PLN - CV-16 (Carrier/Type 001) Flugzeugträger ‚Liaoning‘

Diskutiere PLN - CV-16 (Carrier/Type 001) Flugzeugträger ‚Liaoning‘ im Wasserfahrzeuge Forum im Bereich Land- und Wasserfahrzeuge; Ich verstehe es ja mit dieser Prämisse, die Planungen der Militärs sind sicherlich andere und die Betroffenen in dieser Region wissen das. Man...

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Ich verstehe es ja mit dieser Prämisse, die Planungen der Militärs sind sicherlich andere und die Betroffenen in dieser Region wissen das. Man schafft sich ja keine Trägerflotte an, nur um sie vor der eigenen Haustür ein zu setzen. Da gibt es nur den üblichen Übungsbetrieb.
 

Sczepanski

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Mit dem neuen Katapult-Träger könnte ich eine solche "Promotion-Tour" auch erwarten. Der ist in einigen Jahren wohl einsatzbereit, und in diesem Zeitraum dürfte sich auch die politische Großwetterlage nicht wesentlich ändern.
Für die beiden "Ski-Jump Carrier" - Liaoning und Shandong - erwarte ich eine solche Tour allerdings nicht mehr. Beide Träger sind mit der Ausbildung von Piloten und Einsatzverfahren im Bereich bis zur zweiten Inselkette voll ausgelastet.
Beide Schiffe sind zur weiträumigen Sicherung (ASW, AEW) auf landgestützte Aufklärungsflugzeuge und Tanker angewiesen. Hubschrauber können zwar das nähere Umfeld des Schiffes abdecken, haben aber eine deutlich geringere Erfassungs- und Einsatzreichweite als Flächenflugzeuge. Das Nachtanken von J-15 zu J-15 ist zwar möglich, reduziert aber zugleich die Zahl der einsatzfähigen Flugzeuge. Daher ist für diese beiden Schiffe eine effektive Einsatzmöglichkeit auch auf diese "relativ küstennahen" Gewässer beschränkt. Und dementsprechend werden diese beiden Schiffe auch primär das Haupteinsatzgebiet nutzen und nicht irgendwelche Ausflüge j.w.d. machen.
 

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Diese Einschätzung gilt nur, wenn es gegen die USN gehen sollte. In allen anderen Fällen ist die Gegenseite weit weniger Schlagkräftig und ein direkter Angriff auf ein größeres Marineschiff der Volksrepublik hätte unkalkulierbare Konsequenzen für einen staatlichen Angreifer. Siehe dazu das Mittelmeer-Geschwader Russlands und den Besuch der Kuz. Da ging es auch primär um die Demonstration der Möglichkeiten einer Flotte, so beschränkt sie im Vergleich zu anderen Optionen auch sein mag. Die Geleitschiffe haben zwar den Auftrag ihren Träger zu schützen, doch in Friedenszeiten ist das mehr eine Verbandsübung. Im Gegenzug gab es auch die nicht publizierte Übung, wie beschatte ich so einen Verband. Wenn beide Seiten eine gut gepflegte Datenbank über die Gegenseite haben, dann konnte man diese Aktivitäten im jeweiligen Gefechtszentrum unmittelbar verfolgen. Meist verkneift man sich eine Reaktion, um der Gegenseite nicht zu offenbaren, ab wann man sie erfasst hat. Nur im offensichtlichen Nahbereich zeigt man eine Reaktion.
" Auf dem Rückweg ankerte der Verband vor der ostlibyschen Küste. Dort hielt der Machthaber Ostlibyens, General Chalifa Haftar, an Bord der Admiral Kusnezow eine Videokonferenz mit Verteidigungsminister Sergei Kuschugetowitsch Schoigu ab.[34]"
Auch China wird nicht auf diese Symbolik verzichten. Auch der Ausbau der Seidenstraße zur See schreitet voran.
Da nennt es sich die Belt and Road Initiative (BRI), das von der Seidenstraße inspiriert ist.
 
