CDU/CSU für Prüfung der Einführung einer Kerosinsteuer

Diskutiere CDU/CSU für Prüfung der Einführung einer Kerosinsteuer im Luftfahrtgrundlagen Forum im Bereich Grundlagen, Navigation u. Technik; Willst Du die Welt für deine Kinder retten? Nein? Warum nicht? Sind dir deine Kinder und Enkel nichts wert? Hast Du bessere Vorschläge, wie...

alois

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Willst Du die Welt für deine Kinder retten? Nein? Warum nicht? Sind dir deine Kinder und Enkel nichts wert? Hast Du bessere Vorschläge, wie weniger CO2 im Flugverkehr in den nächsten 10 Jahren erzeugt werden kann?

Mich nerven immer diese mimimi Beiträge, wenn gegen Veränderungen geschumpfen wird. So langsam sollte jeder begriffen haben, dass wir über unsere Verhältnisse leben. Über unsere Verhältnisse leben bedeutet, dass man zurück rudern muss, um weniger Treibhausgase zu erzeugen, also Verzicht von irgend etwas. Wird so langsam Zeit, dass das wirklich jeder kapiert. Und es wird Zeit, dass es jeder kapiert, dass er durch sein derzeitiges Verhalten die Welt für seine Nachkommen zerstört.

Wir können es aber auch anders lösen und den Rest der Welt in die Steinzeit zurück befördern, damit wir hier im reichen Westen weiter so machen können wie bisher. Würde dir das besser gefallen? Wärst Du bereit dazu deinen Beitrag dafür zu leisten? Oder lieber doch auf etwas verzichten?
 
FREDO

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Solange noch nicht mal das UBA und das Umweltministerium einen beitrag leisten und munter 3500x im Jahr von Bonn nach berlin fliegen, ist doch alles noch in Ordnung. Vorbildwirkung gegen null-negativ.
Im Übrigen: wenn du über deine Verhältnisse lebst, magst du gern als erster zurück rudern.

Auf was verzichtest du denn eigentlich? Dann könnte ich gezielt darauf eingehen... Ansonsten N-A-T-O- Prinzip
 
HB-IDF

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Das schlimmste ist ja diese quasi-religiöse Pose der Weltrettung. Da wird mit moralischer Überheblichkeit und über jedes rationale Maß hinaus mit Angst gearbeitet, und dann nimmt man es auch mit der Wahrheit nicht so genau. Längst eingeführte Öko-Steuern mit Milliardenvolumina werden im Gros der Artikel über Wochen einfach verschwiegen, normalen Verbraucher/innen wird unterstellt, sie unternähmen ständig Fernreisen zu Taxipreisen, die Klimabelastung durch den Flugverkehr wird maßlos übertrieben, die politisch motivierten Managementfehler bei der Bahn werden nicht thematisiert, sondern stattdessen soll der Luftverkehr für die Folgelasten aufkommen. Eine solche Art von "Influencing" hat mit seriösem Journalismus nichts mehr zu tun.

Wer hat den Nutzen? Bestimmt nicht die Kinder und Enkel, wenn sie in 20 Jahren eine krisenbehaftete Ökonomie vorfinden, in der zwar Öko-Erziehung hinten und vorne herrscht, die aber keine guten existenziellen Perspektiven und keinen Lebensstandard für den oder die Einzelne mehr bieten kann. Wenn es so weitergeht, werden in 20 oder 30 Jahren Russland und China die Länder sein, in die hunderttausende junger Europäer zu emigrieren versuchen, weil dort noch Technologieentwicklung und Wohlstandsperspektiven möglich sind.
 
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Ach ja, @alois: Ein paar Vorschläge als Alternative zur Verzichtspädagogik hätte ich schon:

