Im rechten Flügel muss auch eine Küche gewesen sein, in Frankreich dreißiger Jahre und dann noch Lyon – das sollte schon etwas extravaganter sein. Eigentlich war die ja ein Stockwerk tiefer, über dem Restaurant. Aus Platzgründen und weil ich auf keinen Fall auf ein Restaurant verzichten will, nutze ich die künstlerische Freiheit und alles zieht ein bisschen um. Also schauen wir uns zuerst besagte Küche an: nein, Einrichtungsgegenstände und spezifische Figuren gibt es nicht - oder sind schon seit vielen Jahren nicht lieferbar. Also selber machen – aber wie sah so eine Küche 1932 aus?
Glücklicherweise gab es im Netz ein paar Hinweise, die zu meinem Plan passen.
Passend zu den Räumlichkeiten in meinem Dio-Gebäude lasse ich mir eine Einrichtung einfallen und hoffe, dass das den Küchen-Praktikern nicht zu sauer aufstößt - ich esse gern, koche aber höchstens Motorradketten oder verformtes Resin.
Hier gibt es einen Arbeitstisch mit Anrichte, Schubladen und Spüle sowie einen Herd. Alles mit der Silhouette geschnitten oder besser geritzt: kann ich von Hand auf keinen Fall so gut!
Ja richtig, Figuren brauchen wir auch. Nach gründlicher Durchsicht meines Bestandes und ein paar chirurgischen Eingriffen haben diese drei hier das Casting gewonnen:
Der Koch gewann wegen seiner Kleidung, ebenso die Dame in der Mitte. Zenzi, die dritte im Bunde ganz rechts war wohl ursprünglich für ein Bierzelt vorgesehen, passt aber gut hinter die Anrichte - dann fällt das bajuwarische nicht so auf und das Dekolletee wirkt sicher nicht störend. Die Kochmütze ist aus Papier, das Schiffchen bei der zentralen Dame trug früher eine US Soldat. Manche Opfer sind einfach nötig.
Nun sollen die Damen und Herren ja irgendeine Geschichte erzählen. Fangen wir mit dem koch an: er kriegt eine Pfanne mit Pommes, die er auf dem Herd "bedienen" kann. Hier die natürlich gekachelte Küche, kariert war sehr üblich, auch wenn es davon manchen schwummrig vor Augen wird. Köchen wohl nicht, hatten sie doch meist auch noch kleinkarierte Hosen. Ich belasse es hier mal mit grau, auch gern getragen.
Auf dem Herd ein Wasserkessel aus dem genialen Preiser Sortiment 17220. Ist mir völlig unverständlich, wie man solche Feinheiten als Spritzguss fertigen kann! Die Pfanne ist Eigenbau und hier zeigt sich, wie gut die Figur passt, diese Läassigkeit: wir erwarten, dass gleich die Fritten (Preiser 17220!) gekonnt in der Luft gedreht werden.
Dieses Sortiment hat Teller, Tassen Gläser, Bestecke, Platten, Flaschen und diverse Gerichte, sogar Blumenvasen. Aber keine Töpfe! Die brauchen wir aber dringend in der Küche. Wie man die herstellt? Schaun wir mal.