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Beide Schiffe sind zur weiträumigen Sicherung (ASW, AEW) auf landgestützte Aufklärungsflugzeuge und Tanker angewiesen. Hubschrauber können zwar das nähere Umfeld des Schiffes abdecken, haben aber eine deutlich geringere Erfassungs- und Einsatzreichweite als Flächenflugzeuge. Das Nachtanken von J-15 zu J-15 ist zwar möglich, reduziert aber zugleich die Zahl der einsatzfähigen Flugzeuge. Daher ist für diese beiden Schiffe eine effektive Einsatzmöglichkeit auch auf diese "relativ küstennahen" Gewässer beschränkt. Und dementsprechend werden diese beiden Schiffe auch primär das Haupteinsatzgebiet nutzen und nicht irgendwelche Ausflüge j.w.d. machen.
Stimmt so nicht ganz , bzw. nur für den Bereich AEW, wo Flughöhe noch eine deutliche Erweiterung der Erfassungsreichweite bringt ... ASW wird schon längere Zeit nicht mehr mit bordgestützten Flugzeugen betrieben.
 
Deino

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" Auf dem Rückweg ankerte der Verband vor der ostlibyschen Küste. Dort hielt der Machthaber Ostlibyens, General Chalifa Haftar, an Bord der Admiral Kusnezow eine Videokonferenz mit Verteidigungsminister Sergei Kuschugetowitsch Schoigu ab.[34]"
Auch China wird nicht auf diese Symbolik verzichten. Auch der Ausbau der Seidenstraße zur See schreitet voran.

Ich würde jetzt ungern die Diskussion um russische Einsätze hier weiterführen, aber das ist doch genau das Problem, das meiner Meinung nach viele nicht verstehen: China tick anders ... ganz anders als die USA, deren Rolle als dominante Weltmach und vor allem Weltpolizist China nicht einnehmen will und schon gar nich das typische russische Großmannsgetue. Was sagt denn eine solche Videokonferenz genau genommen aus? ... eigentlich nur, dass man in der Lage sit, eine solche Videokonferenz abzuhalten und dass man weiterhin medial nicht in der Versenkung verschwinden will; über die tatsächlichen militärischen Fähigkeiten sagt solch ein Auftritt schlicht gar nichts.

Und genau darauf hat China schlicht keine Lust. Es kümmert sich um seinen Hinterhof - genauso illegal oder zumindest völkerechtlich fragwürdig wie dies die USA in der Karibik und im Pazifik getan haben - und solange sonst die Seewege offen sind hat CHina kein Interesse daran im Persischen Golf oder gar Mittelmeer anzugeben.
 
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D-HUBI

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Ich würde jetzt ungern die Diskussion um russische Einsätze hier weiterführen, aber das ist doch genau das Problem, das meiner Meinung nach viele nicht verstehen: China tick anders ... ganz anders als die USA, deren Rolle als dominante Weltmach und vor allem Weltpolizist China nicht einnehmen will und schon gar nich das typische russische Großmannsgetue. Was sagt denn eine solche Videokonferenz genau genommen aus? ... eigentlich nur, dass man in der Lage sit, eine solche Videokonferenz abzuhalten und dass man weiterhin medial nicht in der Versenkung verschwinden will; über die tatsächlichen militärischen Fähigkeiten sagt solch ein Auftritt schlicht gar nichts.
Das sehe ich ein wenig anders, die Chinesen haben sicher kein Großmannsgetue wie man es Russland nachsagt, sind aber gleichzeitig wesentlich nationalistischer und expansiver als Russland.
Russland ist lediglich bedacht, nicht zur "unbedeutenden mittleren Landmacht" degradiert zu werden, wie es Obama so unverblümt und offen (als Ziel der USA? :evil: ) ausgedrückt hat, und setzt die roten Linien erkennbar da, wo die sogenannte "NATO-Einkreisungspolitik" zur Verdrängung von Meereszugängen bzw. Erschwerung des Zugangs zu den Weltmeeren führen würde.
China ist dagegen wesentlich offensiver expansionistisch ... z.Z. mangels ausreichender militärischer Möglichkeiten ausschließlich wirtschaftlich, was aber nicht bedeutet, das wenn das Flottenprogramm erfolgreich durchgeführt worden ist, man nicht auch militärisch offensiv expansionistisch vorgehen würde, um den wirtschaftlichen Einfluss und die wirtschaftlichen Seewege militärisch zu sichern, u.a. natürlich vorallem gegen die USA und deren Bestrebungen den chinesischen Einfluss zurückzudrängen. Jeder Hafen weltweit in denen sich China Nutzungsrechte gesichert hat, könnte im Zweifelsfall auch zur Unterstützung der chinesischen Marine genutzt werden.
Das soll nicht heißen, dass China auf einen offenen Krieg mit den USA hinarbeitet, aber eben auch das es nicht davor zurückschrecken würde, wenn es seine Interessen massiv bedroht sähe.

