Iran

Diskutiere Iran im Sonstige Streitkräfte Forum im Bereich Einsatz bei; Bis die max Anzahl erreicht wäre würden ca. 20 Jahre vergehen. Bei einem Zulauf von 12 pro Jahr wären alle Muster außer der F-14 auch noch ein...

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Wie kommst Du bitte beim Iran auf 200-240 JF-17 (FC-1) und MiG-31?
Den Export der MiG-31 halte ich für sehr unwahrscheinlich. Der massive US Protest käme umgehend.
Ökonomisch hat der Iran massivste Problem, plus die anhaltende Versteppung bzw. Dauertrockenheit mehrere Provinzen wird dem regulären Verteidigungsbudget (ohne IRGC) wohl nur sehr geringen Spielraum geben.
Bis die max Anzahl erreicht wäre würden ca. 20 Jahre vergehen. Bei einem Zulauf von 12 pro Jahr wären alle Muster außer der F-14 auch noch ein paar Jahre aktiv bis diese vereinheitlicht durch FC-1 abgelöst wären. Der Unterhalt und Betrieb fällt doch jetzt mit den verschiedenen Mustern auch an und die FC-1 wird aus dem 400Mrd US Dollar Paket finanziert was China bereit stellt in den kommenden 20 Jahren.
Es wäre also übersichtlich finanzierbar und die Fähigkeiten würden deutlich in der Breite steigen.

Russland möchte gerne auch im Iran einen Fuß in der Tür behalten. Für Su Derivate sehe ich keine Finanzierungscharge. Wenn der Iran viel Geld in Russland lassen sollte dann hoffentlich für S-400 oder zumindest weitere S-300PMU2/S-350 und ganz besonders weitere Tors. Die Mig-31 in der Exportversion wäre sehr teuer aber der einzig passende Fit im Bezug auf Drohnen und Luftraum Führung.
 
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Sczepanski

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Für eine Perspektive von 20 Jahren sollten wir mal die Beine unterm Tisch lassen. In 20 Jahren dürfte die FC-1 noch mehr zum Alteisen gehören als heute die F-14 des Iran.
Iran hat aus Russland schon ~ 30 MiG 29 erhalten, deren Anzahl durch Absetzbewegungen aus dem Irak (~ 10 Maschinen) noch deutlich erhöht wurde. Die MiG-29 ist immer noch eine gute Alternative (mit der die hoch gerüsteten Golfstaaten nicht über Gebühr provoziert werden), einfach und robust, auch von weniger gut ausgebauten Plätzen einsetzbar … und Möglichkeiten, die Reichweite zu steigern, gibt es auch. Die einheimische Industrie hat z.B. u.a. Luftbetankungssonden und Teile der funktechnischen Einrichtungen (erkennbar auf einem Foto der 3-6133) nachgerüstet.
Da liegt es näher, erst einmal deren Bestand aufzustocken und zu schauen, inwieweit man Lizenzen für Teileproduktionen erhält.

Dass der Iran die Finanzierung über den Export von Öl und Gas stemmen muss - und Russland davon selbst genug hat - ist eine andere Geschichte. Hier - in der Tat - könnte China ein Gegengeschäft anbieten. Allerdings wird das wohl erst in einigen Jahren eine realistischere Alternative sein. Und China muss dabei auch Rücksicht auf seinen regionalen Verbündeten, nämlich Pakistan, nehmen. Der blickt zwar primär auf Indien, möchte aber auch keinen dominierenden Irak in seinem Rücken wissen.
 
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gringo

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Hmm, also die MiG-29 - Zeit ist vorbei, so kommt nur die MiG-35 in Frage.
Kostengründe und die MRCA-Fähigkeit sprächen dafür. MiG würde es auch freuen.
Nur mit dem Flieger haben sich alle potentiellen Kunden schwer getan, denn der Blick richtet sich i.d.R. auf Su-30/Su-35.
Aber die Fähigkeiten des Flugzeuges sind das Eine, die Integration/Verfügbarkeit z.B. der Bewaffnung aber u.U. entscheidener.
Eine MiG-31 sehe ich auch nicht, sondern eher eine Su-35 - wenn es um die Abwehr von Hochwertzielen (Tanker, AWACS etc.) geht.
Natürlich nicht 100 oder mehr Stück, sondern als Ergänzung zu einer preiswerten "Grundflotte".
Die Su-35 wird schon exportiert und kann auch die R-37M (Export RVV-BD) tragen ...

Eine Su-35 kann zwei bis vier RVV-BDs transportieren, was die Kampffähigkeiten der Su-57 näher bringt. Mit einer maximalen Reichweite von über 200 km übertrifft die Munition moderne und zukünftige Modelle der amerikanischen AIM-120-Luft-Luft-Raketen, die die Hauptwaffen des Langstrecken-Luftkampfs für NATO-Flugzeuge sind. Dies ist auch doppelt so viel wie bei der R-77, der Langstreckenrakete, mit der die 35. heute ausgerüstet ist.
Четыре с плюсом: Су-35 вооружили гиперзвуковой ракетой

Das Problem "schöner Maschinen" und fehlender Bewaffnung hat übrigens Ägypten mit seinen F-16 und Rafale ...
 
Deino

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Gerade noch gefunden, quasi wie als Bestätigung:

Sorry, aber globaldefencecorp basierend auf Sina ist in etwa so aussagekräftig wie eine Gedichtinterpretation von mir auf Französisch zum Thema Liebeslyrik im 16. Jahrhundert.... besser wieder vergessen.
 
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Rhönlerche

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China liefert künftig Nukleartechnik an die Saudis...da wird der Iran nicht gerade auch noch dort bestellen.
 

D-HUBI

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China liefert künftig Nukleartechnik an die Saudis...da wird der Iran nicht gerade auch noch dort bestellen.
Und wie erklärst Du dann den geschlossenen 20 Jahres-Vertrag!?
Das ist ja wohl die Realität, und es wird definitiv auch von militärischer Kooperation gesprochen.
Warum sollte der Iran dann wo anders als im China seine Militärtechnik beschaffen ... China hat alles was der Iran zur Modernisierung seiner Streitkräfte benötigt im Angebot und der Iran muss dann die Sachen noch nicht mal in knappen Devisen „bezahlen“.
 

