Concorde vs Tu-144

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Beide haben zumindest technologisch einiges abgreifen können.
Aber hier scheiden sich schon wieder die Geister.
Während im Westen die Entwicklung von wirtschaftlichen Passagierflugzeugen geradezu geboomt hat, war in der SU Mitte der 70iger Jahre Schluss.
Und was das Verheerende ist - das ist bis heute, also in einer Zeitspanne von 50 Jahren so geblieben.
Nichts ist mehr gekommen. Die Interflug musste beim Klassenfeind einkaufen.
 
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alois

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Weil die ihre Kapazitäten für die Aufrüstung investieren mussten. Die vorhandenen Flieger funktionierten, das musste reichen. Was damals an Know-How verpasst wurde, kann man so schnell nicht mehr aufholen. Selbst wenn, so hat russische Technik eh keinen so guten Ruf. Es würde schwer sein die Flieger zu verkaufen.
 

Sens

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Ich versuche es mal zu ordnen.
Das eine ist die technische Seite. Hier sind Concorde und Tu-144 vergleichbar. Wobei wir uns vielleicht darauf einigen könnten, dass die Concorde technisch die Nase etwas weiter vorn hatte.
....
Das ist die Untertreibung schlechthin. Mit wie vielen Passagieren würde denn eine Tu-144 den Überschallflug in 3,5 Stunden von London/Paris-New York schaffen?!
 
eggersdorf

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Während im Westen die Entwicklung von wirtschaftlichen Passagierflugzeugen geradezu geboomt hat, war in der SU Mitte der 70iger Jahre Schluss.
Und was das Verheehrende ist - das ist bis heute, also in einer Zeitspanne von 50 Jahren so geblieben.
Die Sowjetunion hätte ja statt der Tu-144 versuchen können einfach wirtschaftliche Passagierflugzeuge zu entwickeln.
 
Stovebolt

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Fazit: Hättest Du unbedingt mal Überschall fliegen wollen, hättest Du Dir dies nur in der SU als "armer Sowjetbürger" leisten können und eben nicht als "reicher wohlhabender Westbürger". Hoffentlich reicht jetzt die dreifache Beantwortung und hoffentlich geht nicht gleich wieder eine Systemdiskussion mit kalten Kriegern los. Hier stehen nur Ticketpreise als Antwort auf die ständig wiederholte Frage.
Als nach Selbstaussage erfahrener Ökonom ist dir jetzt aber ein Fehler unterlaufen, den ich so von einem erfahrenen Ökonom nicht erwarten würde.
Wie ist die Kaufkraft von 164 Rubel durchschnittlichem Monatseinkommen zu der Zeit und wie die von 2000 Euro?
Wenn von den Rubeln nix übrig bleibt am Ende des Monats, aber von den Euros noch ein Hunni, dann könnte sich der Euroinhaber irgendwann einen Luxusflug leisten, der Rubelinhaber den billigen Flug aber trotzdem nie.
Gruß!
 

arneh

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Die Sowjetunion hätte ja statt der Tu-144 versuchen können einfach wirtschaftliche Passagierflugzeuge zu entwickeln.
Ich denke in der damaligen Hochphase des kalten Krieges zählte Prestige und potenziell militärisch nutzbare Technologie einfach mehr als schnöde Wirtschaftlichkeit. Die war auch hierzulande vor der Ölkrise nicht Gegenstand des täglichen Alltagsvokabulars.
Heute leben wir in einer Zeit in der alles, aber auch wirklich alles der Wirtschaftlichkeit untergeordnet ist. Das ist aber erst eine Entwicklung der letzten 3 Jahrzente. Deswegen wirken solche Nummern wie Concorde/TU-144 aus heutiger Sicht so (herrlich) bizarr und unvernünftig.
Aus damaliger Sicht zeigte man damit, dass man technologisch ganz vorne dabei war. Und das zählte was.
Zudem hatte die SU massig billiges Öl. Der Leidensdruck, damit sparsam umzugehen war vor allem vor der Ölkrise ziemlich begrenzt (um nicht zu sagen: Nicht vorhanden). Insofern ist die Entwicklung aus ihrer Zeit heraus betrachtet nicht ganz so abwegig wie wenn man es durch die heutige Brille betrachtet. Das das im Falle der TU-144 nicht ganz so toll geklappt hat wie bei der Concorde ist eben das Risiko bzw. die Folge, wenn man sehr ambitionierte Ziele verfolgt (was an sich OK ist) und dann noch aus politischen Gründen überzogene Forderungen in Bezug auf Leistung (muss größer sein als die Concorde) und Termine (zu kurze Zeit) drüber kippt. Die SU war in den relevanten Bereichen nicht so weit hinten dran. Mit mehr Zeit und etwas zurückgeschraubten Anforderungen hätte da durchaus ein funktionierender Überschall Airliner rauskommen können. Aber man konnte sich von der gegnerischen Seite ja nicht übertrumpfen lassen. Und dann greift eben gnadenlos der Grundsatz: Nach fest kommt ab.
 