Und genau darauf hat CHina schlicht keine Lust. Es kümmert sich um seinen Hinterhof - genauso illegal oder zumindest völkerechtlich fragwürdig wie dies die USA in der Karibik und im Pazifik getan haben - haben und solange sonst die Seewege offen sind hat CHina kein Interesse daran im Persischen Golf oder gar Mittelmeer anzugeben.
Nach dem oben gesagten für mich eindeutig durch ein "noch nicht" zu ergänzen. Wenn China seine geplante militärische Stärke insbesondere die seiner Marine erstmal erreicht haben wird, wird es genauso handeln wie die USA es schon seit Ende des Zweiten Weltkrieges mal mehr mal weniger tun, seine politischen, wirtschaftlichen und strategischen Interessen im Zweifelsfall auch militärisch durchsetzen. Letztlich genauso wie in der SCS, wo sich China schon heute stark genug aufgestellt fühlt.

UND das soll jetzt ganz sicher keine wertende Aussage sein ... wenn man es den USA als legitime Rechte zusteht, dann muss man es auch China als legitime Rechte zustehe. Übel natürlich, dass das auf die Durchsetzung der Rechte des Stärkeren führt, aber nüchtern betrachtet ist die Lage leider so ... auch wenn China dann sicher nicht den von den USA so dreist vorgeschoben Duktus des Handelns aus moralisch hochgestellten Idealen - Menschenrechte/Freiheit/Demokratie bemühen wird.
 
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Deino

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China ist dagegen wesentlich offensiver expansionistisch ... z.Z. mangels ausreichender militärischer Möglichkeiten ausschließlich wirtschaftlich, was aber nicht bedeutet, das wenn das Flottenprogramm erfolgreich durchgeführt worden ist, man nicht auch militärisch offensiv expansionistisch vorgehen würde, um den wirtschaftlichen Einfluss und die wirtschaftlichen Seewege militärisch zu sichern, u.a. natürlich vorallem gegen die USA und deren Bestrebungen den chinesischen Einfluss zurückzudrängen. Jeder Hafen weltweit in denen sich China Nutzungsrechte gesichert hat, könnte im Zweifelsfall auch zur Unterstützung der chinesischen Marine genutzt werden.
Das soll nicht heißen, dass China auf einen offenen Krieg mit den USA hinarbeitet, aber eben auch das es nicht davor zurückschrecken würde, wenn es seine Interessen massiv bedroht sähe.


Nach dem oben gesagten für mich eindeutig durch ein "noch nicht" zu ergänzen. Wenn China seine geplante militärische Stärke insbesondere die seiner Marine erstmal erreicht haben wird, wird es genauso handeln wie die USA es schon seit Ende des Zweiten Weltkrieges mal mehr mal weniger tun, seine politischen, wirtschaftlichen und strategischen Interessen im Zweifelsfall auch militärisch durchsetzen. Letztlich genauso wie in der SCS, wo sich China schon heute stark genug aufgestellt fühlt.

UND das soll jetzt ganz sicher keine wertende Aussage sein ... wenn man es den USA als legitime Rechte zusteht, dann muss man es auch China als legitime Rechte zustehe. Übel natürlich, dass das auf die Durchsetzung der Rechte des Stärkeren führt, aber nüchtern betrachtet ist die Lage leider so ... auch wenn China dann sicher nicht den von den USA so dreist vorgeschoben Duktus des Handelns aus moralisch hochgestellten Idealen - Menschenrechte/Freiheit/Demokratie bemühen wird.

Danke ... stimme voll und ganz zu!
 
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alois

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Wobei die wirtschaftliche Expansion durchaus politische Dimensionen hat, wenn man an Afrika denkt und der Seidenstraße, wo wegen der aggressiven Art der Chinesen schon Widerstände wachsen. Man möge sich jetzt vorstellen, wie das sein wird, wenn die Flotte die Möglichkeit hat vollumfänglich fern der Heimat zu operieren.
 

