Ersatz der H155 und AS332L1

Diskutiere Ersatz der H155 und AS332L1 im Polizei und Bundesgrenzschutz Forum im Bereich Einsatz bei; Die Bundespolizei will die H155 und die alten AS332L1 durch einen neuen Hubschrauber der 9-10t Klasse ersetzen. Die Ausschreibung dafür soll im...
ramier

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Wird wohl auch wieder an Airbus gehen.....interessant aber dass die H155 gehen sollen und mit größeren Gerät ersetzt werden soll.
 

K.B.

Space Cadet
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Im Rahmen einer Kommandoübergabe bei der Bundespolizei wurde dazu was gesagt: "Zweitens solle die Flotte in absehbarer Zeit erneuert werden, ein Transporthubschrauberkonzept der Bundespolizei sei auf den Weg gebracht." ( STRATEGIE & TECHNIK: Bundespolizei-Fliegergruppe: Torsten Hallmann folgt Thomas Helbig )

Was in diesem Konzept drin steht? Wer weiß, auf welchem Wege ein paar Eckdaten den Weg in die Öffentlichkeit finden können.

Aber dass automatisch Airbus-Produkte gesetzt sind, sehe ich noch nicht. Allein aus strategischer Sicht ist eine reine Eintypenflotte (im Transportsegment) aus Super Puma ungünstig. Wäre etwas ungünstig, wenn die gesamte BPol am Boden steht, nur weil ein Modell gegroundet wird. Und mit AW139/189 gibt es veritable Konkurrenz.

Leicht OT: Die BPol will weiter wachsen. Nach 4 Maschinen, die für das Havariekommando bestimmt sind, gibt es Überlegungen im Bereich der Waldbrandbekämpfung zu expandieren.
 

K.B.

Space Cadet
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Langsam wird es ernst mit der Flottenerneuerung:
Im Haushalt 2021 wurden 221 Mio Euro für "Erwerb von Luftfahrzeugen" eingestellt mit der Erläuterung "Mehr wegen Flottenerneuerung Transporthubschrauber im Zeitraum 2021 bis 2031."
S. 792, Titel F 811 05-042 http://dipbt.bundestag.de/dip21/btd/19/226/1922600.pdf

Zusätzlich sollen dafür noch 1,6 Mrd. Euro Verpflichtungsermächtigungen aufgenommen worden sein (d.h. Vormerkungen für Ausgaben in den Folgejahren).
Für knapp 2 Mrd. Euro kann man schonmal einkaufen gehen...

Zu ersetzender Bestand dürften 19 H155 und 19 (?) "alte" Super Pumas sein.

Wenn man bedenkt, dass die ältesten Hubschrauber aus dem Jahr 1998 oder ´99 stammen sollten, sind die eigentlich noch nicht abgeflogen...

http://dipbt.bundestag.de/dip21/btd/19/226/1922600.pdf --> S. 792, Titel F 811 05-042
 
Jacobsthaler

Jacobsthaler

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Jacobsthal
Die ältesten "ureigenen" Super Puma kamen bereits in den 80ern zum BGS, viele der "neuen" sind umgemodelte Off-Shore-Böcke, die bereits entsprechende Flugstunden auf der Uhr haben.
Und bei den ersten 155 stehen aufgrund des Alters demnächst Retrofits u.ä. an, welche auch nicht gerade billig werden würden. Und da sie für ihren eigentlich mal gedachten Auftrag (Leichter TRANSPORT-Hubschrauber) aufgrund nicht gerade üppiger Leistung nicht wirklich taugen, will man da wohl nicht weiter investieren...
 

K.B.

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Sicher, dass noch Super Puma aus den 80er Jahren bei der Bundespolizei fliegen bzw. dass um die Jahrtausendwende herum gebrauchte Maschinen beschafft worden sind?

Denn Thomas Wiegold schreibt 2012: "Im Dezember 1997 hatten Bundesinnenministerium und Bundespolizei den Beschaffungsvertrag mit Eurocopter abgeschlossen, keine 15 Jahre später sind alle 87 bestellten neuen Hubschrauber ausgeliefert:"

Das passt auch zum Jahresbericht der Bundespolizei 2012, der genau diese 87 Hubschrauber ausweist.

Ansonsten hier noch ein Auszug aus einer kleinen Anfrage der Fraktion BÜNDNIS 90/DIE GRÜNEN zum Flugdienst der Bundespolizei, die am 09.10.2019 beantwortet worden ist:

"31. Inwiefern plant die Bundesregierung, neue Hubschrauber welchen Typs zu beschaffen?
a) In welchem Zeitraum?
b) Zu welchem Zweck?

