Easa entzieht Ka-32 Type Certifcate

Diskutiere Easa entzieht Ka-32 Type Certifcate im Hubschrauberforum Forum im Bereich Luftfahrzeuge; Aufgrund der Sanktionen infolge des Ukraine Konflikts hat die EASA der Ka-32 das Type Certivicate entzogen. EASA suspends Kamov Ka32 type...
Kenneth

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Ich bin für passende Sanktionen, aber hier werden doch nur westeuropäische Firmen geschädigt, und dann auch noch so wenige Exemplare…?
 
Intrepid

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Welche Leistungen muss ein Hersteller erbringen, damit ein Zertifikat aufrecht erhalten werden kann? Kann eine andere Organisation die Hersteller-Rolle übertragen bekommen?
 
lutz_manne

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Solange es die Ersatzteillage erlaubt, sollte man die Fluggeräte weiter betreiben dürfen. Alle andere ist einfach nur noch unglaubwürdig und schädigt die eigene Wirtschaft. Komisch, dass die EASA da so wenig Augenmaß zeigt. Vermutlich wegen politischem Einfluss, was wieder ein schlechtes Licht auf die Behörde wirft. Oder?
 
Stovebolt

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Kriegt Kamov durch diese Aktion jetzt aus irgendeiner Quelle kein Geld mehr?
Ansonsten verstehe ich die Aktion nicht.
Oder will man damit die Möglichkeit von Ersatzteillieferungen verhindern?
Gruß!
 
Taylor Durbon

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Hier ist inzwischen jedes Mass verloren gegangen. Es wird blindlings auf alles eingedroschen was in irgendeiner Verbindung zu Russland steht. In Deutschland müssen sich Russen von Putin distanzieren. Dabei scheint es niemanden zu interessieren dass es ja vielleicht die grösstmögliche Distanzierung darstellt lieber in Deutschland als unter Putin in Russland zu leben. Genauso diese Aktion jetzt. Wenn ich als westeuropäisches Hubschrauberunternehmen nun keine Leistungen mehr anbieten kann, weil mein LFZ Park nunmal aus Ka-32 besteht gehe ich in Konkurs. Damit hat man Putin schwer getroffen :86: Hier passieren gerade sehr merkwürdige Dinge in Europa.
 
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... Damit hat man Putin schwer getroffen :86: Hier passieren gerade sehr merkwürdige Dinge in Europa.
Damit hat man das Vertrauen in eine mögliche Zusammenarbeit (aus unternehmerischer Sicht) weit über das Ende der Sanktionen hinaus zerstört. Putin wird das nicht mehr interessieren, wir reden hier über 30 Jahre. Es macht keinen Sinn, russisches Gerät anzuschaffen. Und jeder Unternehmer ist geraten, vorhandenes russisches Gerät so schnell wie möglich zu ersetzen. Das gilt nicht nur für den Luftverkehr. Sozusagen die moderne Form eines Morgenthau-Planes mit dem Unterschied, dass er nicht nur gedacht sondern längst umgesetzt wurde. Eine EASA kann sich dem nicht entziehen.
 
Taylor Durbon

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Du sprichst genau den Punkt an der mir wirklich Sorge bereitet. Es geht ganz offensichtlich nicht mehr um Sanktionen die Putin an den Verhandlungstisch bringen sollen. Hier wird ganz offen ein völlige Ausgrenzung auf lange Sicht angestrebt. Die Folgen für die Bevölkerung aller involvierten Staaten spielen ganz offensichtlich keine Rolle hierbei. Dass sowas nicht lange gut gehen wird scheint auch eher bewusst in Kauf genommen zuwerden.
 

Jumo 004

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Ist außer Heliswiss noch eine Firma betroffen?
 
Intrepid

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... Es geht ganz offensichtlich nicht mehr um Sanktionen die Putin an den Verhandlungstisch bringen sollen ...
So hatte ich das verstanden: wenn ein Krieg beginnt, gibt es eine neue Art von Sanktionen, die schwerere Schäden hinterlassen, als ein Atomkrieg (auch bei uns). Verhandlungen machen dann keinen Sinn mehr, nur noch das Planen eines Jahrzehnte währenden Wiederaufbaus (auch bei uns). Die "Zerstörungen" wie insolvente Firmen und kalte Wohnungen haben ihren Peak noch lange nicht erreicht. Ich vermute, das wird erst im nächsten Winter sein. Ein entzogenes Type Certifcate ist da echt nur eine klitzekleine Randnotiz.
 
