Alte Fotos aus der Doppeldecker-Ära

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rimme

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Eine Klemm L 25 b, c/n 336, späteres Kennzeichen D-YGOR, im Oktober 1931 auf H. Rieckhoff/Weimar in die Luftfahrzeugrolle eingetragen.

Gruß Rimme
 
HoHO

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H. Rickhoff war Hauptmann bei der Polizei.
Auf dem Foto im Hintergrund ist eine Klemm 26a II mit dem Kennzeichen D- 2023 noch zu erkennen.
Auf H. Steckhahn / Westerode in die Luftfahrzeugrolle eingetragen.

Gruß HoHO
 
Junkers-Peter

Junkers-Peter

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Kleines OT:
Interessant. Hermann Steckhan war ab Anfang 1938 bei Junkers und eine zeitlang Chefeinflieger im Serienwerk Bernburg. Noch am 27. März 1945 ist er in Bernburg mit einer He 162 abgestürzt, wobei er sich schwer verletzte. Er überlebte aber. Und er war - auch nicht alltäglich - Brillenträger. Das isser:

 
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FREDO

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Und zur YGOR geben die NfL den Abgang in 2/38 bekannt...
 
Junkers-Peter

Junkers-Peter

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Evolution des Führerraums bei Junkerflugzeugen.

Eine F 13 Anfang der 20er Jahre hat nur das Notwendigste an Instrumenten. Bei einem Fragezeichen dahinter bin ich mir nicht sicher v.l.n.r: Öldruck?, Fahrtmesser, Drehzahlmesser Motor?, Höhenmesser? Oben in der Mitte ein Magnetkompass.


Die G 24 als dreimotoriges Flugzeug von Mitte der 20er Jahre hat schon einen größeren Uhrenladen. In der Mitte die drei Drehzahlmesser, darunter Fahrt- und Höhenmesser. Die kleinen Instrumente sind wahrscheinlich u.a. Kühlwassertemperatur und Öldruck. Zu erkennen sind auch noch Leistungshebel, Schalter für die beiden Zündkreise, Verstellung Zündzeitpunkt. Die beiden Instrumente links und rechts an der Außenwand sind mir unklar, Marke „Nivex“

Oben in der Mitte bereits ein künstlicher Horizont Marke „Giro“. Wahrscheinlich kein deutsches Fabrikat. Funktionsweise? Darüber noch ein Kompass. Vielleicht kann @cockpit ein wenig helfen.

Es folgen dann später noch die Führerräume der G 31 und Ju 52.
 
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cockpit

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Hallo Junkers Peter,
Wunderschöne Bilder! Danke fürs Zeigen. Ich liebe diese frühen Uhrenladen aus den "wilden" 1920ern!

Zu Deinen Fragen bezüglich der Instrumente:
Junkers F 13:
Von links Öldruckmesser Maximall, Fahrtmesser Bruhn, Drehzahlmesser Morell, Höhenmesser Morell.
Der Kompass dürfte ein frühes Modell des "Franz" von Askania sein, damals noch Bambegwerk.
Junkers G 24:
Die beiden äußeren Drehzahlmesser sind elektrisch (Horn), der mittlere mechanisch (Morell).
Die kleinen Instrumente sind links Kühlwasserthermometer und rechts Öldruckmesser.
Die Nivex-Geräte links und rechts sind Benzinuhren.
Der künstliche Horizont ist der Anschütz-Fliegerhorizont. (Deutsches Reich Patent) Laut Prospekt damals Alleinvertrieb durch N.V. Nederlandsche Techn. Handel Mij. "Giro" in Den Haag
Der Kompass darüber ist ein FK 6 von Ludolph, der in stehender und wie hier in hängender Version eingebaut werden konnte.
Fahrtmesser von Bruhn und Höhenmesser von C.P. Goerz.

Anbei zum Vergleich noch eine Rekonstruktion eines Gerätebretts einer Heinkel HD 32 (D-590 der Akaflieg Berlin von 1928):

Hier die historische Vorlage:

Viele Grüße
Cockpit
 
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Junkers-Peter

Junkers-Peter

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Klasse! Danke für die ausführlichen Erläuterungen. Und auch noch mit Herstellerangabe! :TOP: Auf die Benzinuhren hätte ich auch selber kommen können: Nivex = Niveau.
 
Junkers-Peter

Junkers-Peter

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Dann noch wie versprochen die anderen Flugzeuge.

Die G 31, die nur wenig später als die G 24 erschienen ist, hat im Prinzip die gleiche Aufteilung: 3 Drehzahlmesser, Fahrtmesser, Höhenmesser, Uhr, Kraftstoffvorratsanzeigen mit Umschaltern, dazu diverse Drücke und Temperaturen. Die große Anzeige links, fast verdeckt vom Steuerrad, kann ich nicht zuordnen. Scheint aber Askania zu sein. Dazu noch zwei Magnetkompasse oben.


Die Ju 52 von Mitte der 30er Jahre zeigt dann wahrscheinlich den größten Sprung. In der Mitte wieder 3 Drehzahlmesser, darunter Ladedruckanzeigen, diverse Drücke und Temperaturen, darunter auch Außentemperatur, eine Uhr, links beim Piloten Fahrtmesser, Fein- und Grobhöhenmesser, Wendezeiger, künstlicher Horizont, Kurszeiger, Fernkurskreisel, Variometer, Zielflug-/Bakenanzeiger usw.

Auch interessant der Sicherungskasten rechts unten mit den handlichen "Feinsicherungen". Wenn es denn Sicherungen sind. Irgendwie fehlen mir da die Kabel.
 
