Euro-GPS "Galileo"

Diskutiere Euro-GPS "Galileo" im Raumfahrt Forum im Bereich Luftfahrzeuge; Hat man nur bei der Bodenstation ein Update gefahren ? Wenn die Satelliten jetzt auch softwareseitig verändert worden sind, dann kann man die...
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Alien
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Muss man dann nicht den Update-Prozess überdenken? Dass man immer nur einen Teil der Satelliten updatet, die übrigen ein eigenständiges System bilden?
Hat man nur bei der Bodenstation ein Update gefahren ?
Wenn die Satelliten jetzt auch softwareseitig verändert worden sind, dann kann man die Kacke doch schon als dampfend betrachten.
 
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mcnoch

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Muss man dann nicht den Update-Prozess überdenken? Dass man immer nur einen Teil der Satelliten updatet, die übrigen ein eigenständiges System bilden?
Mit den Satelliten macht man dies ja so, aber man scheint das Problem seit einem Firmware-Update bei einer zentralen Hardware-Komponente in der Precise Timing Facility in Italien zu haben. Man muss sich vor der Durchführung weiterer Maßnahmen aber ganz sicher sein. Danach muss man dann bestimmte Parameter in der Steuerungssoftware der Satelliten wieder anpassen, da sich diese, beim Versuch den Fehler zu kompensieren, völlig verstellt haben. Man geht derzeit davon aus, dass es bis Ende dieser/Anfang nächster Woche dauern kann.
 
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Galileo läuft wieder, ist aber noch nicht ganz wieder auf dem üblichen Präzessionslevel und die Präzession könnte auch noch bis Sonntag etwas schwanken.
Was man aus dieser Störung klar gelernt hat, ist, dass zwei Stationen, die die Vorausberechnungen für die Zeit und Orbitpositionen machen, nicht ausreichen. Die USA nutzen für GPS fünf parallele Stationen. Wenn nämlich bei einem 2er-Cluster ein System für Wartungsarbeiten oder durch eine Störung down ist und das andere System entwickelt dann während dieser Zeit auch ein Problem, sieht man alt aus, auch wenn es erstmal billiger war.
 
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So langsam gibt es offizielle Aussagen zum Hintergrund des Ausfalls, wenn auch nur bruchstückhaft.
Satellitennavigation: Software-Update trug Mitschuld an Galileo-Ausfall
Es braucht mindestens drei Precise Timing Facility, besser mehr, wenn man Galileo als ein wirklich hochverfügbares Stück Infrastruktur betreiben will. Ein 2er Cluster ist dafür nicht ausreichend. Auf solche Cluster gibt es ja nicht ohne Grund nur eine Verfügbarkeit von max. 99,0 %, eher 97,5 %.
 
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innwolf

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Das Galileo-System hat allerdings einen Vorteil in der Auseinandersetzung, es wird zivil betrieben, steht nicht unter militärischer Kontrolle. Das könnte als Ausnahme-Tatbestand für ein mögliches US Gesetz genutzt werden. Am Ende bedeutet dieser Systemkrieg aber nur eines, Menschen in den USA werden u.a. länger auf Hilfe warten müssen, weil die dortigen Rettungskräfte nicht die verschiedenen Systeme kombinieren dürfen.
Rettungskräfte abhängig von Navigationssytemen? Unfall, schlimm, aber mehr als ein Funkgerät, eben ein mobilphone, brauchts doch nicht. Blick auf die Straßenkarte, auf der Bundesstraße, etwa zwischen Rechtenbach und Bischbornerhof im Spessart. In Europa mit den vielen Straßen eine 200 000Karte ( am besten Michelin ), in den USA dann eben ca. 40 milen west of Cheyenne...., auf der Karte 1:1mio abgelesen.

Und welche Systeme jemand verwendet ist doch auch egal, wenn ich Gallileo-Daten durchgebe wie:

N50°12`35"N und O11°43`25" dann ist die Anfaht auch mit GPS und dieser Angabe im 30m-Bereich mehr als genau genug. 1 Winkelsekunde in NS-Richtung = 30m..., OW sogar weniger.
 
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Chopper80

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Rettungskräfte abhängig von Navigationssytemen?
Abhängig nicht, aber mit geht es heute deutlich schneller und effizienter.
Auch im RD wird heute die Disposition schon georeferenziert durchgeführt. So wie z. B. bei Speditionen das Flottenmanagement. Und bei der "Globalnavigation" die Du als Beispiel für die USA anführst, da werden Geier schneller zum Ziel kommen....