Alpha

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Ach Leute - bitte nicht die nächste Gruselgeschichte von Atomkrieg, Insolvenzen und kalten Wohnungen. Der gleiche Weltuntergang wurde auch schon durch "Corona!" oder "Klima!" herbeigewähnt - tritt aber nicht ein. Lasst das doch auch hier ein Fliegereiforum bleiben, siehe "aktuelle Konflikte".

Denn sachlich - fliegereibezogen ist doch klar, dass ein russischer Hubschrauber früher oder später russische Ersatzteile, Herstellerhilfe, Herstelleranweisungen usw benötigt. Wie jedes andere Fluggerät auch. Also gäbe es damit wieder eine direkte Geschäftsbeziehung und Bezahlung nach Russland - und das ist auch offensichtlichen Gründen derzeit nicht gewollt.

Ja, wirklich unschön für die europäischen Betreiber. Soweit man im www lesen kann, fliegen hier insgesamt nur knapp über einem dutzend - davon 2 bei Heliswiss. Das ist wohl eher nicht der Untergang der Hubschrauberfliegerei und auch ein Ka32 ist anscheinend nicht alternativlos.
 
pok

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So hatte ich das verstanden: wenn ein Krieg beginnt, gibt es eine neue Art von Sanktionen, die schwerere Schäden hinterlassen, als ein Atomkrieg (auch bei uns). Verhandlungen machen dann keinen Sinn mehr, nur noch das Planen eines Jahrzehnte währenden Wiederaufbaus (auch bei uns). Die "Zerstörungen" wie insolvente Firmen und kalte Wohnungen haben ihren Peak noch lange nicht erreicht. Ich vermute, das wird erst im nächsten Winter sein. Ein entzogenes Type Certifcate ist da echt nur eine klitzekleine Randnotiz.
Diesen Entzug zum jetzigen Zeitpunkt sehe ich auch etwas kritisch, aber im Allgemeinen ist es so wie Du sagst, es darf und wird mit Russland in den nächsten Jahrzehnten keinen Handel und Austausch mehr geben. Der Boykott muss und wird den Kalten Krieg noch übertreffen.

Ich weiß ja nicht wie sich so einige in im westlichen Westeuropa eine Verständigung mit Russland vorstellen. Was Russland gemacht hat, würde ja, selbst wenn sie sich zurückziehen und die Ukraine in die NATO kommt und Russland Reparationen bezahlt, immer noch Konsequenzen haben müssen.

Aber es wird auch so kein Luftfahrtgerät mehr in den Westen gelangen.
 

K.B.

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Ist außer Heliswiss noch eine Firma betroffen?
Aus der Helihub-Meldung:
"Helicopter market intelligence firm Parapex Media notes that this affects 25 helicopters, with the following countries currently having Kamov Ka32s on their registers
Bulgaria 5
Portugal 5 (all believed to be in long term storage)
Spain 13
Switzerland 2"

Hab mal ein wenig rumrecherchiert. Also...

Für Bulgarien schreibt Wiki, dass BH Air (Balkan Holiday Airlines) welche betreiben soll. Sehr abstrus. Gibt aber Bilder eines in Bulgarien registrierten KA-32, der jedoch Swissheli zu gehören schien. Mittlerweile ist der auch offiziell in der Schweiz angekommen, und sonst finde ich keine Infos über bulgarische Kamovs im Netz (außer in Museen...).
Die portugiesischen KA-32 (6 Stück der Nationalen Notfall- und Katastrophenschutzbehörde) scheinen in der Tat seit 2018 nicht mehr zu fliegen, wurden aber trotzdem diesen Februar der Luftwaffe überschrieben. Damit dürften sie als militärisches Fluggerät nicht mehr unter die EASA-Beschränkungen fallen.
In Spanien fliegen KA-32 ziviler Firmen primär Waldbrandeinsätze für staatliche Stellen. Als Anbieter habe ich Pegasus Aero Group und Babcock (vormals INAER) gefunden.
Und dann sind da halt die 2 Kamovs von swiss helicopter.

Sind von dem Entzug des type certificate eigentlich auch russische Hubschrauberunternehmen wie PANH betroffen, die z.B. Waldbrandbekämpfung in der EU fliegen? Oder sind die anders sanktioniert?
 
pok

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.....

Sind von dem Entzug des type certificate eigentlich auch russische Hubschrauberunternehmen wie PANH betroffen, die z.B. Waldbrandbekämpfung in der EU fliegen? Oder sind die anders sanktioniert?
Nach meinem Verständnis sind sie insofern davon betroffen, als jegliche Geschäfte mit – und Zahlungen an Russland verboten wurden.
 

edge

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Mit dem Entzug des type certicificate erlöschen auch alle persönlichen und gewerblichen EASA Lizenzen und Berechtigungen von Flug- bis Techniklizenzen die sich auf dieses Muster beziehen, bzw. auf dessen Basis erworben wurden.

