Boeing Single Aisle / B737 Programm

Diskutiere Boeing Single Aisle / B737 Programm im Verkehrsflugzeuge Forum im Bereich Luftfahrzeuge; Ne, die FAA hat bisher eigentlich für die Welt zertifiziert, und galt als "Leitbehörde". Dieses Gequatsche ist daher auch bodenlos und dumm: wenn...
Schorsch

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Alien
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Naja, die FAA zertifiziert primär für die USA.
Ne, die FAA hat bisher eigentlich für die Welt zertifiziert, und galt als "Leitbehörde".
Dieses Gequatsche ist daher auch bodenlos und dumm: wenn Boeing und die FAA globale Standards in ihren Regeln nicht abbilden können, dann kann ja in Zukunft jedes Land die Flugzeuge selbst zulassen. Das wäre für die Hersteller und für den Flugzeug-Markt die absolute Katastrophe: ich kann lustig Zugangsbarrieren aufstellen, kann bestimmte Deriverate oder Versionen von bestimmten Regionen ausschließen. Wie wäre es denn, wenn Kasachstan ab sofort das Type Certificate der B777-9X nicht mehr akzeptiert und den Überflug verbietet? Damit ist der politischen Einflussnahme Tür und Tor geöffnet. Denkt daran, da stehen zwei Konkurrenten in den Startlöchern, welche einen klaren Staatsauftrag haben.
Die EASA sollte das definitiv eine saubere Weste behalten. Soll meinetwegen Europa die Führung übernehmen.
 
Intrepid

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Alien
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Die EASA sollte das definitiv eine saubere Weste behalten. Soll meinetwegen Europa die Führung übernehmen.
Als die EASA im Jahre 2003 gegründet wurde, wäre sie dazu personell sicher nicht in der Lage gewesen. Mittlerweile kann sie die Führungsrolle übernehmen. Ich denke auch, dass das passieren wird bzw. in Teilbereichen schon passiert ist.
 

Sens

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All das bedingt ja die gegenseitige Anerkennung und eine mögliche Absenkung der Fähigkeits-Anforderungen, gerade beim Flug-Personal, um den kulturellen Unterschieden zu genügen. Es gibt immer jemanden der es meint besser machen zu können, wenn es darum geht bisherige Kompromisse infrage zu stellen.
Bisher gibt es die Standards der FAA und die, wenn sie tatsächlich eingehalten werden sorgen formal für eine weltweit gleiche Unfallhäufigkeit.
 

LFeldTom

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Wenn das Problem nicht schwerwiegend wäre, müßte es doch schon lange behoben sein. Jetzt dauert das Grounding schon 10 Monate, und es wird von Juni/Juli gesprochen, bis es aufgehoben wird. Ist scheinbar mit einem schnellen Software-Update nicht getan.
Es muss ja nicht zwangsläufig das gleiche Problem sein. Im Moment wird sicherlich jeder Stein mehr als einmal umgedreht - und je genauer man schaut, desto eher kann man auf weitere Themen kommen. Z.B. wurde in den letzten Wochen ein Problem mit dem POST kommuniziert, was vermutlich nicht in direktem Zusammenhang steht. Ich vermute (weiß es nicht!), dass auch das zulassungsrelevant ist und daher vorher beseitigt werden muss.
Wenn ich es richtig im Hinterkopf habe gab es Differenzen in der Ansicht wie mit kleineren Abweichungen, die man im Regelbetrieb mit Airworthiness directives erledigt, umzugehen sei. Boeing meint man könne ausliefern und die Airlines müssen zeitnah nachrüsten. Die FAA sagt die Maschinen müssen bei Übergabe alle Voraussetzungen erfüllen. Letzteres kann für Boeing natürlich ein logistischer Albtraum werden, wenn sich in der Zwischenzeit genug angesammelt hat.
 
macfly

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seufz...

Boeing erneut einen Fehler in der Software der MAX gefunden - und muss erneut einen neuen SW-Stand erzeugen und diesen samt Dokumentation zur Zertifizierung einreichen. Der nun gefundene Fehler soll durch das aktuelle Redesign der SW entstanden sein, und eine Warnanzeige bzgl. der Trimmung betreffen. Boeing hofft aber trotzdem noch, dass die MAX bis Mitte des Jahres wieder fliegen wird.

Laut FAA ist "in den nächsten Wochen" ein "Zertifizierungsflug" geplant, bei der sich die FAA das Verhalten der MAX bei einem praktischen Testflug vorführen lässt - einer der wichtigen Schritte auf dem Weg zur Aufhebung des Flugverbots. Die FAA prüft nun aber noch das neue SW-Problem.

