Da will ich dir garnicht wirklich widersprechen, dass sie den niederländischen Blick auf die Geschichte darstellen möchten.
Man sollte im Hinterkopf haben, dass der Panther immer zentraler Bestandteil des Museums in Overloon war und immernoch ist. Es ist ein Wrack aus der Gegend, ein "Zeitzeuge" der Kämpfe in und um Overloon, der wie man sagt einzigen Panzerschlacht auf niederländischem Boden. Genauso wie deren Sherman Crab oder der Churchill des Museums solche Relikte der Kämpfe in der Gegend sind. In Verbindung mit diesen Wracks, würde ich den Panther deshalb mit zu den "wertvollsten" Exponaten dort einordnen, auch für die Niederländer und ihren Blick auf die Geschichte. Also es ist nicht irgendein Panther, der von anderswo dorthin gebracht wurde. Er ist keiner von den Nachkriegspanthern die von den Briten nach dem Krieg gebaut wurden (oder einer der von den Franzosen nach dem Krieg genutzten). Der ist seit dem Krieg dort und die Wracks gehörten auch zu den ersten Exponaten des Museums. Vieles kam dann erst um diesen Kern herum dazu.
Nach der Aufhübschung sieht der Panther nun zwa wieder schicker aus von aussen, ist aber insgesamt unvollständiger geworden, zumindest was die wichtigen Komponenten angeht wie eben den Motor. Als er noch draussen stand, war er zwar ranzig, aber eben noch kompletter. Vorteil, der Motor belebt nun ein anderes Fahrzeug, Nachteil, die in Overloon haben etwas sehr begehrtes abgegeben. Die in Saumur zum Beispiel nutzen für einen ihrer Panther und für den Königstiger nur einen einzigen Motor. Je nachdem welches Fahrzeug sie aktivieren, müssen sie tauschen.
Auch aus Denkmaltanks (Shermans und Panther sind mir hier bekannt) wurden schon im Tausch für eine äusserliche Aufhübschung die Innereien abgegeben. Sowas kenne ich also auch und da habe ich auch nichts gegen. Die Frage ist eben, ob sich das nicht als nachteilig erweist, falls man irgendwann doch aus dem Wrack noch etwas machen möchte. Deshalb ist nicht jeder begeistert von der Abgabe des Motors und das sind bisher auch nie deutsche gewesen, die mir erzählten was sie davon halten. Generell kann ich das aber verstehen was du geschrieben hast jackrabbit, denn die Einstellung, dass alle deutschen WK2 Panzer wieder "Heim ins Reich" geholt werden müssen, wie manche Schlaumeier das tun, vertete ich nicht. Falls ich so rüberkam kann ich dir versichern, dass das nicht so ist. Ich habe z.B. auch nichts dagegen, dass einer der Saumur Panther nach Jordanien getauscht wurde, gegen zwei modernere deutsche Panzertypen. Das macht aus Museumssicht in Saumur Sinn, wenn die Franzosen auf die beiden moderneren deutschen Panzer scharf waren, da sie noch mehrere Panther haben plus Wrackteile. Hätten sie nur einen, würde das schon wieder anders aussehen und es wäre denke ich auch nicht zum Tausch gekommen. In Overloon ist mir nur die Gegenleistung für den Motor unbekannt, das muss aber nichts heissen.
Ich kam auch nur drauf und wollte damit auch nur deutlich machen, dass sie entgegen der Aussage des Museums, sich auch mal von WW2 Dingen trennen. Manchmal auch von Dingen, die bei anderen Projekten heiss begehrt sind. Ich weiss allerdings eben nicht, was es in dem Fall als Gegenleistung gab. Um den Panther als solches ging es mir dabei nicht und schon garnicht darum, dass man nichts nach England geben sollte. Die Frage ist eher, ob sich solche Entscheidungen auf lange Sicht auszahlen für das Museum.
In Deutschland geht der Trend meiner Ansicht nach auch eher dazu, Fahrzeuge im Depot verschwinden zu lassen. Siehe BW Museum Dresden oder die Panzer der WTS Koblenz, die nach Trier gegangen sind und nun vor den Blicken der Öffentlichkeit geschützt sind. Auch nach dem Umbau des Panzermuseums Munster wird es dort bestimmt mehr Infotainment geben, hoffentlich nicht weniger Platz für Exponate. Reine Fahrzeugsammlungen sind meiner Meinung nach in Deutschland nicht mehr beliebt un dangesehen vor allem in den oberen Etagen. Und man hat hier auch kein Problem damit, solche Maschinen der Öffentlichkeit über lange Zeiträume garnicht mehr zugänglich zu machen (ich weiss, dass viel in D Teil von Lehrsammlungen ist und die sind eben wie Depots in der Regel nicht zugänglich oder nur umständlich. Aktuell gibt es da im Bereich EDW in D deutlich weniger zugängliches zu sehen als noch vor ein paar Jahren). Ist aber nur meine Erfahrung, da macht jeder auch seine eigenen. Die neue Ausstellung in Drsden, da scheiden sich ja auch die Geister. Man wollte dort keine reine Techniksammlung mehr haben, wie zu Zeiten der DDR als Armeemuseum und vor dem Umbau. Nun steht mehr im nicht zugänglichen Depot, weniger in der Ausstellung.
Ist aber alles wieder etwas OT. Wollte mit dem Beispeil Panther nur deutlich machen, dass sie auch schonmal WK2 Dinge abgeben.
(Ist der IS-2 Panzer dort eigentlich wieder aufgetaucht? Steht der aktuell wieder in einer der Hallen? Der war längere Zeit "verschwunden". Traue mich kaum hier danach zu fragen
)
Vor ein paar Jahren lag hinten draussen vor der Einfahrt zum Keller ein Rumpf, der der eines DFS 230 Lastenseglers ähnelte. In etwa dort, wo heute diese kleine neu gebaute Tribüne ist, am Tor zum Hintereingang im Wald. Habe ich auch nie wieder gesehen das Ding und mir ist unbekannt, ob da Originalsubstanz dran war, oder ob es ein Nachbau war. Vielleicht weiss da jemand was zu und was draus wurde. Das was ich sah, war auf jedenfall kein ganzes Flugzeug. Der Rumpf sah aber auch nicht grossartig beschädigt aus. Kann aber auch nur ein schlechter Nachbau gewesen sein, der mich täuschte, aber wie gesagt sehr ähnlich eines DFS 230 Rumpfes. Nach einem Schnappschuss davon müsste ich lange suchen.