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cockpit

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Hallo Junkers Peter,

wieder ein großes Dankeschön für die schönen Bilder.
Ergänzungen zur Junkers G 31:
Ganz links angeschnitten Askania Horizontkreisel. Vom Steuerhorn verdeckt Askania Feinhöhenmesser bis 500 m für den Landeanflug. Fahrtmesser von Bruhn, Höhenmesser von C.P. Goerz.
Die Kombination von Grobhöhenmesser und Feinhöhenmesser in getrennten Geräten war damals oft zu finden.
Drehzahlmesser von Horn (elektrisch) und Morell (mechanisch).
Darunter die 8-Tage Borduhr von Kienzle und links daneben ganz klein der Druckmesser für die Feuerlöschanlage.
Die Knöpfe links und rechts neben den pneumatischen Benzinuhren sind die zugehörigen Luftpumpen.
Es handelt sich um eine Version mit Sternmotoren. Also je zwei Temperaturanzeiger für Schmierstoff-Eintritt und -Austritt von A. Emil Baecker. Zwei davon sind ganz rechts nicht mehr sichtbar. Darüber die Schmierstoff-Druckmesser.
Die beiden Kompasse sind wieder FK 6 von Ludolph.

Zur Ju 52:
Doppelinstrumentierung. Links oben zwei Anzeigegeräte für die Funknavigation von AEG-Telefunken (Bakenanzeige). Darunter der Askania (Sperry) Kurskreisel.
Der Sicherungskasten rechts ist für sogenannte Messersicherungen. Warum keine Kabel sichtbar sind:
Normalerweise sieht man hier bei der Ju 52 Wellblech. Hier ist aber eine Glattblechverkleidung zu sehen. Dazwischen dürften die Kabel verlaufen.
Vielleicht fehlt hier auch gerade der Deckel vom Gerät wegen Wartung.
Zum Teil waren die Geräte auch so konzipiert, dass oben die Sicherungen in Funktion waren und unten die Ersatzsicherungen "geparkt" waren, dass man die während des Fluges schneller austauschen konnte.
Bei manchen Ju 52 war hier an der Seite auch ein Orterkompass eingebaut und die Sicherungen an der Cockpit-Rückwand.

Viele Grüße
Cockpit.
 
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Junkers-Peter

Junkers-Peter

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Nochmals besten Dank für die wirklich umfassenden Informationen und für die Mühe an @cockpit .

Mich hatte immer irritiert, dass für die 3 Motoren unterschiedliche Drehzahlmesser mit meist auch verschiedenen Skalen eingebaut waren, so dass man am Stand der Zeiger nicht unbedingt einen Gleichlauf der 3 Motoren erkennen konnte. Nun wird das klar. Für den Mittelmotor hatte man eine mechanische Verbindung, also wahrscheinlich eine biegsame Welle für die Drehzahl und für die Außenmotoren wählte man wegen der größeren Entfernung eine elektrische Übertragung.
 
L Andersson

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For those who like detail information!

The following instruments were installed in Junkers G 24 S-501 (907) on delivery:
Tachometers Phylax No 105907, Horn right No 103321, left No 103322
Speedometer Bruhn No 11668
Altimeter Goerz No 28381
Variometer Goerz
Inclinometer Goerz
Compass Ludolph No 284
Water thermometers 3 Schlegelmilch and 1 electrical thermometer Hartmann & Braun No 605722

Junkers K 30 S-601 (932)
Tachometers Morell 182440, Horn 104569 and 104580
Speedometer Bruhn 11821
Altimeter Goerz 35016
Variometer Goerz
Inclinometer Goerz
Fuel indicator Nivex
Oil pressure indicator Maximall
Water thermometers Steinle & Hartung 169529, 169540, 168880
 
Junkers-Peter

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Zur Abwechslung mal ganz was anderes. Eine He 70 14-47 als Aufklärer bei der Legion Condor in Spanien. Das Emblem ist wohl eine Schwalbe im Messerflug. Das Foto stammt aus dem Nachlass eines Junkers-Bordmonteurs, der die Ju 52 der Legion betreute sowie Luftwaffenmonteure instruierte. Das ursprüngliche Schnellverkehrsflugzeug He 70 stammte aus den frühen 30er Jahren.

 
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HoHun

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Moin!

Zur Abwechslung mal ganz was anderes. Eine He 70 14-47 als Aufklärer bei der Legion Condor in Spanien. Das Emblem ist wohl eine Schwalbe im Messerflug.
Fast - es ist ein Alpensegler, vom in ganz Deutschland weit häufigeren Mauersegler (früher manchmal auch "Turmschwalbe" genannt) durch den weißen Bauch zu unterscheiden :-)

Tschüs!

Henning (HoHun)
 
Junkers-Peter

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Nebenbei auch noch Ornithologe, Henning? Respekt!👍
 
HoHun

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Moin!

Nebenbei auch noch Ornithologe, Henning? Respekt!👍
Schon Lilienthal hat über den "Vogelflug als Grundlage der Fliegekunst" geschrieben! :-)

Wir haben 'ne Menge Hobby-Ornis hier im Flugzeugforum ... die verstecken sich im Thema "Zurück zu den Wurzeln":


Tschüs!

Henning (HoHun)
 
Samoljot

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Schon Lilienthal hat über den "Vogelflug als Grundlage der Fliegekunst" geschrieben! :-)
Und auch Professor Focke reihte sich mit einem Beitrag in "Wunder des Möwenfluges" in diese Reigen ein. (Bechhold Verlag, Frankfurt/M. 1937) .
 
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