CDU/CSU für Prüfung der Einführung einer Kerosinsteuer

Diskutiere CDU/CSU für Prüfung der Einführung einer Kerosinsteuer im Luftfahrtgrundlagen Forum im Bereich Grundlagen, Navigation u. Technik; Da sollte die Regierung ihre Hausaufgaben machen finde ich. Genauso wie im Straßenverkehr, genügend Kapazitäten schaffen und das gerne auch 100%...
pok

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Alien
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Gerade die großen Flughäfen sind die Spritverschwender der Airlines. Lufthansa hat schon vor Jahren ausgerechnet, daß sie pro Tag 500.000 Liter durch flugsicherungsbedingte Umwege und noch mal 400.000 Liter durch Warteschleifen wegen Kapazitätsengpässen der großen Flughäfen verbrennt.....
Da sollte die Regierung ihre Hausaufgaben machen finde ich. Genauso wie im Straßenverkehr, genügend Kapazitäten schaffen und das gerne auch 100% bezahlen, da es Infrastruktur ist. Wenn keine Flugzeug mehr am Boden oder in der Luft warten muss und alle Bodengebundenen Staus auf den Strassen beseitigt sind, dann hat die Regierung ihre Hausaufgaben gemacht, aber nicht wenn gezielt so hohe Steuern erhoben werden damit ganze Industrien und die persönliche Mobilität abgewürgt wird.
 

Philipus II

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Muss man denn von jedem Wald- und Wiesenflughafen nach Amerika fliegen? Was ist so schlimm daran, wenn in Zukunft nur noch von Frankfurt und z.B. Berlin nach Amerika oder sonst weitere Strecken geflogen wird?
Jeder Umweg erhöht tendenziell die Emissionen. Schlimmstenfalls fliegen dann weniger Passagiere (Wohlstandsverlust) zu gleichen Emissionen.
 
Intrepid

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Sicher wäre es besser gewesen, man hätte wenigstens auf EU-Ebene eine Lösung gesucht ...
Ich habe es so verstanden, dass das eine vorauseilende Maßnahme ist, die jederzeit durch eine EU-einheitliche Abgabe ersetzt werden kann.
 
HB-IDF

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Mich ärgert die tendenziöse Berichterstattung in unserer Presse, die bei diesem Thema immer wieder absichtlich die schon seit Jahren bestehende deutsche Luftverkehrsabgabe unterschlägt. Diese entspricht ja weitgehend dem neuen französischen Modell. Und führt dazu, dass seit 2011 jedes Jahr über eine Milliarde Euro im Bundeshaushalt versickert sind, ohne dass jemals ein Konnex zur Förderung klimafreundlicher Luftfahrttechnologien bestanden hätte.

Lesenswert im Sinne einer Entlarvung der gegenwärtig stark gepushten Anti-Luftfahrt-Ideologie ist auch folgender Artikel. Jeder möge sich seine eigene Meinung zu dieser Geisteshaltung, zu den sozioökonomischen und den gesellschaftspolitischen Konsequenzen einer solchen Denke bilden:

Flugreisen nur noch für delegierte Funktionsträger aus Politik und Gesellschaft

Wer sich weiterführend mit dem Themenkomplex "Postwachstumsökonomie" befassen will, dem sei auch dieser Aufsatz empfohlen:

Apokalyptiker auf Irrweg
 
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Mich ärgert die tendenziöse Berichterstattung in unserer Presse, die bei diesem Thema immer wieder absichtlich die schon seit Jahren bestehende deutsche Luftverkehrsabgabe unterschlägt. Diese entspricht ja weitgehend dem neuen französischen Modell. Und führt dazu, dass seit 2011 jedes Jahr über eine Milliarde Euro im Bundeshaushalt versickert sind, ohne dass jemals ein Konnex zur Förderung klimafreundlicher Luftfahrttechnologien bestanden hätte.