Sczepanski

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Naja, 200 bis 240 Einheiten der FC-1 Block III wären schon eine sehr moderne, günstige zugleich kompatibele Sache. Davon dann 120 selber gefertigt bringt auch dem Iran etwas.

Als Ergänzung der F-14 wäre ja die Mig-31M oder EE geeignet. Davon 24 bis 36 Einheiten und mit 3 Mustern wäre alles abgedeckt. Ihre F5 Derivate können ja weiterhin als Trainer produziert werden.
Die JH-7/FBC-1 Flying Leopard sind schwere Jagdbomber die konzeptionell in Richtung des Jaguar gehen und in der Klasse von Tornado oder S-24 angesiedelt sind. Diese Flugzeuge benötigen "freien Himmel" - und den würden potentielle Gegner des Iran sicher verwehren. Egal ob die USA oder Saudi-Arabien … deren Jagdflugzeuge würden sehr schnell den Luftraum beherrschen. Daher wird der Iran bei knappen Mitteln erst einmal seine Luftabwehrkomponente verstärken und eigene Jäger beschaffen, die es mit einem potentiellen Gegnerflugzeug aufnehmen können. Dabei muss vor allem an "Objektschutz" gedacht werden - das iranische Atomkraftwerk etwa, die Raketenfabriken, die Häfen und die großen Städte. Große Reichweiten um die Wüsten im Landesinnern oder die Grenzen nach Zentralasien zu sichern werden dagegen eher nicht benötigt.
Hmm, also die MiG-29 - Zeit ist vorbei, so kommt nur die MiG-35 in Frage.
Kostengründe und die MRCA-Fähigkeit sprächen dafür. MiG würde es auch freuen.
..
Das Problem "schöner Maschinen" und fehlender Bewaffnung hat übrigens Ägypten mit seinen F-16 und Rafale ...
Ägypten ist nicht der Iran. Letzterem ist es trotz Embargos nicht nur gelungen, etwa die Hälfte seiner Tomcat-Flotte über den Golfkrieg mit dem Irak nicht nur einsatzfähig zu retten, sondern auch die Einsatzmöglichkeiten zu verbessern.

Soweit ich informiert bin, sind die iranischen Tomcat mit neuen Waffensystemen wie der sowjetischen Kurzstrecken-Luft-Luft-Rakete Wympel R-73 E ausgerüstet worden. Es würde mich nicht überraschen, wenn da auch MiG-29 know how genutzt wurde - und wenn die iranischen Tomcat und die MiG-29 in ihrer Einsatzbewaffnung aufeinander abgestimmt werden.
Darüber hinaus ist es den Iranern wohl gelungen, die restlichen AIM-54 Raketen für die Tomcat unter der Bezeichnung Fakkur-90 auf den Stand der AIM-54 C Phoenix zu bringen - und Boden-Luft-Raketen vom Typ MIM-23B I-HAWK (= AIM-23C Sejil) mit verändertem Suchkopf auch für den Luftkampf zu verwenden.
So "Zahnlos" scheinen mir die iranischen Fighter nicht zu sein. Die Iraner sind da wohl eher wie die Chinesen: sie holen aus den Maschinen noch das letzte raus, was rauszuholen ist. Und ich kann mir auch durchaus vorstellen, dass China eigene Triebwerks-, Radar- und Waffentechnologie im Rahmen einer militärischen Zusammenarbeit an den Iran weiter gibt.

Was fehlt ist eine größere Menge an Flugzeugen. Und da liegt es nahe, erst einmal ein bestehendes Muster zu addieren und - mögliche preiswerte - schnelle Beschaffungen aufgrund der eigenen Kenntnisse zu pimpen, als den "Flottenmix" noch mehr zu erweitern.
F-14 kriegt der Iran nicht mehr - auch wenn es möglicherweise gelingt, selbst noch weitere eingelagerte Maschinen klar zu bekommen; eine massive Erweiterung der Flotte ist nicht möglich. MiG-29 dürften aber auf dem Weltmarkt auch gebraucht (und wenn nur als Ersatzteilspender) zu beschaffen sein, sobald das Embargo gefallen ist.
Damit würde es dem Iran möglich, relativ schnell eine beachtliche Fighter-Komponente aufzubauen. Und hinterher wird eh niemand sagen können, das seien Maschinen aus Indien oder Russland oder Weißrussland gewesen, mit denen der Iran seine Flotte erweitert hätte.

Welches Flugzeug dann in einigen Jahren dazu stoßen könnte, steht für mich "in den Sternen". Gen. 5 dürfte ausscheiden. Das kann dann ein Muster wie die J-10 sein..
 
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Rock River

Rock River

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Nochmal zur F-14:,
Sind solche Flugzeuge nicht irgendwann auch mal gesamtstrukturell am Ende ihrer Lebensdauer angelangt? Ich meine, z. B. in Bezug auf G-Belastung usw..
Die Schwenkflügel machen das sicher auch nicht gerade einfacher, könnte ich mir denken.
Oder fliegen die -salopp gesagt- damit nur noch geradeaus?
 

Sens

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Für eine Perspektive von 20 Jahren sollten wir mal die Beine unterm Tisch lassen. In 20 Jahren dürfte die FC-1 noch mehr zum Alteisen gehören als heute die F-14 des Iran.
Iran hat aus Russland schon ~ 30 MiG 29 erhalten, deren Anzahl durch Absetzbewegungen aus dem Irak (~ 10 Maschinen) noch deutlich erhöht wurde. Die MiG-29 ist immer noch eine gute Alternative (mit der die hoch gerüsteten Golfstaaten nicht über Gebühr provoziert werden), einfach und robust, auch von weniger gut ausgebauten Plätzen einsetzbar … und Möglichkeiten, die Reichweite zu steigern, gibt es auch. Die einheimische Industrie hat z.B. u.a. Luftbetankungssonden und Teile der funktechnischen Einrichtungen (erkennbar auf einem Foto der 3-6133) nachgerüstet.
Da liegt es näher, erst einmal deren Bestand aufzustocken und zu schauen, inwieweit man Lizenzen für Teileproduktionen erhält.

