Sens
Alien
Du weichst der Fragestellung aus. Denn der Zustand seiner Luftstreitkräfte zeigt deutlich, warum Frankreich sich in den 30igern nicht mehr in der Lage sah, seine Interessen gegenüber Deutschland auch militärisch durch zu setzen. Auch damals wollte niemand an eine so rasante Verschiebung der Kräfteverhältnisse glauben, weil sie auch nach den Maßstäben jener Zeit als unbezahlbar galt. Noch heute wiegen wir uns in dieser Gewissheit.
Große Depression: Das Fanal von 1929 - SPIEGEL ONLINE - einestages
Friedensvertrag von Versailles – Wikipedia
"Die Ziele Frankreichs, Großbritanniens und der Vereinigten Staaten unterschieden sich beträchtlich; die französischen standen vielfach im Widerspruch zu denen der beiden angelsächsischen Mächte."
"Nach der Ratifizierung und dem Austausch der Urkunden trat er am 10. Januar 1920 in Kraft."
"Als Garantie für die Durchführung der übrigen Bestimmungen des Vertrags wurde eine alliierte Besetzung des linksrheinischen Gebietes und zusätzlicher Brückenköpfe bei Köln, Koblenz und Mainz vereinbart. Diese sollte zeitlich gestaffelt 5, 10 und 15 Jahre nach dem Ratifizierungsdatum aufgehoben werden (Artikel 428–430)."
Es wird ja gerne ignoriert, dass die Bestimmungen des Vertrages nicht unbegrenzt galten,
Durch einseitige Aufkündigung des Vertrages durch das Deutsche Reich am 30. Januar 1937 endete die Gültigkeit des Versailler Vertrages offiziell.
Gerade auf LeMO gesehen: LeMO Kapitel: NS-Regime
"Hitler sah das Flottenabkommen als ersten Schritt zu einem umfassenden Bündnis mit Großbritannien, da er glaubte, das Vereinigte Königreich werde seine expansionistische Außenpolitik akzeptieren und gemeinsam mit Deutschland Krieg gegen die Sowjetunion führen. Als dies immer unwahrscheinlicher wurde und Großbritannien eine Garantieerklärung für das von Deutschland bedrohte Polen abgab, kündigte Hitler das Flottenabkommen gleichzeitig mit dem deutsch-polnischen Nichtangriffspakt am 28. April 1939."
DRITTES REICH: Hitlers Königsgedanke - DER SPIEGEL 36/1962
...
"Frankreichs Laval blieb die Antwort nicht schuldig: Er brachte noch im gleichen Frühjahr die Konferenz von Stresa zusammen, auf der er Hitlers Rüstungs - und Expansionspläne durch eine imponierende Einheitsfront der Kriegsgenossen England, Frankreich und Italien zu stoppen hoffte.
Hitler schaute diesem für ihn nicht ungefährlichen Treiben gelassen zu. Sein Plan war, Großbritannien durch das Angebot, die deutsche Flotte vertraglich zu begrenzen, endgültig von seinen Kriegsalliierten zu trennen. Ingrim: "Er hatte seinen Königsgedanken, und der war in seinem eigenen Kopf entstanden."
Tatsächlich hatte der NS-Binnenländler schon immer eine seltsame Anglophilie gepflegt. In "Mein Kampf" brandmarkte er die Flottenpolitik Kaiser Wilhelms II. und des Admirals von Tirpitz als den größten Mißgriff der deutschen Politik vor dem Ersten Weltkrieg. Und kurz nach der Machtergreifung erklärte er seinem Flottenchef Raeder: "Ich will mit England, Italien und Japan niemals Krieg haben."
Echote Admiral Raeder gegenüber dem britischen Marine-Attache: "Im heutigen Deutschland ist kein Raum für den Ehrgeiz der Tirpitz-Zeiten" - eine Äußerung, die der britische Botschafter flugs seiner Regierung übermittelte.