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Nun sind bestimmte technologische Entwicklungen anders und schneller voran geschritten, als man dies zur Zeit der Planungs- und Entwicklungsphase von Galileo erwartet hatte. Smartphones können heute Dinge tun, die man damals meinte anders lösen zu müssen. Aber im Notfall per Straßenkarte und Smartphone Hilfe zu rufen, deckt nur die einfacheren Fälle ab, nicht die, wo der Fahrer (und Mitfahrer) nach Unfall mit deutlich zu hoher Geschwindigkeit oder unter Drogeneinfluss ohnmächtig im Graben/auf dem Acker liegt und es der Entdeckung durch einen anderen Autofahrer bedarf. Oder jemand in See/Bergnot ist. Zudem sollte über Galileo ja auch eine aktive Rückverfolgung des Standortes ermöglicht werden, weil das System - anders als das GPS - einen Rückkanals erlaubt. Für ein städtisches Umfeld, mit guter Mobilfunktabdeckung gibt es dafür heute auch andere Wege, aber etwas weiter draußen gibt es in den USA und andernorts - entgegen den Behauptungen schwachsinniger Internet-Illustrationen - halt doch nicht überall 4/5G Abdeckung. Dann sieht die Möglichkeit einfach Hilfe zu holen ganz anders aus.
 
innwolf

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Stimmt schon, für eine Trekking-Tour in den Karparten, Altai oder auch den Seealpen oder in Spaniens Wüsten und Gebirgstälern bleibt für Technikfreaks und OM oder YL auf 2m zu einem Satellit oder eine air-handfunke. Betriebsordnung hin oder her, einer dritten Person Hilfe zukommen lassen wird kein juristisches Problem.
 
WaS

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Zitat aus dem verlinkten Artikel: "Der Ausstieg diene dem Interesse Großbritanniens, denn sein Land wäre damit von der EU unabhängig und müsse sich nicht länger auf nur ein Satellitensystem, nämlich auf “Galileo” verlassen."

Hält Gavin Williamson sein Publikum für gehirnamputiert? Nach seinen Plänen wird sich das UK auch nur auf ein einziges System, nämlich das der USA, verlassen müssen, jedenfalls sobald "fremde" Systeme im Kriegsfall nicht mehr allgemein zugänglich sind. Andernfalls macht seine Argumentation ja überhaupt keinen Sinn.
 

alois

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Ach ist doch egal was die Briten machen. Ist ihr Problem.

Was für Endanwendungen gibt es denn für Galileo schon? Gibt es schon Handys mit Galileo?
 

Sens

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Da sollte die Genauigkeit dann schon immer im Zentimeter-Bereich sein, wenn es in eine enge Schleuse geht. Auch ein Landwirt kann sich ausrechnen, was ihm eine Abweichung im Meter-Bereich kostet. Selbstfahrende Autos oder automatisch landende Flugzeuge sind dann auch unter schlechten Sicht-Bedingungen mobil.
Das GPS hat den Nachteil, das es aus militärischen Gründen eine Verschlechterung der Genauigkeit für die zivilen Nutzer geben kann. Genau diese Abhängigkeit soll Galileo aufheben.
 
Intrepid

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Genau diese Abhängigkeit soll Galileo aufheben.
Haben die Europäer den USA nicht Zugriff auf Galileo eingeräumt? Hab' ich irgendwo einmal gelesen.

Wegen Redundanz werden beide Systeme gebraucht, wollte man auf bodenseitige Navigationsanlagen (insbesondere NDB und VOR; DME sieht man nicht so kritisch weil kostengünstiger aufzustellen) irgendeinmal ganz verzichten. Wobei es nicht GPS (=NAVSTAR) sein muss, welches als Backup/Zweitsystem dient. Könnte auch genau so gut ein russisches oder chinesisches GNSS sein.
 

LFeldTom

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Da sollte die Genauigkeit dann schon immer im Zentimeter-Bereich sein, wenn es in eine enge Schleuse geht. Auch ein Landwirt kann sich ausrechnen, was ihm eine Abweichung im Meter-Bereich kostet. Selbstfahrende Autos oder automatisch landende Flugzeuge sind dann auch unter schlechten Sicht-Bedingungen mobil.
Das GPS hat den Nachteil, das es aus militärischen Gründen eine Verschlechterung der Genauigkeit für die zivilen Nutzer geben kann. Genau diese Abhängigkeit soll Galileo aufheben.
Der Landwirt verwendet idR aber auch kein reines GPS, sondern DGPS. Damit lassen sich für stationäre Anwendungen auch bei deutlich überlagertem Signal noch sehr gute Positionsdaten gewinnen.

DGPS
 

Sens

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Haben sie schon, doch nur für den speziellen Fall und sie hätten ein Mitspracherecht, sollte eine "Verschlechterung" notwendig sein. Das gab es für das GPS nicht und man durfte nur hoffen darüber informiert zu werden, wo und wie lange welche Einschränkungen galten.
Die Russen haben übrigens beim NATO-Manöver in Skandinavien das GPS gestört und auch Galileo ist nicht davor gefeit.
Jetzt ist wohl jedem klar, dass es keinen Sinn macht den Amerikaner einen Zugriff zu verweigern.
 
mcnoch

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Die weltweite Notfall-Weiterleitung über das Galileo-System, bislang in Europa in ca. 2000 Fällen pro Jahr erfolgreich genutzt, ist nun produktiv geschaltet.

 
mcnoch

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European GNSS Agency (GSA) und EU wollen eine spezielle App veröffentlichen, die auf Daten von Galileo basiert, um den Logistikunternehmen für ihre Planung aktuzelle Stau- und Bewegungsdaten zur Verfügung zu stellen, insbesondere für den grenzüberschreitenden Güterverkehr.

 
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