Die Mischung aus fehlender und gewonnener Erfahrung kann man an nichts so gut erkennen wie diesem Ewigkeitsprojekt.
Vor 5 Jahren wollte ich eigentlich nur diesen einen Hubschrauber bauen. Alles andere, was ich damals begonnen habe, war nur zum Üben. Nur leider konnte ich dann feststellen, dass das ziemlichen Spass macht und so kam eines zum anderen.
Nur die SeaKing blieb irgendwie liegen. Und das, obwohl es eigentlich alles gut begonnen hatte, der Ausbau des Innenraums ist nicht ganz missraten. Aber dann kam das Elend mit dem nicht wirklich gut passenden Cockpit-Klarsichtteil. Was zu massiven Gespachtel und Geschleife führte, in dessen Folge vorne alle Detaillierung verschwand. Dazu habe ich dann wegen des schlecht deckenden Oranges viel zu viele Lackschichten auf der Front, die mir zwar viel über Lackaufbau beigebracht haben, aber die Front auch immer toter und unschärfer machten. Das war der erste ernste Rückschlag.
Der zweite kam, als ich dann 5 Jahren die Maskierungen entfernt habe: Es haben sich im Laufe der verschiedenen Lackierungen Farbnebel in den Inenraum aufgemacht, die schön an den Fettspuren meiner Finger im inneren des Cockpits hängen blieben. Jetzt sind alle Glasflächen partiell „beschlagen“. Und das sieht eher nicht so gut bzw. richtig scheisse aus. Aber nach all den Jahren wollte ich das Ding dann doch nicht einfach wegwerfen, was zweifellos der richtige Schritt gewesen wäre. Ich war auch schon dabei, eine neue SeaKing zu bauen und überlegte, nur den Innenraum aus der hier gezeigten herauszureißen und in einem neuen Bausatz einzusetzen. Da man aber zu Ende bringen soll, was man begonnen hat, bin ich dran geblieben. Trotz extrem gelittener Motivation.
Der dritte Rückschlag waren dann meine Putzfrauen, die mit sicherem Griff auch alles Externe am Modell abgebrochen haben. Ich hatte vergessen, es rechtzeitig wegzuräumen…
Dennoch wollte ich es wissen und hatte vor 2 Wochen endlich eine Idee, wie ich den für die belgischen SeaKings charakteristischen FLIR-Pod an der Backbordseite aufbaue. Der fehlt nämlich an jedem Modell, das ich bisher gesehen habe. Und wenn ich auch das ganze Modell durch die versauten Glasflächen verkackt habe, der Pod ist mitsamt Ausleger das einzig Vorzeigbare an dem Ding.
Ich zeige den Seekönig hier dennoch, weil ich mich darüber freue, den endlich vom Tisch zu haben bevor das Vorbild nächsten Monat ausser Dienst gestellt wird und ich eigentlich an der Mirage IV weitermachen wollte. Nur leider finde ich gerade ein paar wichtige Teile nicht, weil ich ich sie vor den Putzfrauen weggeräumt habe…
Ach ja, ist Revell, 1/72, ein bisschen Blech von Hannants dran, ein selbstgebauter Innenraum (Super Idee!), Farben von Vallejo und LifeColor und die Nassschiebebildchen natürlich von DaCo… und gealtert habe ich fast nichts, denn die Originalmaschine ist immer in Top-Zustand.