LILIUM: Ein Elektrokleinflugzeug für den Alltagseinsatz

Diskutiere LILIUM: Ein Elektrokleinflugzeug für den Alltagseinsatz im Luftfahrzeuge allgemein Forum im Bereich Luftfahrzeuge; In dem in Beitrag #3136 verlinkten Video wird auch die Fehlerquelle Mensch thematisiert. Das Prinzip Lufttaxi funktioniert nur, wenn es sicherer...
Intrepid

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In dem in Beitrag #3136 verlinkten Video wird auch die Fehlerquelle Mensch thematisiert. Das Prinzip Lufttaxi funktioniert nur, wenn es sicherer als allgemeine Luftfahrt oder speziel Hubschrauber ist (mindestens gleich sicher wie Großluftfahrt). Deswegen werden Lufttaxis in Stufen entwickelt und zum Betrieb freigegeben und deshalb muss der Pilot oder Fernpilot in den mehr vollendeten Stufen nicht mehr fliegen können (verteilte Antriebe, Envelope Protection).
 

mg218

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Schauen wir uns dieses Argument doch mal genauer an:

  • In den Medien liest man jede Woche über einen Absturz eines Kleinflugzeugs irgendwo in Deutschland, und das bedeutet definitiv nicht das Ende der General Aviation.
  • Tesla wurde ebenfalls das Ende prophezeit, sobald der Autopilot einen schweren Unfall verursachen würde. Mittlerweile gehören solche Unfälle (fast) zur Tagesordnung, und Tesla kann den Autopiloten weiterhin verkaufen und weiterentwickeln.
  • In Deutschland gibt es in der General Aviation knapp zwei tödliche Unfälle pro 100'000 Flugstunden [1]. Bei einer Flotte von 1000 Fluggeräten, die jeden Tag fünf Flugstunden absolvieren, kommt man also auf einen tödlichen Unfall alle 20 Tage. Was ich sagen will: Regelmässige Unfälle werden passieren, führen aber in vergleichbaren Sparten auch nicht zu einem Aufschrei, der das Ende bedeutet. Heisst also: Falls man wegen 2 oder 3 Unfällen keine Flugtaxis mehr (ver)kauft, dann ist das Hysterie, und nicht rational.
  • In Europa findet man sicher eine Öffentlichkeit, Medien und Politiker, die nach dem ersten, zweiten Unfall gerne die Hysterie bewirtschaften. In den Golfstaaten wird man sowas schlicht nicht zulassen.




[1] Warum ist die Allgemeine Luftfahrt in den USA so viel sicherer als in Europa? - Aktuelles
Alles schön und gut, nix neues.
Aber wer sagt, dass der Urlauber in Dubai rational denkt ?
Jetzt nimmt er das Taxi. Lass alle 20 Tage einen Unfall passieren.
Der Urlauber kennt das Risiko verletzt zu werden und nimmt es in Kauf, denn die Alternative wäre vom Flughafen zum Hotel laufen.
Und jetzt lass mal alle 20 Tage ein Flugtaxi abstürzen. Mit Totalverlust ! Schon wieder eine Familie im Urlaub tot.
Wird der Urlauber da einsteigen, wenn es doch ein normales Taxi gibt ?
 

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Aber wer sagt, dass der Urlauber in Dubai rational denkt ?
Jetzt nimmt er das Taxi. Lass alle 20 Tage einen Unfall passieren.
Der Urlauber kennt das Risiko verletzt zu werden und nimmt es in Kauf, denn die Alternative wäre vom Flughafen zum Hotel laufen.
Und jetzt lass mal alle 20 Tage ein Flugtaxi abstürzen. Mit Totalverlust ! Schon wieder eine Familie im Urlaub tot.
Wird der Urlauber da einsteigen, wenn es doch ein normales Taxi gibt ?
Nach dem Abstrz von Birgenair-Flug 301 sind die Passagierzahlen auch nicht zurückgegangen. Und das obwohl solche singulären Ereignisse medial viel stärker beleuchtet werden als viele kleinere, z.B. PKW-Unfälle, die in der Summe mehr Tote fordern.