Die Schweiz, aka Heliswiss hat aber eine rechtliche Sonderstellung zur EASA so daß erst mal abzuwarten bleibt wie solche EASA Restriktionen/Erlasse dort umgesetzt werden.

Die Schweiz ist ein nicht stimmberechtigtes freiwilliges EASA Mitglied und kein EU Land. EASA und EU Erlasse entfalten in der Schweiz keine sofortige Wirkung, sondern müssen/können über ein spezielles Übernahmeverfahren im Land übernommen werden oder auch nicht.

P.S.
Neben der Ka-32 Problematik ist die Begründung der EASA für den Entzug des Type certificates interessant. Man bezieht sich gar nicht auf das Muster Ka-32 sondern auf eine EU Entscheidung, die quasi jeden Kontakt mit Russland, technisch, fliegerisch und finanziell untersagt und das lässt vermuten, daß ähnliche Restriktionen jetzt auf jedes innerhalb der EU verwendete russische Luftfahrtprodukt zukommen könnten. Da fällt mir spontan ein, daß Airbus noch Anfang März verkündet hat nicht auf russische Titanprodukte für seine Flugzeuge verzichten zu können.
 
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Flyingdoctor

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Ich bin für passende Sanktionen, aber hier werden doch nur westeuropäische Firmen geschädigt, und dann auch noch so wenige Exemplare…?
Ganz meine Meinung. Aber wahrscheinlich geht es genau wegen der geringen Stückzahl einfach besser.
Man stelle sich mal vor alle russischen LKW (Kamaz, Ural, GAZ) würden die Zulassung verlieren.... aber ein Anfang ist ja gemacht.
Kopfschüttel....
Tim
 
Stovebolt

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Jahrzehnten keinen Handel und Austausch mehr geben. Der Boykott muss und wird den Kalten Krieg noch übertreffen.
So eine Annahme kann ja dann wohl kaum die jeweils politische Lage berücksichtigen und zerschmeißt genauso Porzellan.
Nach der friedlichen Revolution in der DDR waren auch innerhalb von Monaten Handelsbeziehungen möglich.
Gleiches halte ich ebenfalls für Russland möglich. Keiner würde Russland nach einem Politikwechsel mit vernünftiger Regierung noch über Jahre danach hinaus bestrafen.
Sowas kann auch in nächster Zeit eintreten, weshalb ich Prognosen, die Boykotts für die nächsten Jahrzehnte Vorhersagen für unzeitgemäß halte. Oder es besteht ein tiefsitzender Wunsch danach.
Gruß!
 

rufumbula

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Du sprichst genau den Punkt an der mir wirklich Sorge bereitet. Es geht ganz offensichtlich nicht mehr um Sanktionen die Putin an den Verhandlungstisch bringen sollen. Hier wird ganz offen ein völlige Ausgrenzung auf lange Sicht angestrebt. Die Folgen für die Bevölkerung aller involvierten Staaten spielen ganz offensichtlich keine Rolle hierbei. Dass sowas nicht lange gut gehen wird scheint auch eher bewusst in Kauf genommen zuwerden.
Du umschreibst mit deinem Beitrag das was der russische Außenminister Lawrow aktuell als "totalen Krieg" von Europa gegen Russland benannt hat.

Der russische Außenminister Sergej Lawrow sieht sein Land einem „totalen Krieg“ des Westens ausgesetzt. Ziel sei es, die russische Wirtschaft und Russland als Ganzes zu „zerstören, brechen, vernichten, strangulieren“, sagte er. Er sprach in diesem Zusammenhang von einem „hybriden Krieg“.

 
TomTom1969

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bei Aarau im Aargau, SCHWEIZ
Die Schweiz, aka Heliswiss hat aber eine rechtliche Sonderstellung zur EASA so daß erst mal abzuwarten bleibt wie solche EASA Restriktionen/Erlasse dort umgesetzt werden.
Das BAZL, Bundesamt für Zivilluftfahrt der Schweiz, verweist auf seiner Website Konflikt in der Ukraine genau auf die EASA-Liste der russischen Unternehmen, deren Zulassung ausgesetzt wurde. Dort ist das Type Certificate der Ka-32 gelistet. Die Schweiz nimmt hier keine Sonderstellung war.
 
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