Hitler kam .voh dem Gedanken nicht mehr los, daß, Deutschland, die große germanische Landmacht, und England, die große germanische Seemacht, zusammenfinden müßten. Ingrim: "Sein fester Wille, für die Briten kein See -Ungeheuer zu werden, verschaffte ihm den Punkt, von dem aus Archimedes die Erde aus den Angeln heben wollte."
Noch zu Zeiten des 100 000-Mann -Heeres, im November 1934, lockte Hitler die Engländer erstmals mit einem Flottenvertrag: Dem britischen Botschafter in Berlin bedeutete der Diktator, er sei immer schon für ein Rüstungsabkommen mit England gewesen. Allerdings müsse die britische Regierung ein Kräfteverhältnis von 35:100 Prozent anerkennen.
Als Englands- Außenminister Simon dann Ende März 1935 in Berlin vorsprach - die allgemeine Wehrpflicht war gerade von Hitler verkündet worden -, wandte er zaghaft ein, ein solcher Separatvertrag werde die übernationale Abrüstung zur See (über die eine geplante Flottenkonferenz beraten sollte) verhindern und Frankreich ermuntern, die Stärke seiner Kriegsflotte zu erhöhen.
Hierauf Hitler: Mit seinen 35 Prozent anerkenne er Englands Überlegenheit zur See "grundsätzlich und für immer". Frankreichs Überlegenheit hingegen könne er nicht anerkennen. Auf dieser Basis einigte man sich, in London einen Flotten-Dialog zu führen.
Der geringe Flotten-Ehrgeiz des deutschen Diktators war den englischen Außenämtlern um so sympathischer, als sie ein so weitgehendes Verständnis für Britanniens Kriegs-Seefahrt bei ihren besten Alliierten, den Franzosen, nicht voraussetzen durften.
Frankreichs Flotte war unter dem See -Minister Piétri und dem Admiral Darlan bedenklich aufgeblüht. Es bestand nicht die geringste Chance, den Franzosen eine vertragliche Beschränkung der leichten Seestreitkräfte abzuringen, die den Briten besonders am Herzen lag. Zeithistoriker Ingrim: "So also war der Boden beschaffen, in den Hitler seinen Königsgedanken (den Separatvertrag mit England) pflanzte. Kein Wunder, daß er fast sofort Wurzel schlug."
Als Hitlers Unterhändler Ribbentrop am 4. Juni 1935 in London eintraf, um das Geschäft perfekt zu machen, waren die englischen Partner schon bereit, aus der Stresa-Front auszuscheren und sich mit Hitler zu arrangieren. Allein das Stärkeverhältnis von 100 : 35 schien ihnen noch nicht günstig genug.
Aber Ribbentrop spürte sie schon an der Angel. Nach seinen eigenen Worten erklärte er "mit aller Schärfe, daß die Zahl 35 nicht diskutiert werden könne und kein Raum für irgendein Aushandeln gegeben sei".
Am Nachmittag des 4. Juni fragte Briten-Unterhändler Robert Craigie, der Flotten-Experte des Außenamts, diskret an, ob die Deutschen auch bei den 35 Prozent bleiben würden, falls Frankreich seine Flotte vermehre. Darauf Ribbentrop: Er nehme an, daß Großbritannien und Deutschland solchen Gelüsten Frankreichs auf einer künftigen Flottenkonferenz scharf entgegentreten würden.
Notierte Ribbentrop: "Diese Erklärung machte auf die britischen Vertreter sichtlich Eindruck."
Zwei Tage später, am 6. Juni 1935, senkt sich laut Ingrim "der Lorbeer auf Ribbentrops Stirn". Ein freundlich lächelnder Simon kam in die Konferenz und erklärte, die britische Regierung erkenne die historische Tragweite des deutschen Verzichts voll an und akzeptiere daher auch das Kräfteverhältnis von 35 : 100.