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Die Russen hatten damals durchaus Spitzenleistungen erbracht.
Wer erinnert sich noch, als 1965 diese An-22 in Le Bourget gelandet ist. Das war doch mal was. Sowohl als Prestige-Objekt als auch als sinnvolle wirtschaftliche und militärische Entwicklung. Diese Antonow fliegt ja heute noch.
Auch die Entwicklungen, die auf der Luftparade 1967 in Domodedowo gezeigt wurden, waren richtungsweisend.
Danach Il-76, An-124 und Mi-26.
Dass man sich punktuell wie bei der Tu-144 übernommen hat, sowas kommt auch im Westen vor. (Schade um die TSR-2)
 
GorBO

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Die Sowjetunion hätte ja statt der Tu-144 versuchen können einfach wirtschaftliche Passagierflugzeuge zu entwickeln.
Wenn sie gewollt hätte, sicherlich. Und dabei wäre vielleicht sogar was Brauchbares bei raus gekommen.
Aber Wirtschaftlichkeit stand nie ganz oben auf der Pflichtenzettel der Flugzeugkonstrukteure. Es gab nie den Druck das letzte Prozent Effizienz aus den Konstruktionen herauszukitzeln, welcher bei den westlichen Flugzeugbauern zu den großen Twins mit High-Bypass-Turbofans geführt hat.
Der Flugpreis war eh festgelegt, der Absatz der Flugzeuge durch den RGW gesichert und die vorhandene Technik leistete was sie sollte. Das man sich dadurch von der technischen Entwicklung abkoppelte und den dadurch entstehenden Rückstand aus eigener Kraft nicht mehr würde aufholen können, hat man nicht gesehen oder eher wegen anderer Zwänge in Kauf genommen. Aber das betraf ja nicht allein den Flugzeugbau.
 
EDGE-Henning

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Beide haben zumindest technologisch einiges abgreifen können.
Aber hier scheiden sich schon wieder die Geister.
Während im Westen die Entwicklung von wirtschaftlichen Passagierflugzeugen geradezu geboomt hat, war in der SU Mitte der 70iger Jahre Schluss.
Und was das Verheerende ist - das ist bis heute, also in einer Zeitspanne von 50 Jahren so geblieben.
Nichts ist mehr gekommen. Die Interflug musste beim Klassenfeind einkaufen.
Hat aber auch im letzten Jahr der DDR noch eine IL-62M erworben.
 
eggersdorf

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Der Flugpreis war eh festgelegt, der Absatz der Flugzeuge durch den RGW gesichert und die vorhandene Technik leistete was sie sollte.
Das man mit dieser Technologie (Lautstärke) aber irgendwann hätte keine Landegenehmigung mehr in Westeuropa bekommen wurde wohl ignoriert.
 

alois

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Das man mit dieser Technologie (Lautstärke) aber irgendwann hätte keine Landegenehmigung mehr in Westeuropa bekommen wurde wohl ignoriert.
Das war wohl egal, wenn die Tu-144 nur zwischen Moskau und Ostsibirien geflogen wäre. Die Concorde ist ja auch nur noch zwischen Europa (Paris und London) und New York geflogen. Zuvor hatte man große Ambitionen mit Linien nach Rio, Singapur und Australien. Schlussendlich wurde nix draus.
 
eggersdorf

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Mein Beitrag bezog sich nicht auf die Tu-144.
 
eggersdorf

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Mein Beitrag bezog sich nicht auf die Tu-144.
 
