Hallo,
okay, aber Du kannst es m.E. aber nicht nur an dem "0,3 Prozentwert" festmachen.
Z
u bedenken wäre in Bezug auf Umweltschädigung oder Umweltverträglichkeit u.a.
- dass auf innerdeutschen Flügen doch ca. sieben Prozent der Treibhausgase entstehen, die durch den gesamten Flugverkehr von Deutschland anfallen und
- dass auf den innerdeutschen Flügen durch die Kurzstrecke ca. 240 Gramm Treibhausgase pro Personenkilometer entstehen.
Rechnerisch weitweit auf aller Art von Flügen wären es rechnerisch ca. 200 Gramm Treibhausgase (CO2, CH4, N2O) pro Personenkilometer.
Beim PKW sind es "nur" ca. 140 Gramm Treibhausgas pro P-km (bei den durchschnittlichen 1,5 Personen pro Fahrzeug) und
beim Im Fernverkehr der Bahn 36 Gramm Treibhausgasemissionen pro P-km (Zug mit 50% Auslastung).
Quelle hierfür ist öffentlich-rechtlich: Das passiert, wenn wir alle innerdeutschen Flüge abschaffen - quarks.de
Grüsse
Das ist auch alles niedlich, verkennt aber eine Tatsache: man kann nicht mit der Bahn fahren.
Wer wie ich im Norden der Republik wohnt und einen Termin im Süden hat, der müsste mit der Bahn etwa 5-8h Anreise rechnen. Und Abreise.
Selbst die "Rennstrecken" wie Hamburg-Frankfurt dauern über 4h. Hamburg-Köln ebenso. Nach München sind es 6h, will man irgendwo zwischen München und Mannheim (wo ein erheblicher Teil der deutschen Industrie sitzt) ist man ebenso mindestens 6h unterwegs. Wenn man in Deutschland transnationale Mobilität für geschäftlich Reisende mit der Bahn schaffen möchte, dann müsste man Hamburg-München in 3h anbieten (4h wäre auch noch akzeptabel). Dann wäre es besser als das Flugzeug.
Zur Erinnerung: das sind knapp 650km, würde man auf einer geraden Linie fahren, müsste man knapp 220km/h fahren. Das würde sogar die E103 noch halbwegs hinkriegen. Nun fährt man aber nicht-optimal, hält dazu noch ein Dutzend mal und wobbelt teilweise mit 120 km/h auf seit Kaiser's Zeiten ungeänderten Gleisstrecken.
Um das strukturell zu verbessern, müsste man nicht nur unglaubliche Milliarden in die Hand nehmen, sondern auch dem einen oder anderen ne Gleisstrecke durch den Vorgarten betonieren (die finden das bestimmt toll). Weiterhin müsste man halt Kassel, Fulda und Würzburg aus dem Streckenplan nehmen. Da reden wir bei der baulichen Umsetzung über frühestens 2030, wenn wir bestimmte rechtsstaatliche Prinzipien über Bord werfen! Ansonsten eher 2040.
Über Kosten haben wir noch nicht gesprochen, aber hier sieht es aktuell (habe gerade wieder eine Reise gebucht) sehr schlecht aus: ich muss als klima-orientierter Dienstreisender meinem Chef erklären, dass ich
+ 40% direkte Reisekosten habe
+ 100% Reisestunden erzeuge
- 30% verfügbare Zeit am Dienstreiseort habe
Wer mal sehen will wie das geht schaue sich mal Spanien an: komplett separierte Strecken, Barcelona-Sevilla in 5h (das sind allerdings 1000km). Der Zug hält 4 Mal.
Vorschlag: die Bundesregierung soll doch statt 20 Milliarden "Betongold" in die Landschaft zu gießen, AIRBUS eine 50% Finanzierung für ein Inlandsflugzeug anbieten.
Spezifikation:
> Strecken bis 1500km, kein Spazierenfliegen von überschüssiger Reichweite
> tendenziell eher leise, vor allem durch schnelles Steigen und Sinken
> niedrigere Flughöhe (keine Kondensstreifen, keine Emission in obere Atmosphäre, Freihalten des oberen Luftraums)
> Geschwindigkeit unter 700km/h, aber 140kts im Final möglich
> 150 Sitzplätze als 28-30", keine Bordküche, eine oder zwei Toiletten
> Listenpreis: 50% niedriger als A320
Das sähe dann etwa so aus:
Boeing Truss-Braced Wing - Wikipedia
Fun Fact: ich bräuchte dafür erst mal kein Stück neuer Technologie. Der pro Kopf Verbrauch sänke um 20-40%.
So ein Flugzeug könnte dann als nächste Iteration auch mit alternativen Kraftstoffen auf Kurzstrecken fliegen (HAM-CGN).
Flugzeuge heute sind nicht für 700km gebaut. So wie auch moderne Kraftfahrzeuge mit die Mehrzahl der Strecken überdimensioniert sind (zu viel Platz, zu viel Leistung).