@pok
die Welt muss aber von der Rechtssicherheit und Dauerhaftigkeit geschlossener Verträge ausgehen können.
Immerhin haben wir seit 1945 jede Menge Verträge abgeschlossen welche heute nicht mehr allen gefallen -
und was davon ist kündbar? Friedensverträge wenn man denkt, man bekommt einen "besseren Deal" od.
schafft doch noch den "Endsieg"? Wirtschafts-, Klima-, Grenz-, Abrüstungsverträge.. alles einfach kündbar?
OK, in Zeiten, in denen ganze Abteilungen des US-Außenministeriums chronisch unterbesetzt sind und man
die dortigen Spezialisten nicht mal mehr um ihr Fachwissen fragen muss bevor man per Twitter Politik macht
könnte man vielleicht diesen Eindruck gewinnen. Aber wozu dann überhaupt noch Politik machen und wozu
überhaupt noch verhandeln?
Und wenn Du schon mit dem Begriff Schurkenstaat um Dich wirfst - wie denken wohl die Einwohner bzw. die
Machthaber über uns und unsere Verbündeten? Da hatte man mal einen Vertrag, hielt ihn ein, hoffte auf eine
Besserung und dann wird alles aufgekündigt und wenn man dann dem neuen "Deal" nicht sofort zustimmt ist
man mal gleich sanktioniert, blockiert und nicht mal die Garantiemächte halten sich an ihre Verpflichtungen.
Das hat Nordkorea schon mal gesehen und jetzt der Iran während bei Libyen der Fall politisch anders - aber
in der Endkonsequent genau so fatal war. Erpressung und Sanktionen statt Politik sind sicher kein guter Weg.
Faktisch braucht man aktuell keinerlei Verträge mehr zu schließen - er kann ja doch nicht ratifiziert bzw. bei
Nichtgefallen schnell wieder gekündigt werden.
@eggersdorf
Tja.. also Vladimir P. hat man aber echt selten wirklich überführt, zu oft hatte man Beweise die man dann
doch nicht vorlegen will od. kann. Mit sowas würde man vor keinem Gericht durchkommen... im echten
Leben zumindest. Im Gegenzug hat Vladimir P. es ein paar Mal versucht... und wurde nicht selten etwas
vorgeführt. Vielleicht sollte er auch auf das westliche Modell umsteigen und nur sagen, er hat Beweise und
BASTA!
@Rhönlerche
sehe ich aktuell auch so - die Frage ist nur, ob wir bzw. unsere amerikanischen Freunde das auch so sehen
würden wenn Russland od. China ihre Atomwaffen in Venezuela, Kuba od. dem Iran stationieren würden.
Immerhin haben die westlichen Staaten mehrere "Rote Linien" in den Sand gesetzt und klare "No Go's"
benannt - die Interessen mögl. Grenzlinien anderer Staaten sollte man vielleicht auch etwas respektieren.
Auch wenn es nichts mit Raketen und Flugzeugen zu tun hat - so ein kleiner Vergleich von Winston C. fällt
mir bei der aktuellen Rüstungspanik immer ein. Tja.. Geschichte hat so einiges für sich.^^
Vor über 100 Jahren herrschte in Großbritannien eine regelrechte Hysterie betreffs der deutschen Flotten-
Rüstung... jemand hatte "Beweise", dass Deutschland ganz neue supermoderne Schiffe bauen will. OK -
da muss man gegenhalten war die klare Meinung und die Geldgeber im Parlament versprachen den großen
Admirälen mal eben das Budget für 4 neue Schlachtschiffe. Die Admiräle wurden hektisch und wollten dann
gleich 6 Schiffe. Am Ende bekamen sie dann 8 Schiffe... und stellten fest, dass Deutschland keine derartigen
Superschlachtschiffe gebaut hatte. Und am Ende war das (von Deutschland begonnene) Flottenwettrüsten
einer der Gründe für das zerrüttete Verhältnis zu Großbritannien welches in der Krise von 1914 jegliche
Chance auf einen Erhalt des Friedens verhinderte.
@Monitor
"Glücklicherweise" hat sich da schon das heutige PIS-Polen bereit erklärt. So ein Fort Trump mit bestenfalls
Millionen US-Soldaten, Tausenden Flugzeugen und Hunderten Atomwaffen wären denen vermutlich immer
noch zu wenig Schutz vor dem russischen Erzfeind. Und heh' vielleicht kann man dann auch mal ein paar
Verträge kündigen - neben Reparationsvereinbahrungen der Nachkriegszeit gefallen rechten polnischen
Politikern die heutigen Grenzen nicht... "Großpolen" reicht ja historisch bis kurz vor die Krim bzw. Moskau.