Zu einer schwachen Geste der Höflichkeit gegenüber dem bisherigen Freund Frankreich raffte sich der englische Simon allerdings noch auf: Er brachte den bevorstehenden Pakt der Pariser Regierung zur Kenntnis, ohne ihr freilich ein Einspruchsrecht zuzugestehen."
Große Depression: Das Fanal von 1929 - SPIEGEL ONLINE - einestages
Friedensvertrag von Versailles – Wikipedia
"Die Ziele Frankreichs, Großbritanniens und der Vereinigten Staaten unterschieden sich beträchtlich; die französischen standen vielfach im Widerspruch zu denen der beiden angelsächsischen Mächte."
"Nach der Ratifizierung und dem Austausch der Urkunden trat er am 10. Januar 1920 in Kraft."
"Als Garantie für die Durchführung der übrigen Bestimmungen des Vertrags wurde eine alliierte Besetzung des linksrheinischen Gebietes und zusätzlicher Brückenköpfe bei Köln, Koblenz und Mainz vereinbart. Diese sollte zeitlich gestaffelt 5, 10 und 15 Jahre nach dem Ratifizierungsdatum aufgehoben werden (Artikel 428–430)."
Es wird ja gerne ignoriert, dass die Bestimmungen des Vertrages nicht unbegrenzt galten,
Durch einseitige Aufkündigung des Vertrages durch das Deutsche Reich am 30. Januar 1937 endete die Gültigkeit des Versailler Vertrages offiziell.
Gerade auf LeMO gesehen: LeMO Kapitel: NS-Regime
"Hitler sah das Flottenabkommen als ersten Schritt zu einem umfassenden Bündnis mit Großbritannien, da er glaubte, das Vereinigte Königreich werde seine expansionistische Außenpolitik akzeptieren und gemeinsam mit Deutschland Krieg gegen die Sowjetunion führen. Als dies immer unwahrscheinlicher wurde und Großbritannien eine Garantieerklärung für das von Deutschland bedrohte Polen abgab, kündigte Hitler das Flottenabkommen gleichzeitig mit dem deutsch-polnischen Nichtangriffspakt am 28. April 1939."
DRITTES REICH: Hitlers Königsgedanke - DER SPIEGEL 36/1962
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"Frankreichs Laval blieb die Antwort nicht schuldig: Er brachte noch im gleichen Frühjahr die Konferenz von Stresa zusammen, auf der er Hitlers Rüstungs - und Expansionspläne durch eine imponierende Einheitsfront der Kriegsgenossen England, Frankreich und Italien zu stoppen hoffte.
Hitler schaute diesem für ihn nicht ungefährlichen Treiben gelassen zu. Sein Plan war, Großbritannien durch das Angebot, die deutsche Flotte vertraglich zu begrenzen, endgültig von seinen Kriegsalliierten zu trennen. Ingrim: "Er hatte seinen Königsgedanken, und der war in seinem eigenen Kopf entstanden."
Tatsächlich hatte der NS-Binnenländler schon immer eine seltsame Anglophilie gepflegt. In "Mein Kampf" brandmarkte er die Flottenpolitik Kaiser Wilhelms II. und des Admirals von Tirpitz als den größten Mißgriff der deutschen Politik vor dem Ersten Weltkrieg. Und kurz nach der Machtergreifung erklärte er seinem Flottenchef Raeder: "Ich will mit England, Italien und Japan niemals Krieg haben."
Echote Admiral Raeder gegenüber dem britischen Marine-Attache: "Im heutigen Deutschland ist kein Raum für den Ehrgeiz der Tirpitz-Zeiten" - eine Äußerung, die der britische Botschafter flugs seiner Regierung übermittelte.
Hitler kam .voh dem Gedanken nicht mehr los, daß, Deutschland, die große germanische Landmacht, und England, die große germanische Seemacht, zusammenfinden müßten. Ingrim: "Sein fester Wille, für die Briten kein See -Ungeheuer zu werden, verschaffte ihm den Punkt, von dem aus Archimedes die Erde aus den Angeln heben wollte."