Dass der Iran die Finanzierung über den Export von Öl und Gas stemmen muss - und Russland davon selbst genug hat - ist eine andere Geschichte. Hier - in der Tat - könnte China ein Gegengeschäft anbieten. Allerdings wird das wohl erst in einigen Jahren eine realistischere Alternative sein. Und China muss dabei auch Rücksicht auf seinen regionalen Verbündeten, nämlich Pakistan, nehmen. Der blickt zwar primär auf Indien, möchte aber auch keinen dominierenden Irak in seinem Rücken wissen.
Die Verantwortlichen im Iran sahen die Mitglieder der IIAF als Elite des Schahs und nur der Einmarsch des Iraks verschaffte ihnen eine Duldung. Deren Leistungen im Golfkrieg konnten sogar Propagandistisch genutzt werden. Die Hinwendung zu Boden gestützten Raketen brauchte keine fähigen Piloten. Da ist es um ein Vielfaches einfacher, den einstigen Nimbus als stärkste Luftwaffe in der Region aufrecht zu erhalten. De facto ist iranische Luftwaffe nur noch "Fallobst" und egal was beschafft wird. Es lässt sich unter den aktuellen Bedingungen nicht in eine nennenswerte Kampfkraft umsetzen.
 

Sczepanski

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Die Verantwortlichen im Iran sahen die Mitglieder der IIAF als Elite des Schahs und nur der Einmarsch des Iraks verschaffte ihnen eine Duldung. Deren Leistungen im Golfkrieg konnten sogar Propagandistisch genutzt werden. Die Hinwendung zu Boden gestützten Raketen brauchte keine fähigen Piloten. Da ist es um ein Vielfaches einfacher, den einstigen Nimbus als stärkste Luftwaffe in der Region aufrecht zu erhalten. De facto ist iranische Luftwaffe nur noch "Fallobst" und egal was beschafft wird. Es lässt sich unter den aktuellen Bedingungen nicht in eine nennenswerte Kampfkraft umsetzen.
"sahen" ist richtig formuliert. Der Golfkrieg gegen den Irak hat gezeigt, dass eine starke Luftabwehr erforderlich ist, um einen Bodenkrieg zu gewinnen. Ohne die iranische Luftwaffe - die sich im Golfkrieg bewährt hat - hätte es für den Iran und seine Revolutionsgarden düster ausgesehen. Sowohl die F-14 wie die Cobra haben maßgeblich bewirkt, dass der irakische Angriff gescheitert ist. Da hätten auch bodengestützte Raketen nichts geholfen. Die eignen sich allenfalls, um den Golf unsicher zu machen. Das wars dann aber auch schon.
Das ändert nichts an der dualen Struktur von Revolutionsgarden und regulären Streitkräften. Beide agieren und operieren unabhängig voneinander.
 

D-HUBI

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Die JH-7/FBC-1 Flying Leopard sind schwere Jagdbomber die konzeptionell in Richtung des Jaguar gehen und in der Klasse von Tornado oder S-24 angesiedelt sind. Diese Flugzeuge benötigen "freien Himmel" - und den würden potentielle Gegner des Iran sicher verwehren. Egal ob die USA oder Saudi-Arabien … deren Jagdflugzeuge würden sehr schnell den Luftraum beherrschen. Daher wird der Iran bei knappen Mitteln erst einmal seine Luftabwehrkomponente verstärken und eigene Jäger beschaffen, die es mit einem potentiellen Gegnerflugzeug aufnehmen können.
In dem von Dir zitierten Beitrag ist aber von FC-1 Block III die Rede, die haben mit der JH-7/FBC-1 nichts zu tun, sondern FC-1 ist die chinesische Exportbezeichnung für die JF-17 und die ist eigentlich genau das Flugzeug, dass Du für die IRIAF forderst ... und zwar deutlicher als irgendwelche gebrauchten MiG-29. Zumal wenn sie ohne in Anspruchnahme knapper iranischer Devisen zu beschaffen wären. Die FC-1 ist technologisch durchaus mit F-16 oder Gripen vergleichbar, insbesondere als Block III Variante. Mich würde es daher nicht wundern, wenn es im Rahmen des jüngst geschlossenen Vertrages zwischen China und Iran im Oktober 2020 eine größere Bestellung von FC-1 (incl. Endmontage im Iran für spätere Lieferungen) bekanntgeben würde ... die J-10 ist bisher noch nicht exportiert wurden, so dass es die vielleicht erst in einem zweiten Schritt geben würde.

Und wie schon von anderen hier erwähnt, es ist sicher schön, dass die Iran die F-14 Immer noch zum Fliegen kriegen, nur ist diese für modernen Maschinen der „Konkurrenten“ in der Region längst kein ernstzunehmender Gegner mehr!
 
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Die JH-7/FBC-1 Flying Leopard sind schwere Jagdbomber die konzeptionell in Richtung des Jaguar gehen und in der Klasse von Tornado oder S-24 angesiedelt sind. Diese Flugzeuge benötigen "freien Himmel" - und den würden potentielle Gegner des Iran sicher verwehren. Egal ob die USA oder Saudi-Arabien … deren Jagdflugzeuge würden sehr schnell den Luftraum beherrschen. Daher wird der Iran bei knappen Mitteln erst einmal seine Luftabwehrkomponente verstärken und eigene Jäger beschaffen, die es mit einem potentiellen Gegnerflugzeug aufnehmen können. Dabei muss vor allem an "Objektschutz" gedacht werden - das iranische Atomkraftwerk etwa, die Raketenfabriken, die Häfen und die großen Städte. Große Reichweiten um die Wüsten im Landesinnern oder die Grenzen nach Zentralasien zu sichern werden dagegen eher nicht benötigt.
Joa... nur schrieb ich von der FC-1 aber egal. Die FC-1 in der BII oder besser BIII Variante mit dem neuen R93 Triebwerk sollte in der Jagdrolle mehr als gut sich machen. Zumal der Iran für 25 Mio pro Einheit und einer eigenen Fertigungstrasse (wie Pakistan, welches mit allem aus China dazu beliefert wird) so flächendeckend günstig viele Einheiten Punktuell einsetzen kann mit guten Fähigkeiten.

