Steil- und Senkflug - Winkel

Diskutiere Steil- und Senkflug - Winkel im Luftfahrtgrundlagen Forum im Bereich Grundlagen, Navigation u. Technik; Hallo! Ist es dem Piloten möglich selbst zu bestimmen, wie steil der Flieger ansteigt und wieder absinkt? Oder ist alles automatisch...

PatriciaHodge

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Hallo! Ist es dem Piloten möglich selbst zu bestimmen, wie steil der Flieger ansteigt und wieder absinkt? Oder ist alles automatisch vorprogrammiert und der Pilot hat nur notfalls einzugreifen?
Die Frage klingt lächerlich, aber ich habe mich auf Flügen schon öfter gefragt, ob man die Crew bitten könne, dem Piloten Bescheid zu geben, wenn möglich weniger steil in die Luft zu gehen und weniger steil zu landen, damit die Insassen genug Zeit haben, den Druck in den Ohren auszugleichen, wenn man beispielsweise mit einer Erkältung fliegen muss. Manche Flüge (selbe Strecke, nahezu gleiche Voraussetzungen) sind was den Anstieg und die Landung angeht unterschiedlich; manche Flüge sind angenehm und bei anderen kommt man kaum hinterher den Druck auszugleichen. Es würde mich freuen, wenn mir jemand hierzu ein kurzes Feedback geben könnte. Vielen Dank!!
 
GorBO

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Grundsätzlich können die Piloten bestimmen, mit welcher Geschwindigkeit sie Sinken oder Steigen. Die Geschwindigkeit misst sich in Fuss pro Minute. Das kann man im Autopiloten einstellen. ABER
Es gibt häufig operationelle Gründe für eine bestimmte i.d.R. hohe Geschwindigkeit. Als Beispiel sei hier Lärmschutz genannt. In vielen Bereichen rund um die internationalen Flughäfen gilt für anfliegende Flugzeuge die Höhe möglichst lange zu halten und erst in Flughafennähe mit möglichst konstanter hoher Sinkgeschwindigkeit bis in den Endanflug zu sinken. Entsprechend werden dann die Freigaben für das Absinken durch den Radarkontroller gegeben. Zu hohe Sinkgeschwindigkeiten sind aber auch unüblich, da man dafür u.U. aerodynamisch das Flugzeug bremsen muss und das macht auch wieder Krach.
Wenn es jetzt übergeordnete Gründe gibt bspw. gesundheitliche Probleme von Passagieren, dann kann die Crew darum bitten früher und langsamer Sinken zu dürfen. Das müssen aber wirklich dringende Gründe sein.
 
Chopper80

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Viel hängt aber auch davon ab, wie die Kabinendruckregelung arbeitet. In modernen Flugzeugen läuft das durchwegs vollautomatisch ab und ist auch vom Typ abhängig. Eine B787 hat z. B. im Reiseflug einen höheren Kabinendruck als andere Modelle...

C80
 

PatriciaHodge

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Grundsätzlich können die Piloten bestimmen, mit welcher Geschwindigkeit sie Sinken oder Steigen. Die Geschwindigkeit misst sich in Fuss pro Minute. Das kann man im Autopiloten einstellen. ABER
Es gibt häufig operationelle Gründe für eine bestimmte i.d.R. hohe Geschwindigkeit. Als Beispiel sei hier Lärmschutz genannt. In vielen Bereichen rund um die internationalen Flughäfen gilt für anfliegende Flugzeuge die Höhe möglichst lange zu halten und erst in Flughafennähe mit möglichst konstanter hoher Sinkgeschwindigkeit bis in den Endanflug zu sinken. Entsprechend werden dann die Freigaben für das Absinken durch den Radarkontroller gegeben. Zu hohe Sinkgeschwindigkeiten sind aber auch unüblich, da man dafür u.U. aerodynamisch das Flugzeug bremsen muss und das macht auch wieder Krach.
Wenn es jetzt übergeordnete Gründe gibt bspw. gesundheitliche Probleme von Passagieren, dann kann die Crew darum bitten früher und langsamer Sinken zu dürfen. Das müssen aber wirklich dringende Gründe sein.
Interessant! Vielen lieben Dank für die Antwort!
 

PatriciaHodge

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Viel hängt aber auch davon ab, wie die Kabinendruckregelung arbeitet. In modernen Flugzeugen läuft das durchwegs vollautomatisch ab und ist auch vom Typ abhängig. Eine B787 hat z. B. im Reiseflug einen höheren Kabinendruck als andere Modelle...