- mehr Turboprops statt kleiner Jets auf Europastrecken (z.B. ATR statt CRJ)
- Entwicklung eines wissenschaftlich abgesicherten Flughöhenmanagements, um unnötige Kondensstreifenbildung zu vermeiden
- das Einnahmevolumen aus der heutigen Flugticketsteuer zu 50% in seriöse Kompensationsprojekte und zu 50% in klimaneutrale Luftfahrttechnologien investieren
- starke steuerliche Förderung von Telearbeit als häufig mögliche - und aus Arbeitnehmersicht sogar attraktive - Alternative zum Pendeln und zu Geschäftsreisen
- ein langfristig angelegtes Innovations- und Investitionsprogramm für die Luft- und Raumfahrtindustrie, das auch künftige Konjunktureinbrüche und Arbeitsplatzverluste mit abfedern helfen kann
- darüber hinaus würde ich bei der Eisenbahn die Rückkehr zu einem modernisierten Bundesbahnmodell nach schweizerischem oder österreichischem Vorbild anstelle einer AG in Erwägung ziehen. Dumpinganbieter wie "Flixtrain", die die öffentlich finanzierte Infrastruktur für private Rendite nutzen, sind m.E. kontraproduktiv.
 

Michael aus G.

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- starke steuerliche Förderung von Telearbeit als häufig mögliche - und aus Arbeitnehmersicht sogar attraktive - Alternative zum Pendeln und zu Geschäftsreisen.
Den Punkt würde ich widersprechen, auch aus Sicht des ehemaligen Telearbeiters. 1. gibts garnicht soviele Jobs die Anwesenheit vor Ort erfordern, durch Telearbeit ersetzt werden kann. 2. der für mich eigentlich wichtigere Punkt. Telearbeit verleitet erstens zu unbezahlten Mehrarbeiten. Zweitens sinkt die Arbeitsqualität, da das kreative Arbeitsumfeld eines Teams fehlt. Es sei den man glaubt das man Einzelkämpfer ist... oder viel schlimmer, Clickworker... :rolleyes1:
 
pok

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.... Wird so langsam Zeit, dass das wirklich jeder kapiert. Und es wird Zeit, dass es jeder kapiert, dass er durch sein derzeitiges Verhalten die Welt für seine Nachkommen zerstört.
Wenn Fanatismus den fehlenden wissenschaftlichen Beweis ersetzt dann "kapiere" ich als Ingenieur der gelernt hat mit Tatsachen und Wissenschaftlichen Beweisen zu arbeiten es bestimmt nicht. Genauso gut kann man fordern das jeder Europaer 3x am Tag den Rosenkranz beten soll oder Ablassbriefe kaufen muss um den Untergang der Welt zu verhindern.


....Wir können es aber auch anders lösen und den Rest der Welt in die Steinzeit zurück befördern, damit wir hier im reichen Westen weiter so machen können wie bisher. Würde dir das besser gefallen?...

Abgesehen davon, das wir solch eine Wahl nicht treffen muessen oder koennen, wenn Du so direkt fragst, dann lieber die 2. und 3. Welt durch politische, wirtschaftliche und militaerische Massnahmen von unserem Wohlstand ausschliessen anstatt uns selber zu kastrieren, so wie die radikal Gruenen es versuchen. Wir muessen dann aber natuerlich auch dafuer sorgen, das jegliche Imigration in die 1. Welt verhindert wird, das bringt zwar ethische Probleme mit sich, ist aber immerhin weniger schlimm als Europa zu zerstoeren, da hat letztlich naehmlich gar keiner etwas davon auch nicht in der 2. und 3. Welt.
 
Schorsch

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Wenn es so weitergeht, werden in 20 oder 30 Jahren Russland und China die Länder sein, in die hunderttausende junger Europäer zu emigrieren versuchen, weil dort noch Technologieentwicklung und Wohlstandsperspektiven möglich sind.
Nach Russland ... auf der Suche nach Wohlstand!? Da müssen wir aber noch ne Menge vergeigen. Bei den letzten "Immigrationswellen" nach Russland hatten alle immer ein Gewehr dabei.
Nimmt man den die Wertschöpfung pro kg CO2, dann schneidet Deutschland vergleichsweise gut ab. Mit China würde ich es nicht vergleichen, aber Russland etwa erzeugt ein vielfaches ohne etwas für den Weltmarkt zu produzieren.
 
Intrepid

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... dann lieber die 2. und 3. Welt durch politische, wirtschaftliche und militaerische Massnahmen von unserem Wohlstand ausschliessen anstatt uns selber zu kastrieren, so wie die radikal Gruenen es versuchen. Wir muessen dann aber natuerlich auch dafuer sorgen, das jegliche Imigration in die 1. Welt verhindert wird, das bringt zwar ethische Probleme mit sich ...
Sehr schön ehrlich beschrieben, worum es geht.