[...] Die Bundespolizei hat den Bedarf zur Erfüllung der an sie gestellten bestehenden und zusätzlichen Aufgaben evaluiert. Dabei wurde ein Gesamtbedarf von 44 Transporthubschraubern ermittelt. Bei einer Flottenmodernisierung wird eine Vereinheitlichung der Transporthubschrauberflotte auf möglichst nur einen Typ der Zehn-Tonnen-Klasse angestrebt. Zusätzliche Hubschrauber zur Bekämpfung von Wald- und Flächenbränden sind darin nicht enthalten. Für die Flottenerneuerung wird ein Zeitrahmen von zwölf Jahren angesetzt. Eine Festlegung auf ein bestimmtes Hubschraubermuster ist bisher nicht erfolgt."

(OT: Ich fand´s überraschend, wie "schlecht" die Klarstände der Maschinen sind. H155 im Durchschnitt knapp über 60%, Super Puma knapp unter 60%.)
 

dsfra

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Stimmt schon so wie Jacobsthaler schrieb. Die D-HEGA und HEGC gehörten Ende der 1980er zu den ersten drei Super Puma des BGS (die HEGB ging vor einigen Jahren in Berlin beim Unglück im Stadion verloren). Von den ab ca. 2006 zur Ablösung der Puma in Dienst gestellten 17 AS332 sind 10 Stück gebrauchte und generalüberholte Maschinen, teils frühe Modelle aus Anfang der 1980er, erkennbar an den niedrigen Seriennummern. Die anderen 7 sind "richtig" neu beschafft worden. Dazu kamen 2019/2020 weitere 4 Maschinen zur Unterstützung des Havariekommandos. Im Moment müssten es insgesamt 23 Super Puma im Bestand sein.

Den recht niedrigen Klarstand in der von dir zitierten Quelle fand ich auch überraschend.

Bin gespannt was und wieviel am Ende beschafft wird (45 H225...?)! :smile1:

Beste Grüße
 
Jacobsthaler

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Der relativ geringe Klarstand ist sicherlich teilweise dem chronischen Personalmangel in der Instandhaltung zuzuschreiben (übrigens auch extern, von Airbus z.B. kamen regelmäßig Maschinen erst mit Verspätung zurück). Aber soweit ich informiert bin ist diese Statistik nicht "geschönt" wie bei der Bundeswehr (Stichwort Verfügungsbestand oder wie es sich dort schimpft). Seit geschätzt drei Jahren (oder schon 2016 wenn ich mir den "Bruch" in der Statistik anschaue?) waren / sind quasi durchgängig Maschinen in Stavanger zum Avionik-Upgrade und teilweise weitergehenden Maßnahmen, und die zählen in diese Statistik auch mit rein. Dazu kommen diverse vom Hersteller neu auferlegte Sonderinspektionen o.ä. für die 332 und 155 welche sich natürlich auch nicht positiv auswirken.

Von den neuen H215 ist übrigens soweit ich weiß noch keine im Einsatzdienst, da die einsatzspezifische Ausstattung einige Zeit frisst...
 

K.B.

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Stimmt schon so wie Jacobsthaler schrieb.
Jetzt habe ich auch wieder meine 4 Artikel bei flightglobal frei und konnte den von Chopper80 verlinkten Text im Eröffnungspost lesen. :-)

Kurz nochmal die Kernaussagen aus dem September 2019, die die Posts von dsfra und Jacobsthaler bestätigen:

Ersatzbeschaffung für 19 H155 (die ältesten von 1999) und für die frühen AS332 L1 (die ältesten von 1982). Insgesamt sind 12 der Super Pumas ca. 30 Jahre alt. [Passt zu den 7 neuen von dsfra.]
Ziel: Ersatz durch einen Typen in 9-10 t Klasse.
Es soll "open tender" geben aber, "considerations around logistics, training and support will again be key".
Source: FlightGlobal.com

Was mich ein wenig wundert: Wie sollen im nächsten Jahr bereits 220 Mio Euro ausgezahlt werden, wenn bis jetzt noch nicht mal die Ausschreibung raus ist?
 