Lesenswert im Sinne einer Entlarvung der gegenwärtig stark gepushten Anti-Luftfahrt-Ideologie ist auch folgender Artikel. Jeder möge sich seine eigene Meinung zu dieser Geisteshaltung, zu den sozioökonomischen und den gesellschaftspolitischen Konsequenzen einer solchen Denke bilden:

Flugreisen nur noch für delegierte Funktionsträger aus Politik und Gesellschaft

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Apokalyptiker auf Irrweg
Nun, ich finde das Interview mit dem Niko Paech lesenswert. Die Thesen sind recht spitz, aber diskutabel.
Durchaus richtig finde ich die Meinung, dass mit zweierlei Maß gemessen wird. Da gehen die Schüler heldenhaft am Freitag demonstrieren, am Ende konsumieren sie aber genauso sobald sie das Geld dafür haben. Ein konsequent "klimafreundlicher" Lebensstil ist schwer durchzuhalten.
Das Fliegen ist sicherlich nicht gerade der Gipfel der Ökologie. Aber der krasse Exzess ist es auch nicht zwangsweise, ließe sich kompensieren.
Daher ist ja am Ende eine Steuer das gerechteste. Noch vor ein paar Jahren (so um 2012 rum) stand der Ölpreis bei 120 USD/bbl, und was wurde da alles diskutiert. Wir könnten heute Flugzeuge entwickeln, die ab 2030 30% weniger Sprit brauchen als ein A320neo. Mit weiteren operativen Maßnahmen ist auch noch was möglich.
Andererseits knallen andere Verkehrsträger das 5-10-fache raus, und haben kurzfristiger hebbares Sparpotential.
Auch hier: am Ende wird nicht Niko Paech oder Robert Habeck da per Dekret die weisheit bringen, sondern bewährte marktwirtschaftliche Prinzipien. Die haben ja schon dazu geführt, dass etwa 1990 "der Westen" pro USD BSP etwa halb so viele Rohstoffe benötigte.

Als Rechenbeispiel: der Trip nach Mallorca einer vierköpfigen Familie schlägt mit etwa 360kg Kerosin zu Buche. Das sind bummelig 6000-7000km mit dem Auto. Das sind 15km Fahrstrecke zur Arbeit übers Jahr. Wer also nicht mit dem Auto pendelt, hat eine Urlaubsreise pro Jahr "raus". Australien ist da allerdings ne andere Hausnummer.
 

jackrabbit

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Hallo,

Als Rechenbeispiel: der Trip nach Mallorca einer vierköpfigen Familie schlägt mit etwa 360kg Kerosin zu Buche. Das sind bummelig 6000-7000km mit dem Auto. Das sind 15km Fahrstrecke zur Arbeit übers Jahr. Wer also nicht mit dem Auto pendelt, hat eine Urlaubsreise pro Jahr "raus". Australien ist da allerdings ne andere Hausnummer.
schönes Rechenbeispiel.:thumbup:
Klimaunfreundlich ist halt der Massentourismus, der auch bei Fernreisen Einzug gehalten hat, und nicht nachvollziehbar sind die manchmal absolut niedrigen Preise, die es ermöglichen, dass die Leute zum S-Bahn-Preis z.B. "just for fun" mal zum Shoppen nach London fliegen.

Grüsse
 
Intrepid

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Wir könnten heute Flugzeuge entwickeln, die ab 2030 30% weniger Sprit brauchen als ein A320neo. Mit weiteren operativen Maßnahmen ist auch noch was möglich.
Einfach den Luftraum ab FL 250 wieder für Kurzstrecke nutzbar machen, und die 30% sind schon eingespart. Dafür bräuchten wir aber eine Mindestbesetzung an Fluglotsen.

Ich habe fast das Gefühl, man hat den Lotsenbestand schon auf das Maß reduziert, welches man noch vorhalten muss, wenn Extinction Rebellion jeden Tag an jedem größeren Flughafen 50 Drohnen aufsteigen lässt.
 
GorBO

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Die Thesen sind recht spitz, aber diskutabel.
Durchaus richtig finde ich die Meinung, dass mit zweierlei Maß gemessen wird. Da gehen die Schüler heldenhaft am Freitag demonstrieren, am Ende konsumieren sie aber genauso sobald sie das Geld dafür haben. Ein konsequent "klimafreundlicher" Lebensstil ist schwer durchzuhalten.
Das ist nicht spitz sondern polemisch. Es unterstellt nämlich zukünftiges Handeln ohne jede Grundlage einfach weil es sich der Autor nicht anders vorstellen kann.
Tatsächlich berichten Eltern von diesen gescholtenen Jugendlichen, dass diese sich weigerten in den gemeinsamen Familienurlaub mitzukommen, wenn es denn eine Flugreise wird.
 
