Katana Absturz im Saale Orla Kreis, 23.6.21

Diskutiere Katana Absturz im Saale Orla Kreis, 23.6.21 im Flugunfälle und Flugunfallforschung Forum im Bereich Luftfahrzeuge allgemein; Ich vermute: Flugunfälle und Flugunfallforschung. mfg

wilco

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Nein, überhaupt nicht schade, dass Ironie im Zusammenhang mit tödlichen Unfällen absolut nichts zu suchen hat.

Du denkst, ich hätte den Unfall kommentiert? Dann hättest du völlig recht mit deiner Ansicht.

Aber weit gefehlt. Ich ziele nicht auf den Unfall, der ist bedauerlich genug, sondern auf das würdelose Hin und Her, das hier veranstaltet wird, über Kennzeichen, Flugzeugtypen, Herkunft etc, wobei das doch alles längst bekannt ist. Die Trümmer des Flugzeugs liegen offen auf dem Acker, damit sind Kennzeichen und Typ bekannt und die Herkunft ist schnell zu ermitteln. Was gibt es da lange zu diskutieren?

Ich glaube nicht, daß es der Forschung dient, zu diskutieren, was das eine Blatt schreibt und was der ander Kumpel sagt. Das halte ich für respektlos gegenüber den Beteiligten! Ratschläge, in welcher Weise man nun die WKA's zu inpizieren hätte - das braucht kein Mensch.

Etwas mehr Orientierung an den harten Fakten und meinetwegen an ein paar wenigen Plausibilitäten würden dem jeweiligen Geschehen - und den Gefühlen der unmittelbar Beteiligten - besser gerecht werden.
 
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arneh

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Etwas mehr Orientierung an den harten Fakten und meinetwegen an ein paar wenigen Plausibilitäten würden dem jeweiligen Geschehen - und den Gefühlen der unmittelbar Beteiligten - besser gerecht werden.
Ok, mit dieser Erläuterung kann zumindest ich etwas mehr anfangen und auch durchaus mitgehen als mit Deinem vorherigen hingerotzten Einzeiler.
 
macfly

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BFU Zwischenbericht, Seite 72:

Der Pilot war in Kontakt mit Langen Information (FIS) und stieg bis knapp oberhalb FL100 (= Luftraum C). FIS wies ihn darauf hin, dass er nicht einfach ohne Freigabe in den Luftraum C einfliegen könne. Der Pilot gab an, "noch zwei Minuten" oberhalb FL100 fliegen zu müssen, um über einer Wolke zu bleiben. Der FIS Lotse koordinierte den Flug im Luftraum C, bat ihn aber, nach Möglichkeit wieder unter FL100 zu sinken. Der Pilot hatte da schon begonnen, einen Kreis zu fliegen und zu sinken. Er reagierte nicht mehr auf FIS und stürzte mit hoher Sinkrate ab.

Gesamtflugerfahrung des Piloten: 60 Stunden.


Klingt für mich leider nach einem klassischen Fall von "VFR Einflug in IMC". Vermutlich ist er im Verlauf des Fluges immer weiter gestiegen, um über den Wolken zu bleiben. Als ihn FIS dann auf seinen Fehler (ohne Freigabe über FL100) aufmerksam gemacht hat, konnte er nicht mehr weiter steigen, sondern ist letztlich doch in Wolken eingeflogen - anstatt bei FIS zuzugeben, dass er Mist gebaut hat - oder/und wieder umzukehren.
 
Intrepid

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... konnte er nicht mehr weiter steigen, sondern ist letztlich doch in Wolken eingeflogen - anstatt bei FIS zuzugeben, dass er Mist gebaut hat - oder/und wieder umzukehren.
Hat er ja gesagt, dass ihn die Wolken nicht daran hinderten, an seinem Flugziel festzuhalten:
Dabei fragte er bei dem Piloten nach, wie lange dieser noch oberhalb FL100 bleiben müsse. Der Pilot antwortete: „(...) bin jetzt groad in a Wolknschwadn, äh vermutlich zwei Minuten.“
Um auf die Diskussion auf Seite 1 des Threads zurückzukommen: von einer Kollision mit Windradflügeln steht nichts im Bericht. Wäre bei dem Flugverlauf vermutlich auch ohne Bedeutung, ist ja aus großer Höhe von weit über den Windrädern abgestürzt.

Zur Temperatur in Reiseflughöhe kann ich keine Angaben im Bericht finden. Außer Orientierungsverlusst kommt auch Vereisung als erschwerender Faktor in Betracht. Hat die Katana eine Staurohrenteisung? Gegebenenfalls fallen Fahrtmesser, Höhenmesser und Variometer aus. Dann bleibt das GPS als einzige Informationsquelle. So eine Situation macht die Flugführung extrem anspruchsvoll.

Wie schon geschrieben, ich bin schon lange keine Katane mehr geflogen. Ich kann mich aber eine eine Situation erinnern, wo ich mir gedacht habe, wenn jetzt noch der Strom ausfällt, bin ich geliefert. Für Stau- und Statikdruck gibt es - meiner Erinnerung nach - einen gemeinsamen Pitotmast wie man ihn von den kleinen Piper-Flugzeugen kennt.

Nachtrag: künstlicher Horizont und Kurskreisel sind aus der Erinnerung heraus nicht pneumatisch, sondern hängen ebenfalls am Strom. Wenn es ein Flugzeug gibt, welches am wenigsten geeignet ist, in IMC geflogen zu werden, dann ist es die Katana. So meine Bewertung damals.
 
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arneh

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Zur Temperatur in Reiseflughöhe kann ich keine Angaben im Bericht finden. Außer Orientierungsverlusst kommt auch Vereisung als erschwerender Faktor in Betracht. Hat die Katana eine Staurohrenteisung? Gegebenenfalls fallen Fahrtmesser, Höhenmesser und Variometer aus. Dann bleibt das GPS als einzige Informationsquelle. So eine Situation macht die Flugführung extrem anspruchsvoll.
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Bei einem VFR Piloten mit 60h Gesamtflugerfahrung ist das vermutlich müßig. Da hat man ja über die Jahrzente genug Erfahrungen gesammelt, wie die Überlebens- wahrscheinlichkeit und -zeit in IMC bei solchen Rahmenbedingungen so aussieht. Und da bildet dieser Unfall einen weiteren traurigen perfekt das statistische Mittel bestätigenden Messpunkt
 
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Bei einem VFR Piloten mit 60h Gesamtflugerfahrung ist das vermutlich müßig.
Die beste Performance haben wenig fliegende Privatpiloten zum Zeitpunkt der Prüfung. Davor nimmt ihre Expertise zu, anschließend wieder allmählich ab. Wir wissen nicht, wie viel von den 60 Stunden Gesamtflugerfahrung auf die Ausbildung fällt. Mindestens 45 Stunden, bei dem Pilotenalter mit großer Wahrscheinlichkeit auch mehr (Minimumstunden schaffen die 20-jährigen, nicht die 40-jährigen; 60-jährige brauchen oft das Doppelte). Der Flugschein war erst ein Jahr alt, der Pilot 48 Jahre.
 
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Katana Absturz im Saale Orla Kreis, 23.6.21

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