GorBO

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Was mich ein wenig wundert: Wie sollen im nächsten Jahr bereits 220 Mio Euro ausgezahlt werden, wenn bis jetzt noch nicht mal die Ausschreibung raus ist?
Die Bezahlung erstreckt sich über die komplette Lieferdauer der Hubschrauber, d.h. die letzte Rate wird mit Abnahme des letzten Hubschraubers gezahlt. Trotzdem muss mit Unterzeichnung des Vertrages eine sogenannte Verpflichtungsermächtigung im Haushalt stehen. Das bedeutet, der Haushaltsgeber also das Parlament sichert die Summe für den genannten Zweck vor und wird sie bis zur letzten Rate über den Zeitraum des aktuellen Haushalts zur Verfügung stellen.
Ergo: Will man nächstes Jahr den Vertrag unterschreiben, aber eigentlich auch wenn man rechtssicher Ausschreiben will, muss das Geld im Haushalt stehen.
 

K.B.

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Ergo: Will man nächstes Jahr den Vertrag unterschreiben, aber eigentlich auch wenn man rechtssicher Ausschreiben will, muss das Geld im Haushalt stehen.
Volle Zustimmung. Dafür sind ja die 1,6 Mrd Euro VE in den Haushalt gekommen.

Nur die von mir genannten 220 Mio Euro sind ja fest im HH 2021 verbucht. Für erste Auslieferungen 2023 (oder gar 2024) in meinen Augen ziemlich viel. Erst recht, weil die Ausschreibung nicht veröffentlicht ist. So als Vergleich: Sachsen plant bei seinen Polizeihubschraubern fast ein Jahr von Ausschreibung bis Vertragsschluss. Aber vielleicht geht beim Bund ja alles schneller...
BTW: In jedem Fall wäre ich für ein Vergleichsfliegen! :smile1:
 

K.B.

Space Cadet
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Aus dem Welt-Artikel:
"Womöglich werden die Anforderungen passgenau vor allem auf Airbus (neue Super Puma oder H175) und womöglich noch AgustaWestland-Leonardo (Italien) zugeschnitten, heißt es bei Insidern."

Ginge relativ einfach über die Außenlastkapazität:
Die AW189 kann max. 2722 kg tragen, die 525 max. 3175 kg.
Mit 4,5 t Außenlast ist die H215 relativ unangefochten.
 
sixmilesout

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Welche Außenlasten muss ein BGS Heli denn schleppen? Außer nen Tank für Waldbrandbekämpfung.
 
foefighter

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Ich halte den Relentless für unschlagbar, der hat sogar Armlehnen für die Piloten! :thumbsup:
 

K.B.

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Welche Außenlasten muss ein BGS Heli denn schleppen? Außer nen Tank für Waldbrandbekämpfung.
Wüsste keine.
Vom Papier her reichen selbst die 2722 kg des AW189 für die bestehenden 2000 L Bambi Buckets der BPol aus. Die eingesetzte Variante sollte komplett 2080 kg wiegen. Nur ist das Fliegen und insb. das Befüllen des Behälters ja durchaus mit dynamischen Lasten verbunden. Und da weiß ich nicht, welche Reserven der Hubschrauber haben muss. (Ist vielleicht eine Frage, die GorBO beantworten kann?)

In jedem Fall könnte man mit der Umstellung auf einen größeren Außentank recht einfach das Teilnehmerfeld beschränken. (Über Sinnhaftigkeit, bei der Brandbekämpfung an das theoretische Maximum rangehen zu wollen, haben wir hier bereits diskutiert. Aber niemand wird nach ein paar Jahren danach krähen, wenn die neuen Hubschrauber - natürlich wider Erwarten - mit den alten, kleinen Außentanks rumfliegen.)

Das ein anderer Anbieter neben Airbus überhaupt noch eine Chance in Deutschland auf einen Zuschlag hat.
Ich hoffe ja wirklich noch auf ein faires Verfahren - und dass sich im Zweifelsfall die BPol (gegen mögliche Stimmen aus der Politik) dafür einsetzt. Gibt ja in der Klasse zum Glück keine schlechten Hubschrauber, aber "Das Bessere ist nunmal der Feind des Guten". Und für ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis hat echte Konkurrenz noch nie geschadet.
 
Jacobsthaler

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Jacobsthal
Welche Außenlasten muss ein BGS Heli denn schleppen? Außer nen Tank für Waldbrandbekämpfung.
Sandsäcke, die motorisierten Spielzeuge der GSG9, ... Und ein größerer Löschbehälter als die 2000 l jetzt wäre natürlich auch ganz nett... :biggrin:

Die Meinungen über den "Wunschkandidaten" gehen weit auseinander, allzu viele Freunde hat die Airbus-Option dabei aber scheinbar nicht. Nur wird sicher wieder einmal nicht danach entschieden werden was der spätere Nutzer tatsächlich möchte / braucht, sondern ein Politikum daraus gemacht.:whistling:
 
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