Der kleine Zwischenfall Pakistan vs Indien hat gezeigt, das die FC-1 durchaus brauchbar eingesetzt wird und die Inder ziemlich Panik schieben. Nicht weil die FC-1 solch ein Überflieger ist sondern weil diese in Anzahl und Fähigkeit Pakistan in die Lage versetzt wirksam die Jagd oder Bodenangriffsrolle auszufüllen. Es nützt nichts, wenn du super dupa F-35 oder F-15 am Start hast aber du nur den Luftraum in einem kleinen Teil kontrollieren kannst mangels weiterer Flieger wo aber der Gegner mit FC-1 woanders wirken kann. Deswegen verlegte Indien ja auch Marine Mig-29 ins Landesinnere. Deren Mig-21 können eine FC-1( besonders Block II) nicht mehr wirksam bekämpfen.

Interessant wäre es, wenn China auch KJ-500 an den Iran liefern würde.
 

Sens

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"sahen" ist richtig formuliert. Der Golfkrieg gegen den Irak hat gezeigt, dass eine starke Luftabwehr erforderlich ist, um einen Bodenkrieg zu gewinnen. Ohne die iranische Luftwaffe - die sich im Golfkrieg bewährt hat - hätte es für den Iran und seine Revolutionsgarden düster ausgesehen. Sowohl die F-14 wie die Cobra haben maßgeblich bewirkt, dass der irakische Angriff gescheitert ist. Da hätten auch bodengestützte Raketen nichts geholfen. Die eignen sich allenfalls, um den Golf unsicher zu machen. Das wars dann aber auch schon.
Das ändert nichts an der dualen Struktur von Revolutionsgarden und regulären Streitkräften. Beide agieren und operieren unabhängig voneinander.
Genau das meine ich mit Propagandistisch. Die Iraner hatten schon damals erkannt, das es nicht so wichtig war, was sich tatsächlich ereignete sondern wie man seine Außenwirkung nutzen kann. Zu jener Zeit hatten die Amerikaner keinerlei Interesse, die reklamierten Erfolge ihrer Waffensysteme infrage zu stellen. Sie sorgten auch zusammen mit den Israelis dafür, siehe Iran–Contra affair - Wikipedia, dass die wichtigsten Systeme der Iraner noch Jahre nutzbar blieben.
 
Peter Wimpsey

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Da sich das Ganze hier immer mehr in sehr unwahrscheinliche Szenarien versteigt, würde ich vorschlagen abzuwarten was wirklich passieren wird.
Zur Zeit besteht die IRIAF aus einem fliegendem Museum mit sehr geringem militär. Wert. Was angeschafft werden kann, hängt ausschließlich von den derzeit sehr bescheidenen Finanzmitteln ab. Abwarten und Tee trinken! :cool1
 

D-HUBI

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Da sich das Ganze hier immer mehr in sehr unwahrscheinliche Szenarien versteigt, würde ich vorschlagen abzuwarten was wirklich passieren wird.
Stimmt, aber vielleicht ergeben sich im Oktober dann erste Hinweise zur Zukunft der iranischen Streitkräfte. Und den Vertrag zwischen China und Iran kann man sicher nicht als unwahrscheinliches Szenario bezeichnen ... und ebenso die logischen Rückschlüsse daraus.

Zur Zeit besteht die IRIAF aus einem fliegendem Museum mit sehr geringem militär. Wert. Was angeschafft werden kann, hängt ausschließlich von den derzeit sehr bescheidenen Finanzmitteln ab. Abwarten und Tee trinken! :cool1
Auch hier meine vollkommene Zustimmung. Beide Aussagen treffen 100%ig zu! Nur hat der Iran weiterhin Ambitionen, die führende Macht am persischen Golf zu werden, drum auch der langfristige Vertrag mit China. Damit öffnet sich Iran vollkommen dem chinesischen Kapital, selbst die Insel Kisch im persischen Golf soll lt. Meldungen an die Chinesen abgetreten werden ... dafür werden die stolzen Iraner sicher entsprechende Gegenleistungen der Chinesen erwarten, d.h. erhebliche, dringend benötigte, Investition in alle Sparten der iranischen Wirtschaft und Infrastruktur und wegen o.g. Ambitionen sicher auch moderne Militärtechnik zu günstigen Konditionen bzw. im Tausch gegen iranisches Öl ! Und was mir dazu als erstes fällt, sind moderne Kampfflugzeuge (und hier ist halt unter den gegebenen Kriterien die logischste (einzigste?) Lösung zum Beginn: FC-1/JF-17) und moderne Kriegsschiffe, wie Fregatten (vielleicht im ersten Schritt auch gebraucht aus chinesischen Beständen, wie z.B. Type 053H3 - wäre China sicher bereit nochmals zu modernisieren und dann abzugeben). Die Flugzeuge, um den iranischen Luftraum und die Schiffe, um die iranischen Seewege schützen zu können. Außerdem kommen natürlich moderne chinesische Flugabwehrsysteme in Betracht!

Und ich glaube nicht, dass der Iran Jahre warten will, die Vorteile des Vertrages - wirtschaftlich und militärisch - zu nutzen. Und da ist eben der Oktober 2020 im militärischen Bereich die Deadline ... womit der Zeitpunkt des Vertragsabschlusses bzw. dessen öffentliche Bekanntgabe gut in den Zeitrahmen passt.
 