HB-IDF

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Mehr als 10 Mrd. Euro Luftverkehrsabgabe, die dem System Luftverkehr seit 2011 entzogen wurden, haben keinen einzigen Flug eingespart. Bestenfalls haben sie den Kostendruck auf das Personal erhöht, und mglw. Pleiten und Entlassungen begünstigt. Richtig eingesetzt hätten sie aber so manche klimaschonende Innovation im Luftverkehr möglich machen können: alternative Kraftstoffe, ein anderes Luftraum- und Flughöhenmanagement - u.U, auch zur Vermeidung von Kondensstreifen -, evtl, auch mehr moderne Turboprops auf Kurzstrecken anstelle verbrauchsintensiverer Regionaljets, bessere Anbindung der Flughäfen an den Schnellverkehr der Bahn zur Vermeidung von Ultrakurzflügen, u.v.m.

Mich stört auch der ideologische Bias in der Berichterstattung vieler Pressehäuser, die bei diesem Thema eine Verteuerung quasi als Selbstzweck propagieren, aber kaum eine Diskussion über interessante Technologiepotentiale führen. Dazu ein Touch Klassenkampf von oben: gutsituierte Eliten fliegen wie gewohnt weiter - sie können ja die ganzen Ökoabgaben mit links zahlen - die weniger Begüterten sollen sich im Verzicht üben, und nur noch Fahrradurlaub machen.

Es wird Zeit für eine bundesdeutsche Gelbwestenbewegung....
 

alois

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Das Äquivalent der Gelbwestenbewegung in Deutschland sind die Schwachköpfe der AfD. Nee, so was will man nicht. An solchen Argumenten sieht man doch wie unfähig der Normalbürger ist seine Lebensweise zu ändern. Die Politik ist da auch nicht besser, denn die hat auch kein Interesse daran. So lässt sich jedenfalls kein Klima retten. Und die gesteckten Ziele wird man nie erreichen, da würde ich jede Wette eingehen. Naja, die Episode der Menschen ist für die Erde nur ein Fliegenschiss in der Geschichte...
 
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@alois: Leider sind die Deutschen so autoritätshörig, dass es sie bei Unzufriedenheit in Scharen nach rechts treibt, statt gegen arrogante, wasserpredigende Eliten aufzustehen. Die französischen Gelbwesten haben sich überwiegend entschieden gegen Le Pen abgegrenzt, und es vermieden, mit ihr gemeinsame Sache zu machen. Nur deshalb musste Macron ja zurückrudern und seine Politik gegen die weniger Privilegierten korrigieren. Das ist eine Besonderheit Frankreichs, auch im Vergleich zu anderen Ländern, in denen die seit Jahrzehnten immer schlechter gestellte untere Mittelschicht, die das Vertrauen zu (öko)-links-liberalen und marktliberalen Konzepten verloren hat, sich oft eher rechtsgerichteten Vorstellungen angeschlossen hat (Kurz, Trump, Brexit, Orban etc.). Der gefährliche Stachel, den unsere Eliten im Auge haben, besteht darin, dass sie die tiefe gesellschaftliche Spaltung, die wir vielerorts längst haben, stark unterschätzen. Und mit moralischem Überlegensheits-Habitus unverdrossen weiter am Lebensstandard der weniger gut Situierten sägen...
 
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Simon Maier

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Hallo,

Mich ärgert die tendenziöse Berichterstattung in unserer Presse, die bei diesem Thema immer wieder absichtlich die schon seit Jahren bestehende deutsche Luftverkehrsabgabe unterschlägt. Diese entspricht ja weitgehend dem neuen französischen Modell. Und führt dazu, dass seit 2011 jedes Jahr über eine Milliarde Euro im Bundeshaushalt versickert sind, ohne dass jemals ein Konnex zur Förderung klimafreundlicher Luftfahrttechnologien bestanden hätte.