Sczepanski

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Danke ... stimme voll und ganz zu!
Einspruch Euer Ehren - ich meine nicht, dass China in Zukunft genauso agieren wird wie die USA heute. Beide Gesellschaften sind zutiefst von traditionellen Werten geprägt. In China ist das der "Konfuzianismus". Dessen Ziel ist die "harmonische Gesellschaft". Damit wird ein dynamischer Ausgleich zwischen den unterschiedlichen Interessen geschaffen, ohne dass es zu gewaltsamen Auseinandersetzungen kommt. Und das gilt innerhalb der Familie wie innerhalb der Provinz, innerhalb des Staates und auch zwischen Staaten. China hat z.B. nur einmal versucht, Japan zu unterwerfen - in einer Zeit, in der Mongolen das chinesische Reich beherrscht haben. Die anderen Zeiten war man der Meinung, Länder, die sich nicht dem chinesischen Reich anschlossen, seien schon genug gestraft.
Wer sich aber dem Reich angeschlossen hat (z.B. die Mandschu oder Tibeter), der hat sein Land (in unterschiedlicher Intensität) sozusagen dem chinesischen Reich integriert. Das hatte zur Folge, dass zur Erhaltung dieses Reiches entsprechende Verteidigungskriege geführt wurden (etwa um die Herauslösung Vietnams aus dem chinesischen Reichsverbund durch die Kolonialmacht Frankreich zu verhindern).

Das Ziel "harmonische Gesellschaft" ist auch einer der Gründe für die oft vorgeworfene "mangelnde Vertragstreue". Ein ausformulierter Vertrag mit allen möglichen "Wenn und Aber - Dann" wird als Misstrauensvotum verstanden. Der altrömische Rechtsgrundsatz des "pacta sunt servanda" (Verträge sind einzuhalten) gilt in den westlichen Gesellschaften, die durch römisches Recht geprägt sind. China ist das nicht. Chinesen haben vielmehr das Verständnis, dass sich die Interessen ändern können - und daher kommt die Intention, bei geänderten Interessen durch Verhandlungen zu Vertragsänderungen wieder zu einem Ausgleich zu kommen.

Im Hintergrund läuft auch ein anderer gesellschaftlicher Ansatz.
Im Westen sind die individuellen Interessen (kodifiziert in Menschen- bzw. Bürgerrechten) primär. In China ist dagegen das gesellschaftliche Interesse prägend. Wer rücksichtslos seine individuellen Interessen gegen die Gesellschaft verfolgt, "verliert sein Gesicht".
Und deshalb hat China auch in der Vergangenheit (einer mehrtausendjährigen Kultur) auch militärisch gegenüber Fremden grundsätzlich "defensiv" agiert. Beredetes Zeugnis ist die "Große Mauer", eine massive Verteidigungsanlage.
China hat sich in der Vergangenheit nicht in die inneren Angelegenheiten anderer Staaten (die nicht zum chinesischen Reich gehörten) eingemischt.

Das ist eine Jahrtausende lange kulturelle Prägung. Aus welchem Grunde sollte China diese Prägung ändern?
 

D-HUBI

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Wer sich aber dem Reich angeschlossen hat (z.B. die Mandschu oder Tibeter), der hat sein Land (in unterschiedlicher Intensität) sozusagen dem chinesischen Reich integriert. Das hatte zur Folge, dass zur Erhaltung dieses Reiches entsprechende Verteidigungskriege geführt wurden (etwa um die Herauslösung Vietnams aus dem chinesischen Reichsverbund durch die Kolonialmacht Frankreich zu verhindern).
Das sich die Tibeter dem chinesischen Reich angeschlossen haben ist mir aber neu!? Das habe ich irgendwie anders in Erinnerung.

