Sich auf den Kauf der P-8 zu versteifen gefährdet den fortgesetzten Bestand der Fähigkeit wesentlich mehr, als sich mit einer günstigeren Zwischenlösung erstmal Zeit zu verschaffen und die endgültige, langfristige Lösung dann ordentlich in einem zukünftigen Haushalt unterzubringen.
Zwei Fragen:
1. Siehst du da freie Haushaltsmittel im Zeitraum 2025-2032 (oder eher -2035)?
Allein mit Blick auf Marine (F126, U212,...) und Luftwaffe (Tornado-Nachfolger, STH?) erkenne ich nicht, wo da in Zukunft Geld herkommen soll.
Von daher würde ich unabhängig vom Typ vermuten, dass die Zwischenlösung zur Dauerlösung wird.
2. Siehst du da freie Entwicklungskapazitäten - sowohl auf Auftragnehmer- wie auf Auftraggeberseite?
Bereits die P-3-Upgrades scheiterten ja u.a. an Personalmangel in der Industrie. Und das bei absolut heruntergefahrener EF-Fertigung und (von außen betrachtet) wenig sonstigen Entwicklungsprogrammen in Manching.
Wie soll das gehen, wenn zeitgleich Eurodrohne und FCAS in der Pipeline sind?
Trennung.
Da ja Piratenjagd angesprochen wurde. Denke nicht, dass das in Zukunft noch ein primärer MPA-Auftrag ist. Ich sehe da eher MALE- oder HALE-Drohnen (bald Heron TP, später die Eurodrohne).
Und es bleibt abzuwarten, in welchem Maße auch ASW durch Drohnen übernommen wird. Erste Versuche mit Reaper gab es ja schon.
Trennung.
In jedem Fall scheint es mit MAWS nicht so voranzugehen wie geplant:
"Deutschland und Frankreich haben die Absicht erklärt, für das Maritime Airborne Warfare System (MAWS) gemeinsam eine Studienphase durchzuführen. Hierzu soll zunächst gemeinsam eine zweiteilige Machbarkeitsstudie beauftragt werden, in dem die systemischen Zusammenhänge beschrieben und daraus in einem ersten Schritt eine Plattformentscheidung abgeleitet werden soll. Die diesbezügliche Rüstungsabsprache zwischen beiden Nationen soll im Jahr 2020 unterzeichnet werden." Drucksache 19/22785 – Deutscher Bundestag – 19. Wahlperiode
Also ich hab da von nichts gehört. Ist bei der Offenheit der aktuellen Lage ja auch durchaus verständlich.