Lesenswert im Sinne einer Entlarvung der gegenwärtig stark gepushten Anti-Luftfahrt-Ideologie ist auch folgender Artikel. Jeder möge sich seine eigene Meinung zu dieser Geisteshaltung, zu den sozioökonomischen und den gesellschaftspolitischen Konsequenzen einer solchen Denke bilden:

Flugreisen nur noch für delegierte Funktionsträger aus Politik und Gesellschaft

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Das Problem in Bezug auf die Luftverkehrsabgabe liegt wohl auch darin, dass - wie immer in D - das Geld im allgemeinen Haushalt verschwindet, anstatt für einen sinnvollen Zweck, z.B. ins unterfinanzierte Schienennetz, investiert zu werden. Die neue Bahnstrecke Berlin-München hat gezeigt, dass ein solches Angebot gut angenommen wird, und in diesem Fall auch eine echte Alternative zu einem Inlandsflug oder einer Autofahrt darstellt. Die Franzosen wiederholen diesen Fehler nicht, hier soll das Geld in solche Zwecke fließen. Vermutlich ist das auch der Grund für die Ablehnung irgendeiner Bepreisung von CO2 außerhalb des derzeitigen industriellen Emissionshandels (von dem vermutlich so mancher noch nie gehört hat), weil sich keiner vorstellen kann dass das Geld in anderer Form zurückfließt, sondern davon ausgegangen wird dass es wie immer verschwindet.

Auf solche Fundamentalisten wie in dem Link würde ich nicht allzu viel geben, es dürfte jedem klar sein dass solch extreme Positionen Gesellschaftlich nicht durchsetzbar sind. Trotzdem denke ich ist es kein Fehler bisherige Lebensweisen zumindest zu überdenken, wenn man sieht dass selbst kürzeste Strecken (Paradebeispiel am Sonntag zum Bäcker) von manchen mit dem Auto gefahren werden (mit kalter Abgasanlage, und dann wundert man sich über Grenzwertüberschreitungen) und immer noch viele Wohnungen und Häuser kaum bis gar keine Dämmung haben, und im Winter fleißig zum Fenster rausgeheizt wird. Im Sommer brennt die Sonne aufs Dach, doch viele ältere Häuser nutzen diese Energie nicht, sondern decken den Warmwasserbedarf in dieser Zeit trotzdem über fossile Brennstoffe. Die Heizenergie die insgesamt verschwendet wird macht mehr aus als ein Flug nach Mallorca. Statt Verzicht zu fordern wäre es schon hilfreich weniger Energie zu verschwenden, denn von der Verschwendung profitiert außer dem Energielieferanten niemand.
 
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@Simon: Natürlich sollte man das Publikum über Möglichkeiten aufklären, wie man - mit manchmal einfachen und kleinen - Maßnahmen im Alltag im Vergleich überproportional viele Emissionen vermeiden kann (kurze Autofahrten, kurze Inflandsflüge). Man kann es auch in Frage stellen, dass viele Alltagsprodukte mit geringem Warenwert und kurzer Nutzungsdauer heute über große Entfernungen und z.T. per Luftfracht angeliefert werden (Billigtextilien aus Asien, Schnittblumen aus Kenia, Frischobst im Winter etc.). Manchmal wäre es vielleicht besser, auf Alternativen auszuweichen, die weniger Transportentfernung und bessere soziale Produktionsbedingungen aufweisen. Z.B. bei Haushaltsgeräten, Klamotten und Schuhen solche zu bevorzugen, die qualitativ besser und dadurch länger nutzbar sind, und bei denen sich ggf. auch eine Reparatur statt wegwerfen lohnt. Oder TK-Himbeeren statt frischer Himbeeren mitten im Winter... am Ende kann ich als Verbraucher sogar noch wirtschaftlicher unterwegs sein.

Ich persönlich fand es dem Image der Luftfahrt auch noch nie dienlich, dass so viel mit 9,99-Euro-Flügen und vermeintlichen Taxipreisen geworben wurde. Das wertete das hochwertige und mit qualifizierter Arbeitsleistung erzeugte Produkt Flugpassage in den Augen des Publikums ab. Es trägt auch zu dieser Darstellung in der Presse bei, dass Hänschen Müller zu oft und für zu kleines Geld übers Wochenende zum Besäufnis jetten könne.

