...
Was liegt näher, als dass dabei jene Staaten eine besondere Rolle spielen, die direkt an Afghanistan grenzen: vor allem
Usbekistan und
Tadschikistan. Zwei Länder, die dem
WSJ zufolge Zalmay Khalilzad neulich aufgesucht hat, der Sonderbeauftragte der USA für Afghanistan.
Auch
Kirgisistan gilt in Zentralasien offenbar als denkbares Gastgeberland, und es wäre nicht einmal ein geostrategisches Novum. Im gebirgigen Kirgisistan hatten die Amerikaner schon einmal einen Stützpunkt. Vom Bischkeker Flughafen Manas aus versorgten die USA von 2002 bis 2014 ihre Soldaten in
Afghanistan. In Usbekistan gab es die US-Basis in Chonobod, auch das tadschikische Kulob nutzten die US-Streitkräfte sowie französische Einheiten für eine kurze Zeit. Für deutsche Soldaten wiederum war viele Jahre lang der usbekische Stützpunkt Termes eine Heimat in der Fremde.
Militärbasen direkt jenseits der afghanischen Grenze wären für die USA die praktischste Variante, um nach dem Abzug im September mit einem Sicherheitskontingent in der Nähe zu bleiben. Washington dürfte sich in dem Fall finanziell äußerst großzügig zeigen gegenüber den klammen zentralasiatischen Staaten, die zudem akut unter den Folgen der Pandemie leiden. ...