Rock River

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Der Enthusiasmus bezüglich eines möglichen Vertrages mit China ist ja hier schon ein ganzes Stück weiter als jede Realität.
Bedenken sollte man dabei aber, dass die Chinesen auch nichts zu verschenken haben - ganz im Gegenteil, in Peking nimmt man ja nicht nur gerne Geld (oder Öl), sondern sichert sich auch mit Vorliebe direkte Einflußnahme im Land des Vertragspartners, inklusive Militärbasen oder sogar stationierte chinesische Truppen (wie im Artikel oben auch im Falle Iran vermutet/befürchtet). Stellt sich dann auch auch die Frage, inwieweit man im Iran willens ist, den Beginn eines Ausverkaufs des Landes an China zu akzeptieren. Man müsste dann in Teheran u. U. auch außenpolitisch Rücksicht auf 'Empfehlungen' aus Peking nehmen.
 
bushande

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Nochmal zur F-14:,
Sind solche Flugzeuge nicht irgendwann auch mal gesamtstrukturell am Ende ihrer Lebensdauer angelangt? Ich meine, z. B. in Bezug auf G-Belastung usw..
Die Schwenkflügel machen das sicher auch nicht gerade einfacher, könnte ich mir denken.
Oder fliegen die -salopp gesagt- damit nur noch geradeaus?
Vielleicht noch ein Kommentar dazu:
Ich gebe dir zwar recht, aber man muss bei der F-14 einige "Besonderheiten" bedenken. Das Flugzeug ist ja eigentlich (wie etwa auch die Phantom) für den Trägereinsatz gedacht und hat zusätzlich noch eine nahezu unkaputtbare Wingbox aus Titan. Als die USA ihre F-14er im Amarg zerstört haben, konnten sie die Wingboxes nicht knacken und mussten sie umständlich mit Schweißbrenner und im Ofen zerschmelzen. Ich denke, die F-14er können da schon ordentlich was ab. Ob die jetzt noch sehr hohe G-Belastungen mitmachen sei sicher dahingestellt, abtun würde ich es aber nicht so einfach. 2001 hat die VF-41 beispielsweise noch die 158612 als Frontlinienmaschine über Afghanistan eingesetzt. Die war 1972 der erste F-14 Airframe aus der Serienproduktion, sprich die erste Serienmaschine nach den 12 Prototypen; die ging erst Anfang 2002 in die Wüste. Die hatte 30 jahre TRÄGER-Einsatz auf dem Buckel und war da immernoch keine Hangarqueen.

Die iranischen Airframes haben zwar 8 Jahre Krieg auf dem Buckel, hatten aber keinerlei Trägerlandung und Start zu überstehen und die einzige Salzluft haben die allenfalls über dem persischen Golf abbekommen. Zwar haben nahezu alle Perser-Airframes im Krieg "Frontluft" geschnuppert, aber die Verfügbarkeitsraten waren während des Krieges schon arg niedrig, so dass eigentlich davon auszugehen ist, dass nicht wirklich extrem viele Einsätze pro einzelnem Airframe zusammenkommen (denke ich zumindest?!). Erst haben die Mullahs einen Großteil der Einsatzcrews kurz nach der Revolution entweder aus dem Land getrieben oder eingeknastet (nur um sie später kleinlaut wieder zu entlassen), dann hatten sie mit dem US Embargo zu kämpfen. Die Einsatzraten gingen erst wieder ab '85 / '86 im Zuge der Iran-Contra-Lieferungen hoch. Vorher hat paradoxerweise wohl Israel viel ausgeholfen, um den Iran gegen den Irak zu befähigen. (Nebenbei: "Putzigerweise" waren auch eine Menge israelischer Waffendealer unter denen, die das FBI und die CIA zwischen 2006 und 2007 wg. illegaler F-14-Teilelieferungen an den Iran aufgerieben hat.)

Will heißen, ich denke nicht, dass viele der iranischen F-14er so extrem viele Flugstunden auf dem Buckel haben, plus der Umstand, dass diese F-14er nie das Belastungsumfeld mitmachen mussten, für das sie eigentlich mal gebaut wurden, sprich Trägereinsatz auf hoher See.) Viele der iranischen Maschinen sind jünger als die ältesten Maschinen die die USN in den letzten Jahren bis 2006 im Einsatz hatte (Erst im März 2006 wurde die zur Delta umgebaute 159600 (originäre F-14A) nach 33 Jahren ins Museum geschickt; die war vorher noch dicke über dem Irak unterwegs.) Die iranischen Serials gehen erst ab 160299 (bis 160377) los, will heißen, das sind spätere Produktionsblocks gewesen. Der Iran hat sich in Teheran und nahe Isfahan zwei komplette Instandhaltungsinfrastrukturen von Grumman hinstellen lassen, die heute noch genutzt werden (In Isfahan ist dort die Baba'ee-Initiative ansässig, in Teheran sitzt dort jetzt die IAC).

Dahingehend auch noch ein Wort zu den triebwerken: Es wird von den Amerikanern immer unwissenderweise kolportiert, dass die Iraner ja die grässlichen ersten TF30-412 Triebwerke drin hätten, die in der USN in den ersten Jahren zu den vielen Abstürzen geführt hatten, aber das ist in der Tat falsch. Eigentlich war es der Iran, der mit Aufpreisen auf seine Maschinen nicht nur Grumman vor dem Aus gerettet hat (und damit die F-14 überhaupt auch in der Navy, die hatten kurz vor Konkursmeldung und dem drohenden produktionsaus Grummans keine 170 Maschinen im Bestand), sondern auch das Upgrade der TF-30 kannen auf den -414er Stand bezahlt hat. In der Tat waren die iranischen F-14er die ersten Einheiten, die die neuen Triebwerke drin hatten, noch vor der USN. Deshalb bekam der Iran auch Einheiten aus zwei Blocks, die ersten 30 aus Block 90, der Rest aus Block 95. Das TF30-414 hat die USN notgedrungen bis 2003 im Einsatz gehabt; die letzten Nutzer waren VF-14, VF-154 und VF-211. Will sagen, diese Triebwerke waren auch für die USN uralt und trotzdem haben die bis zuletzt gehalten, obwohl auch für die USN Depots die Hersteller-Unterstützung durch Pratt&Wittney längst passé war. Wenn man bedenkt, dass die USAF extra die alten F-14As der VF-154 für Angriffe auf Hochwertziele im Irak noch 2003 angefordert hat (Einsätze wurden von Al Udeid in Saudi Arabien aus geflogen), weil die eigenen F-15E verbände das nicht gerissen bekommen haben, dann will das was heißen. Ja, die USN F-14A hatten für sich das DFCS (Digitales Flugkontrollsystem) drin, was das Handling dieser triebwerkskrücken sicher leichter gemacht hat, aber wenn man bedenkt, dass das 90er Jahre Technik ist, ist es sicher nicht ausgeschlossen, dass der Iran mittlerweile zumindest ähnliche Handlingsysteme für seine TF-30er nutzt. Verlässlich bekannt ist dazu nichts, aber man bedenke, dass die Amerikaner ca. 130 Einheiten (von 621 Maschinen (712 Gesamtproduktion minus 12 Prototypen minus 79 für Iran) nur aufgrund von Triebwerksausfällen während der Dienstzeit der F-14 verloren haben und dass die IRIAF bisher von ihren 79 gelieferten Maschinen lediglich 7 Einheiten durch Triebwerksschaden verloren hat (6 Verlusste durch feindliche Abschüsse und SAM Stellungen während des Krieges und ein Verlusst durch eine zum Irak übergelaufene Crew / Sprengung durch die CIA im Irak). Angeblich sind noch 65 Einheiten ungeachtet ihres Zustands im Iran, ein nicht unbedeutender Anteil sichernoch irgendwie eingemottet und während des Krieges als Ersatzteilspender ausgeschlachtet. Aber wie schon bekannt, unternimmt der Iran in den letzten Jahren recht große Anstrengungen, um möglichst viele Einheiten irgendwie flott zu bekommen. Wieso sollte man die Flotte als ganzes zahlenmäßig vergrößern und den sicher nicht ganz billigen Unterhalt dieser dann wieder zahlenmäßig steigenden Flotte betreiben wollen, wenn die nur noch als ..... na nennen wir es mal .... "fliegender Stinkefinger in Richtung USA" herhalten könnten und sonst nichts?! Das macht selbst für die iranische Propaganda wenig Sinn.