Inzwischen ist bei Flugpreisen meinem Eindruck nach aber eine Normalisierung eingetreten, und die extremen Kampfpreise kommen eher bei den (hinsichlich der Arbeitsbedingungen ebenfalls zu hinterfragenden) Fernbusunternehmen vor. Ein paar Buchungsversuche zu typischen Inlandsstrecken auf Lufthansa.com, Bahn.
de und Flixbus.de zeigen mir, dass die Bahn preislich im Fernverkehr oft das beste Angebot hat, wenn man die Fahrzeit von Haustür zu Haustür zum Preis ins Verhältnis setzt. Erst recht dann, wenn man eine Bahncard nutzt. Gelegentlich gibt es auch sehr attraktive Angebote für die 1. Klasse in DB-Fernverkehr.

Meiner Meinung nach ist die Bahn nicht zu teuer. Bei der neuen Schnellstrecke München-Berlin hat sie die Preise geringfügig angehoben und trotzdem die Fahrgastzahlen verdoppeln können, weil sich die Fahrzeit von 6 auf 4 Stunden verkürzt hat. Das Hauptproblem der Bahn besteht darin, dass sie im Fernverkehr seit vielen Jahren aus allen Nähten platzt: Überfüllung der Züge und Strecken, viel zu viele Verspätungen und Ausfälle, zu oft technische Störungen und schmuddelige Wagen, zu oft Verfall der Platzreservierungen, zu oft kurzfristige Betriebseinstellungen bei Wettereinflüssen, z.T. mit der Folge, dass Hunderte über Nacht stranden etc. Manchmal muss man bei Grenzwetterlagen vorsorglich mit dem Auto fahren, um ein absehbares Festhängen auf Bahnhöfen über Nacht zu umgehen. Dass alles liegt nicht an zu billigen Flugtickets oder fehlender Kerosinbesteuerung! Es liegt an jahrzehntelanger Sparwut, an falschem Glauben der auch der SPD-Politik an Börse und Märkte (Mehdorn-Ära), und an versäumten öffentlichen Investitionen - während die Eliten es sich gutgehen ließen und unvorstellbaren Reichtum auftürmten!
 
GorBO

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Das Problem in Bezug auf die Luftverkehrsabgabe liegt wohl auch darin, dass - wie immer in D - das Geld im allgemeinen Haushalt verschwindet
Genau das kennzeichnet eine Steuer:
Damit sind Steuern öffentlich-rechtliche Abgaben, die zur Deckung des allgemeinen Finanzbedarfs alle zahlen müssen, die den Tatbestand[1] der Steuerpflicht erfüllen,
Quelle: Steuer – Wikipedia
Wenn dann dem Staat ein Infrastrukturprojekt wichtig ist, kann er sich aus dem allgemeinen Haushalt bedienen. Das dient vor allem der Steuerungsmöglichkeit durch den Staat, er kann nämlich das eingenommene Geld nach seiner Agenda verteilen und der Finanzierungssicherheit. Denn man stelle sich vor die projektierte und aus der CO2-Steuer zu bezahlende Bahnstrecke kostet 3Mrd.€, auf Grund der veränderten Einstellung der Bürger nimmt der Staat aber nur 2Mrd.€ ein. Kann er dann die Bahnstrecke nicht zu Ende bauen, weil sie ja aus den Einnahmen der CO2-Steuer finanziert werden sollte?


Nur leider vermittelt der Staat das nicht bei der Erhebung neuer Steuern (siehe Soli) und er kommt seiner Steuerungspflicht nicht nach und baut die Schiene nicht aus, er hält sie ja nicht mal Instand.
 
Lockheed

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Also ganz ehrlich wer schon länger hier in D lebt der hat doch schon längst erkannt was mit immer neuen Steuern (= Finazmitteln) passiert. Sie werden fast ausnahmslos für irgend einen Mist verschleudert. Neuerdings noch mit ideologisch- moralischem Anstrich versehen.

