Lufthansa

[macfly]

Die altehrwürdige Lufthansa "fliegt" voaussichtlich aus dem DAX. Ihr Börsenwert ist so stark "abgestürzt", dass eine Sonderregelung der Börse greift, nach der die Aktie sogar vorzeitig aus dem DAX genommen werden muss. Seit Februar hat die Aktie 50% verloren. Anleger, die 2017 eingestiegen sind, haben sogar 3/4 ihrer Anlage verloren. Ihr Börsenwert liegt aktuell nur noch auf Platz 48 der an der Deutschen Börse notierten Unternehmen.

Die Lufthansa und der drohende Abstieg aus dem Dax

Die Chancen auf einen Klassenerhalt der Lufthansa in der ersten Börsenliga schwinden. Im Juni entscheidet sich, ob das Gründungsmitglied den deutschen Leitindex verlassen muss.

www.faz.net

Eigentlich wird die Dax-Zusammensetzung immer nur Anfang September überprüft. Nur in Ausnahmefällen wird auch zwischendurch im Index gewechselt. Und so ein Ausnahmefall droht Anfang Juni der Lufthansa. Wenn im Dax, der ja eigentlich die 30 wertvollsten börsennotierten Unternehmen in Deutschland abbilden soll, ein Unternehmen derart drastisch an Wert verliert, so dass es nicht einmal mehr zu den 45 wertvollsten Unternehmen zählt, dann muss es den Index verlassen – per Fast Exit, wie die Deutsche Börse diese Regel nennt.

Deutschlands größte Fluggesellschaft mit 130.000 Mitarbeitern wurde unter anderem von Börsenneulingen wie Teamviewer und Hello Fresh überholt...

 

[mcnoch]

Scheint, diesmal will der Bund besonders clever und geschäftstüchtig sein und macht dabei dann versehentlich das Unternehmen platt.

Bund will Lufthansa-Beteiligung zum Billigtarif

Eine Einigung auf Staatshilfen zwischen der Lufthansa und der Bundesregierung zieht sich weiter hin. Für Streit sorgt der avisierte Preis für die Aktien des Unternehmens.

www.spiegel.de

 

[Ernst Dietikon]

Ich las irgendwo, dass, sollte die LH das Schutzschirmverfahren wählen, die rund 1.5 Mia welche das Schweizer Parlament für Swiss und Edelweiss sprach auch gegenstandlos würden. Stimmt dies?

Gruss
Ernst

 

[701]

Die LH macht sich mit 65 US Dollar das Barrel selber platt. Die LH hat Mrd Gewinn gemacht und will jetzt 9 Mrd Euro. Wir reden hier nicht über ein Überbrückungskredit.

Der Bund soll hart bleiben und 25%, Vetorecht und 2 AR Sitze klar einfordern.
Wir sind hier nicht bei Geld her sonst Fresse halten. Ist nicht.

 

[pok]

Die LH macht sich mit 65 US Dollar das Barrel selber platt. Die LH hat Mrd Gewinn gemacht und will jetzt 9 Mrd Euro. Wir reden hier nicht über ein Überbrückungskredit.

Der Bund soll hart bleiben und 25%, Vetorecht und 2 AR Sitze klar einfordern.
Wir sind hier nicht bei Geld her sonst Fresse halten. Ist nicht.

Na das ist doch endlich mal wieder ein Niveauvoller Beitrag!

Was soll der Bund mit seinem Vetorecht und den beiden 2 AR Sitzen machen, ausser natuerlich abgehalfterte SPD Politiker versorgen?

 

[mcnoch]

Man plant die ersten Trippelschritte zurück in den Regelbetrieb.

Coronakrise: Lufthansa bietet wieder Urlaubsflüge an

Im nächsten Monat soll es losgehen: Die Lufthansa verdoppelt die Zahl der eingesetzen Flugzeuge. Auf dem Plan stehen mehrere touristische Ziele.

www.spiegel.de

 

[Ernst Dietikon]

Ev. interessiert dies: Swiss gibt ab Juni wieder mehr Schub

Hier noch das Zitat betreffend Staatshilfe aus dem Artikel: "Damit nimmt die Zuversicht bei der Swiss zu. Diese Woche erst hatte das Parlament Staatshilfen in Höhe von 1,275 Milliarden Franken für die Fluggesellschaft zusammen mit ihrer Schwester Edelweiss bewilligt. Diese können sich damit Kredite von 1,5 Milliarden Franken bei den Banken besorgen." Ein Euro ist im Moment ca. 1.06 Franken wert. Deutschland hat etwa 10 mal so viele Einwohner wie die Schweiz, damit man den Kredit einordnen kann. In diesem Zusammenhang liest man in anderen Medien über Sorgen, die LH könnte aus der Schweiz das Geld nehmen dann aber ihre deutschen Hubs Frankfurt und München hochfahren und Zürich vernachlässigen.

Gruss
Ernst

 

[Rhönlerche]

Letzteres ist vertraglich ausgeschlossen worden.

 

[macfly]

Korrekt. Auszug aus Pressemeldungen zum schweizer Kredit:

"Dividenden oder konzerninterne Transfers sind verboten, bis die Darlehen vollständig getilgt sind. Die Lufthansa stimmte der Finanzierung laut einer Pflichtmitteilung an die Börse umgehend zu."

