Selbst auf die Gefahr hin sich hier unbeliebt zu machen, aber was haben die unzähligen Post in den sozialen Medien erreicht?
UAC hat die maximale Aufmerkamkeit im Rahmen der MAKS erhalten. Aus Sicht der Marketingabteilung eine wunderbare Aktion!
Und ansonsten? Ist es ja nicht viel, denn es wird ein Mockup vorgestellt.
Aus rein technischer Sicht ist noch kaum was bekannt bzw. ein Zeitplan der Realisierung ist auch noch nicht bekannt.
Interessanter ist da viel mehr was will man damit eigentlich erreichen?
A, Die russischen Verbände fliegen zumeist mit zweistrahligen maschinen (Yak-130, MiG-29 und Su-30 Familie)
B, Der Weltmarkt für den Export ist mit einstrahligen sehr gut abgedeckt: JF-17, JAS39 Gripen, J-10C, F-16V Block 70 und F-35. Wird es da genug Platz geben für UAC?
C, Abgesehen von MIL Hubschraubern und Su-30 Derivaten wird ja kaum was in nennenswerten Stückzahlen verkauft.
Auch wenn man es (hier) nicht gerne hört, die MiG-29 ist ein Auslaufmodell.
D, Die Su-57 ist auch noch etwas von der vollen Serienreife entfernt.
E, Wenn die Emirate die F-35 erhalten, scheidet wohl jedes russische Model automatisch aus.
Es wird spannend zu sehen sein, wo, wann und wie UAC damit Geld verdienen will.
Im Rahmen eines Vortrags im kleinen Kreis hat Piotr Butowski vor ein paar Jahren das Ausklingen bzw. das Ansinlken in die Bedeutungslosigkeit der russ. militär. Luftfahrtindustrie vorasugesagt. Sehen wirhier ein letztes Aufbäumen?
Eben genau das ist die spannende Frage für Dienstag, weniger wie groß der interne Waffenschacht ist oder die genaue Formgebung der Zellendetails.
Es geht darum, das sehen zu können, was sich hinter dem ganzen Glitzer und Feenstaub verbirgt. Das Yak-130, MiG-29 und Su-30 Familie nun zwei Triebwerke haben ist ein sicherlich auch mit ein Relikt aus den "alten" Zeiten oder dem Bedarf geschuldet (Trainer bzw. großer Fighter), aber heute wohl kaum eine explizite Vorliebe.
Ansonsten, was bleibt Rostec denn anderes übrig, als vor dem Hintergrund des sich perspektivisch ändernden Weltmarktes jetzt zu reagieren.
Allerdings ist selbst das beste technische Produkt nur so gut, wie es von den finanziellen Ressourcen her auch entwickelt und produziert werden kann.
Die F-16, Gripen und F-35 sind sicher nicht die Konkurrenten, da die politische Ausrichtung vor dem eigentlichen Auswahlprozess schon die Herkunft des Verkäufers festlegt, also runtergebrochen Osten oder Westen und sich innerhalb dessen dann die Produkte auswählen lassen können.
Wobei die größte Gefahr für die russische Luftfahrtindustrie wohl eher die US Sanktionen (CAATSA) für die Länder sind, die solches Gerät aus Russland importieren wollten, weniger aber die Konkurrenzfähigkeit der Produkte.
Dann bleiben noch JF-17 und ggf. J-10 als mögliche Konkurrenten. Selbst wenn diese Muster derzeit sehr leistungsfähige Fighter in ihren Klassen sind, so haben sie letztlich auch den gleichen Nachteil wie eine F-16, es sind perspektivisch Auslaufmodelle und es gibt wohl nahezu wenig Anreize, diese für bestehende alte Flotten (maßgeblich Mig-29) in sämtlichen in Frage kommenden Luftwaffen zu ersetzen. Da sind Upgrades wohl immer noch die bessere und günstigere Alternative (siehe selbst die zahlreichen weltweit noch eingesetzten Mig-21). Das hat ja selbst auch Rostec mit der MIG-35 als Erfahrung machen dürfen, sowohl bei der russischen Luftwaffe, als auch bei ausländischen Luftwaffen.
J-20 und SU-57 sind für Viele sicherlich kaum erschwinglich und die es sich leisten könnten, haben Anforderungen an Industriebeteiligungen, zu denen die Hersteller für die Spitzenprodukte nicht bereit sind. Insoweit reduziert es sich mittel- langfristig auf die J-31, auf die KF-21 aus Südkorea auch nur bedingt (da sie dem politischen Westen zuzuordnen ist und die USA bei einem etwaigen Export da auch ihre Hände durch zu viele US Systeme drauf halten) und bei der TF-X aus der Türkei ist es wohl ähnlich, hier sind die Europäer mit BAE Systems und Eurojet als Bremser für den Export in politisch schwierige Luftwaffen mit im Boot. AMCA aus Indien lasse ich aus Gründen mal bewusst außen vor.
Ergo, ist doch die J-31 mal irgendwann die einzige derzeit absehbare und wahrscheinliche Konkurrenz, die politisch nicht voll pro westlich ausgerichtet ist und nicht von Systemen aus dem Ausland abhängt, sofern sie überhaupt mal für den Export zur Verfügung steht und aufgrund ihrer Carrierbasierenden Gene den Preis und den Nutzen (Gewicht) für andere Luftwaffen überhaupt so absolut attraktiv erscheinen lassen, wie man das vielleicht bei der ersten Betrachtung vermuten wollte. Ferner wird diese auch wohl über 2 Triebwerke (selbst mit modernen Triebwerken aus China von der Leistungsfähigkeit und der Wartung (-kosten) wohl kaum mit einem modernen Izdeliye 30 vergleichbar, weil die Erfahrung der Russen hier vermutlich einfach nach wie vor unschlagbar ist) verfügen, damit ist bereits schon ein wesentlich kritischer Punkt für einige möglich potentielle Interessenten erreicht.
Und genau da kommt die T-75 oder wie auch immer das Teil mal genannt wird von Rostec ins Spiel. Eigentlich das ideale Produkt, wenn man es richtig ausgerichtet hat (wovon man ausgehen darf) um alte weltweite vorhandene Mig-29 Staffeln zu ersetzen, um damit nicht nur langfristig mordernste Fähigkeiten in allen Belangen über einen langen Zeitraum zu erhalten (war ja maßgeblich auch ein Argument der Schweiz für F-35 und gegen EF und Rafale) um damit in der Unterhaltung in den nächsten 40 Jahren günstiger zu sein und der Support und Upgrades definitiv abgesichert ist.
Ohne den russischen Staat und dessen finanziellen Mittel, wird das aber kaum möglich sein. Insoweit wäre es schon ein krasses Bekenntnis, wenn die russische Luftwaffe mehr als ein Interesse am Di für "Das Ding" (auch ein geiler Name) äußern würde. Dieses ernsthafte signalisierte Umdenken, zukünftig nicht nur auf die Zweistrahler setzen zu wollen und ein solches Produkt in einem umgestalteten Prozess mit zu nutzen und dafür auch verbindliche Gelder zu binden, das wäre doch der eigentliche Kracher am Di.