Die ganzen offenen und ungeklärten Baustellen brauche ich hier keinem aufzählen ...... Rente, Infrastruktur, Bildung, Pflege, Gesundheit, Sicherheit usw.

In D steigen nur noch die Abgaben und der Lebensstandart driftet in vielen Bereichen Richtung Entwicklungsland.

Mehr Geld hilft da gar nichts wenn es nicht sinnvoll genutzt wird, was nicht der Fall ist.

Ich fahre hier in der Stadt wo immer es sinnvoll ist ÖPNV, aber auch hier ist vieles oft inakzeptabel .... von dreckigen Zügen und Bussen gar nicht zu reden.

Bahn fahren ist seit den viewagonartigen Doppelstockwagen kein Spaß mehr. Man ist oft für trotzdem noch relativ viel Geld eingeklemmt wie eine Sardine und muß je nach Funktion der Klmaanlage schwitzen oder frieren. In den ICEs geht es zwar besser, aber gut ist trotzdem anders.

Wenn man an den Bahnhöfen dann die Züge der anderen Europäer sieht denkt man nur noch mit Wehmut an die glorreicheren Zeiten der Bahn zurück, als das Reisen damit noch angenehm wahr und der Fahrgast nicht nur eine Cash Cow.

Mein Standpunkt keine zusätzlichen Steuern, egal welche.
 
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Simon Maier

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Hallo,

Nur leider vermittelt der Staat das nicht bei der Erhebung neuer Steuern (siehe Soli) und er kommt seiner Steuerungspflicht nicht nach und baut die Schiene nicht aus, er hält sie ja nicht mal Instand.
Das ist leider das Problem, es wird in Alternativen zu Straße und Flugzeug viel zu wenig investiert, und bestehende Infrastruktur (auch die Straßen und Brücken) verkommen zusehends. Früher oder später steht man dann vor einem riesigen Berg an Investitionen, den man eigentlich nicht mehr schultern kann. Die Bahn steht leider schon 30 Jahre lang im Schatten anderer Verkehrsmittel, das ist nichts neues. Den Parteien sind teure Wahlgeschenke an ihr Wählerklientel leider wichtiger als diese Defizite endlich anzugehen.
 
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Meiner Meinung nach war in Deutschland auch der Privatisierungswahn der 90er und Nullerjahre maßgeblich.... im Unterschied zu Österreich und der Schweiz, die am Bundesbahnmodell festgehalten haben. Dort sind die Fahrkarten pro Kilometer geringfügig teurer, und es wurde nie ein Börsengang angestrebt, aber die Qualität ist meinem Eindruck nach höher.
 
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Als Rechenbeispiel: der Trip nach Mallorca einer vierköpfigen Familie schlägt mit etwa 360kg Kerosin zu Buche. Das sind bummelig 6000-7000km mit dem Auto. Das sind 15km Fahrstrecke zur Arbeit übers Jahr. Wer also nicht mit dem Auto pendelt, hat eine Urlaubsreise pro Jahr "raus". Australien ist da allerdings ne andere Hausnummer.
Und für eine 4-köpfige Familie mit Golf-Diesel und Eriba-Wohnwagen für die 500km von Dortmund an die Müritz und zurück sind es 60kg Diesel maximal.
Fahrräder dabei und vor Ort ohne KFZ mobil, das ist die andere Möglichkeit.
 
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Es geht munter weiter: Ein gutsituierter Professor möchte das Fußvolk über drastische Steuererhöhungen und Verbote mit den Freuden des Verzichts zwangsbeglücken. Und Radio Bremen gibt solchen Positionen bereitwillig ein Forum und hat mit seinem "Meinungsmelder" auch schon strategische Vorarbeit geleistet:

"Wir reden nicht über eine Verteuerung von zehn Prozent, sondern über eine Verdoppelung der Preise"

Manipulativ ist auch, hier so zu tun, als flöge das durchschnittliche Reisepublikum zweimal im Jahr nach Asien. Hier rollt eine Demagogie an, die uns in drastischster Weise den Lebensstandard zu beschneiden beabsichtigt - während verbeamtete Eliten verschont bleiben.
 
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