Im Hintergrund läuft auch ein anderer gesellschaftlicher Ansatz.
Im Westen sind die individuellen Interessen (kodifiziert in Menschen- bzw. Bürgerrechten) primär. In China ist dagegen das gesellschaftliche Interesse prägend. Wer rücksichtslos seine individuellen Interessen gegen die Gesellschaft verfolgt, "verliert sein Gesicht".
Und deshalb hat China auch in der Vergangenheit (einer mehrtausendjährigen Kultur) auch militärisch gegenüber Fremden grundsätzlich "defensiv" agiert. Beredetes Zeugnis ist die "Große Mauer", eine massive Verteidigungsanlage.
China hat sich in der Vergangenheit nicht in die inneren Angelegenheiten anderer Staaten (die nicht zum chinesischen Reich gehörten) eingemischt.

Das ist eine Jahrtausende lange kulturelle Prägung. Aus welchem Grunde sollte China diese Prägung ändern?
Das ist aber eine sehr blumige Vorstellung von China ... und den USA. Weder geht es China um einen Ausgleich mit anderen Staaten noch handeln die USA aufgrund von Menschen- und Bürgerrechten als individuellen Interessen. Das was Du schreibst, mag für die Bürger ... Chinesen bzw. US-Amerikaner gelten, für die Staaten aber nicht. Egal was man uns in der Mainstreampresse weiß machen will, kein Staat handelt wirklich aufgrund von edlen Idealen, jeder Staat handelt ausschließlich zur Durchsetzung seiner wirtschaftlichen, politischen, militärischen und strategischen Interessen. Und wie die Interessen aussehen, ob sie berechtigt sind oder nicht, entscheidet die politische Führung des jeweiligen Staates.
Deshalb ist auch die Bezeichnung der Rolle der USA als "Welt-Polizist" eine perfide Volksverdummung, da ein Polizist per se für die Durchsetzung des Rechts und per Definition der Gute ist, der das Böse bekämpft. Ein wirklicher Welt-Polizist müsste also zur Durchsetzung des Völkerrechts handeln, für Gerechtigkeit sorgen und insbesondere die Schwachen beschützen ... bitte vergleichen mit der Rolle der USA seit 1945.
Und China hatte bisher nicht die militärische Stärke der USA, nur ist die Vorgehensweise in seiner Einflusssphäre nicht anders als die der USA ... man spielt seine Macht durchaus brutal aus, siehe SCS, Tibet, Vietnam, etc. ... beschränkt wird der chinesische Expansionsdrang z.Z. nur dadurch, dass man sich nicht direkt mit den USA anlegen will

Aber grundsätzlich sind beide Imperien die USA und China auf die Dominanz der Welt ausgerichtet ... wirtschaftlich/strategisch/militärisch ... und es steht zu befürchten, dass es irgendwann (wenn China militärisch zu den USA aufgeschlossen hat!) zwischen den beiden knallen wird.

Wobei die wirtschaftliche Expansion durchaus politische Dimensionen hat, wenn man an Afrika denkt und der Seidenstraße, wo wegen der aggressiven Art der Chinesen schon Widerstände wachsen. Man möge sich jetzt vorstellen, wie das sein wird, wenn die Flotte die Möglichkeit hat vollumfänglich fern der Heimat zu operieren.
Natürlich wird wirtschaftliche Expansion immer auch von politischer Einflussnahme und strategischen Interessen begleitet. Das große Problem von China sind Rohstoffe ... deutlich erkennbar expandiert China in Afrika speziell in Ländern mit besonderen Ressourcen und seien es fruchtbare Böden. Um die Menschen in den Ländern geht es eindeutig nicht, Infrastrukturmaßnahmen dienen eher der besseren Ausbeutung der Ressourcen und selbst die Menschen vor Ort werden gerne durch chinesische Arbeiter ersetzt.
 