C80
Interessant... Entspricht der Druck im Cockpit eigentlich dem in der Kabine? Empfinden Piloten dieses steile Absinken anders als die Passagiere? (Abgesehen davon, dass jeder Mensch den Druck anders empfindet, anders ausgleichen kann.) ... aber rein physikalisch herrscht im Cockpit und in der Kabine der gleiche Druck?
 
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Learjet

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@PatriciaHodge Ja, im Cockpit und in der Kabine herrscht der selbe Druck. Als Pilot gewöhnt man sich daran. Ich zum Beispiel hatte nie ein Problem mit dem Druckausgleich sobald ich mich daran gewöhnt hatte.
 

PatriciaHodge

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Aha! Vielleicht leiern die Trommelfelle mit der Zeit aus?! Haha ;) (Scherz) Cool, danke für die Antwort!
 

PatriciaHodge

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Heißt das, dass die Piloten den Druck im Flightdeck nicht ganz so spüren, wie die Passagiere?
 
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In Boeings hat das Flightdeck einen etwas höheren Druck als die Kabine,
Das könnte zwar durchaus Sinn machen, allerdings finde ich dazu absolut nichts. Ich habe hier von der 737NG und der 747-200 (auch wenn die gute schon etwas älter ist :thumbup:) sowohl FCOM als auch das FCTM liegen. In beiden konnte ich bezüglich dessen nichts finden. Was nicht heißen soll das es nicht stimmt und ich es nicht vielleicht einfach übersehen habe. Ich selbst habe keine beruflichen Erfahrungen mit Boeing, kann mich also nur auf die Dokumente berufen welche ich vorliegen habe.
 
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Ah, danke für das Beispiel. Scheint dann aber denke ich nicht für alle Boeing Modelle zu gelten. Ich kann wie gesagt nur in den FCOMs der 737NG und 747-200 nachschauen. In genau dem Kapitel (aus welcher dein Screenshot ist), habe ich nachgeschaut. Zwar wird bei der 737NG ebenfalls erwähnt dass das Cockpit conditioned air vom linken Pack (Engine 1) erhält, dort steht aber nichts von einem Druckunterschied.

Bei der 747-200 kommt die conditioned air für das Cockpit grundsätzlich vom linken Pack (Engines 1&2), aber auch hier steht nichts von einem Druckunterschied.
 

PatriciaHodge

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Vielen Dank nochmals für die Antworten! :)
 

PatriciaHodge

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In Boeings hat das Flightdeck einen etwas höheren Druck als die Kabine, und die Luft ist auch etwas besser.
Die Rate, mit welcher der Druck steigt oder sinkt, ist aber vorne wie hinten gleich. Außerdem kenne ich kein Verkehrsflugzeug, wo die Luft von hinten nach vorne fließt, immer von vorne nach hinten.

Wer Probleme mit dem Druckausgleich hat, kann seinen Hals-Nasen-Ohren-Arzt um Rat fragen. Manchmal reicht Nasenspray, um die Eustachi-Röhre gängig zu machen.
 
Chopper80

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Oder alle paar Minuten das Valsalva-Manöver durchführen.
Wobei das bei einer schon bestehenden Infektion kontraproduktiv sein kann, da man mit dieser Methode leicht infektiöse Flüssigkeit tiefer in die Eustachsche Röhre oder Nebenhöhlen drücken kann. Da ist ein Kaugummi/Bonbon vorzuziehen.

C80
 

PatriciaHodge

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Genau, da gibt es verschiedene Methoden, den Druck in den Ohren auszugleichen...

Wenn ich erkältet bin, dann wirken diese Methoden beim Fliegen nicht, was etwas Erleichterung bringen würde, wäre wenn das Flugzeug nicht ganz so steil in den Steig- und Sinkflug ginge. Dass man ein bisschen mehr Zeit hat, den Druck mit allen möglichen Methoden auszugleichen. Und deswegen hat es mich mal interessiert, ob denn ein Pilot überhaupt Einfluss nehmen darf/ob man die Crew bitten darf die Info an den Piloten zu geben, wenn möglich allmählich in die Luft zu gehen und zu landen, wenn man tatsächlich gezwungen ist, mit einer Erkältung u.ä. zu fliegen. Da hängt ja noch mehr davon ab, als ich mir vorstellen konnte; aber ein bisschen Hoffnung, dass es nicht ganz unmöglich ist, hatte ich doch. :)
 
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