Wenn man das alles mal in die Erwägungen einbezieht und nebenbei bedenkt, dass der Iran die mit 53 Jahren älteste Phantom (F-4D 3-6690) immernoch fliegt und wir in der Luftwaffe etwa 2013 noch F-4F flogen, die 1973 an uns geliefert wurden, dann sollten die Ende 1974 bis Ende 1979 gelieferten F-14er schon noch bissel was aushalten.

Schaffen die Dinger noch nachhaltig was über 6,5G oder gar 9G? Darauf wetten würde ich jetzt nicht, aber ausschließen kann man das keinesfalls. Die Dinger sehen durchaus gepflegter aus, als die abgenudelten USN Kisten seinerzeit 2005/06, auch wenn man von Äußerlichkeiten sicher nicht zu viel schließen sollte.
Viel kritischer ist deren Überlebensfähigkeit vor dem Hintergrund zu erwägen, dass der Westen hier mit Stealth und neuester Sensortechnik und integrierten Systemen und weiß der Geier was agiert und dagegen wären die Perserkatzen selbst dann Futter, wenn der Iran die allerletzten Produktionslose aus den 90ern bekommen hätte. Wobei die Konflikte des 20 Jhdrts. gezeigt haben, dass technologische Überlegenheit nicht automatisch Überlegenheit im Gefecht heoißen muss. Ich denke, die westlichen militärischen Strategen tun schon gut so, wenn sie die IRIAF nicht so einfach abtun, wie das gerne viele Wohnzimmersessel-Strategen tun. man hält seinen Gegener immer für den besten der Welt, bevor man ihm den Garaus macht.
 
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bushande

bushande

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Der Enthusiasmus bezüglich eines möglichen Vertrages mit China ist ja hier schon ein ganzes Stück weiter als jede Realität.
Bedenken sollte man dabei aber, dass die Chinesen auch nichts zu verschenken haben - ganz im Gegenteil, in Peking nimmt man ja nicht nur gerne Geld (oder Öl), sondern sichert sich auch mit Vorliebe direkte Einflußnahme im Land des Vertragspartners, inklusive Militärbasen oder sogar stationierte chinesische Truppen (wie im Artikel oben auch im Falle Iran vermutet/befürchtet). Stellt sich dann auch auch die Frage, inwieweit man im Iran willens ist, den Beginn eines Ausverkaufs des Landes an China zu akzeptieren. Man müsste dann in Teheran u. U. auch außenpolitisch Rücksicht auf 'Empfehlungen' aus Peking nehmen.
So leid es mir tut, den Tröd etwas zuzuspammen gerade, aber ich muss hier einfach mal Dampf ablassen, bitte entschuldigt:
Tja .... wie sehr sich da China breitmachen kann, das haben eben auch die USA bzw. der Westen in der Hand. Man muss die Iraner ja nicht mögen und auch nicht konform sein, mit dem was sie tun (wer ist das schon?! - sind ja nichtmal die Iraner selbst im eigenen Land :whistling: ), aber ob die Aversionsstrategie, die wir fahren, langfristig wirklich so sehr westlichen Interessen dient, sei mal dahingestellt. Ich weiß, ich erzähle hier nichts Neues, aber wenn ich bedenke, mit welchen Vorzeigestaaten wir alle im Westen so gerne gute Beziehungen pflegen, da will mir der Umgang mit dem Iran auch im Lichte der Betrachtung der jüngeren Geschichte nicht so recht in den Schädel. Der Iran wäre liebend gerne ein Partnerland des Westens, nicht nur die vorwiegend jugendliche Bevölkerung, nein sogar die Mullahs; aber eben Partner auf Augenhöhe und nicht Gefolgsstaat, sprich Akzeptanz des Mullahregimes und raushalten aus internen Querelen. Das kann man moralisch sicher fragwürdig finden, aber die Realität ist, dass uns das bei so manch anderem "guten Freund" in der Welt auch herzlich wenig interessiert. Wenn wir uns evtl. etwas weniger aggressiv verhalten würden, wäre die grässliche Plerrerei in Richtung Israel vielleicht auch nicht so ein riesen Thema?! Noch 2015 / 2016 hat der Iran Israel sogar zum Hanukkah!!! gratuliert. Das mag nichts heißen, aber da hatten die Gemäßigten noch einen ordentlichen Stand im Iran. Gegen die Russen herrscht nachwievor Mißtrauen (das, was man gern mal über russiche Hilfe für die iranischen F-14er liest, ist totaler Quatsch!). Das ist lediglich ein Zweckbündnis. Noch 2001 hat der im Januar getötete Soleimani den Amerikanern bei der Einsatzplanung in Afghanistan geholfen! Selbst die US-Geheimdienste müssen wohl recht platt gewesen sein, dass man bzgl. der Differenzen der vergangenen Jahrzente da nicht wirklich was von den Iranern gehört hat. Die wären locker bereit gewesen, sich der "Allianz gegen den Terror" anzuschließen, jede Wette ..... bis Georgie Junior von der Axe des Bösen gebabbelt hat, dann war's aus.