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Bis ins 19. Jahrhundert war China wirtschaftlich autonom und das hat sich jetzt fundamental geändert. China erlebt nicht umsonst eine kulturelle Revolution, bedingt durch die neuen Gegebenheiten. Wer sich eine Flotte samt Träger zulegt, der nimmt diese Ausgaben nur auf sich, wenn er weltweit agieren will oder Interessen fern der Heimat wahrnehmen will. Sind dort die Schützens werten Investitionen getätigt, was ja gerade läuft, dann muss man für seine Interessen eintreten oder sie kampflos abschreiben. Das die Chinesen da noch anders agieren als die USA oder einst die Briten sollte nicht missverstanden werden. Sie sind klug genug aus den Fehlern ihrer Vorgänger, die sie ja lange genug beobachten konnten, zu lernen. China will kein "Weltpolizist" sein, was nur Undank einbringt und beteiligt sich nur dort an einem UN-Mandat, w. z. B. Piraten oder Süd-Sudan, wo die eigenen Interessen unmittelbar betroffen sind. Sie sehen für sich auch keine Verpflichtung mäßigend auf das Verhalten ihrer Geschäftspartner ein zu wirken. Doch auch das dürfte sich in Zukunft ändern, wenn China einmal den Waffenmarkt beackert, um Verbündete zu beliefern. Siehe Pakistan. Die Führung in China weis ja, dass Indien einmal sein größter Konkurrent um die weltweiten Ressourcen sein kann.
Aus welchem Grunde leistet sich wohl die Inder den Luxus von Trägern oder die Japaner? Alleine hätte keine dieser Trägermächte wirklich bestand, es sei denn sie könnten sie in einer Koalition nutzen, um gemeinsam für ihre Interessen ein zu treten.
 

alois

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Weltpolizist ist doch nur eine Floskel des kalten Krieges. Unter Weltpolizist verstand man die Eindämmung des Kommunismus in der Welt. Die USA haben nie als Weltpolizist gehandelt, sondern nur im Interesse der westlichen Industrieländer bzw deren Verbündete. Man kann diese Floskel ruhig mal ablegen, denn sie ist mit dem Kalten Krieg unter gegangen. Von daher werden die Chinesen auch nie den Job der Amis einnehmen. China hat seine eigenen Interessen und wird diese auch versuchen durchzusetzen. Abgesehen davon hat sich China seit 200 Jahren vom Westen (tm) bevormundet und hintergangen gefühlt. Auch wenn wir im Westen (tm) ziemlich schnell alles beiseite wischen was älter als 30 Jahre ist, die Welt da draußen vergisst nicht und viele sehen die Geschichte als eine lineare Erfahrung ohne Unterbrüche, die wir gerne machen, um unser Gewissen rein zu waschen. Die Erfahrungen des Kolonialismus sind genau so lebendig wie die vor 30 oder 20 Jahren.
 

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"Die vier großen Alliierten - USA, Großbritannien, Sowjetunion und China - teilten die Welt in vier Sphären, in denen sie wie Sheriffs Ordnung schaffen wollten."
Es waren immer die Veto-Mächte, die der UN Macht verliehen oder sie begrenzten. In der UN können sie sich gegenseitig blockieren und damit auch jedes formale Vorgehen gegen ihre Interessen. Die UN wird nur noch benötigt, wenn eine Veto-Macht glaubt, sie könnte die eigene Haltung unterstützen. Im folgenden Link gibt es einen Blick in die nähere Zukunft.
 

Sczepanski

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Das sich die Tibeter dem chinesischen Reich angeschlossen haben ist mir aber neu!? Das habe ich irgendwie anders in Erinnerung.
Wie lange reicht Deine Erinnerung zurück?
1240 wurde Tibet durch den mongolischen Khan Güyük erobert und in das mongolische Reich der in Peking residierenden Yüan-Dynastie (Kublai Khan) eingebunden. Die Mongolen gewährten die weltliche Herrschaft über Tibet als Vizekönigtum (Lehensherrschaft) der Sa-skya Schule des tibetischen Buddhismus. Anfang des 16. Jahrhunderts etablierte sich die religiöse Linie der Dalai Lamas — Großabt der Gelugpa (»Tugendschule«; auch »Gelbmützen« genannt) — zur offiziellen Regierung. Mit Unterstützung mongolischer Truppen wurde 1642 die Herrschaft der “Gelbmützen” dauerhaft begründet. Die wenige Jahre später in China an die Macht gelangten Mandschu-Herrscher (der Quing-Dynastie) übten nominell die Oberherrschaft über Tibet aus, erlaubten den Tibetern aber eine weitestgehende Selbstverwaltung im Inneren. Eine Gefährdung dieser Mönchs-Herrschaft durch die mongolischen Dsungaren wurde 1720 mit chinesischer Hilfe abgewehrt — und damit die Anerkennung der chinesischen Oberhoheit gefestigt.
Seit der Mandschu-Zeit waren chinesische Soldaten in Tibet stationiert, bis Anfang des 20. Jhdts. die Briten diese (mehr oder weniger intensive) Oberherrschaft beendeten. Tibet erklärte sich erst 1911 unabhängig. Allerdings war das nur eine sehr kurze Periode. Der jetzige Dalai Lama war sogar noch Mitglied im Volkskongress der VR China.
mehr unter Tibet - Vierzig Jahre autonome Region und umstrittene Provinz Chinas - Seite 3 - GlobalDefence.net -Streitkräfte der Welt f. (m.w.N.)
und eine sehr kurze Fassung unter Historischer Streit um Tibet
Das ist aber eine sehr blumige Vorstellung von China ...
Darf ich Dir eine Literaturempfehlung geben?
Stefan Baron und Guangyan Yin-Barin "Die Chinesen - Psychogramm einer Weltmacht", 5. Auflage 2018 ISBN 978-3-430-20241-1
Deutscher Wirtschafts Buchpreis Sieger 2018
 