Sehr ausführlich, wie immer bei der Seattle Times (englisch):

Kurz & knapp (deutsch):
 
macfly

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Boeing hatte im Januar einen Negativ-Rekord: erstmals seit 1962 haben sie einen ganzen Monat lang keinen einzigen Neuauftrag für ein Flugzeug an Land ziehen können. Allerdings wurden im Januar auch keine Bestellungen storniert - was nach rund 200 Stornierungen der 737MAX im letzten Jahr auch schon eine Verbesserung ist.

Airbus hat dagegen im Januar einen Positiv-Rekord erzielt: unter dem Strich gleich 274 neue Aufträge in einem einzigen Monat...

Bei dem einen läuft's - beim anderen nicht so...

 
Wolfsmond

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Ist für mich kein Grund zur Schadenfreude. Traurig wenn ein Traditionsunternehmen so zugrunde gerichtet wird, Konkurrenz hin oder her.
 
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Man muss sich keinerlei Sorgen machen, dass Boeing zugrunde gehen könnte. Sie hatten bis 2018 noch einen Gewinn von jährlich über 10 Milliarden Dollar gemacht (ja, tatsächlich Gewinn - nicht Umsatz!) und 2019 gerade mal einen Verlust von rund 600 Millionen Dollar - obwohl man fast keine 737MAX ausliefern konnte. Ein Blick auf den Aktienkurs zeigt auch, dass auch die kritischen Investoren da keinerlei Sorgen haben, was die wirtschaftliche Zukunft von Boeing betrifft.

Schadenfreude ist nicht angebracht - trotzdem kann man es zur Kenntnis nehmen - und es auch gut finden, dass sich das MAX Debakel auch wirtschaftlich negativ auswirkt und Boeing in der Folge offensichtlich etwas an Marktanteilen verliert. Boeing kann diese Konsequenzen zwar ganz locker verkraften - aber es wird einen sehr heilsamen Effekt haben - und das nicht nur auf Boeing. Es wird den Herstellern noch viele Jahre als Mahnung/Erinnerung dienen, und das Eigeninteresse steigern, dass sich so ein Debakel nicht wiederholt. Das ist mindestens so wertvoll wie irgendwelchen abstrakten Änderungen bzgl. der Zertifizierung bei FAA & Co.
 
Wolfsmond

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Dass sie pleite gehen befüchte ich ebenfalls nicht, aber der Ruf als einstmals bester Flugzeugbauer der Welt ist doch nachhaltig beschädigt.
 
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Schadenfreude ist nicht angebracht - trotzdem kann man es zur Kenntnis nehmen - und es auch gut finden, dass sich das MAX Debakel auch wirtschaftlich negativ auswirkt und Boeing in der Folge offensichtlich etwas an Marktanteilen verliert. Boeing kann diese Konsequenzen zwar ganz locker verkraften - aber es wird einen sehr heilsamen Effekt haben - und das nicht nur auf Boeing. Es wird den Herstellern noch viele Jahre als Mahnung/Erinnerung dienen, und das Eigeninteresse steigern, dass sich so ein Debakel nicht wiederholt. Das ist mindestens so wertvoll wie irgendwelchen abstrakten Änderungen bzgl. der Zertifizierung bei FAA & Co.
Ich glaube ehrlich gesagt, dass die wirtschaftlichen Folgern gravierender sind als an den Quartalszahlen ersichtlich. So ist die Verschuldung drastisch angestiegen, und teilweise wurde dieses geliehene Geld an Aktionäre verteilt. Die Handlungsfreiheit von Boeing ist damit erheblich eingeschränkt. Da AIRBUS ja derzeit sowieso komfortabel führt, könnte dies einen gewissen Stillstand in der Branche nach sich ziehen. Dies nutzt am Ende weder A noch B, sondern am ehesten C.
 

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Bisher gibt es keine Zulassung und ob diese wirklich im Sommer erfolgt ist fraglich. Scheinbar gibt es stets neue Fehler statt auf gutem Weg.

Wie lange wird eine Fertigungsstraße gehalten werden können und wie verlässlich kann eine neue später wieder etabliert werden?

Welcher Zulieferer wird das Risiko eingehen wollen bei neuen Typen mit dabei zu sein?

Airbus hat für einen A320neo Nachfolger nun eine 100er Straße in Planung. Aktuell sind sie bei 65 im Monat.