Selbst dann hat man nach dem Abschluss des Atomdeals im Iran wieder gehofft und hätte jede Wette den Westen vor Russland und China favorisiert. Ich war 2016 und 2017 Gast von einer deutschen und einer europäischen Mittelstandsdelegation und nahezu jeder iranische Wirtschaftsvertreter und Vertreter der diversen Regionalpolitik hat recht eindeutig die Aussage gemacht: "Am liebsten würden wir mit den Deutschen zusammenarbeiten, denen vertrauen wir, wenn das nichts wird, dann gerne mit der EU und bitte sagt dem Amerikanern, dass wir nur Ruhe wollen. Die sind immer herzlich willkommen. Die Vergangenheit soll endlich ruhen." Als ich fragte, was sie denn von China halten, das wäre ja nun die künftige Supermacht und der große Markt, hieß es immer einhellig: "Erst der Westen!" Die meisten wollen auch mit der IRGC und diesen schiitisch-religiösen Fonds nichts zu tun haben. Es war den meisten iranischen Unternehmensvertretern und Regionalpolitikern immer ganz wichtig, dass man ja nichts mit denen zutun hätte und westliche Investoren sich da sicher sein könnten, dass man da weit Abstand von hätte, wohlgemerkt ohne dass man selber erst auf das Thema gestoßen wäre! DIE MEISTEN IRANER SIND ATHEISTEN um Himmels Willen!!! Ich weiß, daraus muss und kann man nichts pauschal ableiten, aber ich denke, wir im Westen verbauen uns schon recht viel. Wir haben viel versaut, im Mindesten, als man sich 2008 / 09 bei den Aufständen so schrecklich dilletantisch verhalten hat. Man hätte dieses Land sicher irgendwie ähnlich Saudi Arabien in eine Westliche Einflusszone integrieren können, wenn man nicht immer so schrecklich ideologisch wäre. Ich kann die Moralisiererei ja auch irgendwie verstehen, aber wenn dann hätte man in alle Richtungen da konsequent sein sollen und nicht so überoffensichtlich mit zweierlei Maß messen sollen, sonst hat das in der Weltpolitik einfach nichts verloren (leider). Seitdem der Westen wieder offen gegen den Iran vorgeht, macht sich China als defacto Schutzmacht in der Golfregion breit. Wie kann das unseren Interessen dienen?! (Ja, o.k., der Iran hat nach dem Atomdeal offensiv sein Raketenprogramm weiter betrieben, aber hat explizit nicht gegen das Abkommen verstoßen. ja, der Iran hätte so sicher irgendwann die Atombombe auch gehabt, aber deswegen den Deal platzen zu lassen ist, als würde man einem kranken Kind sagen: "Wenn du alt bist, stirbst du irgendwann sowieso, da kannst du auch gleich drauf gehen." Hierso hätte man wenigstens noch etwa sZeit für eine etwaige politische Integration des Irans gehabt und wie gesagt, ich denke, der Iran wäre da, Augenhöhe vorausgesetzt, sicher sehr Willens gewesen.)

Unser Vorgehen hat bis jetzt nur zur Schwächung der westlichen Position in Zentralasien und der Golfregion geführt und dass der Iran den "Krieg" gewinnt; aktuelle Wirtschaftskrise hin oder her. Im Augenblick spielt die westliche Abschottungspolitik den Fundamentalisten, den Revolutionsgarden und den religiösen Fonds in die Hände. Die freuen sich doch nur. Denen hätte eine Öffnung des Landes nur Machtverlust gebracht. Die sitzen jetzt auf einem hohen Ross und schwadronieren gegenüber den Gemäßigten, dass sie es doch schon immer gewusst hätten, dass man dem Satan im Westen nicht trauen kann. Dabei ist das denen doch nur recht. Man treibt eine desillusionierte Jugend weiter in die Arme der Hardliner, weil die die einzigen sind, die dort noch Beschäftigung generieren und das Regime hat eine über Jahrzehnte gewachsene Schmuggel- und Transitinfrastruktur, vorbei an den Embargos. Die Bevölkerung ist arm, aber die religiösen Fonds schwimmen im Geld. Denen spielt unsere Politik doch nur in die Hände. Noch dazu kommt der tendenzielle Gewinn an Einfluss in der gesamten Region. Nachdem die lieberale Führung im Libanon durch den Bürgerkrieg in den 90ern gefallen war, hat ein "gedizzter" Iran da doch erst die Hezbollah aufbauen können, weil uns der Libanon da scheißegal war. Hussein hat den Irak zu einem Bollwerk gegen den Shiismus gemacht. Hussein war ein menschmordendes Schwein, aber sein Tod und das Nachkriegschaos Anfang der 2000er haben doch erst dazu geführt, dass die Shiiten im Iran immer mächtiger werden. Das gleiche auf der anderen Seite. Seit der westlichen pleite in Afghanistan gewinnen die Shiiten immer mehr Macht im Land. Den Iran oder eher die shiitischen Hardliner im Land freut's sicher.

Seitdem sich der Westen ab Frühjahr 2018 wieder aus dem Iran zurückzieht, um es mal höflich zu beschreiben, hat sich China wie ein Geschoss in die freigewordenen Löcher gesetzt. Ich frage mich sehr, was mit einer US-Präsenz im Golf wird, wenn Kish genau am Nadelöhr der Hormuz-Straße an die Chinesen geht?!!! Mal sehen, wie lange es dauert, bis man die ersten militärischen Chinabasen dort sieht, wenn die iranischen Häfen erstmal Teil der "Perlenkette" sind. Ewig hieß es von China, man werde nicht wie die "amerikanischen Imperialisten" Überseebasen bauen und? ...... Wie lange hat der Bau der chinesischen Marinebasis in Dschibuti gedauert? Bissel was über ein Jahr und Peng hast du mal eben über 2000 chinesische Marinesoldaten am Horn von Afrika! Was sich da abzeichnet ist ein Trend und wir im Westen haben es verkackt!