Ich möchte mir gerne ein Stück Ethik bewahren und sympathisiere deshalb auch mit radikal-grünen Gedanken.
 

Michael aus G.

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Ich möchte mir gerne ein Stück Ethik bewahren und sympathisiere deshalb auch mit radikal-grünen Gedanken.
Ohne dir zu nahe treten zu wollen... aber Ethik und Grüne im selben Satz und Zusammenhang??? :014:

Es sind schlicht und ergreifen Landtagswahlen im Oktober in Bayern. DAS und NUR DAS ist der Grund das sie eine "Einführung der Kerosinsteuer PRÜFEN wollen". PRÜFEN, nur PRÜFEN. Da steht nirgendwo das sie dafür sind oder das gar wirklich wollen. Die haben schlicht und ergreifend Angst, dass der Bürger in Bayern grün wählt.
 
Intrepid

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Es sind schlicht und ergreifen Landtagswahlen im Oktober in Bayern. DAS und NUR DAS ist der Grund das sie eine "Einführung der Kerosinsteuer PRÜFEN wollen". PRÜFEN, nur PRÜFEN.
Und warum wollen sie die Kerosinsteuer prüfen? Weil es Bedarf zum Handeln gibt. Ob die Kerosinsteuer das richtige Instrument ist, wird geprüft.

Ich finde, das ist mehr als genug. Das Eingeständnis, dass es Handlungsbedarf gibt. Andere sind nämlich noch unterwegs und bezweifeln den Klimawandel. Diesen Schritt hat die CSU schon hinter sich.
 

Michael aus G.

Space Cadet
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Und warum wollen sie die Kerosinsteuer prüfen? Weil es Bedarf zum Handeln gibt.
Wo steht den das bei der CSU? *papierraschel* Hab ich wohl überlesen... Wie gesagt, die PRÜFEN das jetzt VOR der Wahl, damit ihnen in Bayern nicht die Wähler zu grün überlaufen. Hinterher ist das Ergebnis ja offen. Mich stört ja die Kerosinsteuer nicht. Nur das verlogene Getue der Parteien. Du kannst auch gern Grün wählen, stört mich auch nicht. Ich hab ja ein olivgrünes Fahrrad, von daher... :wink2:
 
HB-IDF

HB-IDF

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Endlich - nach Wochen - einmal ein fundierter Artikel zu der Thematik mit ein paar faktenbasierten Aussagen und ohne manipulative Übertreibungen:

Klimasünde Inlandsflug? Die Zahlen sagen etwas anderes

Hier hat endlich mal einer sich die Arbeit gemacht und für einen kompakten Artikel ernsthaft recherchiert, statt immer die gleiche Ideologie zu ventilieren. Wenn ein privater Zeitungsverlag das kann und das gesamte öffentlich-rechtliche Imperium über Wochen nicht, stelle ich mir langsam die Frage, wozu ich Rundfunkgebühren zahlen muss...
 

jackrabbit

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@HB-IDF

Hallo,

ganz ehrlich oder war das jetzt Ironie von Dir??
Du hast da m.E. etwas zu viel Begeisterung in deinem Beitrag. :whistling:

Wie heisst es so schön: "Traue keiner Statistik, die Du nicht selbst gefälscht hast."

Und nach der Statistik stösst der ganze Bahnverkehr weniger CO2-Emissionen als nur die Inlandsflüge, :thumbup:
was ja dafür sprechen würde das Bahnnetz deutlich zu verbessern und den Schienenverkehr auszubauen.

Grüsse
 
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Wer den Artikel wirklich liest, findet eine Menge an Fakten, die in kaum einem anderen Pressebeitrag der letzten Wochen zusammengefasst waren. Aber begeistert kann man in diesen Tagen über nichts mehr sein, angesichts der überbordenden Irrationalität in der öffentlichen Diskussion.
 

jackrabbit

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Hallo,

okay, aber Du kannst es m.E. aber nicht nur an dem "0,3 Prozentwert" festmachen.

