machen, betriebswirtschaftliche Entscheidungen die am Ende für die Beteiligten (Passagiere) zu unangenehmen, gar fragwürdigen Ergebnissen führen mit flugbetrieblichen Verfahren zu vermischen. Ryanair hat flugbetrieblich weiterhin eine völlig weiße Weste und eine hervorragende Sicherheitsstatistik von der sich die allermeisten ex State Carrier einiges abschauen können.