mfg
 
_Michael

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Alles schön und gut, nix neues.
Aber wer sagt, dass der Urlauber in Dubai rational denkt ?
Jetzt nimmt er das Taxi. Lass alle 20 Tage einen Unfall passieren.
Der Urlauber kennt das Risiko verletzt zu werden und nimmt es in Kauf, denn die Alternative wäre vom Flughafen zum Hotel laufen.
Und jetzt lass mal alle 20 Tage ein Flugtaxi abstürzen. Mit Totalverlust ! Schon wieder eine Familie im Urlaub tot.
Wird der Urlauber da einsteigen, wenn es doch ein normales Taxi gibt ?
Also ... das ist ja genau die Realität in der GA. Knapp zwei Tote pro hunderttausend Flugstunden, sowie plus minus wöchentlich (in Deutschland) irgendwo ein Absturz. Sowie täglich tödliche Unfälle auf der Strasse. Und trotzdem steigen die Leute weiterhin ein.

Zudem: "Der Urlauber in Dubai" ist ja nicht einer alleine, sondern eine Vielzahl ganz verschiedener Leute. Einige davon werden Flugtaxis vielleicht zu gefährlich finden, andere total toll.

Genau deshalb sind so Totschlagargumente wie "und dann fallen 2 oder 3 vom Himmel und man verkauft kein weiteres" eben nicht wirklich treffend.
 
Kenneth

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Schauen wir uns dieses Argument doch mal genauer an:

  • In den Medien liest man jede Woche über einen Absturz eines Kleinflugzeugs irgendwo in Deutschland, und das bedeutet definitiv nicht das Ende der General Aviation.
  • Tesla wurde ebenfalls das Ende prophezeit, sobald der Autopilot einen schweren Unfall verursachen würde. Mittlerweile gehören solche Unfälle (fast) zur Tagesordnung, und Tesla kann den Autopiloten weiterhin verkaufen und weiterentwickeln.
  • In Deutschland gibt es in der General Aviation knapp zwei tödliche Unfälle pro 100'000 Flugstunden [1]. Bei einer Flotte von 1000 Fluggeräten, die jeden Tag fünf Flugstunden absolvieren, kommt man also auf einen tödlichen Unfall alle 20 Tage. Was ich sagen will: Regelmässige Unfälle werden passieren, führen aber in vergleichbaren Sparten auch nicht zu einem Aufschrei, der das Ende bedeutet. Heisst also: Falls man wegen 2 oder 3 Unfällen keine Flugtaxis mehr (ver)kauft, dann ist das Hysterie, und nicht rational.
  • In Europa findet man sicher eine Öffentlichkeit, Medien und Politiker, die nach dem ersten, zweiten Unfall gerne die Hysterie bewirtschaften. In den Golfstaaten wird man sowas schlicht nicht zulassen.




[1] Warum ist die Allgemeine Luftfahrt in den USA so viel sicherer als in Europa? - Aktuelles
Ich bezweifle stark, dass die geflogene Flugstunden korrekt bzw. aussagekräftig ermittelt werden, weder im EASA-Land, noch in den USA. Der inzwischen verstorbene Redakteur von „Flying Magazine“ (USA), Richard L. Collins, hat es über Jahre hinweg (für die USA) immer wieder bemängelt.

Wie dem auch sei, so lange eine Lilium nicht mit der geplanten Anzahl Insassen überhaupt geflogen ist, ist diese Debatte wohl etwas verfrüht?
 

Flint

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Gerade auf YT gefunden.
Lilium gibt Gas und erreicht nach eigenen Angaben 136kts.
So weit so gut, aber was mir aufgefallen ist:
Die Lageregelung bzw Steuerung erfolgt ja mit den kompletten Triebwerksgondeln.
D.h., da wirken enorme Kreiselkräfte auf die Lager der E-Turbinen, bei jedem kleinen Ausschlag der Steuerfläche.
Und die Flächen bewegen sich viel und schnell.
Das geht auf das Leben der Turbinen, kann nicht gut sein….