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Deino

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Könnten wir nach den Exkursionen zum Thema globalen Ambitionen und politischen Motiven wieder zum Kern des Themas zurückkehren?
 

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bestätigt durch Xinhua, die offizielle Nachrichtenagentur der Volksrepublik China
QINGDAO, May 1 (Xinhua) -- China's Liaoning aircraft carrier formation Thursday returned to a military port in Qingdao, east China's Shandong Province, after nearly one month of trans-theater training in the far seas.

The training was a routine arrangement in the annual plan, featuring a long duration, many subjects, high intensity and complicated air and sea situations, said a military statement, noting that the formation's far seas training in real combat conditions has improved and its integrated combat capability has got tested.
 

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Wie sich aus neuesten SAT-Fotos ergibt, haben ein oder zwei der großen 055 DDGs ihren Liegeplatz direkt neben der Liaoning erhalten (die Pier auf dem Foto links ist neu gebaut).
Das erlaubt die Vermutung, dass die Type 055 DDGs zur CBG der Liaoning gehören sollen.


Weiter innen im Hafen (etwa 50 km südwestlich von Quingdao) ist die 1. Zerstörerflottille der PLAN (der Nordflotte zugeordnet) stationiert, die wohl ebenfalls Schiffe für die CBG der Liaoning abstellt.

Dort (oben in der Bildmitte am Ende der ganz langen Pier, unten am linken Bildrand) befindet sich auch der Liegeplatz des Crew-Begleitschiffes der Liaoning und Versorger.



Diese Örtlichkeit und der zunehmende Ausbau des Stützpunktes im Kontext mit der Liaoning lässt die Vermutung aufkommen, dass die Liaoning - bisher unmittelbar dem Oberkommando der PLAN unterstellt - irgendwann der Nordflotte zugeordnet wird.
 
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Wenn’s die Chinesen auch hier analog zur US-Navy halten, dann würde gelten ein 055 DDG pro CBG ... als Hauptluftverteidigungsschiff wie die CGs bei den USA ... und die 052D übernehmen die Rolle der Burke-Klasse Zerstörer.
 

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Wenn’s die Chinesen auch hier analog zur US-Navy halten, dann würde gelten ein 055 DDG pro CBG ... als Hauptluftverteidigungsschiff wie die CGs bei den USA ... und die 052D übernehmen die Rolle der Burke-Klasse Zerstörer.
die Überlegung liegt nahe - allerdings sind die Träger der PLAN bei Weitem nicht so kampfkräftig wie die Träger der USN. Das könnte durch zusätzliche Begleitschiffe wie die 055 DDG etwas "wett gemacht werden".
 

Sczepanski

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Wenn’s die Chinesen auch hier analog zur US-Navy halten, dann würde gelten ein 055 DDG pro CBG ... als Hauptluftverteidigungsschiff wie die CGs bei den USA ... und die 052D übernehmen die Rolle der Burke-Klasse Zerstörer.
vor diesem Hintergrund gibt die Indienstnahme des Typ 055 Zerstörers "Nanchang" Bordnummer 101 am 11. Januar 2020 - knapp einen Monat nach der Shandong - an der Trägerpier der Liaoning (die Shandong lag zu diesem Zeitpunkt schon wieder in Dalian) einen neuen Sinn:
 
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