Wie möchte Boeing sich positionieren und wie will es Nachfolgemuster finanzieren? Kein Umsatz, kein Gewinn plus weitere Mrd an Entschädigungen werden fällig für 2020 und 2021. Siehe TUI. Vor 2021 wird da keine MAX fliegen selbst wenn eine Zulassung im Sommer erfolgt.

Ganz so esay ist es hier nicht.
 

LFeldTom

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Welcher Zulieferer wird das Risiko eingehen wollen bei neuen Typen mit dabei zu sein?
Welcher Zulieferer kann es sich denn leisten einfach "Nö" zu sagen ???
Wenn Boeing ruft sind einige dermaßen ausgehungert, dass die auch mit dem Teufel ins Bett gehen würden.
 

Max76

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Welcher Zulieferer wird das Risiko eingehen wollen bei neuen Typen mit dabei zu sein?
Gegenfrage: welcher Zulieferer wird bei einem Wirtschaftsgiganten wie Boeing Nein sagen?
 
Del Sönkos

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Was denn für ein neo-Nachfolger?
Damit ist bestimmt der XLR gemeint. Es gibt bestimmt im Marketing Leute, die den XLR als neo-Nachfolger verkaufen. Schaut man hingegen ganz "bieder" auf das Type Certificate, so stellt man fest, dass alle unterschiedlichen neos und LRs "nur" weitere Models des Uralt-A321 sind. Die Endung N steht für NEO und die Endung NX für Long-Range. Der XLR wird dann vielleicht die Endung NXR bekommen.

Die Bezeichnung neo Nachfolger ist also schon missverständlich. Sub-Modell vom neo würde besser passen.
 

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Was denn für ein neo-Nachfolger?
A322 der ab 200Pax beginnt wenn A22x mit einem A229 bis 195 Pax ginge.

Als Beispiel
Welcher Zulieferer kann es sich denn leisten einfach "Nö" zu sagen ???
Wenn Boeing ruft sind einige dermaßen ausgehungert, dass die auch mit dem Teufel ins Bett gehen würden.
Ich sage nicht, dass die Nö sagen würden. Aber ein Risiko und Vertrauensverlust bestehen nun. Daher kann eine Straße wie 65+ oder gar 100 wie Airbus plant könnte geplatzt sein.

Es ist auch eine Frage der qualifizierten Arbeiter und Fachkräfte. Woher nehmen?

Alleine die MAX Straße wird bei ab jetzt besten Verlauf nicht vor 2024 irgendwo bei 55 Einheiten stehen. Es mag Spirit noch kleiner Betreffen aber alle Zulieferer darunter werden ziemliche Probleme haben und sich eventuell Um orientierten.
 
Intrepid

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Scheinbar gibt es stets neue Fehler statt auf gutem Weg.
Wir reden von einem jahrelang am Hebel sitzenden untauglichen Management, welches eine tief verwurzelte verkommene Firmenkultur gedeihen ließ, was zu dem MAX-Desaster geführt hat. Und das begleitet von einer Aufsichtsbehörde, die nachhaltig abgebaut hat. Mindestens so lange, wie diese Entwicklung in die falsche Richtung ging, wird es dauern, den Schaden auszumerzen.

Wie wahrscheinlich ist es, dass man nur diesen einen vorsätzlichen Fehler gemacht hat?

Boeing ist systemrelevant, die Firma wird weiterbestehen. Aber ich rechne damit, dass sie lange Zeit keine führende weltweite Rolle mehr spielen wird - zumindest den zivilen Sektor betreffend. Und wir stehen ganz am Anfang dieser Entwicklung, das können sich viele noch gar nicht vorstellen.
 
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Lt. Greg Smith, CEO von Boeing, kann es mehrere Jahre dauern, bis Boeing wieder auf eine mtl. Rate von 57 B 737 kommt. (Quelle: Reuters)
Ich glaube zwar nicht, dass es mehrere Jahre dauert, aber in 2020 werden die es sicherlich nicht schaffen.
Mittlerweile ist die A320 Familie das meistverkaufte zivile Verkehrsflugzeug bei den Jets und hat die B737 von Platz 1 verdrängt. Wenn das so weiter geht, wird sie auch das meist produzierte.
Könnte natürlich bedeuten, dass wir auf einen richtigen Nachfolger noch sehr lange warten müssen. Eigentlich schade, denn irgendwann kommt auch die A320, trotz Weiterentwicklung, in die Jahre.
 

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United nimmt die Boeing 737 MAX bis 04.09.2020 aus der Planung:

 
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Boeing Single Aisle / B737 Programm

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