In der Zusammenschau paßt da schon einiges zusammen.
Mein bisher einziges Erlebnis von Spatial Disorientation hatte ich zufällig genau dort: Von Wangeroge kommend, im Eingang zum Jadebusen. Zwar tagsüber und ohne Niederschlag, aber völlig ohne sichtbare Horizontlinie, bei absolut diffusem Licht, grauem Himmel und grauer See. Alles einheitlich und übergangslos. Lost in space sozusagen. Greyout!
Wenn ich mir das ganze jetzt im stärksten Gewitterschauer und mit absinkender Wolkenbasis vorstelle, dann halte ich alles für möglich, einschließlich eines CFIS (Controlled Flight into Sea). Die Anfangshöhe von ca.1200 ft (flightradar24) ist schnell dahin, der Blick klebt auf der Suche nach Konturen oder der Wasseroberfläche an der vom prasselnden Regen blinden Scheibe, die Instrumente bleiben einen Augenblick zu lange außer Acht...
Die Cirrus war IFR-equipped, der Pilot aber möglicherweise nicht auf das Fliegen nach Instrumenten und ohne Außensicht trainiert.
In der geringen Höhe und bei so einer Stresssituation wird letztlich auch der Griff nach dem Rettungsschirm nicht mal mehr ein Gedanke gewesen sein.