Zu bedenken wäre in Bezug auf Umweltschädigung oder Umweltverträglichkeit u.a.
- dass auf innerdeutschen Flügen doch ca. sieben Prozent der Treibhausgase entstehen, die durch den gesamten Flugverkehr von Deutschland anfallen und

- dass auf den innerdeutschen Flügen durch die Kurzstrecke ca. 240 Gramm Treibhausgase pro Personenkilometer entstehen.
Rechnerisch weitweit auf aller Art von Flügen wären es rechnerisch ca. 200 Gramm Treibhausgase (CO2, CH4, N2O) pro Personenkilometer.
Beim PKW sind es "nur" ca. 140 Gramm Treibhausgas pro P-km (bei den durchschnittlichen 1,5 Personen pro Fahrzeug) und
beim Im Fernverkehr der Bahn 36 Gramm Treibhausgasemissionen pro P-km (Zug mit 50% Auslastung).

Quelle hierfür ist öffentlich-rechtlich: Das passiert, wenn wir alle innerdeutschen Flüge abschaffen - quarks.de

Grüsse
 
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Auch Quarks - obwohl bei solchen Fragen meist etwas sachlicher als unzählige Artikel bei SPON etc. - verschweigt die schon seit Jahren bestehende Flugticketsteuer, die ja faktisch als Substitution für die rechtlich schwierige Kerosinsteuer eingeführt wurde. Auch Quarks macht die zu pauschale Aussage, Inlandsflüge seien oft billiger als die Bahn, ohne die reale Größenordnung zu belegen.
Als Argument nimmt man dann die Paradestrecke Berlin-München, die eine der wenigen wirklich schnellen innerdeutschen Verbindungen ist, und die überhaupt nicht als Indikator für die katastrophalen Gegebenheiten im übrigen Netz genommen werden kann.
Andererseits beschäftigt sich Quarks nicht mit dieser Misere der Bahn, die ganz andere (politische) Gründe hat als der Inlandsflugverkehr. Und spart die Frage nach den Gründen aus, warum so viele mit dem Auto fahren (müssen) bzw. so viel per Lkw statt bei der DB verfrachtet wird - und diese Gründe liegen i.d.R. nicht in den Fahrkartenpreisen der Bahn und auch nicht in den Energiepreisen!
Ich fliege so gut wie nie im Inland, fahre trotz frustiger Alltagserfahrungen noch relativ oft mit der Bahn und müsste hier nicht für die Inlandsstrecken der LH streiten.
Aber mich ärgert einfach, wie aus öffentlichen Mitteln bezahlte Influencer durch gezieltes Weglassen und Dramatisieren eine Stimmung schaffen, in der die Klima-Thematik zum Aufhänger dafür wird, den Lebensstandard der weniger Begüterten zu schmälern. Wenn das nicht korrigiert wird, landen wir in einer neuen Ständegesellschaft und einem neuen Zeitalter des Öko-Biedermeier.
 
Schorsch

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Hallo,

okay, aber Du kannst es m.E. aber nicht nur an dem "0,3 Prozentwert" festmachen.

Zu bedenken wäre in Bezug auf Umweltschädigung oder Umweltverträglichkeit u.a.
- dass auf innerdeutschen Flügen doch ca. sieben Prozent der Treibhausgase entstehen, die durch den gesamten Flugverkehr von Deutschland anfallen und

- dass auf den innerdeutschen Flügen durch die Kurzstrecke ca. 240 Gramm Treibhausgase pro Personenkilometer entstehen.
Rechnerisch weitweit auf aller Art von Flügen wären es rechnerisch ca. 200 Gramm Treibhausgase (CO2, CH4, N2O) pro Personenkilometer.
Beim PKW sind es "nur" ca. 140 Gramm Treibhausgas pro P-km (bei den durchschnittlichen 1,5 Personen pro Fahrzeug) und
beim Im Fernverkehr der Bahn 36 Gramm Treibhausgasemissionen pro P-km (Zug mit 50% Auslastung).