Die Staatshilfen der Schweiz bestehen in einer Bürgschaft für einen Kredit. Die Swiss konnte damit zu günstigen Konditionen bei Banken einen Kredit von 1.5 Milliarden Franken aufnehmen. Für 85% der Kreditsumme bürgt die Schweiz. Wenn die Swiss den Kredit zurückzahlt, hat der schweizer Staat außer der Unterschrift für die Bürgschaft nichts gegeben. Nur in dem Fall, dass die Swiss/bzw. die LH insolvent wird, bevor der Kredit zurückgezahlt ist, wird es für die Schweiz ein Problem (dann würde die Bürgschaft plötzlich reales Geld kosten).

Der deutsche Staat verhandelt mit LH über Staatshilfen über 10 Milliarden Euro. Auch wenn Euro != Franken, das passt in etwa zur Relation der Bevölkerung Schweiz/Deutschland. Im Gegensatz zur Schweiz denkt der deutsche Staat aber darüber nach, direkt Geld an die LH zu überweisen - in Form einer Kapitalerhöhung (statt einer Bürgschaft gibt der deutsche Staat der LH selbst das Geld - und bekommt im Gegenzug neue Anteilsscheine der LH, d.h. der Staat wird Aktionär der LH).

 

[Rhönlerche]

Wenn LH gegen die Bedingungen mit der Schweiz verstößt, muss sie alle Swiss-Aktien an die Schweiz übertragen.

 

[mcnoch]

Man ringt immer noch um einen Kompromiss über das Wie.

Lufthansa-Rettung in der Coronakrise: So könnte die Staatsbeteiligung aussehen

Die Lufthansa braucht Geld, der Bund will Einfluss, und die Zeit drängt. Mit einem komplizierten Konstrukt könnte der Bund als rettender Aktionär bei der Airline einsteigen - ohne zu viel Macht zu bekommen.

www.spiegel.de

 

[macfly]

Angeblich nun "weißer Rauch" in Berlin und Frankfurt: Regierung und Lufthansa sollen sich endgültig geeinigt haben. Ein Vertreter der Regierung soll zur Unterschrift auf dem Weg nach Frankfurt in die Lufthansa-Zentrale sein.

Coronakrise: Regierung einigt sich auf Lufthansa-Rettung

Die Spitzen der Bundesregierung haben sich geeinigt, wie der Staat bei der Lufthansa einsteigen soll. Nach SPIEGEL-Informationen soll ein Vertreter des Bundes in Frankfurt den Deal mit der angeschlagenen Airline schließen.

www.spiegel.de

Der Staat beteiligt sich demnach mit 25% + 1 Aktie an der Lufthansa (wohl durch Kapitalerhöhung). Zusätzlich stellt der Staat Kredite bereit und bekommt zwei Aufsichtsratsitze. Insgesamt soll der Staat 9 Milliarden Euro bereitstellen (wie sich das auf Kredite und Kapitalerhöhung aufteilt, wird nicht genannt).

 

[mcnoch]

Jetzt müssen noch die Aktionäre zustimmen. Aber dies nicht zu tun kommt einem Verbrennen der eigenen Aktien gleich.

 

[Philipus II]

Aktuell sind noch nichtmal die Bezugspreise der geplanten Neuemission bekannt. Inwiefern es sich um einen akzeptablen Deal für die bestehenden Aktionäre handelt ist noch nicht klar. Warten wir auf die offizielle Ankündigung.

Realistisch wäre die einzige Alternative zum Staatseinstieg eine richtig harte Rosskur mit ungewissem Ausgang und gleichzeitigem Einstieg eines strategischen Investors/Investorenkonsortium. Heinz Hermann Thiele hält bereits 10% der Anteile, aber schwer zu sagen wie viele flüssige Mittel der da noch reinstecken will...

 

[Rhönlerche]

Der Deal scheint zu werden, dass zunächst weniger als 25 Prozent übernommen und danach eine Wandelanleihe den Bund dann doch noch geräuschlos auf mindestens 25 Prozent plus eine Aktie, also Vetorecht, bringt.

 

[mcnoch]

 

[Intrepid]

Wir kommen wieder zu den Zeiten zurück, als es den Luftfahrtbeirat noch gab und die Geschicke der Fliegerei in Deutschland von wenigen Menschen im wesentlichen verteilt auf das Bundesverkehrsministerium, die Lufthansa, das LBA und die BFS bestimmt wurden.

 

[Rhönlerche]

Nein, das ist doch eine reine Drohkulisse?

 

[Michael aus G.]

Scheint, diesmal will der Bund besonders clever und geschäftstüchtig sein und macht dabei dann versehentlich das Unternehmen platt.

Das sehe ich anders. Im Moment sieht es so aus, als ob die Bundesrepublik Deutschland für umgerechnet 9 Mrd €, 2 Aufsichtsratsposten von insgesamt 21 , und 25% Aktien von einer Firma bekommt, die im Moment als gesamtes Unternehem nur 3,8 Mrd € wert ist.

JETZT verstehe ich, warum der Staat immer pleite ist, obwohl die Großkonzerne immer fette Gewinne einfahren...

 

[pok]

Nein, das ist doch eine reine Drohkulisse?

Zurzeit vielleicht, aber was die LH in Zukunft bedroht ist eine Bundesregierung mit Beteiligung der Grünen, die es sich sicher nicht nehmen, lassen den, Lufthanseaten ordentlich ins Handwerk zu pfuschen, das ist die reale Gefahr.
Was aus diesen Kreisen so alles droht, wurde hier ja schon hinreichend diskutiert, Stichworte Kurzstreckenverbot, Rationierung von CO2 pro Kunde, Flugzeuge mit alternativen Antrieben, ein weites Feld für teure Experimente.