GorBO

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Das man mit dieser Technologie (Lautstärke) aber irgendwann hätte keine Landegenehmigung mehr in Westeuropa bekommen wurde wohl ignoriert.
Das war aber zu einer Zeit als man noch mit DC-8 und B707 mitfliegen konnte. Da war Lärmschutz bei denen auch nicht so ein Thema. Die waren zu dem Zeitpunkt, als eine Tu-144 eingestellt wurde und eine Il-86 in Dienst gestellt wurde, zwar nicht mehr State of the Art aber noch reichlich unterwegs.
 
eggersdorf

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Jak-40, Tu-134, Tu-154 und Il-62 waren ja noch nach 1990 auf Linie unterwegs. In Westeuropa und da wurde die Luft langsam dünn hinsichtlich Lautstärke. Dem Lärmproblem war man sich auch schon vor 1990 bewusst. Es war klar was da zukünftig passieren würde, nämlich Landeverbot. Die Sowjetunion konnte da aber keine entsprechenden Verkehrsflugzeuge exportieren, schon seit zwei Jahrzehnten nicht. Nicht nur die Interflug war in der Klemme wegen der Abhängigkeit von Deviseneinnahmen. Das sich vor 30 Jahren alles ändern würde konnte ja damals keiner wissen.
In den siebziger Jahren erhoben sich lediglich die Il-86 und Jak-42 in die Luft. In den achtziger Jahren Il-96, An-74 und Tu-204.
Mit dem Propagandaflugzeug Tu-144 war die Entwicklung zu Ende. Danach kam nichts mehr. Die Sowjetunion hat seitdem keine Verkehrsflugzeuge mehr entwickeln und herstellen können die auch noch nach 1990 beispielsweise in Westeuropa hätten dauerhaft Geld verdienen können um den Laden am Leben zu halten. Das letzte Gramm sowjetischer Flugzeugbaukunst wurde mit der Tu-144 verpulvert, für Propagandazwecke und für nichts weiter. Keine langfristig im Westen einsetzbare Verkehrsflugzeuge mehr für die RGW-Partner, nur noch das was sowieso schon von den Bändern lief. Als wenn man Devisen zwischen Berlin, Warschau und Budapest verdienen würde.
Was die direkten Vergleiche zwischen Tu-144 und Concorde betriftt, man stelle einfach die Einsatzdauer nebeneinander. Keine Fragen mehr dazu.
PS: Der verlinkte Spiegel-Artikel von 1988 beschreibt die damalige Situation wirklich sehr gut.
 
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PS: Der verlinkte Spiegel-Artikel von 1988 beschreibt die damalige Situation wirklich sehr gut.
Ist aber auch reichlich mit der typischen westlichen Überheblichkeit garniert, wie sie hier der ein, oder andere Schreiber heute noch unterschwellig drauf hat.

Das die Sowietunion und Osteuropa nach dem 2. Weltkrieg wirtschaftlich quasi wieder ganz von vorne anfangen mussten, das es keinen "Partner" gab, der als wirtschaftlicher Pofiteur des Krieges Aufbauhilfe leistete, das die westliche Boykottpolitik einen technologischen und materiellen Transfer verhinderte, sollte man bei solchen Betrachtungen nunmal nicht außer Acht lassen.
 
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Stimmen eigentlich die beiden folgenden Erzählungen, die ich vor Jahren mal irgendwo gelesen habe, ohne die Seriösität einschätzen zu können:

(1) Die UdSSR soll in den 1970ern mit Großbritannien über den Ankauf von RB211-Triebwerken verhandelt haben. Diese hätten u.a. bei einer remotorisierten Version der IL-62 (als Twin) zum Einsatz kommen sollen. Beschränkungen für Technologieexporte vereitelten aber solche Geschäfte.
(2) Es soll zeitweilig ernsthafte Überlegungen zu einer Lizenzproduktion der B727 in der Sowjetunion gegeben haben.
 
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Ist aber auch reichlich mit der typischen westlichen Überheblichkeit garniert, wie sie hier der ein, oder andere Schreiber heute noch unterschwellig drauf hat.
Dann leg doch einfach dar, wo die Autoren deiner Ansicht nach falsch liegen. Wäre viel besser, als hier veraltete und pauschale Ost-West-Klischees in den Raum zu werfen...
 
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