Tiefenwirkung 73
Testpilot
Einigermaßen absurd, den Fluglotsen eine Mitschuld zuweisen zu wollen! Gibt es dazu eine Begründung?
Vielleicht übertreiben die Medien auch. Mal abwarten, wie es im vorläufigen Bericht tatsächlich formuliert ist.Einigermaßen absurd, den Fluglotsen eine Mitschuld zuweisen zu wollen! Gibt es dazu eine Begründung?
Man wird ihnen wohl die Chance geben die erforderlichen Prüfungen noch mal ordnungsgemäß abzulegen, denn auch in Pakistan wachsen Piloten nicht auf Bäumen und sonst will ja keiner für deren Gehälter fliegen.Wenn das nicht nur Show ist und die aussortierten Piloten nach einigen Monaten wieder in den Betrieb eingegliedert werden, ist das ein erstaunlich konsequentes Handeln.
So nun auch bei Reuters:Nachtrag: in einem pakistanischen Forum wird behauptet, dass der Minister bei der Vorstellung im Parlament gesagt haben soll, dass die Crew während des gesamten Anflugs angeregt über das Corna-Virus diskutiert haben soll - auch zu dem Zeitpunkt, als ATC auf die Flughöhe aufmerksam machte - und sie sich nicht auf den Flug konzentriert haben...
Also wohl keine grünen Kügelchen mehr ...The aircraft was “100 percent fit to fly” and there was no technical fault, he [the country’s aviation minister Ghulam Sarwar Khan] said, but added that the pilots were not “focused” because of the pandemic.
“The discussion throughout was about corona,” Khan said, referring to exchanges between the pilot and co-pilot he said he had listened to on the cockpit voice recorder. “Corona was dominant over their mind. Their family was affected.”
Schon richtig. Andererseits ist PIA ein echtes Staatsunternehmen: es ist direkt dem Luftfahrtministerium unterstellt, der gleichzeitig auch die zivile Luftfahrtbehörde unterstellt ist. Der CEO von PIA ist gleichzeitig einer der ranghöchsten Militärs von Pakistan (es gab zuletzt Versuche, ihn gerichtlich dazu zu zwingen, eines der beiden Ämter abzugeben - er hat sich aber durchgesetzt). Mehrere von der Untersuchungsbehörde eingesetzte Unfalluntersucher sind Militärs, die dem CEO von PIA in seiner Funktion als Luftwaffen-General unterstellt sind... Diese fließenden Übergänge zwischen PIA, dem Ministerium, der Behörde und den Militärs ist wohl ein ziemlicher Sumpf - und Teil des ganzen Problems. Bei früheren Vorfällen gab es daher offensichtlich eben keinen Druck etwas zu ändern (man hat dafür gesorgt, dass teilweise keine Untersuchungsberichte veröffentlicht wurden, oder die wahren Misstände vertuscht wurden).allerdings wurden die Betrügereien bei den Prüfungen von der Regierung ermittelt, nicht von PIA. Insofern wäre von der Seite so oder so Handlungsdruck aufgekommen.
Das gilt nicht uneingeschränkt. Militärpiloten - insbesondere aus Einsitzern - haben CRM möglicher Weise noch nicht verinnerlicht und genießen ein Autoritätsgefälle, welches in der modernen Zivilfliegerei als Gift angesehen wird.... aber sein wir ehrlich, die (ehemaligen) Militärpiloten können wenigstens wirklich fliegen.