Russland - Auswirkungen der Sanktionen auf die Luftfahrt

Diskutiere Russland - Auswirkungen der Sanktionen auf die Luftfahrt im Luftfahrzeuge allgemein Forum im Bereich Luftfahrzeuge; (Nicht nur) die Software der B737 max kommt dafür aus Indien. Arbeitsteilung und risk sharing war in den letzten Jahren global das Thema. Dann...

edge

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Und beispielsweise kriegt man auch in Indien oder China keine konkurrenzfähigen Triebwerke für Passagierflugzeuge, die kaufen auch alle im Westen ein.
(Nicht nur) die Software der B737 max kommt dafür aus Indien. Arbeitsteilung und risk sharing war in den letzten Jahren global das Thema. Dann wird es halt eng, wenn ein Partner/Zulieferer ausfällt, egal was der nun im einzelnen für das Gesamtprodukt beigesteuert hat. So schnell lässt sich das auch nicht umsteuern. Deshalb wird bei den Sanktionen natürlich ganz genau überlegt und abgewogen. Den nuklearen Servicebereich Brennstäbe, Entsorgung hat man bei den Russlandsanktionen ja auch ganz bewusst ausgespart und redet am besten gar nicht drüber. Schon eine paradoxe Situation, man kämpft und handelt miteinander.
 
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mcnoch

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Scheinbar will der Leasinggeber den seit Monaten in München rumstehenden Airbus der Aeroflot gar nicht zurück haben.

 
macfly

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Gerüchteweise (Internet) gehört diese Maschine (VP-BET) allerdings der GTLK, einer großen russischen Leasinggesellschaft. Das gab es wohl auch: nicht alle russischen Maschinen waren bei westlichen Firmen geleased (und auch russische Leasinggeber hatten westliche Maschinen auf den Bahamas registriert). Dieser Leasinggeber kann die Maschine natürlich auch nicht abholen - weil er genauso durch die Sanktionen getroffen ist. Die Maschine hat inzwischen auf dem Papier schon eine russische Kennung (RA-73181) - wird München damit aber auf absehbare Zeit nicht verlassen können.

Vielleicht versuchen westliche Leasingfirmen noch, diese Maschine irgendwie als Ausgleich für ihre verlorenen Flieger pfänden und zu Geld machen zu lassen. Das dürfte juristisch aber lange dauern (vermutlich so lange, dass die Maschine dann nur noch Schrottwert hat).
 
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mg218

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Nun ja, wie will man dann mit dem Flieger umgehen, so ganz ohne Lebenslaufakte.
Einfacher wird es so nicht.
Die wird Aeroflot nicht rausrücken.
 

ColdWar

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Nun ja, wie will man dann mit dem Flieger umgehen, so ganz ohne Lebenslaufakte.
Einfacher wird es so nicht.
Die wird Aeroflot nicht rausrücken.
Eine Frage am Rande: ist die Lebenslaufakte nicht in software-Form an Bord der Maschine?
 

mg218

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Eine Frage am Rande: ist die Lebenslaufakte nicht in software-Form an Bord der Maschine?
Nein.
Da die Luftfahrt immer dem Fortschritt hinterhereilt, ist auch immer noch die Papierform die eigentliche Akte.
Mit digitaler Sicherungskopie.
Und nochmal Kopien der Zertifikate in Papierform.
 
_Michael

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Nein.
Da die Luftfahrt immer dem Fortschritt hinterhereilt, ist auch immer noch die Papierform die eigentliche Akte.
Mit digitaler Sicherungskopie.
Und nochmal Kopien der Zertifikate in Papierform.
Wo befinden sich diese Papiere und Daten? Nur beim Betreiber, oder verlangt z.B. der Leasinggeber, dass ihm diese Informationen ebenfalls regelmässig zugestellt werden?
 
GorBO

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Wo befinden sich diese Papiere und Daten? Nur beim Betreiber, oder verlangt z.B. der Leasinggeber, dass ihm diese Informationen ebenfalls regelmässig zugestellt werden?
In EASA-Land liegen die Lebenslaufdaten bei einer CAMO, einer vom Wartungsbetrieb unabhängigen Organisation, die die Lufttüchtigkeit überwacht. Der Leasinggeber wird wahrscheinlich verlangen, dass man die im Zulassungsstaat geltenden rechtlichen Bestimmungen einhält und das wäre im Falle von Bermuda ebenfalls eine in Bermuda zertifizierte CAMO oder eine CAMO der EASA, FAA, TCCA oder bei Leasingflugzeugen eine CAMO in dem Staat der das AOC ausgestellt hat (siehe OTAR Part 39 F).
Also liegen bei russischen Flugzeugen die in Bermuda zugelassen sind die Lebenslaufakten bei einer von Rosaviatsiya (Росавиация) zertifizierten CAMO ergo vermutlich in Russland. ¯\(ツ)
 
MiGhty29

MiGhty29

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Wir haben mal zwei verkaufte 737 älteren Semesters in der Werft mit Dokumentation
beladen.Kartons ohne Ende und jeder (mal leichter,mal schwerer) enthielt,wie
man uns sagte,die Papierform,CD's und ausserdem USB-Sticks.
Bei beiden Maschinen haben wir das Compartment 3 damit vollgekriegt!