Ich kann die Chinesen einigermaßen einschätzen, ich war lange und oft genug dort. Denen sind die regionalen Streitigkeiten vor Ort nicht nur egal, denen sind sie sogar recht. China hat überhaupt kein Problem damit Saudi Arabien und den Iran gegeneinander auszuspielen, genauso wie Iran und Pakistan. Und wenn der Westen erstmal aus Afghanistan weg ist, geht das im Handumdrehen, dass man dort China als Schutzmacht auftreten sieht, ich sag es euch!

Die Mullahs sind allesamt (Verzeihung) uuuuuuralt, bei 75 Prozent der iranischen Bevölkerung in- und unter den 30-Jährigen. Man hätte das im Westen nur aussitzen müssen; genau das, was jetzt China tut.

Noch kurz ein Wort zur Tötung Soleimani's: Man kann von der Tötung des Generals halten was man will, ob sie dem Westen wirklich geholfen hat, bezweifle ich stark. Der Mann war nun wirklich kein Heiliger und ich werde mir hier bestimmt nicht anmaßen, das Für und Wider des Angriffs zu erörtern. Aber: Wer sich mal Soleimani's Werdegang und Beurteilung so erliest und dann mal dazu vergleicht, mit wem man es nun als neuem Al-Quds Chef, sprich Gha'ani, zu tun hat, dann glaube ich kaum, dass man sich hier einen Gefallen getan hat. War schon Soleimani kein Waisenkind, so scheint mir Herr Gha'ani trotz seines Dackeblicks nochmal ein ganz anderes Kaliber zu sein. Wenn wir Pech haben, werden wir uns Soleimani am Ende noch zurückwünschen, so pervide das auch klingt.

Wir brauchen uns über die Front, die sich da gerade in ganz Zentralasien und im Nahen Osten und in Afrika aufbaut garnicht aufzuregen. Wir hatten es in der Hand.

na ja, was soll's ... wenn es anders wäre, wäre Gott ein Lügner.:rolleyes1:
(Entschuldigung für den langen Erguss)
 
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gringo

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Was angeschafft werden kann, hängt ausschließlich von den derzeit sehr bescheidenen Finanzmitteln ab. Abwarten und Tee trinken! :cool1
... sowie auch nicht vergessen: das in 2020 auslaufende Waffenembargo. Und da scharrt man seitens der USA unüberhörbar mit den Hufen, um eine unbegrenzte Verlängerung per UN-Beschluß durchzusetzen.
Schließlich befürchtet man das Enstehen eines A2/AD Bereiches wie nun in China, da u.U. genau die Waffensysteme für dem Iran diskutiert/verhandelt werden, mit denen China CBGs auf Abstand halten kann.
D.h., einen Persischen Golf künftig ohne (sichere) Carrier-Präsenz scheint außerhalb jedweder Vorstellungskraft ...

Die iranische Luftwaffe, die jetzt mit der Vintage-Technologie der 1980er Jahre arbeitet, könnte plötzlich fortschrittliche chinesische Flugzeuge wie den J-10-Jäger erwerben. US-Streitkräfte und Koalitionsstreitkräfte am Persischen Golf könnten mit iranischen Streitkräften konfrontiert sein, die Schnellangriffskatamarane vom Typ 022, YJ-22-Anti-Schiffs-Marschflugkörper, U-Boote der Yuan-Klasse sowie FL-3000N / HHQ-10-Bordluft und -Raketen einsetzen Verteidigungssysteme.
...
Russland hat auch kein Geheimnis aus seinem Wunsch gemacht, Teheran zu bewaffnen, und signalisiert seit einiger Zeit seine Opposition gegen eine Verlängerung des Embargos. Zu den potenziellen Akquisitionen des Iran gehören russische Su-30-Jäger, Yak-130-Trainer und T-90-Panzer. Der Iran hat auch Interesse am Kauf des hoch entwickelten russischen Luftverteidigungssystems S-400 und des tödlichen Küstenverteidigungssystems der Bastion bekundet. Die fraglichen Su-30-Kämpfer können Ziele in 3.000 Kilometern Entfernung treffen. Das Luftverteidigungssystem S-400 ist eine Bedrohung für die fortschrittlichsten amerikanischen und israelischen Flugzeuge.
Ending the arms embargo on Iran would destabilize the Middle East and threaten world peace
 
Schorsch

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Ich gebe dir zwar recht, aber man muss bei der F-14 einige "Besonderheiten" bedenken. Das Flugzeug ist ja eigentlich (wie etwa auch die Phantom) für den Trägereinsatz gedacht und hat zusätzlich noch eine fast unzerstörbare Wingbox aus Titan. Als die USA ihre F-14er im Amarg zerstört haben, konnten sie die Wingboxes nicht knacken und mussten sie umständlich mit Schweißbrenner und im Ofen zerschmelzen. Ich denke, die F-14er können da schon ordentlich was ab. Ob die jetzt noch sehr hohe G-Belastungen mitmachen sei sicher dahingestellt, abtun würde ich es aber nicht so einfach. 2001 hat die VF-41 beispielsweise noch die 158612 als Frontlinienmaschine über Afghanistan eingesetzt. Die war 1972 der erste F-14 Airframe aus der Serienproduktion, sprich die erste Serienmaschine nach den 12 Prototypen; die ging erst Anfang 2002 in die Wüste. Die hatte 30 jahre TRÄGER-Einsatz auf dem Buckel und war da immernoch keine Hangarqueen.
Kann mir kaum vorstellen, dass man die Dinger dauerfest ausgelegt hat. Die Frage ist wie viele High-G Manöver man damit fliegt. Behandelt man das Ding freundlich, und inspiziert regelmäßig die kritischen Teile, kann die Design-Lebensdauer signifikant überschritten werden. Diese Story mit "Unzerstörbar", na ja, es zeigt eher, dass ein Schwenkflügel für ein High-G Flugzeug gewichtstechnisch ne mittlere Katastrophe ist. Dass der Flügelkasten mehr oder minder ein Stück solides Metall ist und angeblich ewig hält, verdient weniger Lob als Tadel.
 
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