Selbst wenn man einige Wochen am Stück mehrere Stunden hinbekommen würde. Ist das empfehlenswert? Prinzipiell die Frage: ist es eigtl besser über einen längeren Zeitraum die Ausbildung zu machen oder tatsächlich en block?
Bei der praktischen Ausbildung gibt es Bewegungsabläufe, die vom Bewussten ins Unterbewusste wandern müssen. Dies geschieht über Nacht. Über weite Phasen der Ausbildung macht es keinen Sinn, mehrere Flugstunden an einem Tag direkt hintereinander zu nehmen. Der Körper braucht seine Zeit, damit sich das Erlernte zu Reflexen verfestigt.
Zu große Lücken soll man auch nicht lassen.
Theorie und Praxis sollen im Wechsel stattfinden. Es schadet allerdings nicht, schon mal ein bisschen gelesen zu haben, bevor man mit der Praxis beginnt. Aber manches Theoriekapitel versteht man erst, wenn man es auch in der Praxis hat ausprobieren dürfen. Modellflieger bilden hier eine Ausnahme, insbesondere was aerodynamische Themen betrifft.
Die Theorieprüfung liegt optimal mitten in der praktischen Ausbildung.
Im letzten Drittel der praktischen Ausbildung, wenn die Navigationsflüge anstehen, kann man auch mal eine Session vormittags und eine nachmittags fliegen.
Bei jedem Wetter fliegen nutzt nur dem Fluglehrer, der kann dabei seine Fähigkeiten trainieren.
Ein gesundes Mittelmaß ist, viel Zeit zu investieren und mit fünf Monaten fertig sein zu wollen. Alles unter einem Jahr ist noch vernünftig. Von Anfang November bis Ende Februar zu pausieren anstatt gefrustet Flugtermin um Flugtermin absagen zu müssen ist eine Option. Während der Zeit kann man sich auf die Theorieprüfung vorbereiten.
100% Theorieunterricht gibt es fast nicht mehr, Fernlehrgänge mit abgespecktem Nahunterricht sind Standard geworden. Als Ausgleich ist es eine gute Idee, Lerngruppen unter den Schülern zu bilden. Irgendwie sollte man aber einen Theorielehrer greifbar haben. Der kann in 5 Minuten einen Sachverhalt erklären, für den man sich sonst stundenlang das richtige Ergebnis zusammensuchen muss. Meistens gibt es auch die Möglichkeit, extra Theoriestunden mit selbstgewähltem Schwerpunkt buchen zu können. Davon sollte man durchaus eine Handvoll budgetieren.
Nicht damit rechnen, dass man einen Tutor hat, der einen umsichtig durch die Ausbildung führt. Viele Flugschulen lassen einen da allein. Geht es dann auf die Prüfung zu, muss plötzlich noch schnell dieses oder jenes nachgeholt werden. Eine gut organisierte Flugschule stattet die Schüler mit feindetaillierten Unterlagen aus, was alles zu welcher Zeit abgehakt sein sollte. Man sollte sich zu Beginn das genehmigte Ausbildungsprogramm aushändigen lassen. Und dann muss man sich selber darum kümmern, dass das auch eingehalten wird.
Hat die Flugschule viele Lehrer, so erzählt im schlimmsten Fall jeder etwas anderes und verlangt auch, anders zu fliegen. Da hilft dann das Ausbildungshandbuch, wo alles genau drin beschrieben sein sollte. Die Lehrer im Zweifel mit der Nase darauf stoßen, dass sie sich daran halten. Und wenn tatsächlich etwas falsch oder ungeschickt im Handbuch niedergeschrieben ist, dann soll das bitte dort geändert werden - und anschließend halten sich wieder alle Lehrer daran.
Kommt man mit einem Lehrer nicht zurecht, zum Ausbildungsleiter gehen und um "Trainerwechsel" bitten. Ein guter Fluglehrer versteht das oder kommt selber auf die Idee, zu wechseln. Aber bitte bedenken: es müssen mehr als ein Fluglehrer an der Ausbildung beteiligt sein. Aber es sollten auch nicht zu viele sein. Manche Flugschulaufsichten haben eine Maximalzahl ins Ausbildungshandbuch aufnehmen lassen, beispeilsweise drei oder vier pro Ausbildungsabschnitt. Hat die Flugschule nur zwei aktive Praxislehrer, wird es mit dem "Trainerwechsel" schwierig.
Kommt es zum Äußersten und man will die Flugschule wechseln, so muss man mit extra Flugstunden rechnen. Die neue Flugschule muss sich ein eigenes Bild machen, wie weit und gut man mit der Ausbildung fortgeschritten ist. Flugschulwechsel ist aber möglich. Und bei Umzug beispielsweise kann das auch unumgänglich sein.