Quelle hierfür ist öffentlich-rechtlich: Das passiert, wenn wir alle innerdeutschen Flüge abschaffen - quarks.de

Grüsse
Das ist auch alles niedlich, verkennt aber eine Tatsache: man kann nicht mit der Bahn fahren.
Wer wie ich im Norden der Republik wohnt und einen Termin im Süden hat, der müsste mit der Bahn etwa 5-8h Anreise rechnen. Und Abreise.
Selbst die "Rennstrecken" wie Hamburg-Frankfurt dauern über 4h. Hamburg-Köln ebenso. Nach München sind es 6h, will man irgendwo zwischen München und Mannheim (wo ein erheblicher Teil der deutschen Industrie sitzt) ist man ebenso mindestens 6h unterwegs. Wenn man in Deutschland transnationale Mobilität für geschäftlich Reisende mit der Bahn schaffen möchte, dann müsste man Hamburg-München in 3h anbieten (4h wäre auch noch akzeptabel). Dann wäre es besser als das Flugzeug.
Zur Erinnerung: das sind knapp 650km, würde man auf einer geraden Linie fahren, müsste man knapp 220km/h fahren. Das würde sogar die E103 noch halbwegs hinkriegen. Nun fährt man aber nicht-optimal, hält dazu noch ein Dutzend mal und wobbelt teilweise mit 120 km/h auf seit Kaiser's Zeiten ungeänderten Gleisstrecken.
Um das strukturell zu verbessern, müsste man nicht nur unglaubliche Milliarden in die Hand nehmen, sondern auch dem einen oder anderen ne Gleisstrecke durch den Vorgarten betonieren (die finden das bestimmt toll). Weiterhin müsste man halt Kassel, Fulda und Würzburg aus dem Streckenplan nehmen. Da reden wir bei der baulichen Umsetzung über frühestens 2030, wenn wir bestimmte rechtsstaatliche Prinzipien über Bord werfen! Ansonsten eher 2040.

Über Kosten haben wir noch nicht gesprochen, aber hier sieht es aktuell (habe gerade wieder eine Reise gebucht) sehr schlecht aus: ich muss als klima-orientierter Dienstreisender meinem Chef erklären, dass ich
+ 40% direkte Reisekosten habe
+ 100% Reisestunden erzeuge
- 30% verfügbare Zeit am Dienstreiseort habe

Wer mal sehen will wie das geht schaue sich mal Spanien an: komplett separierte Strecken, Barcelona-Sevilla in 5h (das sind allerdings 1000km). Der Zug hält 4 Mal.

Vorschlag: die Bundesregierung soll doch statt 20 Milliarden "Betongold" in die Landschaft zu gießen, AIRBUS eine 50% Finanzierung für ein Inlandsflugzeug anbieten.
Spezifikation:
> Strecken bis 1500km, kein Spazierenfliegen von überschüssiger Reichweite
> tendenziell eher leise, vor allem durch schnelles Steigen und Sinken
> niedrigere Flughöhe (keine Kondensstreifen, keine Emission in obere Atmosphäre, Freihalten des oberen Luftraums)
> Geschwindigkeit unter 700km/h, aber 140kts im Final möglich
> 150 Sitzplätze als 28-30", keine Bordküche, eine oder zwei Toiletten
> Listenpreis: 50% niedriger als A320
Das sähe dann etwa so aus:
Boeing Truss-Braced Wing - Wikipedia
Fun Fact: ich bräuchte dafür erst mal kein Stück neuer Technologie. Der pro Kopf Verbrauch sänke um 20-40%.

So ein Flugzeug könnte dann als nächste Iteration auch mit alternativen Kraftstoffen auf Kurzstrecken fliegen (HAM-CGN).

Flugzeuge heute sind nicht für 700km gebaut. So wie auch moderne Kraftfahrzeuge mit die Mehrzahl der Strecken überdimensioniert sind (zu viel Platz, zu viel Leistung).
 
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@Schorsch: ein gegenüber der Luft konkurrenzfähig schnelles bodengebundenes Verkehrsmittel haben wir in Deutschland schon vor 30 Jahren entwickelt - in Form des Transrapid (430 km/h Fahrplangeschwindigkeit). Aber der Einsatz wurde vereitelt von den gleichen Leuten (und Presseverlagen), die uns Normalverdienern jetzt 36-Stunden-Nachtzugfahrten à la Greta in 6er-Liegewagenabteilen schmackhaft machen wollen.

Das von dir vorgeschlagene Kurzstreckenflugzeug fänd ich interessant und vor allem das Argument mit den Kondensstreifen ist wichtig. Meiner Meinung nach täte es aber auch die öfter diskutierte große Version der ATR, wenn man eine kurzfristige Entwicklung will.
 
Thema:

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