 
_Michael

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D.h., da wirken enorme Kreiselkräfte auf die Lager der E-Turbinen, bei jedem kleinen Ausschlag der Steuerfläche.
Und die Flächen bewegen sich viel und schnell.
Das geht auf das Leben der Turbinen, kann nicht gut sein….
Dass Motoren in irgendwelchen Maschinen ständig bewegt und durchgeruckelt werden, ist eigentlich nichts neues. Ich denke beispielsweise an Boote, Fahrzeuge oder Industrieroboter. Auch Flugzeuge. Und wir haben es hier ja nicht mit Turbinenschaufeln von mehreren hunder Kilogramm zu tun, sondern mit einem drehenden Teil von vermutlich weniger als einem Kilogramm. Sollte also möglich sein, ein Lager zu bauen, das das abkann.

Rechnen wir mal:

Trägheitsmoment (1 kg / 20 cm Durchmesser): I = 0.5 * m * r ^ 2 = 0.005 kg * m ^2
Kreiselmoment (5'000 RPM, 180° Kippen/s): L = I * Drehwinkelgeschwindigkeit * Kippwinkelgeschwindigkeit = 0.005 * 250 * 1 = 5 N * m

Angenommen, die Welle ist hinten und vorne im Motor in einem Abstand von ca. 10 cm gelagert, dann kommen wir also auf Kräfte irgendwo so im Bereich eines Kilogramms, die auf die Lager wirken. Das mag auch um einen Faktor 10 daneben liegen, aber auf jeden Fall sind das Kräfte, wie sie in jeder x-beliebigen Maschine vorkommen.
 

Adjuster

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Und wir haben es hier ja nicht mit Turbinenschaufeln von mehreren hunder Kilogramm zu tun,
Wo gibt es denn einzelne Turbinenschaufeln, die mehrere hundert Kilogramm wiegen?
 
pok

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Es sind keine Turbinen, solche werden von der Strömung angetrieben…. 😉😎
Das ist richtig und wir sollten hier nicht die Marketingpropaganda dieses sterbenden "Start-up" übernehmen, sondern etablierte und definierte Begriffe verwenden. Was Lilium da verbaut sind elektrisch angetriebene Gebläse, würden sie Jets oder andere Verbrennungsmaschinen verwenden, dann hätten sie ihre versprochenen Flugleistungen vielleicht erreichen können.
 
AMeyer76

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Ich bin eher erstaunt, dass das Lilium Konzept doch funktioniert. Als Technologiedemonstrator nicht schlecht und man kann eine Menge Wissen verkaufen. Klar, es gab Rückschläge und die Entwicklung dauert länger als gedacht. Aber das ist meistens so.
 
I/JG8

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Lilium gibt Gas und erreicht nach eigenen Angaben 136kts.
....
Was fliegt denn da eigentlich für ein Gerät, ich finde immer nur die Bezeichnung "Demonstrator" . Hat jemand einen Tip bzw. gibt es eine Quelle mit Daten zu dem im Video gezeigten Luftfahrzeug?
 
sixmilesout

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Falls du wissen willst, ob da endlich mal ein Pilot am Steuer saß, spekulativ immer noch per Fernsteuerung. Und ich denke, das sind wohl entweder die alten Testbeds oder tatsächlich was neugebautes.

Wobei seit dem Brand an einem der "Prototypen niemand ein "neues Gerät" am Flugplatz gesehen hat. Kann aber auch sein, das die Kisten gleich von der Werkshalle direkt nach Spanien verfrachtet werden.
 

Ta152

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Falsche Priorität für ein gewinnorientiertes Unternehmen.
Nein. Als neues Unternehmen in einen gut besetzten Markt braucht man etwas viel besseres oder anderes als vorher angeboten wurde. Der E-Antrieb ist da eine gute möglichkeit für neue Anwendungsbereiche. Dummerweise muß das restliche Fluggerät trotzdem funktionieren und eine für den Zweck ausreichende Leistung erreichen.
 

Ta152

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Falls du wissen willst, ob da endlich mal ein Pilot am Steuer saß, spekulativ immer noch per Fernsteuerung. Und ich denke, das sind wohl entweder die alten Testbeds oder tatsächlich was neugebautes.

Wobei seit dem Brand an einem der "Prototypen niemand ein "neues Gerät" am Flugplatz gesehen hat. Kann aber auch sein, das die Kisten gleich von der Werkshalle direkt nach Spanien verfrachtet werden.
Wenn die Bemannt fliegen würden, würde es garantiert nach dem ersten Flug eine große Pressemeldung geben.
 
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