Noch zu Zeiten des 100 000-Mann -Heeres, im November 1934, lockte Hitler die Engländer erstmals mit einem Flottenvertrag: Dem britischen Botschafter in Berlin bedeutete der Diktator, er sei immer schon für ein Rüstungsabkommen mit England gewesen. Allerdings müsse die britische Regierung ein Kräfteverhältnis von 35:100 Prozent anerkennen.
Als Englands- Außenminister Simon dann Ende März 1935 in Berlin vorsprach - die allgemeine Wehrpflicht war gerade von Hitler verkündet worden -, wandte er zaghaft ein, ein solcher Separatvertrag werde die übernationale Abrüstung zur See (über die eine geplante Flottenkonferenz beraten sollte) verhindern und Frankreich ermuntern, die Stärke seiner Kriegsflotte zu erhöhen.
Hierauf Hitler: Mit seinen 35 Prozent anerkenne er Englands Überlegenheit zur See "grundsätzlich und für immer". Frankreichs Überlegenheit hingegen könne er nicht anerkennen. Auf dieser Basis einigte man sich, in London einen Flotten-Dialog zu führen.
Der geringe Flotten-Ehrgeiz des deutschen Diktators war den englischen Außenämtlern um so sympathischer, als sie ein so weitgehendes Verständnis für Britanniens Kriegs-Seefahrt bei ihren besten Alliierten, den Franzosen, nicht voraussetzen durften.
Frankreichs Flotte war unter dem See -Minister Piétri und dem Admiral Darlan bedenklich aufgeblüht. Es bestand nicht die geringste Chance, den Franzosen eine vertragliche Beschränkung der leichten Seestreitkräfte abzuringen, die den Briten besonders am Herzen lag. Zeithistoriker Ingrim: "So also war der Boden beschaffen, in den Hitler seinen Königsgedanken (den Separatvertrag mit England) pflanzte. Kein Wunder, daß er fast sofort Wurzel schlug."
Als Hitlers Unterhändler Ribbentrop am 4. Juni 1935 in London eintraf, um das Geschäft perfekt zu machen, waren die englischen Partner schon bereit, aus der Stresa-Front auszuscheren und sich mit Hitler zu arrangieren. Allein das Stärkeverhältnis von 100 : 35 schien ihnen noch nicht günstig genug.
Aber Ribbentrop spürte sie schon an der Angel. Nach seinen eigenen Worten erklärte er "mit aller Schärfe, daß die Zahl 35 nicht diskutiert werden könne und kein Raum für irgendein Aushandeln gegeben sei".
Am Nachmittag des 4. Juni fragte Briten-Unterhändler Robert Craigie, der Flotten-Experte des Außenamts, diskret an, ob die Deutschen auch bei den 35 Prozent bleiben würden, falls Frankreich seine Flotte vermehre. Darauf Ribbentrop: Er nehme an, daß Großbritannien und Deutschland solchen Gelüsten Frankreichs auf einer künftigen Flottenkonferenz scharf entgegentreten würden.
Notierte Ribbentrop: "Diese Erklärung machte auf die britischen Vertreter sichtlich Eindruck."
Zwei Tage später, am 6. Juni 1935, senkt sich laut Ingrim "der Lorbeer auf Ribbentrops Stirn". Ein freundlich lächelnder Simon kam in die Konferenz und erklärte, die britische Regierung erkenne die historische Tragweite des deutschen Verzichts voll an und akzeptiere daher auch das Kräfteverhältnis von 35 : 100.
Zu einer schwachen Geste der Höflichkeit gegenüber dem bisherigen Freund Frankreich raffte sich der englische Simon allerdings noch auf: Er brachte den bevorstehenden Pakt der Pariser Regierung zur Kenntnis, ohne ihr freilich ein Einspruchsrecht zuzugestehen."
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