Gruss Uwe
 
Wolfsmond

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Schon pervers. Ob sich das je einer anschaut ist mehr als fraglich, aber hast du es nicht ist die Maschine quasi wertlos.
 

Jubernd

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Nein.
Da die Luftfahrt immer dem Fortschritt hinterhereilt, ist auch immer noch die Papierform die eigentliche Akte.
Mit digitaler Sicherungskopie.
Und nochmal Kopien der Zertifikate in Papierform.
Es ist ein zweifelhafter Fortschritt, alle Informationen nur noch digital zu verwahren.
 
_Michael

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Es ist ein zweifelhafter Fortschritt, alle Informationen nur noch digital zu verwahren.
Eigentlich nicht, wie man gerade im aktuellen Fall sieht. Wenn millionenteure Flugzeuge plötzlich wertlos sind, nur weil ein paar Kisten Papier hinter einem eisernen Vorhang festsitzen... Würden die Informationen regelmässig zum Hersteller, zum Leasinggeber und allenfalls zu den Luftfahrtbehörden gespiegelt, so könnte das nicht passieren.
 

Jubernd

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Eigentlich nicht, wie man gerade im aktuellen Fall sieht. Wenn millionenteure Flugzeuge plötzlich wertlos sind, nur weil ein paar Kisten Papier hinter einem eisernen Vorhang festsitzen... Würden die Informationen regelmässig zum Hersteller, zum Leasinggeber und allenfalls zu den Luftfahrtbehörden gespiegelt, so könnte das nicht passieren.
Digitale Speichermedien haben eine sehr begrenzte Lebensdauer und müssen regelmäßig auf modernere Speicher umkopiert werden.. Oft gibt es nach einem Jahrzehnt nicht einmal mehr Lesegeräte dafür. Von ihrer Anfälligkeit bei militärischen Angriffen ganz zu schweigen. Papier ist geduldig.
 
mcnoch

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Aus Sicht der Sicherheit wäre es das Beste beides zu haben, denn auch Papierakten können unter Umständen sehr schnell verloren gehen, wie Fluten, Brände, Hauseinstürze immer wieder zeigen. Besonders wenn die Daten fortlaufend und aktiv genutzt werden, gibt es auch wenig Probleme mit der Verfügbarhaltung von digitalen Daten.
 

Sens

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Heute gibt es die Cloud-Speicher!
Bei Firmen ist die regelmäßige physikalische Datensicherung Pflicht und in Minuten erledigt. Da reicht dann der USB-Stift im Safe oder beim Notar. Da geht es weniger um Katastrophen sondern um Cyberangriffe als eine realere Bedrohung.
 
bodo

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Digitale Speichermedien haben eine sehr begrenzte Lebensdauer und müssen regelmäßig auf modernere Speicher umkopiert werden.. Oft gibt es nach einem Jahrzehnt nicht einmal mehr Lesegeräte dafür. Von ihrer Anfälligkeit bei militärischen Angriffen ganz zu schweigen. Papier ist geduldig.
Dieses Argument ist nicht neu, ich kenne es schon seit mehr als 20 Jahren, und bezüglich spezieller programmspezifischer Formate mag es auch durchaus korrekt sein, aber wenn man die Daten in einem Format ablegt, das dafür geschaffen wurde, Dokumente langfristig zu erhalten, kann ich das nicht unterschreiben. Eine mehr als zwanzig Jahre alten PDFs kann ich immer noch problemlos lesen, genauso wie ein JPEG, TIFF oder eine DXF-Datei.
 
_Michael

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Digitale Speichermedien haben eine sehr begrenzte Lebensdauer und müssen regelmäßig auf modernere Speicher umkopiert werden.. Oft gibt es nach einem Jahrzehnt nicht einmal mehr Lesegeräte dafür. Von ihrer Anfälligkeit bei militärischen Angriffen ganz zu schweigen. Papier ist geduldig.
Also ja, wenn man das irgendwann in den 90ern mit Disketten und externen Festplatten gemacht hat, dann stimmt das. Heute werden solche Datensätze aber automatisch an mehreren Standorten, bei mehreren Anbietern gespiegelt, so dass ein Verlust durch physische Zerstörung, technische Störungen oder obsolete Speichermedien eigentlich nicht möglich ist. Mach das mal mit einem Container voll Papier...

Und was die Lesbarkeit/Datenformate angeht, stimme ich @bodo zu. Insbesondere sei auch noch anzufügen, dass es mittlerweile diverse Beispiele von grossen Datensätzen gibt, die seit 20 und mehr Jahren im Einsatz sind, beispielsweise das Flugzeugforum selbst, oder auch Wikipedia, GIS-Anwendungen, Banken, ... Wir sind da nicht mehr bei der wegen einer kaputten Diskette verlorenen Vereinsbuchhaltung von 1991-1995.
 

Jubernd

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Man kann sogar alte DOS-Formate noch lesen, aber selbst Floppy-Laufwerke gehören längst der Vergangenheit an.
 
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