Habe mir heute mal die letzten 2 Teile des Dreiteilers auf Arte angeschaut und war doch
relativ angenehm überrascht. OK, etwas viel Pathos aber das war ja damals (auch) einer
der Gründe für dieses gewaltige und sehr teure Programm.
Im Kontext mit einer anderen Sendung dieser Tage in denen auch das sowjetische Mond-
Programm besser vorgestellt wurde, sicher nach 50 Jahren eine gute Rückerinnerung an
diese Etappe der frühen 10-15 Jahre der Raumfahrt mit ihren Erfolgen und Rückschlägen.
Tja... diese Zeit war halt auch vom Kalten Krieg und Wettlauf geprägt, schon die kl. Blicke
auf das Jahr 1968 und die vielen - für die USA - wichtigen innenpolitischen Ereignisse mit
der Bürgerrechtsbewegung, den Hippies und nicht zuletzt den politischen Attentaten sowie
Vietnam von denen die Astronauten kaum was mitbekamen od. mitbekommen wollten...
da war es sicher nicht wirklich verwunderlich, dass die Mond-Umrunder von Apollo 8 nach
ihrer Rückkehr im Ausland als Helden gefeiert und im Inland politisch angegriffen wurden
(z.B. bei Veranstaltungen an Unis)... die hatten echt zu viel aus dem realen Leben verpasst!
Die deutlichsten Bilder von den Anspannungen der Amerikaner während des Programmes
waren wohl jene vom Start der Apollo 8-Mission. Da saßen Kameraleute im Wohnzimmer
der Familie Bormann und filmten die Ehefrauen, Kinder und Freunde (inkl. eines Pfarrers)
und man sieht viel zu deutlich die Angst in den Augen der (unfreiwilligen) Gastgeberin denn
da lag der Unfall mit Apollo 1 mit den 3 Toten noch nicht wirklich lang genug zurück.
Die Diskriminierung in der frühen Phase Raumfahrt betraf aber nicht nur Afroamerikaner +
Indianer. Auch Frauen spielten sehr lange keine Rolle, auch als es eben nicht mehr nur um
erfahrene Militär- bzw. Testpiloten sondern auch endlich um zivile Forscher als "Nutzlast"
ging. OK, für die Sowjetunion war nach Valentina T. auch sehr lange Schluss mit Frauen im
All aber wenigstens schickten die mal (wenn auch recht selten) mal einen "Nichtrussen" in
die Umlaufbahn.